Der Bundesliga 2011/2012 - Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Ich persönlich finde es völlig egal, wo wegen dieses blödsinnigen Dingen jemand verletzt wird oder Panik ausbricht.
    Für mich sind die Dinger kein Teil irgendeiner Fussballkultur und gehören in kein Stadion.
    Höchstens in ein leeres, ungenutztes und baufälliges.
    Die Vereine müssen durch höhere Strafen gezwungen werden, das Einführen (ins Stadion ;) ) dieser Feuerwerksartikel zu unterbinden. Ferner müssen mehr Ordner her, sie müssen mehr tun, als nur herum zu stehen und es muss mehr auf Fans eingewirkt werden.


    Wie schon geschrieben, es wäre deutlich sicherer, wenn das Abbrennen hierzulande nicht derartig kriminalisiert würde. Müßte man bei ordentlichem Zünden keine Repressionen fürchten, würde man sich nicht vermummen und in der Menge zünden müssen, sondern könnte freier und offener mit einem Bengalo im Block stehen und würde nicht versehentlich jemanden verletzen, weil genug Platz wäre.
    Zudem ist mir aus den letzten 10 Jahren genau ein Fall bekannt, wo tatsächlich jemand durch ein Bengalo in einem deutschen Stadion zu Schaden gekommen ist (Nürnberg in Bochum). Sicher ist auch dieser eine Fall einer zu viel, andererseits zeigt das auch, daß grundsätzlich verantwortungsbewußt mit den Dingern umgegangen wird (auch hier mögen sicher Ausnahmen die Regel bestätigen).


    Zum Thema Stadionverbote: Das bringt ungefähr genau null, so lange mit diesem Instrument nicht maßvoll umgegangen wird. Zum einen verlagert es die Probleme aus dem Stadion in die schlechter zu überwachenden Straßen und Kneipen, zum anderen werden Stadionverbote von mehreren Jahren bereits für einfache Diebstähle auf Auswärtsfahrten verhängt und werden dadurch eher lächerlich gemacht. Was passiert, wenn ich als LEV einem Kölner auf der Autobahn vor nem Spiel versehentlich reinfahre?


    Was aber über der ganzen Diskussion stehen sollte, und darüber sollte man bei allen berechtigten Emotionen auch mal nachdenken: Fußballfans sind oftmals Testballons für staatliche Beschränkungen der individuellen Freiheit. Der Überwachungsstaat testet seine Apparate gern an Fußballfans. Denkt mal an die Karteien wie "Gewalttäter Sport" oder Reiseverbote, Abhören von Mobiltelefonen, Einschränkung der Versammlungsfreiheit, körperliche Schäden von unbeteiligten Dritten durch unverhältnismäßigen Einsatz von Pfefferspray etc.

    Wer Rechtschreibfehler nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte Rechtschreibfehler in Verkehr bringt, wird mit dem Duden nicht unter 10 Bänden bestraft!

  • Vorab: Ich bin kein Fan von Hertha oder Fortuna und auch kein regelmäßiger Stadiongänger (mehr) und denke das einigermaßen neutral zu sehen.
    Ich bin bei der Geschichte hin und her gerissen und kann irgendwie beide Seite verstehen.


    Zum einen die Bengalos: Ist sicherlich gefährlich. Aber sind das die Knaller an Silvester nicht auch? Und da ist nicht weniger Allkohol im Spiel. Dann sollte man hier doch ansetzen - aber da wäre wohl der Aufschrei der Bevölkerung zu groß. Ich würde sogar die These aufstellen: Bengalos erlauben und Alkohol verbieten würde zu deutlich weniger Verletzten führen - aber dann gäbe es wieder einen Aufschrei (diesmal aus der anderen Richtung ;) )


    Zu gestern Abend: Ok...scheiße gelaufen. Aber sooo schlimm, wie es nun in den Medien dargestellt wird war es doch nun wirklich nicht. Ich kenne das noch von früher...da war es doch eigentlich schon Tradition, dass nach Abpfiff des letzten Spieltages und einer erfolgreichen Saison das Feld gestürmt wird. Schmunzelnd wurde von den Medien berichtet und vom Zuschauer verfolgt, wie Eckfahnen, Rasenstücke und z.T. Bandenwerbung nach Hause getragen wurden. War doch alles nicht so wild? So oder so ähnlich hätte es gestern auch ausgehen können. Nur, dass (offenbar durch ein Missverständnis) das Feld zu früh gestürmt wurde. Sehr dumm und sicherlich auch nachspielwürdig. Aber Aussagen, dass ein Blutbad durch die Herthaspieler verhindert wurde, finde ich schon arg gewagt. Es war ja eher eine ausgelassene positive Feierstimmung.

  • Die Pressekonferenz dreht sich gerade etwas im Kreis und die Antwort auf alle Fragen ist die selbe, Weiterführung des Spiel war nur um eine weitere Eskalation zu vermeiden und die Spieler hätten Todesangst usw. Angst kann ich nachvollziehen aber alles andere finde ich etwas zu Spektakulär.


    Ich muss sagen das ich den angeführten Grund völlig nachvollziehen denn ich bin auch der Meinung das die Spieler angst hatten davor was passiert wenn Hertha noch ein Tor schießt und die Spieler jubeln dann logischer weise und die Fans von Fortuna stehen am Rand. Ich denke es wäre mit Sicherheit eskaliert und den Spielern dann an den Kragen gegangen, warum ganz einfach einige wenige wären ausgetickt und durch die Enttäuschung hätten immer mehr sich hinreißen lassen da dann mitzumachen.


    Das der Präsident von Fortuna nun alles verharmlost ist ja logisch und dieser Trainer sollte sich doch etwas zurückhalten denn der hat ja Schauspielerfahrung genug.


    Ob der Protest nun was bringt sei dahingestellt aber man sollte doch auch bedenken dass in dieser Situation jeder Verein versuchen würde sich an den Strohhalm zu klammern und alles dafür zu tun.



    Ich bin kein Herha Fan.

    Vertrauensliste: 14x

  • Lebenslange Sperre in allen Stadien für das Mitbringen bzw. Zünden von Bengalos.

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • Ich war im Stadion und empfinde die Medienhetze und die Begründung von Hertha für den Protest einfach nur lächerlich und überzogen. Klar, die Euphorie ist übergeschwappt, aber es war in keinem Moment irgendeine Form von Gewalt im Spiel und es bestand keine Gefahr für irgendeinen Spieler. Da waren zu weiten Teilen Teenager, oder Väter/Mütter mit jüngeren Kindern auf dem Platz. Also bitte, die Leute haben sich ein wenig mit dem Abpfiff vertan. Das ist verdammt dumm, natürlich, aber auch nicht großartig der Rede wert.

  • Zitat

    Original geschrieben von Amerikaner
    Wie schon geschrieben, es wäre deutlich sicherer, wenn das Abbrennen hierzulande nicht derartig kriminalisiert würde. Müßte man bei ordentlichem Zünden keine Repressionen fürchten, würde man sich nicht vermummen und in der Menge zünden müssen, sondern könnte freier und offener mit einem Bengalo im Block stehen und würde nicht versehentlich jemanden verletzen, weil genug Platz wäre.

    Das halte ich ehrlich gesagt für ein Märchen...

    Zitat

    Zudem ist mir aus den letzten 10 Jahren genau ein Fall bekannt, wo tatsächlich jemand durch ein Bengalo in einem deutschen Stadion zu Schaden gekommen ist [...]zeigt das auch, daß grundsätzlich verantwortungsbewußt mit den Dingern umgegangen wird

    Das zeigt es? Ich halte es für einen unzulässigen Rückschluss - mir kommt es eher so vor, als wäre bislang zufällig relativ wenig passiert. Dass nicht verantwortungsbewusst damit umgegangen wird, haben wir doch gestern erst wieder sehen können. Verantwortungsbewusst wäre es nämlich, das bestehende Verbot zu beachten.

    Zitat

    Original geschrieben von hecken
    aber es war in keinem Moment irgendeine Form von Gewalt im Spiel und es bestand keine Gefahr für irgendeinen Spieler. Da waren zu weiten Teilen Teenager, oder Väter/Mütter mit jüngeren Kindern auf dem Platz. Also bitte, die Leute haben sich ein wenig mit dem Abpfiff vertan. Das ist verdammt dumm, natürlich, aber auch nicht großartig der Rede wert.

    Du glaubst also nicht, dass das Stürmen des Platzes eine Auswirkung auf das Spiel hatte? :confused: Auch wenn ich am liebsten keine der beiden Mannschaften in der ersten Liga sehen würde - ich halte eine Wiederholung des Spiels für richtig und angemessen. Hertha war näher am 2:3 dran, als umgekehrt. Und in dieser Schlussphase wurde das Spiel für 20 (!) Minuten unterbrochen und auf Bitte der Polizei fortgesetzt. Das hat der Schlussphase jegliche Sportlichkeit genommen.

  • Warts ab, in paar Jahren darf man im Stadion nichtmal mehr fluchen ;)
    Klick :D:rolleyes:

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Ein Wiederholungsspiel wird dem ganzen auch nicht gerecht meiner Meinung nach. Dann hätte Wolfgang Stark das Spiel nach der Bengalo Aktion der Hertha Fans abbrechen müssen. Dann hätte ich Hertha mal erleben müssen, ob sie dann auch Protest eingelegt hätten? Ich denke andere Schiedsrichter hätten in dieser Situation längst abgebrochen, wenn es nicht um ein dermassen bedeutendes Spiel gehandelt hätte. Schlimm nur, dass auch die Düsseldorfer sich gleichermassen - sorry - asozial verhalten haben und Bengalos gezündet haben. Nur, dass sie nicht pausenlos aufs Feld geworfen wurden.


    Die Stürmung des Rasens war überflüssig und gefährlich, auf jeden Fall. Und ein Geschmäckle bleibt. Aber eine Wiederholung trifft Düsseldorf härter als Berlin, die sich wie gesagt ebenfalls nicht über einen Spielabbruch hätten beklagen dürfen. Am besten wäre es, keiner der beiden würde in Liga 1 spielen in der nächsten Saison. Da das nun mal nicht geht, würde ich persönlich am Spielergebnis festhalten und beide mit einer empfindlichen Strafe belegen.

    -I-

  • Was mich mal interessieren würde: Warum man ein Stück Rasen raus reißt und mit nach Hause nimmt!? Das konnte man ja auch nochmal gut sehen, das ein Düsseldorf Fan den Elfmeterpunkt vor Spielende mit genommen hat. Aber eventuell kann das ja hier jemand mal erläutern.


    Der andere Punkt wäre noch, ob ein Elfmeterpunkt nicht zwingende Voraussetzung gewesen wäre für einen erneuten Anpfiff. Was wäre gewesen, wenn es dann da noch zu einem Elfmeter gekommen wäre !? :D ;)

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  • Zitat

    Original geschrieben von Bino-Man
    Vorab: Ich bin kein Fan von Hertha oder Fortuna und auch kein regelmäßiger Stadiongänger (mehr) und denke das einigermaßen neutral zu sehen.
    ...


    Vorab: Ich kann Fußball als Sportart überhaupt nichts abgewinnen, so dass ich über einen objektiven Standpunkt erst gar nicht hinauskomme.


    Fußball (wie auch andere Sportarten) betrachte ich grundsätzlich als (sport-)interne Angelegenheit. Die Grenze ziehe ich allerdings dort, wo die Öffentlichkeit (unweigerlich) betroffen ist - ein Fußballereignis also über die Stadiongrenze hinauswirkt. Oder eben innerhalb des Stadions Personen betrifft, die im Rahmen bloßer gesellschaftlicher Verpflichtungen an einem solchen Ereignis teilnehmen.


    Die Begegnung Düsseldorf-Berlin verlässt diesen internen Rahmen erkennbar. Gewaltbereitschaft ist etwas, das jederzeit droht, auch Außenstehende in Mitleidenschaft zu ziehen. Als aktives Mitglied im Sanitätsdienst des DRK, das häufig Ausschreitungen im Rahmen von Begegnungen zwischen dem MSV Duisburg und dem FC Schalke bzw. RWO (Oberhausen) beiwohnen durfte, bin ich der Auffassung, dass Vereine, deren Anhängerschaft zu einem nennenswerten Teil aus gewaltbereiten Hooligans besteht, nicht in die Bundesliga gehören (weder in die erste, noch in die zweite).


    Zumindest Düsseldorf darf in meinen Augen ob der aktuellen Vorfälle auf gar keinen Fall in die erste Bundesliga aufsteigen. Wenn der DFB (oder wie das gegenwärtig heißen mag) ein Zeichen gegen Gewalt setzen will, halte ich es für zwingend, der Fortuna einen Aufstieg zu versagen - und zwar unabhängig vom Ausgang der Begegnung. Der Schiedsrichter, der die Fortsetzung der Begegnung zu verantworten hat, gehört entpflichtet. Die Akzetanz von "Randale" ist spätestens nach der Verletzung eines französischen Polizisten (vor Jahren) völlig inakzepabel und muss m.E. bereits im Keim erstickt werden.


    frankie

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