Ricardo war eine ziemlich große Nummer - hatte aber von Anfang an eigentlich die Idee nur als Marktplatz für Händler zu fungieren. Der Verkauf von Privat an Privat hatte in den Geschäftsplänen von Ricardo.de kaum Platz. Dort gab es kein Geld zu verdienen, denn Privatkunden waren offenbar nicht bereit Gebühren für eine Onlineauktion zu zahlen. Der Fokus lag von Anfang an auf dem Marktplatz und war zeitweise auch sehr erfolgreich (Ricardo Live etc.) - Ricardo war also damals das was ebay heute ist - viel Marktplatz und wenige Privat (natürlich in anderen Dimensionen).
ebay.de sah dagegen mehr Potential im Privatkunden und setzte Ricardo damit so sehr unter Druck dass sie 2003 aufgaben.
Im reinen Privat-Auktionsbereich war Ricardo.de nie besonders stark und deshalb hatte ebay hier leichtes Spiel. Mit einer anderen Geschäftsstrategie sähe es heute vielleicht in Deutschland anders aus.
Wenn man sich die Gebühren von ricardo.ch ansieht, kann man natürlich ins Träumen kommen, wie schön doch ein starker Konkurrent wäre (Einstellgebühr 0,05-2,50 CHF und Provison 1-5%).