Nebelscheinwerfer ohne Nebel strafbar?

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Möglich. Aber auch eher eine Vermutung.
    Ich suche aber immer noch DAS belegte Argument, das gegen Licht am Tage spricht. Die Gegenargumente sind bisher nur Befürchtungen und Vermutungen.


    Da hast Du recht - ich hab dazu keine Studie parat; m.E. sollte man aber die Vermutungen, die die Lichtpflicht kritisch sehen, deshalb nicht leichtfertig abtun - was Du aber glaub ich auch gar nicht wolltest.


    Ich habe zu dem Thema keine eindeutige Meinung, weil ich Vor- und Nachteile sehe, die ich nicht wirklich sinnvoll abwägen kann.

    Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Daß man mit Licht am Tage Autos besser sieht, ist definitiv erwiesen. Daher schalte ich es auch ein ohne irgendwelche Skrupel zu haben, daß ich damit Kinder und Radfahrer gefährde.


    Als Einzelfall wirst Du damit wahrscheinlich auch keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährden; die Probleme fangen m.E. erst dann an, wenn dies die Regel wäre.

  • Darf ich auch mal? ;)


    Die Jungs, die bei bei guter Sicht und bei einfachem Regen die Nebelscheinwerfer an machen, sind für mich ganz einfach Prolls. Am besten noch Standlicht ein und Nebelscheinwerfer ein - Suuuuper (Ironie)
    Bei Nebel bzw. bei sehr hohen Geschwindigkeiten (>180km/h) kann ich den Einsatz der NSW verstehen, aber sonst? Fast immer nur Wichtigtuer!


    Viel schlimmer ist die Nebelschlußleuchte. Je nach Fahrzeug blendet die wirklich, wenn man hinterherfährt. Ich mach dann immer Fernlicht an, wenn der Gegenverkehr nicht gefährdet wird. Meistens hilft es.
    Viele wollen es einfach nciht begreifen, wenn die Nebelschußleuchte sinnvoll eingesetzt werden kann und muß. Sie freuen sich richtig, dass dieser eine Schalter mal betätigt werden kann. :rolleyes:


    Seit unserem Schweden-Urlaub bin ich ganz klar für Tagesfahrlicht.
    Man sieht die Fahrzeuge wesentlich besser, sogar innerstädtisch oder im toten Winkel. Die Unfallzahlen sind in Skandinavien deutlich zurückgegangen - die Zahlen belegen es.
    Wenn ich nicht irre, dann ist die Zahl der Vorfahrtsunfälle um 50% gesunken!
    Das Argument der Motorradfahrer kann ich nur seeeeeehr bedingt nachvollziehen, es wird mehrfach durch die sinkenden Unfallzahlen aufgehoben.
    Ich fahre seit dem Urlaub mit Tagesfahrlicht, den Lichtschalter habe ich seit dem max. 10mal betätigt.
    Mir ist es schon mehrfach passiert, dass ich mit Licht besser gesehen wurde - nicht nur in brenzligen Situationen. Bilde ich mir zumindest ein.
    Das die Aufmerksamkeit von anderen Verkehrteilnehmern oder Hindernissen duch das Tagesfahrlicht weggenommen wird, kann ich nach praktischer Erfahrung nicht nachvollziehen.
    Und zum erhöhten Spritverbrauch oder Lampenverbrauch kann ich nur sagen, dass jeder vermiedene Unfall etliche Liter Benzin/Diesel oder Glühlampen locker wettmacht.



    In diesem Sinne, haltet die Stoßstangen sauber.



    Bess dehmnäx,
    Carsten

    "Das Problem an Zitaten aus dem Internet ist, daß sie nur schwer überprüfbar sind."


    Konrad Adenauer

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Möglich. Aber auch eher eine Vermutung.
    Ich suche aber immer noch DAS belegte Argument, das gegen Licht am Tage spricht. Die Gegenargumente sind bisher nur Befürchtungen und Vermutungen.


    Mit einem solchen Argument kann man natürlich sämtliche Einwände untergraben, hat diese damit allerdings nicht unbedingt substantiell entkräftet. Um wirklich Gewißheit zu haben, daß in diesem unseren Lande das Fahren mit Licht zu einer Reduzierung der Unfallzahlen führt, müßte man vorübergehend alle Kraftfahrer dazu verpflichten mit eingeschaltetem Licht zu fahren.


    Ein Gegenargument ist der nicht zu vernachlässigende Mehrverbrauch, der sich letztlich auf Umwelt und Gesundheit niederschlägt. Das hier ein kausaler Zusammenhang besteht, dürfte unbestritten sein. Schwer wird es nur eine einfache Gleichung aufzustellen, anhand derer man vernünftig abwägen könnte.


    Licht an am Tag = weniger Verkerhstote = Mehrverbrauch = mehr Sterbefälle durch Abgasbelastung / Einschränkung Umwelt + Lebensqualität. Die Frage ist nun, was stärker ins Gewicht fällt.


    Gruß,


    Nomadd

  • Natürlich gibt es hier keine Mustergleichung. Ein Toter im Straßenverkehr ist genauso einer zuviel wie ein Toter durch Umweltbelastung.


    Zitat

    Mit einem solchen Argument kann man natürlich sämtliche Einwände untergraben, hat diese damit allerdings nicht unbedingt substantiell entkräftet


    Ich hatte Argumente ins Felde geführt, die belegt sind. Die Sichtbarkeit und damit die Verkehrssicherheit erhöhen sich durch Licht am Tage. Das ist belegt. Ich habe bereits einige Artikel von Verkehrsexperten dazu gelesen und Berichte gesehen.
    Daher sprach ich von belegten Argumenten.


    Ich habe aber bisher keine belegbaren Gegenargumente gefunden. Ich bin der letzte, der sich nicht eines Besseren belehren ließe.


    Zitat

    Um wirklich Gewißheit zu haben, daß in diesem unseren Lande das Fahren mit Licht zu einer Reduzierung der Unfallzahlen führt, müßte man vorübergehend alle Kraftfahrer dazu verpflichten mit eingeschaltetem Licht zu fahren.


    Nein. Wenn das so wäre, müßte man in der Wissenschaft und in der Gesellschaft auch in ganz anderen Bereichen unmögliche Testphasen im großen Stile durchführen. Es beruht aber vieles auf Fallstudien, Stochastik, Statistiken und Prognosen.
    Und außerdem hat man ja die skandinavischen Länder, in denen Licht am Tage bereits Pflicht ist. Selbstverständlich kann man aufgrund der geographischen Lage und damit der "Sonnenlichtversorgung" Norwegen nicht 1:1 auf Deutschland übertragen.
    Aber man kann Erkenntnisse "übersetzen".

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Wenn durch Tagesfahrlicht ein Unfall mit (nur) Blechschäden vermieden wird, wieviele Autos können dann wieviele km mit Licht fahren, bis der materielle Aufwand des Unfallschadens wettgemacht ist?


    Ich möchte nur sagen, dass jeder Unfall Schäden verursacht. Die meisten Schäden werden mit Hilfe von Neuteile repariert. Diese Neuteile wiederum werden aus Rohstoffen unter Zuführung von Energie hergestellt. usw...


    Was kommt der Umwelt mehr zu Gute?
    Mehr Unfälle, die repariert werden oder ein Tagesfahrlichgebot?
    Das weniger Menschen verletzt oder sogar getötet werden, kommt noch on Top oben drauf.


    - ein Denkanstoß -



    Bess dehmnäx,
    Carsten

    "Das Problem an Zitaten aus dem Internet ist, daß sie nur schwer überprüfbar sind."


    Konrad Adenauer

  • Zitat

    Original geschrieben von philet
    Ich finde die Idee gut. Und es gibt auch immer mehr Autos, bei denen das Licht automatisch ausgeht, wenn der Motor abgestellt wird. Das Standlicht ist über ein spezieller Schalter einzuschalten. z.B. Volvo, aber auch Subaru hat dieses System.


    Also bei meinem Subaru geht da garnichts automatisch aus, was z.Zt. in der früh immer zu wildem Gepiepse führt, weils nach Ankunft schon so hell ist dass ich gar nicht mehr merk dass das Licht noch an ist (die Instrumente sind auch so schon hell genug - und das Auto piept los wenn man die Fahrertür aufmacht und der Schlüssel noch steckt / Licht noch an ist)


    Ghuzdan1

  • Da ich glücklicherweise ein intelligentes Fahrzeug habe, welches beim abstellen des Motors das Licht auch aus macht (Alles andere macht nicht wirklich Sinn), fahre ich eigentlich ständig mit Abblendlicht. Der Mehrverbrauch ist absolut zu vernachlässigen, im Schnitt steigt er lt. ADAC um 0,1%.


    Fakt ist allerdings, dass man auf der AB viel schneller erkannt und die Geschwindigkeit besser eingeschätzt wird. So wird viel früher Platz gemacht und ein LKW schert auch i.d.R. seltener einen Meter vor Dir aus, da Du auch von diesen Damen und Herren schneller und besser erkannt wirst.


    Umgekehrt geht es mir genauso. Kommt dann doch mal ein schnelleres Fahrzeug von hinten, ist dies mit Licht besser und vor allem viel früher zu erkennen und man kann gemütlich Platz machen. Jeder kennt sicher den Schreck, wenn einem schier aus dem Nichts ein Fahrzeug auf der Stoßstange hängt, weil man ein paar Sekunden nicht explizit in den Rückspiegel schaut.


    Beleuchtete Fahrzeuge werden auch Tagsüber viel schneller aus dem Blickwinkel heraus erkannt, ohne explizit in den RS schauen zu müssen.


    Zu den Motoradfahrern: In den letzten sechs zwölf Monaten und 30.000 km Autobahn sind mir genau zwei Motorräder begegnet, denen ich Platz machen musste - dem Gegenüber stehen einige tausend PKW. Welcher Sicherheitsvorteil nun überwiegt, bleibt jedem selbst überlassen.


    Ich sehe jedenfalls keinerlei Nachteil für Motorradfahrer, wenn eine Tagesfahrlicht-Pflicht (hoffentlich) kommt. Schliesslich muss jeder mit den Fehlern anderer Rechnen, vermeintlich schwächere Verkehrsteilnehmer eben mehr als andere.


    >40.000.000 PKW in D stehen einige hundert tausend, bis ein paar Millionen Motorradfahrer gegenüber. Ich bin der Meinung, dass der Sicherheitsaspekt für die PKW gegenüber der unbegründeten Angst der Motoradfahrer, ihr "Privileg" zu verlieren ganz klar überwiegt.


    Also werde ich auch weiterhin rund um die Uhr mit Licht fahren.


  • Zitat

    Original geschrieben von Stefan
    ... Zu den Motoradfahrern: In den letzten 6 Monaten und 30.000 km Autobahn sind mir genau zwei Motorräder begegnet, denen ich Platz machen musste - dem Gegenüber stehen einige tausend PKW. ...


    Könnte durchaus daran liegen, dass die Motorradsaison erst jetzt beginnt und in den letzten 6 Monaten Winter war ;)


    SCNR :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von SpeedTriple
    Könnte durchaus daran liegen, dass die Motorradsaison erst jetzt beginnt und in den letzten 6 Monaten Winter war ;)


    SCNR :rolleyes:


    Beinahe erwischt.


    Da habe ich die Wechselstaben verbuchselt. Das Auto mit der "intelligenten" Lichtschaltung habe ich seit 6 Monaten und 12.000 km. Vorher war ich mit anderen Fahrzeugen ca. 20.000 km auf der AB unterwegs. Die Zahlen stimmen also, nur die Monatszahl habe ich verwechselt.


    Ich bitte um Vergebung.


  • Zitat

    Original geschrieben von SiemensFreak³
    Gilt das mit den Nebels auch innerorts?

    Wurde bisher noch nicht beantwortet oder me = :apaul:


    Nebelschlussleuchte innerorts ist verboten.
    Wird aber trotzdem gerne praktiziert. Am liebsten von Deppen und Vergesslichen. Bei den letzteren haben die Autobauer ein gerüttelt Mass Mitschuld: Meistens ist das Nebelschlussleuchtenanzeigelämpchen ein mikriges gelbes Pünktchen, das ziemlich weit unten angebracht ist :(


    "Argument" Mehrverbrauch:
    Sollte das von den gleichen Leuten angeführt werden, die permanent Klimaanlage und Ventilator laufen lassen und auch gerne die heckbare Heizscheibe auszuschalten vergessen... ;)


    Speed Triple hat natürlich recht, dass das Alleinstellungsmerkmal der Motorradfahrer flöten geht. Wer sagt aber, dass (Gerade sehr amüsant Michael Schumacher live "Ja, ich habs Aquaplaning einfach nicht gesehen...") die MF dieses gepachtet haben? Besonders wenn - wie schon mehrfach ausgeführt - die Vorteile von "Tageslicht für alle" :D eventuelle Nachteile locker überwiegen. Ein MF hat nun mal weder Airbag noch Seitenaufprallschutz und muss dementsprechend defensiv fahren, wenn ihm sein Leben lieb ist (ich habe auch nen 1er, um das klarzustellen ;)) - und irgenwo biegen immer irgendwelche DAUtofahrer ein... :(

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