Der Tag nach dem Bachelor: Arbeiten oder Master?

  • Zitat

    Original geschrieben von Johnson
    ich hätte mit 22 noch nicht arbeiten wollen ;)


    Krasse Ansage, aber immerhin ehrlich. Dort wo ich tätig bin braucht man sich gar nicht bewerben, wenn man nicht vorher eine Ausbildung gemacht hat. Auf Leute, die nach dem Studium erstmals anfangen das Arbeiten zu lernen, hat da keiner Lust.


    Aber egal, da ja schon "Führungskraft" angesprochen wurde will ich darauf hinweisen, dass man sich früher oder später entscheiden muss, ob man specialist ist oder ob man Führen will. Wenn man sich spezialisieren will, muss man sich irgendwie gezielt fortbilden, wobei das auch ein regelmäßiger Firmenwechsel sein kann, nicht unbedingt ein MBAStudium. Machen wir uns nichts vor, auch das beinhaltet massig Auswendiglernen.

    Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen!

  • Zitat

    Original geschrieben von snlaupa
    So, das ist jetzt einfach eine Falschaussage. Dass du mit Bachelor/Diplom/Master/Dr. EVENTUELL in die gleiche ERA-Einstufung rutschst ist prinzipiell möglich, aber in der Realität sehr selten. Deshalb solltest du das auch nicht als Argument verwenden.


    Das ist keinesfalls falsch! Wenn man sich auf eine bestimmte Stelle bewirbt, ist dort nach ERA eine Zielentgeltgruppe hinterlegt. Der Bewerber wird (nach der Einarbeitungsphase) entsprechend dieser Einstufung bezahlt.


    Zitat

    Original geschrieben von snlaupa
    Eine Abstufung gibt es auf jeden Fall, muss es auch geben, sonst könnte auch ein Techniker auf Doktorniveau eingestellt werden... und spätestens dann würde ich unser Bildungssystem hinterfragen.


    Das ist doch Unsinn! Natürlich kann sich auf "höherwertige" Stellen nur mit einer gewissen Mindestqualifikation (=Studium) bewerben. Aber nochmal: ob man nun von der Berufsakademie kommt oder die Promotion in der Tasche hat, macht in dem Zusammenhang keinen Unterschied. Selbst die höchste Entgeltgruppe, die es in BW gibt (EG17) kann man problemlos mit BA-Abschluss erreichen. Es kommt eben sehr auf den Aufgabenbereich an. Eine Promotion bringt einem in bestimmten Bereichen weiter, aber je nach Aufgabe kann es auch einfach nur verschwendete Zeit sein, die man besser in Arbeitserfahrung oder ein Studium mit einem anderen Schwerpunkt (bspw. MBA für Ingenieure) investiert hätte.


    Zitat

    Original geschrieben von 1160
    Krasse Ansage, aber immerhin ehrlich. Dort wo ich tätig bin braucht man sich gar nicht bewerben, wenn man nicht vorher eine Ausbildung gemacht hat. Auf Leute, die nach dem Studium erstmals anfangen das Arbeiten zu lernen, hat da keiner Lust.


    Da habe ich mich anscheinend nicht beworben ;)
    Außerdem muss man das etwas differenzierter sehen. Ich habe seit meinem 15. Lebensjahr durchgängig gearbeitet; mit 15 in den Sommerferien und nebenher Zeitungen ausgetragen, ab 16 dann ein "normaler" Nebenjob neben dem Abitur und neben dem Studium habe ich nebenher kleine Unternehmen im IT-Bereich aus der Steinzeit geholt.


    Wenn ich heute mit der Schule fertig würde, wäre ein duales Studium meine erste Wahl, aber das war "damals" in meinem Bereich noch kaum verbreitet. Des Weiteren kann man gerade im Automobilbereich durch Begeisterung und "Bastelei" im privaten Bereich, Projekte an der Uni und Praktika viel lernen. Ich wüsste nicht, was mir die Kollegen mit Ausbildung voraus hätten?!


    Zitat

    Original geschrieben von 1160
    Aber egal, da ja schon "Führungskraft" angesprochen wurde will ich darauf hinweisen, dass man sich früher oder später entscheiden muss, ob man specialist ist oder ob man Führen will. Wenn man sich spezialisieren will, muss man sich irgendwie gezielt fortbilden, wobei das auch ein regelmäßiger Firmenwechsel sein kann, nicht unbedingt ein MBAStudium. Machen wir uns nichts vor, auch das beinhaltet massig Auswendiglernen.


    Das meinte ich oben, als ich schrieb, daß eine Promotion nur bedingt sinnvoll ist. Einen Spezialisten bringt das natürlich auf seinem Gebiet hoffentlich weiter, aber als Führungskraft sind die Inhalte eines MBA sicherlich wertvoller, da es um "das große Verständnis" geht (das Ingenieuren häufig fehlt).


    Beste Grüße,


    Johnson

    Rechner: Samsung Galaxy Book, Lenovo T14
    Telefon: OnePlus 7 Pro, iPhone SE 2020

    Netz: D1, o2

  • hier mal eine zufällig ausgewählte Stelle von VW



    Global Supply Chain Consultant am Standort Kassel


    Der Vertrieb Original Teile und Service mit Hauptsitz in Kassel verantwortet über alle Konzernmarken der Volkswagen AG das globale Teilegeschäft. Zur weltweiten Versorgung der aktuellen 69 Mio. Konzernfahrzeuge über unsere 25.000 Servicepartner sind 950.000 Sortimentspositionen in einem global agierenden mehrstufigen Netzwerk notwendig. Damit erzielt der Volkswagenkonzern einen jährlichen Umsatz von rund 9 Mrd.€. Innerhalb der Abteilung SC Management werden u.a. Bestands- und Systemlösungen für das globale logistische Netzwerk entwickelt.


    Zu Ihren Aufgaben gehören:
    - Konzeptionelle Betrachtung von logistischen Abwicklungs-
    formen
    - Erarbeiten von Lösungsansätzen bzw. deren Weiterentwicklung
    - Bewerten der logistischen Lösungsansätze
    - Berücksichtigung von Belieferungsrestriktionen
    - Umsetzen der einzelnen Konzepte; Erstellung von Lastenheften
    und allgemeingültiger Regelwerke sowie systemtechnischer
    Anpassungen
    - Analyse des Gesamtsortiments zur Anwendung in den
    unterschiedlichen Abwicklungsformen, insbesondere die
    Prüfung der Nichtbevorratungssortimente
    - Diskussion und Festlegung von logistischen Standards;
    konzernübergreifend sowie in Abstimmung mit anderen OEM


    Folgende Qualifikationen bringen Sie mit:


    - erfolgreicher Universitätsabschluss mit dem Schwerpunkt SCM,
    bevorzugt mit Promotion oder MBA

    - erste praktische Berufserfahrung in der Industrie
    - die Fähigkeit, Informationstechnologien mit strategischen
    Lösungen zu verknüpfen
    - gute analytische und konzeptionelle Fähigkeiten
    - übersetzen SCM-spezifische Fragestellungen mit Wissen
    und unseren Methoden in technologische Lösungen und
    Prozesse
    - hohe Flexibilität und Reisebereitschaft für nationale und
    internationale Projekteinsätze/-leitungen
    - Eigeninitiative, Team- und Kommunikationsfähigkeit sowie
    selbstständiges Arbeiten
    - Einsatzbereitschaft, Kundenorientierung und Durchsetzungs-
    vermögen
    - Sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift
    - Weitere Fremdsprachen sind von Vorteil
    - Sehr gute PC-Kenntnisse (MS-Office: Word, Excel,
    PowerPoint, Access)


    Starten Sie jetzt mit uns durch und bewerben Sie sich bitte unter http://www.vw-personal.de, Referenznummer: E-164/2011

    Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen!

  • Und? Das ist eine Stellenbeschreibung für jemanden, der 40-45 Jahre ist, 10-15 Jahre Berufserfahrung als Wirtschaftsingenieur o.ä. hat, und dafür so zwischen 90.000 und 120.000 Jahresbrutto bekommt. Diese Stelle wird ganz sicher nicht von einem 26jährigen Absolventen mit MBA besetzt.

  • Wie kommst Du darauf? Ist eine normale Beraterstelle mit erster Berufserfahrung würde ich meinen.

    Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen!

  • Dann müsstest Du doch wissen das erste Berufserfahrung bedeutet: entweder Top-Praktika oder Juniorberater. Lass Dich bitte nicht von den beschrieben Aufgaben blenden. Hier ist nichtmal Erfahrung als Projektleiter gefordert...

    Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen!

  • Oh, den Satz hab ich glatt überlesen, ich hab den Bullshit (TM) auch nur quergelesen. Wirkt irgendwie merkwürdig, denn selbst wenn man die wie üblich überzogenen Forderungen filtert, bleibt irgendwie ein Nachgeschmack übrig, dass ein Berufseinsteiger völlig überfordert wäre damit.

  • Zitat

    Original geschrieben von Johnson
    Wenn ich heute mit der Schule fertig würde, wäre ein duales Studium meine erste Wahl, aber das war "damals" in meinem Bereich noch kaum verbreitet. Des Weiteren kann man gerade im Automobilbereich durch Begeisterung und "Bastelei" im privaten Bereich, Projekte an der Uni und Praktika viel lernen. Ich wüsste nicht, was mir die Kollegen mit Ausbildung voraus hätten?!


    Sowas ist aber nicht immer von Vorteil


    Einmal ist es fuer die Absolventen anstengender, das heist das entweder die Freizeit und Hobbys auf der Strecke bleibt, oder die Noten sind dann schlechter als wenn man Ausbildung und Studium getrennt in Vollzeit machen wuerde


    Zum anderen sind die dualen Studiengaenge oft sehr auf den Beruf und ortsansaessige Firmen gepreagt, Allgemeinbildung und freie Entfaltung der Studenten sind da oft leider nur Nebensache

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Zum anderen sind die dualen Studiengaenge oft sehr auf den Beruf und ortsansaessige Firmen gepreagt,…


    Und genau deshalb habe ich mich für diese Hochschulart entschieden. Evtl. bin ich allerdings mit meiner Meinung auch ein Exot, dass man in seiner (Hochschul)-Ausbildung in dem Gebiet ausgebildet werden sollte, in dem man später auch tatsächlich tätig ist. Und dann natürlich auch ausschließlich diese Inhalte von praxiserfahrenen Dozenten gelehrt bekommt. Und genau das bekommst du in einem DH-Studium. Was in den Praxis-Phasen im Unternehmen passiert steht wieder auf einem anderen Blatt und hängt von zu vielen Faktoren ab – kann man also def. nicht pauschalisieren.


    Und bzgl. Allgemeinbildung und Co.: Das ist in meinen Augen immer noch die Aufgabe jedes Individuums sich darum zu kümmern. Meine wertvolle Vorlesungszeit möchte ich damit nicht einschränken.

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