Der Tag nach dem Bachelor: Arbeiten oder Master?

  • Hallo Community,


    ich erhoffe mir von euch hier ein wenig Input zu bekommen, um eine Entscheidung treffen zu können.


    Will ich studieren oder will ich arbeiten?


    Meine Situation:
    Habe überdurchschnittlich Maschinenbau mit Schwerpunkt Werkstofftechnik an einer recht guten FH mit Bachelor abgeschlossen.
    Auslandspraktikum und -bachelorarbeit vorhanden.


    Nun war ich im Winter wegen der Bachelorarbeit recht beschäftigt und habe ehrlich gesagt recht spät mit der Bewerbung begonnen, weshalb ich mir vorsichtshalber mal für einen Master Mechatronik an der selben Hochschule beworben habe. Hab dann den Eignungstest irgendwie geschafft und mich dann auch immatrikuliert. Zugleich wurde mir seitens der Hochschule ein Angebot gemacht als Laboringenieur halbtags zu arbeiten. Auch das habe ich angenommen.


    Wie es der Zufall so will habe ich jetzt allerdings ein Angebot bekommen für eine Festanstellung bei einem großen OEM.


    Deshalb stehe ich jetzt vor der Entscheidung:


    Vollzeit Arbeiten in der Werkstofftechnik bei einem OEM (eigentlich das was ich immer machen wollte)


    oder


    Teilzeit Arbeiten in der Werkstofftechnik an meiner Hochschule und nebenbei Master Mechatronik (eigentlich habe ich eher nur Randinteresse an der Mechatronik. Zuküntiges Aufgabenfeld sollte die Werkstofftechnik sein)


    Wie ist eure Meinung dazu?


    Lohnt ein Master? Bei Stellenausschreibungen steht immer: Abgeschlossenes Hochschulstudium.
    Denkt ihr es gibt Unterschiede bei den Aufstiegschancen zwischen BA und MA?


    Danke für eure Ideen und Gedanken.


    Beste Grüße


    Jog


    PS: Würde mich freuen, wenn keine Bachelor-/Diplom-Diskussion entstehen würde ;)

  • Es heißt immer wieder, dass der Bachelor unterbewertet ist, bzw. die Unternehmen erst den Master als abgeschlossenes Studium ansehen. Laut Bologna soll der Bachelor allerdings der Normalfall sein und auch schon berufsqualifizierend sein.
    Für ganz spezielle Gebiete und die Leute die noch keine Arbeit haben ist der Master gedacht. Errst wenn diese Grundideen von Studenten und Unternehmen gleichermaßen angenommen sind funktioniert das Bachelor/Master System so wie gedacht (wie z.B. in USA)

  • Re: Der Tag nach dem Bachelor: Arbeiten oder Master?


    Zitat

    Original geschrieben von Joghurt2
    ... Vollzeit Arbeiten in der Werkstofftechnik bei einem OEM (eigentlich das was ich immer machen wollte)...


    Somit ist die Frage beantwortet.
    Wenn es das ist, was Du machen möchtest, wozu dann überlegen?
    Oder was wäre besser als das?


    Ciao

  • Bin selber Maschinenbauer Fachrichtung Konstruktion (Abschlussjahr 2004, Dipl.-Ing. (FH)) und hab die Erfahrung gemacht, dass es viel wichtiger ist, das richtige bei den richtigen Firmen gemacht zu haben, als einen besonderen Abschluss zu haben. Solange Du einen akademischen Abschluss hast, reicht das erstmal aus, um ernstgenommen zu werden. Bei mir war es damals aber eher die Frage, ob ein "FH" eben von Nachteil ist, oder ob man zusätzlich noch einen "Dr." braucht. Wie sich das mit dem Bachelor entwickelt, kann ich nicht vorhersehen, aber ich würde es an Deiner Stelle drauf ankommen lassen, und mal 2-4 Jahre arbeiten gehen, und in der Zeit 1-2 Arbeitgeber zu sehen. Dann weisst Du, wie es sich entwickelt, und ob der Bachelor reicht. Wenn Du dann nach 5 Jahren immer noch Dummf*ck machen darfst, legst Du den Master nach.

  • Zitat

    Original geschrieben von Handyfan96
    Es heißt immer wieder, dass der Bachelor unterbewertet ist, bzw. die Unternehmen erst den Master als abgeschlossenes Studium ansehen. Laut Bologna soll der Bachelor allerdings der Normalfall sein und auch schon berufsqualifizierend sein.
    Für ganz spezielle Gebiete und die Leute die noch keine Arbeit haben ist der Master gedacht. Errst wenn diese Grundideen von Studenten und Unternehmen gleichermaßen angenommen sind funktioniert das Bachelor/Master System so wie gedacht (wie z.B. in USA)


    Das heißt es aber vorwiegend bei den Stammtischen. Die Firmen sind da schon einen Schritt weiter. Ich hatte bisher zumindest keine Restriktionen wegen meines Bachelors. Hatte durchaus anspruchsvolle Assessment Center dabei. Ich war zwar mit Bachelor noch eher exotisch, dabei war ich aber trotzdem. Das liegt wohl aber daran, dass oft ein Auslandspraktikum gefordert ist und das im Diplom noch leichter ging als jetzt im BA.


    Zitat

    Original geschrieben von SpeedTriple
    Somit ist die Frage beantwortet.
    Wenn es das ist, was Du machen möchtest, wozu dann überlegen?
    Oder was wäre besser als das?


    Master und dann diese Stelle wäre besser :D
    Ich weiß, das ist eigentlich sinnfrei. Der Master ist halt Vollzeit auf 3 Semester schnell erledigt, berufsbegleitend wird es dann wieder stressig.


    Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    Bin selber Maschinenbauer Fachrichtung Konstruktion (Abschlussjahr 2004, Dipl.-Ing. (FH)) und hab die Erfahrung gemacht, dass es viel wichtiger ist, das richtige bei den richtigen Firmen gemacht zu haben, als einen besonderen Abschluss zu haben. Solange Du einen akademischen Abschluss hast, reicht das erstmal aus, um ernstgenommen zu werden. Bei mir war es damals aber eher die Frage, ob ein "FH" eben von Nachteil ist, oder ob man zusätzlich noch einen "Dr." braucht. Wie sich das mit dem Bachelor entwickelt, kann ich nicht vorhersehen, aber ich würde es an Deiner Stelle drauf ankommen lassen, und mal 2-4 Jahre arbeiten gehen, und in der Zeit 1-2 Arbeitgeber zu sehen. Dann weisst Du, wie es sich entwickelt, und ob der Bachelor reicht. Wenn Du dann nach 5 Jahren immer noch Dummf*ck machen darfst, legst Du den Master nach.


    Danke für diesen Praxiswert.
    Ich hatte in meinen praktischen Erfahrungen auch immer diesen Eindruck, dass weniger zählt was war, sondern was man gerade ist.






    Danke euch allen! Vollends entschieden habe ich mich nun aber trotzdem noch nicht...

  • Den anderen Leute kann man sich nur anschließen. Aktuell ist ein leichter Aufschwung da und somit auch das nötige Geld da um Leute einzustellen. Außerdem auch ein leichter Mangel, wenn sie dir als Bachelor eine Festanstellung anbieten. Nicht abwertend gemeint, aber 2009 haben sie Dr.-Ing. mit Berufserfahrung weggeschickt. Es heißt auch nicht, dass du mit dem Master dann ein besseres Jobangebot bekommst. Außerdem hast du dann schon einschlägige Berufserfahrung. Das hilft auch in schlechten Zeiten.


    Ich würde die Stelle nehmen, wenn du dann sieht es geht in 5 Jahren Karrieremäßig nicht weiter kannst du immer noch nachlegen. Müsste aber nur mit der Uni sprechen, nicht dass dann ein wiedereinstieg nicht mehr möglich ist. Außerdem kannst du den Master auch machen, wenn du mal auf der Straße stehen solltest.


    Wünsch dir viel Erfolg und natürlich die richtige Entscheidung.

  • Also Jung, viele UN nehmen auch nach Bachelor Leute, da die keinen so großen Unterschied machen zu Diplom oder so. Hauptsache studiert (das gilt nicht für ALLE Berufe).


    Ich würde es heute so machen:
    1. Arbeiten und nach 1-2 Jahren NEBENBEI Master.



    Aber es geht auch Master direkt. Kommt drauf an wieviel Kohle du brauchst (während des Studiums). Nicht jeder hat das Geld.

    Dodge This!
    Rules of Acquisition: Free advice is seldom free. [Nov2011-Marke7000 // Nov2012- Marke 8000 // Inventar-Status seit Januar 2012-Juchu]

  • Zitat

    Original geschrieben von Sliders
    Ich würde es heute so machen:
    1. Arbeiten und nach 1-2 Jahren NEBENBEI Master.


    Das waere mir zu stressig - weil dann hast du die Zeit fast keine Freizeit und ist auch nicht in 3-4 Semestern geschafft sondern dauert laenger


    Spaeter den Master in Vollzeit machen geht schon, aber wenn man erstmal an mehr Geld gewoehnt ist, will man das wahrscheinlich auch nicht mehr machen


    Denke der Threadersteller muss selber wissen ob er jetzt lieber in die Praxis und Geld verdienen will, oder ob schnell einen Fuehrungsjob haben will


    Denke mit Bachelor ist es zwer kein Problem einen halbwegs gut bezahlten Job zu finden, aber man wird nicht wirklich in Fuehrungsverantwortung konnen, hoechstens nach viel Berufserfahrung in so 10 Jahren oder spaeter


    Mit Master ist die Chance groesser das man nach etwas Berufserfahrung fast direkt auf einen Fuehrungsjob kommt

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova Denke der Threadersteller muss selber wissen ob er jetzt lieber in die Praxis und Geld verdienen will, oder ob schnell einen Fuehrungsjob haben will


    Ein Titel allein macht aber noch keine Führungspersönlichkeit - das ist der typisch falsche Aberglaube in dt. Unternehmen. Nur weil jemand ein paar Jahre irgendwo irgndwas akademisches zu Stande gebracht hat, ist man deswegen noch nicht zwingend auf persönlicher Ebene so weit, dass man Chef spielen kann.


    @ Threadersteller: Nimm Deinen Traumjob an. In 10 Jahren fragt kein Mensch mehr nach Deinem Titel, wenn Du in Deinem Job gut bist. Dann zählen da andere Dinge. Der Titel ist nur die Eintrittskarte, den Rest hast Du selbst in der Hand, wenn Du mal drin bist.

  • Zitat

    Original geschrieben von yoshi123
    Ein Titel allein macht aber noch keine Führungspersönlichkeit - das ist der typisch falsche Aberglaube in dt. Unternehmen. Nur weil jemand ein paar Jahre irgendwo irgndwas akademisches zu Stande gebracht hat, ist man deswegen noch nicht zwingend auf persönlicher Ebene so weit, dass man Chef spielen kann.


    Das stimmt zwar absolut - aber ohne akademischen Abschluss oder nur mit Bachelor hat man oft garkeine Chance auf einen Fuehrungsjob, auch wenn man persoenlich so weit waere - hoechstens wenn man lange Jahre im Unternehmen ist und da ueberzeugen kann. Aber das dauert eben viel laenger, als wie wenn man sich direkt bewerben kan.


    Zitat

    Original geschrieben von yoshi123
    @ Threadersteller: Nimm Deinen Traumjob an. In 10 Jahren fragt kein Mensch mehr nach Deinem Titel, wenn Du in Deinem Job gut bist. Dann zählen da andere Dinge. Der Titel ist nur die Eintrittskarte, den Rest hast Du selbst in der Hand, wenn Du mal drin bist.

    In 10 Jahren vielleicht nicht mehr - aber gerade in den ersten 5 Jahren zaehlt der Abschluss schon viel.


    Aber wenn es der Traumjob ist, dann finde ich sollte man ihn schon trotzdem annehmen. Wenn man es nicht so eilig hat mit dem Fuehrungsjob, dann kann man sich ja schon auch langsam hocharbeiten.

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