Ich sag ja gar nichts... Es gibt der Sache aber doch eine etwas größere Dimension. Habe den Link noch ergänzt.
Erdbeben in Japan - Nuklearkatastrophe von Fukushima
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Ich schreibe das jetzt einmal ganz zynisch, obwohl mir dabei eigentlich zum Heulen zumute ist, also bitte nehmt das hier folgende nicht wörtlich:
Die Techniker in Fukushima addieren zu den über 5.200 toten Erdbeben- und Tsunamiopfern, die man bislang geborgen hat und den vermutlich ebenfalls ums Leben gekommenen über 9.000, die noch vermisst werden, lediglich weitere 50.
Diese "Mitglieder" der "Fukushima 50" werden es im Vergleich zu den o. g. Opfern noch richtig gut haben: statt einfach anonym von einer Flutwelle hinweggespült zu werden und zu ertrinken oder zerschmettert zu werden, dürfen sie bei der Rettung ihres Landes und ihres Volkes den Heldentod sterben. Ihre Namen werden sich im kollektiven Gedächtnis einbrennen und man wird ihnen einen Schrein als Gedenkstätte errichten.
Nein, ich weiß, das klingt nach viel hohlem Pathos und ist weder diesen Menschen noch ihren Familien ein Trost. Ich schrieb es bereits gestern, weil ich da schon etwas ähnliches befürchtete: ich bin froh, dass ich keine solche Entscheidung treffen muss, z. B. als Einsatzleiter vor Ort meine Mitarbeiter in den sicheren Tod schicken zu müssen. Ich bin auch deswegen darüber froh, weil ich es in einem solchen Fall als meine Pflicht ansehen würde, meine Leute dabei zu begleiten. Nicht deshalb, weil ich keine Angst vor dem Tod oder keine Vorstellung davon hätte, was sich hinter dem Begriff des "Strahlentods" verbirgt, sondern weil ich mit den Konsequenzen meiner Entscheidung nicht weiterleben könnte.
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Woher weißt du denn dass die Anstrengungen der letzten Tage überhaupt noch etwas nützen und die Situation irgendwie verbessern? Und meines Wissens sagt auch im "schlimmsten Fall" niemand den Untergang des Landes oder ähnliches voraus. Es würde wohl nur eine Zone von einigen Kilometern um Das Kraftwerk unbewohnbar. Du machst es dir da doch auch sehr einfach.Von deinem seltsamen Todesartenvergleich will ich lieber gar nicht sprechen.
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<Betreiber prüft Sarkophag-Bau wie in Tschernobyl als letzten Ausweg
Nach meiner Meinung wird es so kommen. Hoffentlich treffen die schon die
nötigen Vorbereitungen. -
Zitat
Original geschrieben von Zeus
Woher weißt du denn dass die Anstrengungen der letzten Tage überhaupt noch etwas nützen und die Situation irgendwie verbessern? Und meines Wissens sagt auch im "schlimmsten Fall" niemand den Untergang des Landes oder ähnliches voraus.Soll heißen wir lassen die Kiste jetzt einfach mal vor sich hinbrodeln da ja nicht klar ist ob man dort noch das Schlimmste überhaupt verhindern kann oder wie?
Und das niemand den Untergang des Landes voraussagt liegt ausschließlich daran, dass schlicht und ergreifend niemand sagen kann was Schlimmstenfalls tatsächlich passiert und wie viele Menschen oder welche Landflächen dann dem Untergang geweiht sind.
Das die Katastrophe für Natur und Mensch aber ungleich höher ausfallen wenn man gar nichts macht ist dagegen unumstritten, insofern machst Du es Dir da viel eher einfach.
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Zitat
Original geschrieben von Zeus
Woher weißt du denn dass die Anstrengungen der letzten Tage überhaupt noch etwas nützen und die Situation irgendwie verbessern? Und meines Wissens sagt auch im "schlimmsten Fall" niemand den Untergang des Landes oder ähnliches voraus. Es würde wohl nur eine Zone von einigen Kilometern um Das Kraftwerk unbewohnbar. Du machst es dir da doch auch sehr einfach.
Im Fall, dass man das Kraftwerk einfach sich selbst überlässt, werden weit mehr als nur ein paar km rund um das Kraftwerk unbewohnbar. Das Problem sind die Tonnen von radioaktivem Material, die da vor sich hinglühen und sich ohne externe Kühlung ihren Weg ins Freie bahnen werden, weil sie sich ohne Kühlung durch jede radiologische Barriere fressen werden.
Dieses Material wird sehr viel radioaktive Partikel emittieren und die landen dort, wo das Wetter sie absetzt. Und das nicht nur in der unmittelbaren Umgebung von Fukushima, sondern je nach Windrichtung eben auch über ganz Japan. Und je nachdem, um welches Material es sich dabei handelt, strahlt das Zeug nicht nur über ein paar Wochen, sonder über Jahre oder gar Jahrzehnte. Mit der Luft, dem Wasser und über die Böden gelangt es in den menschlichen Kreislauf.Ganz so harmlos, wie Du es hier suggerierst, sind die Folgen dann doch nicht, wenn man sich dazu entschließt, Fukushima jetzt aufzugeben.
Und was die dort herrschenden Strahlendosen angeht, so solltest Du Dir mal die Ergebnisse der Messpunkte anschauen, die die GRS auf ihrer Webseite veröffentlicht. Dann wirst Du nämlich feststellen, dass sich seit den sogen. Ventings die grundsätzliche Strahlung vor Ort beträchtlich erhöht hat. Die Stabilisierung findet auf immer höherem Niveau statt, was ein ziemlich sicheres Zeichen dafür ist, dass permanent Strahlung bzw. radioaktives Material emittiert werden: http://www.grs.de/sites/defaul…gen_Japan_18.03_07Uhr.pdf
Zusätzlich ist zu den bereits gestern vorhandenen Schäden an den Reaktoren 1-3 und dem Brennelementebecken in Block 4 auch noch ein Schaden im Brennelementebecken in Block 3 hinzugekommen: http://www.grs.de/sites/defaul…Uhr%20am%2018-03-2011.pdfZitatOriginal geschrieben von hjanss
<Betreiber prüft Sarkophag-Bau wie in Tschernobyl als letzten Ausweg
Nach meiner Meinung wird es so kommen. Hoffentlich treffen die schon die nötigen Vorbereitungen.
Dazu werden sie dann aber leider noch viele Menschen mehr "verheizen" müssen. Denn um die Reaktoren einzusargen, benötigt man neben Unmengen von Material auch sehr viele Leute, die dieses Material bis direkt an die Reaktoren heranbringen... -
Es erschient mir jedenfalls zweifelhaft in großes Heldenpathos zu verfallen wenn man gar nicht beurteilen kann welche Maßnahmen sinnvoll sind und ob einiges in den letzten Tagen nicht nur gemacht wurde um zu zeigen dass man etwas tut.
Und es erscheint mir auch zweifelhaft die denkbaren Folgen möglichst extrem zu übertreiben um dadurch dann die Aktionen Alternativlos erscheinen zu lassen.
Ist doch ein wenig viel Pathos. Man kann die auch einfach machen lassen ohne von hier aus pathetische Heldenarien zu singen.
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Zitat
Original geschrieben von Zeus
Es erschient mir jedenfalls zweifelhaft in großes Heldenpathos zu verfallen wenn man gar nicht beurteilen kann welche Maßnahmen sinnvoll sind und ob einiges in den letzten Tagen nicht nur gemacht wurde um zu zeigen dass man etwas tut.
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Ist doch ein wenig viel Pathos.ZitatOriginal geschrieben von HappyDay989
Ich schreibe das jetzt einmal ganz zynisch, obwohl mir dabei eigentlich zum Heulen zumute ist, also bitte nehmt das hier folgende nicht wörtlich:[...]
Nein, ich weiß, das klingt nach viel hohlem Pathos und ist weder diesen Menschen noch ihren Familien ein Trost.
Ich weiß wirklich nicht, was an meinem ursprünglichen Beitrag derartig missverständlich gewesen sein soll, wie Du es hier darstellst... -
Soll heißen, du findest selbst dass du zu pathetisch warst?
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