Erdbeben in Japan - Nuklearkatastrophe von Fukushima

  • Über die Wetterveränderung hält Jörg Kachelmann auf dem Laufenden:


    1) In Hitachiota am Strand nun 294 nGy/h. Vor 3 Stunden lag der Wert noch bei 45.
    2) Die Radioaktivitäts-Werte in der Provinz Ibaraki haben sich nur zwei Stunden nach der Winddrehung in einer Stunde verdreifacht.


    Quelle: https://twitter.com/J_Kachelmann


    Wenn der Wind jetzt wirklich gedreht hat und die Wolke Richtung Tokio treibt, dann steht eine unfassbare Katastrophe bevor.

    Ihr wundert euch wirklich, warum Eure Eigentumswohnung 400.000 €* 650.000 €** kostet, wenn der Bauherr Ferrari F430 & 458, Porsche Carrera GT & 911 fährt?
    * 2013, ** 2015

  • Zitat

    Original geschrieben von GrandMast3r
    Recht langer Text, aber sehr informativ und beruhigend


    *klick*


    Interessanter Link, aber auch der enthält leider zwei Fehler, die die Lage nicht ganz so rosig aussehen lassen wie dargestellt:


    1. Es wurde nicht "der Schnellkochtopf" (= der Druckbehälter, der unmittelbar den Reaktor und sein Kühlwasser, sofern noch vorhanden) umgibt, geflutet, sondern die Kammer, die diesen "Schnellkochtopf" umgibt, das sogenannte Containment (= äußere Reaktorhülle). Hätte man den Druckbehälter beflutet, so wäre das Wasser durch die Hitze des Kerns in Sekundenbruchteilen in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten worden, mit der Konsequenz einer Knallgasexplosion und sofortigen Zerstörung des Druckbehälters.


    2. Was in dem Text als Schnellkochtopf bezeichnet wird, nämlich der Druckbehälter, hat ein großes Problem: Das Wasser, das den Druckbehälter umgibt, nimmt die Hitze des Kerns auf, d. h., es kühlt den Reaktorkern weiter ab. Allerdings erhitzt sich dieses Wasser dabei immer mehr und muss entweder selbst gekühlt (= mittels sogen. Wärmetauscher) oder durch frisches Wasser ersetzt werden. Doch dazu fehlen ggw. wohl die Pumpen und/oder der Strom, um solche Pumpen zu betreiben.


    3. Und damit ist die Situation nicht ganz so beruhigend wie im verlinkten Text dargestellt, sondern eher so, wie ich es oben bereits geschildert habe: der Fokus muss darauf gelegt werden, auf Biegen und Brechen den Nachschub an frischem Kühlwasser zu gewährleisten, sonst gerät der Kern außer Kontrolle und brennt sich mit der immer noch vorhandenen Hitze durch den Druckbehälter ins Containment. Wie lange das Containment der Hitze der Schmelze standhalten kann, können nur die Betreiber sagen, die über Kenntnisse über die Konstruktionsdetails des Containment verfügen. Der Zeitpunkt, sich entspannt zurückzulehnen und sich keine Sorgen mehr zu machen, ist jedenfalls noch längst nicht gekommen. Erst muss die Temperatur des Kerns soweit abgesenkt worden sein, dass nicht mehr das Risiko besteht, dass sich die Schmelze durch den Druckbehälter brennt.



    @ thomasGr: Der Kachelmann soll sich lieber um das gegen ihn laufende Gerichtsverfahren kümmern. :mad:
    Bevor Tokyo eine Katastrophe bevorsteht, müsste in dem nach Tokyo wehenden Wind erst einmal entsprechende Radioaktivität enthalten sein. Und das ist eben nicht der Fall, dank des Einsatzes der Leute vor Ort in Fukushima! :top:

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Mein technisches Verständnis lässt mich den Stand der Dinge genau so sehen, wie HappyDay989 ihn beschrieben hat.


    Allerdings mit einem Unterschied:
    Ich persönlich sehe bisher nicht einmal ansatzweise die Möglichkeit, Kernschmelzen in einer Form, die die Druckbehälter zerstören, zu verhindern. Das eingefüllte Meerwasser dürfte verdampfen, wie das Wasser in einem Wasserkocher, wenn es erst einmal richtig aufgeheizt ist. Möglichkeiten, Wasser so schnell nachzupumpen, wie die Verdampfung stattfindet, waren bisher nicht Gegenstand der Berichterstattung - woraus sollen sie auch resulitieren?


    Für meinen Teil sehe ich mehr als schwarz - ich ließe mich aber gern berichtigen ... allzu gern.


    Frankie



    Erg.:
    Der entscheidende Satz im verlinkten Artikel ist m.E. folgender: "Damit werden Szenarien abgedeckt, bei denen die Kühlung nach einer gewissen Zeit wiederhergestellt werden kann."


    Und gerade die Möglichkeit der Wiederherstellung der Reaktorkühlung ist beim Ausmaß der bisherigen Zerstörung technischer Anlagen für mich kaum vorstellbar.


  • Was ist dein Problem, Junge? Ich habe eine ganz normale Frage gestellt, auf die ich wohl auch eine ganz normale Antwort erwarten kann, denke ich. Und ich muss mich nicht von dir als blöd oder dumm darstellen lassen, nur weil du Schlaumeier über alles Bescheid weisst. Vielleicht solltest du dich mal damit abfinden, dass es hier auch Leute gibt, die eben nicht so viel über das Thema wissen und entsprechend auch mal eine "dumme" Frage stellen. Dafür sind Foren eben auch da, ob du's glaubst oder nicht. Es kotzt mich sowas von derbst an, dass die TT-Rentner hier permanent meinen, Leute die noch nicht so lange dabei sind, für ihre Fragen dumm anmachen zu müssen! Reisst euch mal zusammen!


    Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    dann dürfte es in der nacht wieder knallen oder?
    mal schauen wielange 4. reaktor noch ganz ist.


    Der 4. Reaktor ist bereits seit einiger Zeit aufgrund (planmässiger) Wartungsarbeiten abgeschaltet. Eine Gefahr weniger ... relativ gesehen.


    Zitat

    Original geschrieben von RAR
    Wegen Stromausfall konnten die Pumpen der Kühlsysteme in den AKWs nicht mehr arbeiten (...).


    Was ist mit der Notstromversorgung?
    Sind diese Dieselgeneratoren bedingt durch den Tsunami ausgefallen?


    Nein, ich glaube das Erdbeben war Schuld. Aber Erdbeben oder Tsunami ist ja ansich egal, Fakt ist, sie sind ausgefallen. Es gibt dann als letzten "seidenen Faden" Not-Batterien, über die die AKW's betrieben werden können, allerdings reicht(e) deren Kapazität nur für wenige Stunden. Von daher...

    I STAND ALONE

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Mein technisches Verständnis lässt mich den Stand der Dinge genau so sehen, wie HappyDay989 ihn beschrieben hat.


    Allerdings mit einem Unterschied:
    Ich persönlich sehe bisher nicht einmal ansatzweise die Möglichkeit, Kernschmelzen in einer Form, die die Druckbehälter zerstören, zu verhindern. Das eingefüllte Meerwasser dürfte verdampfen, wie das Wasser in einem Wasserkocher, wenn es erst einmal richtig aufgeheizt ist. Möglichkeiten, Wasser so schnell nachzupumpen, wie die Verdampfung stattfindet, waren bisher nicht Gegenstand der Berichterstattung - woraus sollen sie auch resulitieren?


    Damit siehst Du die Dinge gar nicht in einem Unterschied zu mir!


    Denn das ist doch genau das Problem, auf das ich seit zwei Seiten hinweise, bloß dass Du offenbar der Erste bist, der das begreift: Der Nachschub an frischem Kühlwasser ist das Hauptproblem; die Abwärme der Reaktorkerne muss abtransportiert werden, sonst droht das Durchbrennen zumindest eines Reaktorkerns durch den Druckbehälter. :eek:


    Und wenn das geschieht, droht das, was ich schon angedeutet habe. Dann können nur noch Roboter oder ein paar mutige Todeskandidaten die austretende Schmelze wieder eindämmen, dann würde aus INES 4 wohl ein Fall von INES 6 werden. :eek:


    @ Robertsen: Auch wenn der Kollege ChickenHawk recht hat, so verstehe ich doch Deine Befürchtugnen sehr gut. Ein "Feind" wie Radioaktivität, den man nicht sehen, riechen, schmecken oder sonst wie wahrnehmen kann, ist tückisch und Furcht einflößend. :eek:

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Allerdings mit einem Unterschied:
    Ich persönlich sehe bisher nicht einmal ansatzweise die Möglichkeit, Kernschmelzen in einer Form, die die Druckbehälter zerstören, zu verhindern. Das eingefüllte Meerwasser dürfte verdampfen, wie das Wasser in einem Wasserkocher, wenn es erst einmal richtig aufgeheizt ist. Möglichkeiten, Wasser so schnell nachzupumpen, wie die Verdampfung stattfindet, waren bisher nicht Gegenstand der Berichterstattung - woraus sollen sie auch resulitieren?


    Harrisburg war auch irgendwann ausgekühlt - hat 1.5 Jahre gedauert...

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Harrisburg war auch irgendwann ausgekühlt - hat 1.5 Jahre gedauert...


    Ja, auch Fukushima wird auskühlen, wenn keiner der Kerne durchbrennt. Könnte ungefähr genau so lange dauern oder noch etwas länger. Die Frage ist nur: werden die geschmolzenen Kerne innerhalb der Druckbehälter auskühlen oder außerhalb? :confused:


    Es dürfte wohl klar sein, dass es wünschenswert ist, dass die Kerne innerhalb ihrer Druckbehälter auskühlen. Die Kernschmelzen selbst werden sich kaum noch verhindern lassen, denn sie sind nach allen Anzeichen bislang in vollem Gang. :eek:

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber mich beunruhigt auch, dass gleich drei Reaktoren problematisch sind. Sagen wir bei einem einzigen ist die Wahrschenlichkeit, dass es glimpflich ausgeht 75%. Wenn man drei Stück hat ist es aber deutlich weniger...


    Zudem kommt, dass wenn es auch nur bei einem einzigen zum Reaktor GAU kommt wohl keiner mehr zu finden ist, der bereit ist, die anderen zwei Reaktoren zu kühlen. Das wäre dann wohl der Triple-GAU...

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

  • Zwei dieser Problem-Reaktoren sollen gegenwärtig 'stabil' sein.

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

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