Erdbeben in Japan - Nuklearkatastrophe von Fukushima

  • Zitat

    Original geschrieben von 1160
    Es ist eben keine Risikoabwägung. Versteh mich nicht falsch, ich bin weder Atomgegner noch grüne Zecke. Ich find es unseriös, nur mit Vorteilen zu hantieren. Es muß doch klar definiert sein, was es uns wert ist.


    Nein, tut mir leid, das geht wirklich nicht, aus Gründen, die ich bereits dargelegt habe (Austritt unterschiedlicher radioaktiver Substanzen in unterschiedlichsten Mengen und Formen, unterschiedliche Reaktion der Menschen auf diese Substanzen usw.).
    Beim Straßenverkehr hat man ja auch nur die Erfahrungswerte, auf die man sich berufen kann. Da käme doch auch niemand auf die Idee zu fordern, man müsse für jede nur erdenkliche Form von Karambolagen und Massenkarambolagen genaue Vorhersagen über die Anzahl der Toten, Verletzten und die Art, Weise und Schwere der Verletzungen abgeben. Gleiches gilt für Eisenbahn- und Schiffsunglücke und auch für Flugzeugabstürze.


    Ein Beispiel: Wie viele Tote gäbe es wohl, wenn ein vollbesetztes Passagierflugzeug beim Landeanflug auf Frankfurt zur Hauptgeschäftszeit mitten in der Frankfurter Innenstadt abstürzte, und wie groß ist die prozentuale Wahrscheinlichkeit, dass dies passiert? - Niemand käme auf die Idee, für den Fall, dass Wissenschaftler keine exakte Prognose darüber werden abgeben können, die sofortige Schließung des Frankfurter Flughafens (oder gar aller deutschen Großflughäfen) zu fordern.


    Wird's besser? Wird's schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich. (Erich Kästner)



    In Japan weiß man im Grunde auch, dass es angesichts des gigantischen Energiebedarfs des Landes und mangels entsprechender Rohstoffe zur Energiegeneration mittels KKW momentan keine Alternativen gibt. Und in Deutschland sollte man dies einfach mal zur Kenntnis nehmen. Wer einen sofortigen Ausstieg aus der Kernenergie fordert, der muss auch ein schlüssiges Konzept vorlegen, wie die Grundlast weiterhin zuverlässig gedeckt werden soll, und zwar klimaneutral, d. h. ohne einen dramatischen Anstieg der CO2-Emissionen.



    Zitat

    Original geschrieben von Christian
    Bitte mach Dich hinsichtlich der Begriffsverwendung mal schlau. "Super-GAU" ist zwar ein grammatikalisch unsinniger, dennoch aber offizieller Begriff und die tatsächliche Steigerung eines GAU.


    Sorry, aber sprachlicher Unsinn wird nicht dadurch richtiger, dass man ihn nur oft genug nachplappert. :rolleyes:


    Lt. INES gibt es übrigens weder einen GAU noch einen Super-GAU; der größte anzunehmende Unfall heißt dort schlicht und einfach "katastrophaler Unfall" bzw. im Englischen "major accident."


    Siehe dazu http://de.wikipedia.org/wiki/INES und http://en.wikipedia.org/wiki/I…ional_Nuclear_Event_Scale

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Also ich habe eine ganz klare Meinung dazu:


    Zwei Katastrophen haben die Japaner ohne Vorwarnung und ohne eigene Verschuldung getroffen, die sich nun anbahnende dritte Katastophe ist eine hausgemachte selbst verschuldete!


    Japan kann zum Beispiel auf Gezeitenkraftwerke setzen oder Windräder, wenn ein Tsunami ein Windrad wegspült baut man ein neues und gut ist (nicht zerreißen bin was Japan angeht nicht so im Bilde).


    Würde der Bundestag und die Regierung die ihr verfassungsmäßig auferlegete Repräsentationsfunktion erfüllen, säßen in der Regierung auch Vertreter meiner Generation und wir hätten eine Stimme in der Regierung die unsere Meinung vertritt, denn vorwiegend Menschen gesetzteren Alters sind pro Atomkraft.

  • Zitat

    Original geschrieben von diger
    ...
    Und was Japan angeht, so finde ich es zum Kotzen, dass die Diskussion nur auf das AKW gelenkt wird. Es sind Schätzungen zufolge, mittlerweile um die 10.000 Toten zu beklagen. Davon ist noch nicht einer wegen des AKW Unfalls gestorben, sondern durch die eigentliche Katastrophe, nämlich dem Erdbeben und dem anschließenden Tsunami.


    Was habt Ihr schon getan? Habt ihr zumindest etwas Geld gespendet, damit notwendige Güter rüber geflogen werden können, oder labt Ihr euch nur an der Katastrophe und redet von Themen, die augenscheinlich euch überfordern?


    Hier beantwortest Du Dein Problem praktisch selbst. Gibt es irgendeinen Grund, über 10.000 Tote zu diskutieren? Welchen Sinn sollte eine solche Diskussion haben?


    Im zweiten Absatz erkennst Du selbst:


    Naturkatastrofe --> Anlass zu Hilfeleistungen
    Unfall im AKW --> Diskussionsbedarf (zusätzlich zur Katastrofenhilfe)


    Das ist jedenfalls meine Einschätzung der Dinge.


    Und mir geht es keinesfalls (nur) um eine allgemeine AKW-Diskussion - vielmehr müssen sich die Verantwortlichen in Japan die Frage gefallen lassen, ob der Bau solcher Anlagen im ständigen Angesicht der hieraus resultierenden Gefahr am konkreten Standort vor der Menschheit zu verantworten ist. Für Erdbeben der aktuellen Stärke war das AKW definitiv nicht ausgelegt und der konkrete Vorfall mithin bewusst in Kauf genommen worden.


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von Handyfan96
    Japan kann zum Beispiel auf Gezeitenkraftwerke setzen oder Windräder, wenn ein Tsunami ein Windrad wegspült baut man ein neues und gut ist (nicht zerreißen bin was Japan angeht nicht so im Bilde).


    Was glaubst Du wohl, mit wie vielen Windrädern man die Küste Japans zupflastern müsste, um auch nur einen Bruchteil der Leistung zu generieren, die man mit einem einzigen KKW erzielen kann? :rolleyes:

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    Was glaubst Du wohl, mit wie vielen Windrädern man die Küste Japans zupflastern müsste, um auch nur einen Bruchteil der Leistung zu generieren, die man mit einem einzigen KKW erzielen kann? :rolleyes:


    Japan hat eine riesige Küstenlinie und mit Sicherheit wäre es in Kombination mit anderen Energiequellen ein ganz wichtiger Baustein, ich hoffe die Einsicht, dass es absolut anstands- und respektlos den anderen Generationen gegenüber ist zu verlangen über tausende von Jahren strahlendes Material zu überwachen (also sehr günstig dieser Atomstrom). Das geht hier aber in eine allgemeine Diskussion über...
    finde es nur sehr traurig, dass viele Menschen erst verstehen was los ist wenn es sie persönlich, direkt und unmittelbar betrifft.

  • Zitat

    Original geschrieben von Handyfan96
    Japan hat eine riesige Küstenlinie und mit Sicherheit wäre es in Kombination mit anderen Energiequellen ein ganz wichtiger Baustein,


    Japan hätte dann also Strom, solange der Wind ausreichend stark bläst, ansonsten gingen die Lichter aus. Welche anderen Energiequellen hat Japan denn sonst noch? Zähl sie doch mal bitte auf... :rolleyes:

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    Japan hätte dann also Strom, solange der Wind ausreichend stark bläst, ansonsten gingen die Lichter aus. Welche anderen Energiequellen hat Japan denn sonst noch? Zähl sie doch mal bitte auf... :rolleyes:


    ich habe keine Lust auf so einer Ebene zu diskutieren, denn es geht mir um die generelle Gefahr der Atomkraft! Im Detail zu diskutieren ist doch Schwachsinn...


    (wann ist es am Meer und auf dem Meer schonmal windstill???; Speicherung nichtgenutzten Stroms in Akkus???)

  • nun wurde auch im AKW Onagawa der Notstand ausgerufen...


    Ich habe so den Eindruck das die mit der ganze Wahrheit nicht rausrücken ...

  • Die Lösung dieses Problems wird keine einfache sein.


    Die Bevölkerung Japans halte ich aber für mündig genug, eine vernüftige Lösung einzufordern ... oder täusche ich mich hier? Die asiatische Mentalität ist nicht einfach zu verstehen, aber die Bevölkerung von Japan (und i.ü. auch Südkorea) halte ich inzwischen für so aufgeklärt, dass sich die Masse sich nicht mit windigen Versprechungen beeindrucken lassen dürfte.


    Frankie



    Erg.:
    Und in der Tat ... diesen Thread hier verstehe ich nicht als allgemeinen Anti-AKW Thread. Mir geht es vielmehr um die Frage, ob der konkrete Unglücksfall in Japan zu konkreten Maßnahmen führen wird. Denn in einer globalisierten Welt gilt: Japan ist nebenan! (auch, wenn uns Deutschen eine atomare Wolke wie im Casus Tschernobyl wegen der anderen Unglücksumstände nicht unmittelbar droht).


    Erg.2:
    Und noch etwas: Angriffe persönlicher Art halte ich in jedem Fall für verfehlt. In aller Regel sollte im TT eine Bitte um Sachlichkeit genügen. Letzteres muss nichts negatives sein - auch ich erwische mich gelegentlich dabei, dass mich ein Thema mehr in Wallung bringt,als es einer Diskussion gut tut. ;)

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