Erdbeben in Japan - Nuklearkatastrophe von Fukushima

  • Das meiner Einschätzung nach unausweichliche und seit Tagen vorhersagbare nimmt erkennbar seinen Lauf.


    Wer im Umkreis von 100 km zum Reaktor (meine persönliche Grenze läge weitaus höher) Menschen kennt, an denen ihm gelegen ist, sollte nichts unversucht lassen, diese Menschen zu bewegen, umgehend andere Landesteile aufzusuchen. Es gliche einem Wunder, wenn eine nukleare Super-Katastrophe noch verhindert werden könnte.


    Wem das Leben seiner Familie lieb ist, muss dort weg (natürlich mit Familie). Die Gefahr halte ich für so groß, dass ich es nicht verantworten könnte, meine Familie dem auszusetzten. Die Zeit drängt ...


    Ich betrachte mit großer Trauer, welche Gleichgültigkeit die japanische Regierung an den Tag legt. :(


    Frankie

  • Ich kann die Regierung aber auch teilweise verstehen! Würde sie den Radius auf 150 km vergrößern, steigt die Gefahr einer Massenpanik beträchtlich und man kann noch weniger beherrschen als jetzt! Was gegen eine Evakuierung spricht, ist der Westwind, der im Moment recht stabil die Strahlung fern/gering hält. Dennoch sollte man persönlich schnellstmöglich na Süden aufbrechen oder Japan verlassen.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Ich betrachte mit großer Trauer, welche Gleichgültigkeit die japanische Regierung an den Tag legt. :(


    Ich glaube, das ist eine Mischung aus Ohnmacht und japanischer Mentalität mit Fehlern umzugehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von maschi_ac
    Ich kann die Regierung aber auch teilweise verstehen! Würde sie den Radius auf 150 km vergrößern, steigt die Gefahr einer Massenpanik beträchtlich und man kann noch weniger beherrschen als jetzt! ...


    Man hat Tage völlig untätig verstreichen lassen. Spätestens seit dem 12.03. (siehe den von mir verlinkten Artikel in der Süddeutschen) war ziemlich gewiss, was passieren wird. Man hätte den Kreis der Evakuierung so problemlos auf 100 km ausweiten können.


    Die japanische Regierung war also nicht ohnmächtig, sondern hat Teile der Bevölkerung ganz bewusst der nuklearen Katastrofe ausgesetzt. Das ist was anderes! Dass dieses Vorgehen möglicherweise der "japanische[n] Mentalität mit Fehlern umzugehen" entspricht, sehe ich nicht als ausreichende Rechtfertigung - aber ich bin halt kein Japaner. Als Deutscher empfindet ich solches Handeln als zynisch (menschenverachtend).


    Selbst wenn man die Gefahr nicht als gewiss, sondern nur als wahrscheinlich eingestuft hätte, ändert das in meinen Augen rein gar nichts.


    Frankie



    Erg.:
    Das genaue Gegenteil ist nun die Panik in Deutschland. Beim gegenwärtigen Verlauf halte ich es für völlig ausgeschlossen, dass ein Anstieg der Radioaktivität hier gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Mit Gegerzählern aus dem Baumarkt (wie sie derzeit wohl zu Tausenden verkauft werden), dürfte ein Anstieg nicht einmal messbar sein - immer einen "planmäßigen" Verlauf des GAU vorausgesetzt (was sich zwar zynisch anhören mag, aber garantiert nicht so gemeint ist).

  • <Das meiner Einschätzung nach unausweichliche und seit Tagen vorhersagbare nimmt <erkennbar seinen Lauf.


    Sag ich doch ..man muss der Wahrheit ins Auge sehen,die Bevölkerung wird verstrahlt und das heisst "Tod auf Raten".
    HappyDay989 mit seinen Grenzwerten wird leider nicht recht behalten. In ein paar
    Jahren werden wir die Statistik sehen und die wird grausam sein....



    Dieser Core-Catcher ist also auch nicht die ultimative Lösung..ich dachte die
    Schmelze wird gekühlt und ein Austritt von Radioaktivität verhindert.

  • Atomkraft kann niemals eine sichere Technologie sein! Das verhindert schon das Funktionsprinzip, das beim 'Abschalten' funktionierende Kühlsysteme etc voraussetzt. Man kann sich zwar gegen alle möglichen Eventualfälle absichern, aber dennoch wird immer eine noch so unrealistische Verkettung von Zuständen eine solche Katastrophe auslösen können! Ob man das in Kauf nimmt, ist halt die Frage.

  • Stimmt nicht. Es gibt Reaktortypen, die selber bei Temperaturanstieg die Reaktion so verlangsamen daß der Reaktor runterfährt.

    grrr...Wenn das doch einmal klappen würde...

  • Und dahinter steckt nichts weiter als eine Sensorik mit Regeleinheit, die Energie benötigt um zu funktionieren.

  • In Tschernobyl wurden damals Dörfer in 400km Entfernung vom Reaktor vorübergehend evakuiert. Tokio selbst liegt nur 240km entfernt.
    Falls hier der GAU eintreten wird und über Wochen Strahlung aus dem Werk entweichen kann, dann wird es doch in den nächsten Jahren eine unglaubliche Anzahl an Menschen geben die durch Radioaktivität ihr Leben lassen werden. Das Gefühl ist beängstigend und ich frage mich wie die Japaner das verkraften werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Man hat Tage völlig untätig verstreichen lassen. Spätestens seit dem 12.03. (siehe den von mir verlinkten Artikel in der Süddeutschen) war ziemlich gewiss, was passieren wird. Man hätte den Kreis der Evakuierung so problemlos auf 100 km ausweiten können.


    Die japanische Regierung war also nicht ohnmächtig, sondern hat Teile der Bevölkerung ganz bewusst der nuklearen Katastrofe ausgesetzt. Das ist was anderes! Dass dieses Vorgehen möglicherweise der "japanische[n] Mentalität mit Fehlern umzugehen" entspricht, sehe ich nicht als ausreichende Rechtfertigung - aber ich bin halt kein Japaner. Als Deutscher empfindet ich solches Handeln als zynisch (menschenverachtend).


    Frank, wenn man Menschen evakuieren will, dann kann man sie nicht einfach in Marsch setzen. Ich weiß nicht, ob Du Dir jemals Gedanken darüber gemacht hast, was eine Evakuierung in einem Radius von 100 km um einen bestimmten Punkt bei einer durchschnittl. Bevölkerungsdichte von 300 Pers./qkm logistisch bedeutet (selbst wenn man jetzt zugute hält, dass im Fall Fukushima von dieser zu evakuierenden Fläche knapp die Hälfte aus Ozean besteht)!


    Rein rechnerisch sind das ca. 4,7 Mio. Menschen (lass es in der Praxis "nur" 3-4 Mio. sein), die evakuiert werden müssten, und das sind nicht nur alles Leute, die alle jung, gesund und körperlich fit sind und daher mühelos "mal eben rasch" umgesiedelt werden können. Da gibt es auch Krankenhauspatienten, Bettlägerige, Hochschwangere, Säuglinge, Kleinkinder, Alte, geistig und körperlich Behinderte usw. Die kann man nicht einfach in den nächsten Bus setzen und losfahren.


    Damit aber noch nicht genug. Wir reden hier von einer Gegend, in der in weiten Teilen die Infrastruktur durch Erdbeben und Tsunami komplett zerstört ist; Du hast die Bilder doch genau so gesehen wie wir alle. Diese Schäden lassen sich nicht mal eben im Vorbeigehen beseitigen. Die Katastrophenhelfer, die bei den immer noch laufenden, dringenden Arbeiten in den Katastrophengebieten eingesetzt werden, stehen für eine mögliche Evakuierung nicht bereit.


    Und dann kommt noch ein kleines, aber entscheidendes Problem: wohin soll man die 3-4 Mio. Menschen aus der 100-km-Zone um Fukushima denn evakuieren, selbst wenn man die infrastrukturellen Probleme im Evakuierungsgebiet selbst einmal vernachlässigt? Wo stehen Wohnungen, Krankenhäuser, Versorgungsmöglichkeiten usw. in derartiger Menge zur Verfügung, dass man diese Gegend zum "Zielgebiet" machen könnte? Die noch vorhandenen Kapazitäten bei der medizinischen Versorgung werden für die Behandlung der Verletzten des Erdbebens und des Tsunamis benötigt, ähnliches gilt für die Unterbringung der obdachlos gewordenen Menschen. Das sind doch alles keine Fragen, für die man sich mal eben in ein paar Tagen die Lösung aus dem Ärmel schüttelt.


    Dazu kommt: Von den Gebieten um die Küstenlinie abgesehen ist Japan ein ziemlich gebirgiges Land, in dem "unbesiedelte Fläche" in erster Linie bedeutet, dass sich die unbesiedelte Fläche kaum besiedeln lässt.


    So, gehen wir nun auch noch einen Schritt weiter (und ich bete, dass dieser Schritt den schon zu sehr von Katastrophen heimgesuchten japanischen Volk erspart bleiben möge): Eine stark radioaktive Wolke weht beständig in Richtung Tokio, wo ca. 36 Mio. Menschen leben. Wie will man die denn alle evakuieren, und vor allem: wohin?



    @ hjanss: Wenn Dir schon irgendwelche Erkenntnisse vorliegen, die Deine Panik- und Horrorszenarien belegen, dann zögere bitte nicht, uns Normalsterbliche aufzuklären.
    Aber bitte: FAKTEN vorlegen, nicht Spekulationen und haltlose Mutmaßungen.

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

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