Bahnstreik 2011

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Oder vereinfacht gesagt: Die GDL übt Druck auf A aus obwohl sie von B was wollen. Den volkswirtschaftlichen Schaden aller anderen in DE die hiervon betroffen sind mal ganz außen vor.


    Das stimmt doch eben auch nicht, die GDL möchte etwas von A und B gemeinsam (mehr Lohn und einheitlichen TV).

    Wer Rechtschreibfehler nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte Rechtschreibfehler in Verkehr bringt, wird mit dem Duden nicht unter 10 Bänden bestraft!

  • Zitat

    Original geschrieben von Amerikaner
    Das stimmt doch eben auch nicht, die GDL möchte etwas von A und B gemeinsam (mehr Lohn und einheitlichen TV).


    Aber den "Löwenanteil" der Forderung will Sie nun mal von "B" (den "kleinen" Bahnunternehmen). Hier sollen schließlich gut 30% Lohn draufgelegt werden i.V.m. einheitlichem Tarifvertrag...


    Statt dann auch bei "B" den Schwerpunkt des Streikes abzuhalten, wird dieser auf dem Rücken von "A" (DB) ausgetragen, was nun mal paradox ist. Aus verhandlungstechnischer Sicht macht es nicht den geringsten Sinn, da eine Einigung mit den anderen Unternehmen in viel weiterer Ferne liegt als mit "A" bzw. schlichtweg utopisch ist.


    Blöd für die GDL, dass deren Mitgliederanteil bei den Konkurrenzunternehmen entsprechend gering ist, weshalb ein Streik dort auch im Sande verlaufen würde...


    Ich bin mal wirklich gespannt, wie die GDL da ohne Gesichtsverlust wieder rauskommen will. Das alle 6 Konkurrenzunternehmen tatsächlich 30% Lohn drauflegen, damit werden die doch wohl selbst nicht rechnen, oder? Den gemeinsamen Tarifvertrag werden die auch im Leben nicht abgeschlossen bekommen.


    Da also eher die Hölle einfrieren wird, als das die GDL ihre aktuellen Forderungen durchbekommt, bin ich nun mal gespannt, wie lange die Streiks noch laufen bzw. welches Angebot die GLD am Ende absegnet...

    Eine Smith & Wesson übertrumpft vier Asse

  • Zitat

    Statt dann auch bei "B" den Schwerpunkt des Streikes abzuhalten, wird dieser auf dem Rücken von "A" (DB) ausgetragen, was nun mal paradox ist. Aus verhandlungstechnischer Sicht macht es nicht den geringsten Sinn, da eine Einigung mit den anderen Unternehmen in viel weiterer Ferne liegt als mit "A" bzw. schlichtweg utopisch ist.


    Hä? Es wird doch bei allen Unternehmen gestreikt, inklusive Privatbahnen.


    Zitat

    Blöd für die GDL, dass deren Mitgliederanteil bei den Konkurrenzunternehmen entsprechend gering ist, weshalb ein Streik dort auch im Sande verlaufen würde...


    Wie? Bei Metronom zum Beispiel war der Betrieb vorhin quasi komplett lahmgelegt. Währenddessen fuhr die Hamburger S-Bahn (DB) noch alle 20 Minuten auf den Stammlinien.

  • Es ging mir jetzt darum, wer vornehmlich getroffen wird!
    Natürlich wird auch bei den Privaten gestreikt, aber die DB ist aufgrund der viel höheren Anzahl von GDL-Lokführer trotzdem härter getroffen ...


    ... mit im Sande verlaufen würde, meinte ich übrigens die Wahrnehmung der breiten Masse.
    Wenn der Metronom von Hamburg nach Cuxhaben ausfällt, dann interessiert das in Berlin eben keinen.

    Eine Smith & Wesson übertrumpft vier Asse

  • Zitat

    Original geschrieben von Amerikaner
    Das stimmt doch eben auch nicht, die GDL möchte etwas von A und B gemeinsam (mehr Lohn und einheitlichen TV).


    Wie bereits geschrieben: Das ist so nicht korrekt. Natürlich will die GDL auch was von der Bahn, allerdings wäre es hier sicherlich möglich sich auch ohne großartige Streiks auf eine angemessene Lohnerhöhung zu verständigen. Außerdem hätte die GDL hier dann auch ggf. schon wieder ein juristisches Problem wenn sie den derzeitigen Streik mit einem Gerangel um 0,5%-Punkte rechtfertigen wollte.


    Hauptargument ist der "Kampf" für gleichen Lohn bei den privaten Bahnanbietern und der DB, so auch nachzulesen auf der HP der GDL in großen Lettern heißt es da: "Lokomotivführer kämpfen für Flächentarifvertrag".


    Man will faktisch also, dass die privaten Bahnbetreiber und Arbeitgeber den dort beschäftigten Lokführern das gleiche zahlen sollen wie die DB derzeit seinen Angestellten Lokführern bezahlt. Die Suppe durch den Streik auslöffeln muss derzeit aber die DB welche gar keine "verhandlungsfähiges" Angebot vorlegen kann da die DB keinerlei Mitspracherecht darüber hat ob und was die privaten Anbieter bereit oder wirtschaftlich in der Lage sind ihren Angestellten zu bezahlen. Und das ist im Hinblick auf die Streikmaßnahmen nun mal mehr als hart an der Grenze zur Unverhältnismäßigkeit.

  • Zitat

    Original geschrieben von yoshi123
    Von was sollen denn die Top-Manager-Gehälter in schlechten Zeiten erhöht werden, wenn nicht von dem bisschen, dass wir unseren Angestellten damit nicht zugestehen bzw. wegnehmen?" ;)


    [OT]Das ist doch wieder nur ein linkes Geblubber. Jeder, wirklich jeder hätte gerne eine Entlohnung ähnlich der der "Top-Manager" und würde in dem Moment auch unempfindlich gegenüber der "Unverhältnismäßigkeit" im Vergleich zu dem durchschnittlichen Gehalt eines "normalen" ANs.
    Niemand macht sich allerdings Gedanken darüber, wie eigentlich der Arbeitsalltag dieser vermeintlich überbezahlten Individuen aussieht: http://www.faz.net/s/Rub1A09F6…Tpl~Ecommon~Scontent.html[/OT]



    Zum Thema: Ich bin ebenfalls als Pendler von den Streiks betroffen. Grundsätzlich verstehe ich die Situation, frage mich aber, ob die Lokführer ihren Status in der Gesellschaft nicht ein wenig überschätzen. Das Motto "ohne uns läuft nichts" trifft auf mehr Berufsgruppen zu, als eigentlich zugegeben wird. Streikten die Disponenten der Bahn, wäre das Ergebnis allerdings noch verheerender. Streikten die Energielieferanten, wäre das Chaos vorprogrammiert.


    Zudem frage ich mich, ob Lokführer bei Privatbahnen zur Unterzeichnung ihres Arbeitsvertrages gezwungen wurden. Ein derartiger Missstand hätte doch schon bei der Unterzeichnung auffallen müssen- anscheinend hat das aber kein GDL-Mitglied gestört, bis plötzlich ein Herr Weselsky diese Missstände bemerkt und die prinzipiell unbeteiligten DB-Angestellten gleich mit ins Boot geholt hat.
    Im Hinblick auf die zunehmende Automatisierung dürften sich -ob sinnvoll oder nicht- die Jobanforderungen an Lokführer in 30-40 Jahren von den aktiven Fahrzeugführern zu Wartungstechnikern verschieben und Streiks in dieser Form nicht mehr auftreten.

  • Wie oben geschrieben: Ist die Strecke ausgeschrieben und der alte Betreiber verliert den Auftrag, dann gibt es Arbeit für Regionalverkehrs-Lokführer im entsprechenden Gebiet nur noch bei der neuen Firma. Da alle Regionalstrecken über kurz oder lang ausgeschrieben werden müssen und das dann auch regelmäßig wiederholt wird, haben die Lokführer - völlig verständlich - keine Lust, alle paar Jahre von vorn bei einem neuen AG anklopfen zu müssen und bei der Gelegenheit einen deutlich niedrigeren Lohn zu kriegen.



    Zitat

    Im Hinblick auf die zunehmende Automatisierung dürften sich -ob sinnvoll oder nicht- die Jobanforderungen an Lokführer in 30-40 Jahren von den aktiven Fahrzeugführern zu Wartungstechnikern verschieben und Streiks in dieser Form nicht mehr auftreten.


    Dann streikt das Stellwerk. Und die heutigen Lokführer interessiert es eh nicht die Bohne, was in 40 Jahren sein könnte, wo schon vor 40 Jahren die ersten automatischen Züge getestet wurden.


    Zitat

    Streikten die Disponenten der Bahn, wäre das Ergebnis allerdings noch verheerender.


    Was soll denn da nicht klappen, wenn der Disponent mal vier Stunden nicht da ist?

  • Original geschrieben von Andreas24
    Daran merkt man, dass Du kein regelmäßiger Bahnfahrer bist ;)





    Ich fahre täglich mit der S- Bahn zur Arbeit, allerdings in der Großstadt. Außerdem gibt es da auch noch Alternativen. Meine Situation ist deshalb natürlich nicht vergleichbar mit der von Leuten, die nun einmal auf bestimmte Zugverbindungen angewiesen sind. Mich stört vielmehr die Tatsache, dass durch Inkompetenz und Raffgier die Bahn an den Rand des Abgrunds gewirtschaftet wurde.


    Trotzdem halte ich Streiks für legitim. In der heutigen Zeit sind Streiks auch nur in Bereichen sinnvoll wo es weh tut. Wofür ich allerdings gar kein Verständnis hätte, wären Streiks in Kindertagestätten. Da hätten die Betroffenen ein echtes Problem und VERDI durchaus andere Möglichkeiten.


    In meiner Firma gibt es mit Sicherheit keinen Streik und die Lohnsteigerungen sind auch meilenweit von denen der Lokführer entfernt.

  • Wenn ich mich richtig erinnere waren doch erst im Herbst 2010 noch Warnstreiks oder nicht? Was soll denn dann jetzt schon wieder das ganze? Hätte man sich da nicht für die nächsten Jahre einigen können??
    Das andere wäre dann immer noch das hier zu einem groß Teil die DB betroffen ist, obwohl die nicht wirklich etwas für die Differenz bei dem Gehalt bei den Privatbahnen können. Dann fordert die GDL ja nicht nur dasgleiche wie bei der DB sondern bei der DB und den Privatbahnen dann eine nochmalige Erhöhung um einige %. Man kann es aber auch echt übertreiben. :rolleyes:


    Sollen froh sein dass sie überhaupt einen Job haben und für andere wäre die "Arbeit" fast wie Urlaub. In der Gegend rumfahren und hin und wieder ein paar Knöpfe drücken. So schwer kann das nun wahrlich nicht sein. Zumal ja auch etliche Menschen davon betroffen sind und nicht jeder dann gleich ein Taxi zahlen will/kann. Das kann ja dann auch schnell ins Geld gehen - vorallem wenn man längerfristiger geplant hat und man sich da dann auch auf die Bahn verlassen können sollte bei größeren Strecken. Innerhalb einer Stadt mag das ja noch alles gehen, aber wehe man wohnt ländlicher oder hat Strecken von mehr als 30-40km dann.


    Zumal: Wenn die dauernt streiken, woher sollen die Bahngesellschaften das mehr an Geld nehmen?? Abzüge beim Gehalt müssten Streiks geben!!!

    Telekom Magenta Mobil XL Premium

    Apple iPhone 15 Pro Max 1 TB Titan Black | Xiaomi 13T Pro 512GB Black | Nokia Flip 2720

  • Zitat

    Original geschrieben von chefkoch01
    Zumal: Wenn die dauernt streiken, woher sollen die Bahngesellschaften das mehr an Geld nehmen?? Abzüge beim Gehalt müssten Streiks geben!!!


    Man merkt das du weder in einer Gewerkschaft bist und wenn doch dann noch nie gestreikt hast.
    Sicher kann der AG dem AN für den Tag bzw die Tage an denen er gestreikt hat vom Lohn abziehen, der AN hat ja nicht gearbeitet. ;)
    Jedoch springt dann die Gewerkschaft ein und zahlt dem AN für den Tag das Geld (ich glaube aber nur 80% jedoch nagelt mich nicht da fest denn ganz genau weiß ichs auch nicht mehr).
    Ist da jemand gestern zu lang beim Stammtisch gesessen ;)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!