Bahnstreik 2011

  • klimajacke:
    Von mir auch. Jeder, der in einem Wirtschaftsunternehmen arbeitet, soll so lang und hart streiken dürfen, wie er will. Nur so erzielt man einen echten Effekt und Wertschätzung für die geleistete Arbeit.


    Und die Deutsche Bahn AG ist kein Staatsunternehmen oder die Wohlfahrt mehr. Wenn diese bestreikt wird, bleibt eben alles stehen, es gibt keine Beföderungspflicht um jeden Preis. Wer da nach Taxis schreit, hat da was Grundsätzliches nicht verstanden.

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    Und die Deutsche Bahn AG ist kein Staatsunternehmen oder die Wohlfahrt mehr.

    Das ist eben genau das Problem. Das hatte ich oben schon bemängelt.


    Hoffentlich streiken demnächst auch die hoffnungslos unterbezahlten Kohlenschaufler bei E.On, RWE, EnBW und Co., schippen keine Braunkohle mehr in den Kraftwerkofen und das Land wird so richtig dunkel. Aber Streik ist ja toll.

  • Tja, auch wenn ich gewöhnlich keine rote Socke bin, fühle ich mich verpflichtet, zuzugestehen, dass Streik das einzige Mittel des kleinen Mannes ist, seine Arbeitsleistung den Bessergestellten in Erinnerung zu rufen. Und wenn Kohleschippen eben dafür sorgt, dass sich die Räder drehen, dann soll der Kohleschipper eben angemessen bezahlt werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
      klimajacke:
    Von mir auch. Jeder, der in einem Wirtschaftsunternehmen arbeitet, soll so lang und hart streiken dürfen, wie er will. Nur so erzielt man einen echten Effekt und Wertschätzung für die geleistete Arbeit.


    Also bei Wikipedia steht zumindest auch geschrieben, dass ein Streik verhältnismäßig sein muss und das sehe ich hier mit Blick auf die Forderung einfach nicht gegeben.


    ... wenn es jetzt so wäre, dass die Lohführer in den letzten 10 Jahren keine Lohnerhöhung bekommen hätten, dann würde es ich auch anders sehen, aber die "erpressen" sich jedes Jahr eine Lohnerhöhung, indem sie ein halbes Land still legen (und hiermit meine ich noch nicht mal die Pendler, sondern eben auch den Güterverkehr).

    Eine Smith & Wesson übertrumpft vier Asse

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    Tja, auch wenn ich gewöhnlich keine rote Socke bin, fühle ich mich verpflichtet, zuzugestehen, dass Streik das einzige Mittel des kleinen Mannes ist, seine Arbeitsleistung den Bessergestellten in Erinnerung zu rufen. Und wenn Kohleschippen eben dafür sorgt, dass sich die Räder drehen, dann soll der Kohleschipper eben angemessen bezahlt werden.


    Das Problem dabei ist nur leider, dass so ein Streik letztlich zunächst auf den Rücken der anderen kleinen Männer ausgetragen wird. Die eine Auswirkung sieht man hier im Thread, die andere dann irgendwann bei den Fahrpreisen. Die Gehälter der "Top-Manager" werden als Resultat sicherlich nicht gekürzt.


    Und die meisten Bahnreisenden werden auch weiterhin Bahnreisende in der Form bleiben, in der sie bisher reisten. Wirtschaftlich gefährlicher ist ja eh die Bestreikung des Güterverkehrs, medial natürlich weniger wirksam.


    Ebenso problematisch bei dem Thema, warum ich auch jegliche Empörung verstehen kann. Es ist in den letzten Jahren ja nicht der erste Streik der Gewerkschaft gewesen. UND es ist einer der Streiks, der eben am ehesten in das öffentliche Leben eingreift, vielleicht auch derjenige, der von der Gewerkschaft am Besten "vermarktet" wird.


    Passend dazu schreit der Staat dann auch noch, dass die Autos stehen gelassen werden sollen und Bahnfahren doch umweltfreundlicher ist, dazu Autofahren in Großstädten zu Stoßzeiten alles andere als Spaß ist.


    Ich sehe da zudem deutlich mehr Berufszweige und -gruppen, denen mehr Geld durchaus zustehen könnte - Nur die haben nicht so ein Druckmittel und daher kann ich auch da die Empörung verstehen.



    PS: Noch was zu den Taxen, Mietwagen und und und. Sind schöne Theorien, teilweise aber einfach nicht durchführbar. Sollen manche Leute sich jetzt zur Sicherheit in den Wochen, in denen gestreikt wird einen Mietwagen zulegen. Für die gesamte Zeit? Nur zur Sicherheit auch auf jeden Fall einen Wagen zur Verfügung zu haben? Oder mehrmals pro Streikphase zig KM hin und zurück mit dem Taxi zu fahren? Am besten noch jemand, der deshalb "weiter draußen" wohnt, weil er sich schon das Leben in der Stadt schwerlich meistern könnte und über jeden Cent froh ist, den er nicht ausgeben muss? Ich glaube einfach, dass es da viele Fälle gibt, für die das keine brauchbare Lösung darstellen kann.

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
      klimajacke:
    Von mir auch. Jeder, der in einem Wirtschaftsunternehmen arbeitet, soll so lang und hart streiken dürfen, wie er will. Nur so erzielt man einen echten Effekt und Wertschätzung für die geleistete Arbeit.


    Die GDL lässt sich wenigstens nicht so veräppeln wie die EVG, die sich für ein Appel und ein Ei hat abspeisen lassen :flop:.


    Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm es will. In diesem Sinne. Lokführer sollen endlich leistungsgerecht bezahlt werden.

  • Nicht vergessen, der Streik geht nicht nur ums Gehalt - die GDL fordert z.B. auch, dass Hauptschüler keine Lokführer mehr werden dürfen.

  • Zitat

    Original geschrieben von klimajacke
    ... In diesem Sinne. Lokführer sollen endlich leistungsgerecht bezahlt werden.


    Sorry für den Einwand, aber wenn es nach "Leistung" gehen würde, dann würde morgen 2/3 Deutschlands streiken ;):rolleyes:
    Das ist hart, I know. Jedoch macht Leistung nicht das Gehalt in den meisten Fällen unserer Gesellschaft. Zumindest kommt mir das so vor.

  • Zitat

    Original geschrieben von diger
    Wir reden hier von "mal", nicht von "Dauerhaft". Und da sind viele Alternativen möglich.


    Seh ich genauso. Sei es Home Office oder mal den Kollegen fragen, ob er mich für ein paar Euro Extraspritgeld mitnimmt. Ansonsten Auto von Familie, Freunden oder Sixt leihen.


    Im Zweifel kann man ja auch mal einen Tag Urlaub einlegen und entspannen :)


    Zitat


    Und ganz ehrlich, ich tue mir diesen Verein gerne an. Wenn ich eine Dienstreise habe, nehme ich vorzugsweise die Bahn, auch wenn es etwas länger dauert. Aber angenehmer kann man nicht reisen.


    Ich in 90% der Fälle auch. Auch gerne eine Direktverbindung, die länger ist als Umstieg von IC auf ICE o.ä... Hinsetzen, schlafen, surfen, Musik hören, lesen...


    Zitat

    Original geschrieben von basti12
    In der Großstadt mag das so sein, für das "Land" gibt es eben i.d.R. keine Alternative. Seht es endlich ein.


    8.000 Einwohner Dorf in Niedersachsen: glaub mir, ich kenn das Leben auf dem Land! Aber selbst wir haben Busverbindungen, Freunde, Familie, Sixt und Co.

  • Zitat

    Original geschrieben von blue
    Nicht vergessen, der Streik geht nicht nur ums Gehalt - die GDL fordert z.B. auch, dass Hauptschüler keine Lokführer mehr werden dürfen.


    Wieso? Braucht man zum geradeausfahren auf Schienen Abitur?

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

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