Hausbau - überhaupt noch finanzierbar ?!

  • Moin,


    was spricht denn für Dich gegen ein Haus von 1950? Vor dem Kauf solltest Du eh mit einem Sachverständigen reingehen, der Dir sagt, wie hoch das Risiko ist, dass Dir die Hütte zusammenfällt ;).
    Also wir haben uns aufgrund des Preises für ein Reihenmittelhaus entschieden. Was fehlt, ist der Garten. Der wird optional dazu gekauft oder gepachtet, wenn der Nachwuchs kommt(Möglichkeiten dazu sind ca. 2,5KM entfernt).
    3,5KM vom Stadtkern entfernt, 77m2 Grundstücksfläche, ca. 100m2 Wohnfläche (wird im Sommer etwas mehr) inkl. NK + Renovierung (selbst mit Freunden durchgeführt + Ikeaküche) kamen wir auf ca. 65000€. Das Haus ist ca. 1900 gebaut. Bleirohre (bis auf das Hausanschlussrohr) waren allerdings schon ausgetauscht, und auch die Elektrik wurde schon erneuert.


    Letztendlich ist alles ein bisschen Glückssache. Ein Neubau wie auch der Kauf eines alten Hauses bergen Gefahren.
    Bzgl. des Preises kann ich mich den anderen nur anschliessen, die Zinsen sind momentan sehr erschwinglich. Nach meiner Beobachtung ziehen die Preise für bestehende Objekte gerade wieder etwas an. Aber das ist sicherlich auch regionsabhängig.
    Viel Glück
    :top:


    greetz

  • Hallo zusammen,


    als Vergleich: Grundstückspreise Region Stuttgart, ländlicher Raum, bei uns ca. 250 € bis 320 € pro Quadratmeter. Unser Grundstück hat etwas mehr als 700 qm. Haus mit Innenausbau ca. 200 -250 T€, Gartenanlage 50 T€. Es kommt darauf an auf was du Wert legst. Wir haben Solartherme zur Warmwasser und Heizungsunterstützung. Fußbodenheizungen, Zisterne für Regenwasser. Also so gesehen ist der Preis bei dir relativ günstig.


    Je näher man nach Stuttgart kommt, obwohl noch meiner Meinung nach ländlich, klettern die Grundstückspreise auf 450 € pro Quadratmeter.


    In jedem Fall kalkuliere deinen Kapitaldienst ohne das zweite Einkommen deiner Frau/ Freundin, wenn ihr Nachwuchs plant. Auch keine evtl. Steuerrückerstattungen, Weihnachtsgeld, Sonderprämien mit einkalkulieren.


    Richtschnur: Der Kapitaldienst (d.h. Zins + Tilgung) sollte nicht mehr als 40% deines "Netto"einkommens ausmachen.


    Bei uns war auch die Überlegung Neubau oder Kauf einer Bestandsimmobilie. Wir entschieden uns für eine Bestandsimmobilie. Vorteil: man sieht wie es aussieht und bedeutet auch weniger nervlicher Baustress.


    Wir suchten jedoch auch über drei Jahre bis wir unsere Traumimmobilie gefunden haben.


    Viel Spaß und Erfolg


    Gruß Marc

  • Klar,


    ab zur Bank und möglichst viel Fremdfinanzieren. Die Zinsen sind niedrig, und werden wieder steigen ink. Inflation. Ich erwarte zwar nicht die Mega Inflation wie andere aber von einer steigenden Inflation ist definitiv auszugehen.


    Ich habe vor kurzem für 4,70 eff mit 10 Jahre Bindung investiert obwohl ich das Eigenkapital hätte (überwiegend aber in Gold und Silber). Da vermietet kann ich die Zinsen noch absetzen, sodass der eigentliche Zins für mich dank des Steuervorteils bei 2,8 % p.a. liegen. Wenn die Inflation also darüber ist bekommt man sogar noch zusätzlich was geschenkt :top:


    Grundsätzlich sollte man bevor man eine Immobilie kauft mal 1.000 Euro in nen anständigen Sachverständigen/Gutachter investieren und die Immobilie prüfen lassen.

  • Zitat

    Original geschrieben von caoz
    Moin,


    was spricht denn für Dich gegen ein Haus von 1950? Vor dem Kauf solltest Du eh mit einem Sachverständigen reingehen, der Dir sagt, wie hoch das Risiko ist, dass Dir die Hütte zusammenfällt ;).
    ......


    in den 50ern wurden die beschissensten häuser gebaut. nach dem krieg war baumaterial mangelware. da wurde oft gefuscht und gebastelt. musste ja alles schnell gehen. entweder baujahr bis 1930, wenns es alt und schön sein soll, oder ab den späten 70ern aufwärts. da fing man langsam an "vernünftig" zu bauen, mit wenigstens minimaler dämmung und stabiler bauweise.


    natürlich gibts zu jeder regel ausnahmen. man kann auch ein haus aus den 50ern schön machen, muss aber halt viel investieren, speziell auch für zeitgemässe dämmung und technik.

  • Zitat

    Original geschrieben von marky marc
    Hallo zusammen,


    als Vergleich: Grundstückspreise Region Stuttgart, ländlicher Raum, bei uns ca. 250 € bis 320 € pro Quadratmeter. Unser Grundstück hat etwas mehr als 700 qm. Haus mit Innenausbau ca. 200 -250 T€, Gartenanlage 50 T€. Es kommt darauf an auf was du Wert legst. Wir haben Solartherme zur Warmwasser und Heizungsunterstützung. Fußbodenheizungen, Zisterne für Regenwasser. Also so gesehen ist der Preis bei dir relativ günstig.


    Seht Ihr, wie schnell die 400.000€ überschritten werden!


    Zitat

    Richtschnur: Der Kapitaldienst (d.h. Zins + Tilgung) sollte nicht mehr als 40% deines "Netto"einkommens ausmachen.


    randyh
    Zusätzlich solltest Du mal einen ehrlichen Überschlag über die momentan laufenden monatlichen Kosten machen und eine Rückblende über die Sparquote der letzten Jahre machen. Dann rechne noch mal hinzu, dass Ihr später noch höhere Kosten durch Kita, 2. Auto, mehr Versicherungen, mehr Heizkosten bzw. Strom und Hobbys der Kinder haben werdet. Bei uns (4 Personen) sind solche Fixkosten etwa 900€, ohne dass wir etwas gegessen haben, das Auto aufgetankt oder eine Hose gekauft haben.


    Rücklagen sollten für das Haus, genauso wie für ein neues Auto gebildet werden. Oder ein jährlicher Urlaub für 3 Personen bedeutet auch eine monatliche Sparrate von mindestens 200-300€. Da man ja an einem Kredit nicht ewig tilgen möchte, versucht man selbstverständlich jährliche Sondertilgungen zu leisten, also schätze ich, dass da monatlich 400-500€ bei Dir anzusparen sind.


    Ich will Dir hier keine Angst machen, aber eine Immobilie zu kaufen und zu unterhalten, endet nicht mit dem Auszug aus der Mietwohnung, sondern wird Dich ein Leben lang begleiten. Man muß sie sich auch im Alltag leisten können, denn willst Du nur für das Haus arbeiten und auf den Rest verzichten? Dann lieber glücklich in einer Mietwohnung.


    mankmill

  • naja, aber als Mieter hat er auch hohe Kosten, und kein Prozent davon bleibt ihm. Diesen Punkt kann man vielfach diskutieren, und imho spricht für beide Seiten einiges. Und die Entscheidung sollte dann das Bauchgefühl fällen ;).

  • Wir standen auch genau vor dieser Frage"Hausbau noch finanzierbar"?!


    Nach langem rechnen haben wir festgestellt, das wir mit der Miete grösstenteil günstiger fahren als mit dem Eigentum. Wir hatten eine Etage von nem 3 Fam. Haus zu einem Preis den jetzt die Bank monatlich als Zins bekommt. Leider wird unsere Wohnung demnächst vom neuen Eigentümer verkauft, da er diese als Kapitalanlage sieht.


    Also haben wir den Schritt des Hausbaues jetzt gewagt, und werden schauen wohin die Reise geht.


    Aber was Kosten, Arbeit und Nerven betrifft ist man mit der Miete meist besser dran wenn man ein Objekt zu nem günstigen Kurs bekommt.


    Ist man erstmal Bauherr wird man zur Kasse gebeten noch und nöcher. Die Banken wollen zig Versicherungen, der Staat hält die Hand auf usw.


    Man ist immer unter Druck als Eigentümer den Job nicht zu verlieren, damit man die Raten nicht mehr zahlen kann und sein Häuschen an die Bank geht.


    Mit dem Bau ist es ja nicht getan, sondern man muss ja dann auch Rücklagen bilden um das Haus später Instandzuhalten, reparieren ect.


    Aber der Mensch hat halt den"Nesttrieb" sobald ne Familie da ist, seiner Familie das eigene Nestchen zu verwirklichen.


    Für mich ist ein Haus mittlerweile eher ein Prestige Objekt und evtl. eine Altersvorsorge. Aber rein von den Kosten und Verpflichtungen fahre ich mit der Miete günstiger.

  • Das würde ich nicht so unterschreiben. Ich denke, dass viele Leute durch den Erwerb von Eigentum ihre Wohnsituation verbessern wollen. Also aus einer gemieteten 3-Zimmer-Wohnung in ein Einfamilienhaus mit Garten ziehen.
    Vergleicht man aber was man an Miete bezahlt mit dem was das Wohneigentum kostet, so hast Du nach ca. 20-30 Jahren ungefähr den gleichen Betrag bezahlt.
    Die Werbung der Sparkasse fand ich recht treffend: "Sie bezahlen im Leben ein Eigenheim. Entweder das eigene oder das des Vermieters." (In Wahrheit bezahlt man zwei Eigenheime, das Eigene und das der Bank ;-) *SCNR*)
    Was die Kosten betrifft: Grundsteuer und bestimmte Versicherungen legt der Vermieter auf die Mieter um (Nebenkosten), d.h. die bezahlt man sowieso.
    Aber irgendwann ist die Immobilie bezahlt und dann kann man wirklich Geld sparen. Aber jede Finanzierung muss auf die persönlichen Lebensumstände abgestimmt werden und die mtl. Rate sollte nicht viel höher sein als die Miete, denn man möchte ja die nächsten 20 Jahre auch noch in den Urlaub fahren oder sich einen neuen Fernseher bzw. Waschmaschine anschaffen.

    _T_
    HO2
    IW0
    GE0

    HR4 (konvertierte 2019 nach 8 1/2 Jahren von Android zu iOS)  iPhone 12 Pro  Apple Watch Series 8 45mm GPS + LTE  MacBook Air M2 

  • Zitat

    Original geschrieben von Hightower2004
    Vergleicht man aber was man an Miete bezahlt mit dem was das Wohneigentum kostet, so hast Du nach ca. 20-30 Jahren ungefähr den gleichen Betrag bezahlt.


    und man hat noch einen entscheidenden Vorteil, man kann innerhalb seines Eigentums ( natürlich unter Beachtung der Statik und gültiger Gesetze ) tun und lassen was man will, wenn mir morgen in den Kopf kommt der Boden gefällt mir nicht mehr oder die Rauhfaser nervt mich - dann reisse ich das Zeug raus und mache es neu, bei Miete müßte ich erst ewig bitten und betteln...


    Das war für mich der entscheidende Punkt nicht in fremdem Eigentum zu wohnen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Hightower2004
    Aber irgendwann ist die Immobilie bezahlt und dann kann man wirklich Geld sparen. Aber jede Finanzierung muss auf die persönlichen Lebensumstände abgestimmt werden und die mtl. Rate sollte nicht viel höher sein als die Miete, denn man möchte ja die nächsten 20 Jahre auch noch in den Urlaub fahren oder sich einen neuen Fernseher bzw. Waschmaschine anschaffen.


    Spätestens wenn die Immobilie nach dreißig Jahren bezahlt ist gehen die Reparaturen los:
    Neue Dachpfannen
    Heizung so alle 20 Jahre oder eher
    Fenster austauschen.
    Neuer Anstrich.


    Ein Haus kauft man nicht weil es billiger ist wie zur Miete wohnen sondern aus profanen Gründen.
    Das "eigene Heim"
    Den "eigenen Garten"
    Herr im eigenen Haus.


    Als Mieter ruft man den Vermieter an wenn man was zu reparieren hat wie Durchlauferhitzer oder Heizung usw.


    Als Eigentümer ruft man den Handwerker an und zahlt oder macht es selber.


    Billiger ist immer eine Mietwohnung.


    Gruß

    "It's not denial. I'm just selective about the reality I accept."

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