Hausbau - überhaupt noch finanzierbar ?!

  • Zitat

    Original geschrieben von Hightower2004

    Das ist das Problem Deines Nachbarn. Er hätte es nicht kaufen müssen.


    Ja wie so viele deren Häuser und Wohnungen versteigert werden weil Wunsch und Wirklichkeit auseinander klaffen und nur etwas eigenes zu besitzen die Gedanken vernebelt und dazu geführt hat die Realität aus den Augen zu verlieren.


    Die Frage wer sich heutzutage noch einen Hauskauf leisten kann wurde ja Eingangs gestellt und ich denke das es immer weniger Menschen gibt die sich das leisten können aufgrund schlechter Zukunftsprognosen und einer Erosion von Löhnen und Gehältern. Beamte sind die einzigen die in Deutschland noch so etwas wie Planungssicherheit besitzen.


    Aber es heißt ja so schön wer nichts wagt der nix gewinnt.


    Eine monatliche Abtragung inklusive Nebenkosten von 1250 Euro würde ich mal als Minimum ansetzen.


    Gruß

    "It's not denial. I'm just selective about the reality I accept."

  • Nun ja..für mich wird das Thema auch akut. Ich werde wohl eine alte Schule erwerben (bzw. eine Hälfte davon). Denkmalschutz. ist ja klar ;-) Bedingt durch günstige Rahmenbedingungen aller Art wird der Kaufpreis fertig saniert und einzugsfertig im Bereich von 1100-1200 Euro / qm incl. Grundstück vor Denkmalschutz-AFA liegen. Mal schauen wie sich das Projekt entwickelt..

    fm4.orf.at
    Wir leben weit über unseren Verhältnissen. Aber noch lange nicht auf unserem Niveau.

  • Zitat

    Original geschrieben von Coltan
    Die Frage wer sich heutzutage noch einen Hauskauf leisten kann wurde ja Eingangs gestellt und ich denke das es immer weniger Menschen gibt die sich das leisten können aufgrund schlechter Zukunftsprognosen und einer Erosion von Löhnen und Gehältern. Beamte sind die einzigen die in Deutschland noch so etwas wie Planungssicherheit besitzen.


    Na ja, ganz so einfach ist das ganze aber auch nicht. Sicherlich wird alles nicht preiswerter. Aber man darf dabei nicht vergessen, das die "Grundbedürfnisse" extrem gestiegen sind.


    Früher war es die Hütte, ein "normales" Auto und eine schöne Einrichtung. Damit war der "Normalsterbliche" zufrieden.


    Heute muß aber ständig ein neues Auto her, mindestens zwei Flach-TV sind ein muß (früher hat man im Schnitt für einen Bruchteil eine Glotze gekauft, zumindest was die Masse anging) und die auch alle 3 Jahre neu, PC und all der ganze Multimediakram muß her. Dann mindestens zwei mal im Jahr in Urlaub, Hobbys ohne Ende, etc.


    Ich will das jetzt nicht verteufeln, verbieten, etc. Aber viele Leute geben einfach heutzutage mehr Geld für andere Dinge aus. Da bleibt dann oftmals halt kein Geld mehr für eine Hütte übrig.


    Das hat aber nichts mit schlechter Zukunftsprognose zu tun, oder irgendwelchen anderen Horrornachrichten, sondern einfach mit einem gesteigerten Konsumwunsch. Ist ja auch OK. Nur man kann eben nicht alles haben.


    Und was die besagte Planungssicherheit bei Beamten angeht, so ist das auch nur noch ein Witz. Abgesehen davon, das ich für das Geld eines Schulrektors morgens nicht aufstehen würde, ist das schon eine tolle Planungssicherheit, wenn es plötzlich heißt, so ab nächstes Jahr haben wir eine tolle Stelle irgendwo tief hinter dem Hartzer Broken...


    Super Planungssicherheit!


    Die einzige Sicherheit mag das geringe Gehalt sein, das war es aber auch schon. Aber zumindest aber wir jetzt den Stammtisch so nebenbei in diesem Thread schnell mal bedienen können :D :D :D

    "Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, eine Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben."

  • diger





    Die Anspielung auf den Stammtisch empfinde ich beleidigend (trotz Smilie) und der Beamte, der mit Familie von heute auf Morgen in die Walachhei geschickt wird muß auch erst noch gefunden werden. Ich weiß wovon ich rede, ich lebe in Bonn und hier gibt es genügend Beamte die nach der Wende sich damit auseinandersetzen mußten Berlin, Osten, ja oder nein und wer nicht wollte mußte auch nicht umziehen. Wer das aber als Chance sah hat halt zugegriffen.


    Der seit 20 Jahren existierende Reallohnverlust scheint an Dir spurlos vorübergegangen zu sein, schön, aber den Menschen zu sagen konsumiere halt weniger dann kannste Dir auch ein Haus leisten ist doch ein wenig zu kurz gedacht.


    Gruß

    "It's not denial. I'm just selective about the reality I accept."

  • Zitat

    Original geschrieben von diger
    Heute muß aber ständig ein neues Auto her, mindestens zwei Flach-TV sind ein muß (früher hat man im Schnitt für einen Bruchteil eine Glotze gekauft, zumindest was die Masse anging) und die auch alle 3 Jahre neu, PC und all der ganze Multimediakram muß her. Dann mindestens zwei mal im Jahr in Urlaub, Hobbys ohne Ende, etc.


    Nicht zu vergessen 1x im Jahr (2x ?) das neueste iPhone (Gegenwert einer oder zwei Monatsmieten, je nach Wohnsituation) und das Zweit- und Dritthandy...


    Letztlich ist es doch so: Hauskauf oder Miete entscheidet sich primär danach ob das eigene Einkommen überhaupt so hoch ist, dass man über einen Hauskauf nachdenken kann. Für viele Menschen stellt sich die Frage nicht. Die haben sowieso nicht genug um eine Immobilie zu erwerben.


    Sollte der finanzielle Rahmen gegeben sein (wobei sich schon die ersten verrechnen) hängt es vom persönlichen Risiko und vor allem den Vorlieben ab. Vielen ist es wichtig, Eigentum zu besitzen - und da geht es dann nicht allein um die Frage, ob das nun günstiger oder teurer ist als die Miete. Der entscheidende Punkt ist, dass es die eigenen vier Wände sind.


    Der Mieter hat immer das geringere Risiko. Sicherlich werden steigende Kosten und Sanierungsmaßnahmen langfristig auf die Miete umgelegt, dafür steigen langfristig aber auch die Einnahmen (theoretisch...). Wenn die Heizung kalt bleibt ist muss der Vermieter eine neue einbauen oder reparieren. Deswegen ist die Miete im nächsten Monat nicht sofort teurer.
    Wer aber ein eigenes Haus besitzt hat Tage später die Rechnung vom Installateur auf dem Tisch und muss sofort zahlen.


    Besitz ist ein höheres finanzielles Risiko - und das wird oft vergessen. Es kann immer im einen Fall so oder in einem anderen Fall so ausgehen, es gibt kein generelles "Miete ist immer preiswerter" oder "Haus ist immer günstiger über die Jahre".


    Wer kann schon in die Zukunft schauen? Am Ende geht's vor allem um das Gefühl, Eigentümer zu sein (und dafür Risiko in Kauf zu nehmen) oder Mieter zu sein und die Sicherheit einer kalkulierbaren, gleichmäßigen Kostenbelastung ohne große Risiken zu haben, dafür aber mit dem Gefühl, nichts Eigenes zu besitzen.


    Vermieter sind in dieser Diskussion uninteressant. Deren Kostenstrukturen und Denkweise richtet sich nach wieder anderen Zielen...


    Was die Ausgangsfrage angeht: Wer kein allzu hohes Risiko fahren will muss heute ein überdurchnittliches Gehalt und überdurchschnittliche Sicherheit im Beruf haben. Vor 30 Jahren konnte sich ein Handwerker oder Angestellter eine Immobilie leisten, und das während seine Frau den Haushalt schmiss. 2 Kinder dazu, 1x im Jahr Urlaub und alle paar Jahre ein neues Auto. Heute muss jemand schon Arzt, Anwalt, Unternehmer oder leitender Angestellter sein - und auch das in der oberen Liga und nicht als Assistenzart, Krauteranwalt oder Kleinunternehmer.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Re: diger


    Zitat

    Original geschrieben von Coltan
    aber den Menschen zu sagen konsumiere halt weniger dann kannste Dir auch ein Haus leisten ist doch ein wenig zu kurz gedacht.


    Nicht wirklich. Man muss Prioritäten setzen. Und dann fahre ich mein Auto ein paar Jahre länger oder kaufe mir ein günstigeres Modell. Oder ich gehe nur einmal im Monat auswärts Essen, statt einmal in der Woche. Oder oder oder...


    Jeder Mensch / jede Familie hat ein bestimmtes Budget mit es auskommen muss. Und dem entsprechend muss eine Finanzplanung gemacht werden welche Art von Wohneigentum man sich wo leisten kann. Ich würde mir gerne eine Wohnung (besser noch Haus) in Zürich kaufen. Doch auch für jemanden der gut verdient ist das nahezu utopisch.

    _T_
    HO2
    IW0
    GE0

    HR4 (konvertierte 2019 nach 8 1/2 Jahren von Android zu iOS)  iPhone 12 Pro  Apple Watch Series 8 45mm GPS + LTE  MacBook Air M2 

  • Zitat

    Original geschrieben von Gordovan
    Wenn die letzte Rate bezahlt ist, kommen die Reparatur- und Modernisierungskosten. Als Wert bleibt jedoch zum Schluss zumindest immer das Grundstück.


    Wobei der Wert des Grundstücks durch die Abrisskosten zumindest teilweise wieder aufgehoben wird. Oder was kostet aktuell ein durchschnittlicher Abriss?

  • ..mmmh, schon interessant wie hier Wohnungen mit Häuser verglichen werden.


    Schon erwähnt, aber wenn es denn ein absolutes Draufzahl-Geschäft ist, wieso gibt es überhaupt Eigentum? Doch nicht etwa im Sinne der angesprochenen Nestwärme, oder?


    Seit wann werden Häuser nach 30 Jahren abgerissen?


    Das meiste wurde bereits gesagt und um es auf den Punkt zu bringen: Das muß jeder für sich entscheiden.


    Gruss

  • Re: diger


    Zitat

    Original geschrieben von Coltan
    Der seit 20 Jahren existierende Reallohnverlust scheint an Dir spurlos vorübergegangen zu sein, schön, aber den Menschen zu sagen konsumiere halt weniger dann kannste Dir auch ein Haus leisten ist doch ein wenig zu kurz gedacht.


    Das mit den Beamten schenke ich mir mal, ich sitze noch näher als Du an dem Thema, und kenne da die Realität (also nicht nur das, was in der Boulevard Presse erzählt wird).


    Was den Verlust angeht; nein, er ist nicht an mir vorüber gegangen zu sein. Mir ist in dieser Zeit aber auch nicht das extreme Zinstief an mir vorüber gegangen. Der Zins sah vor 20 Jahren aber noch ganz anders aus.


    Und ich mache es mir nicht einfach. Aber es ist nun mal so, das man sich die meisten Menschen eben nicht alles leisten können. Das ist nun mal so, das war schon immer so und das wird auch zukünftig so sein.


    Allerdings sind heutzutage die Wünsche deutlich höher. Vergleiche mal eine Wohnung von vor 20 Jahren und heute. Was heute an Konsumgüter in den Wohnungen standen, ist schon enorm.


    Und wie ich schon sagte, verteufle ich das ja auch nicht. Aber es geht eben nicht alles. Wenn man Eigentum haben möchte, muß man an anderer Stelle eben sparen.


    Das war vor 20 Jahren auch nicht anders. Da sind viele Häuslebauer eben 20 Jahre lang nicht in Urlaub gefahren, um die Hütte abzahlen zu können. Als Auto stand dann eine alte gebrauchte Karre vor der Türe. Und das höchste war die alte Stereoanlage aus Studienzeiten im Wohnzimmer.


    Aber früher war ja alles besser :D

    "Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, eine Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben."

  • Re: Re: diger


    Zitat

    Original geschrieben von diger
    Und ich mache es mir nicht einfach. Aber es ist nun mal so, das man sich die meisten Menschen eben nicht alles leisten können. Das ist nun mal so, das war schon immer so und das wird auch zukünftig so sein.


    Das hat aber der deutsche Staat noch nicht erkannt. Der buttert immer noch kräftig eine Wohnungsbauprämie den Leuten zu, die weniger als 25.600/51.200 € Brutto haben. Wie sollen denn diese Kleinverdiener jemals das Geld für ein Haus/Wohnung zusammen bekommen und die Immobilie unterhalten. Reinste Verschwendung.


    mankmill

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