Fahrtkosten bei Hausbesuchen?!

  • Hi,


    ich stelle hier mal aus Eigeninteresse eine Frage stellvertretend für meine Freundin.


    Sie hat vor kurzem eine Stelle als Physiotherapeutin angenommen und muss unter anderem auch Hausbesuche machen (soweit ich das mitbekommen habe, sogar recht viele).


    Soweit so gut.


    Für die Hausbesuche muss/soll Sie Ihren eigenen PKW verwenden. Alternativ wird nur ein Fahrrad gestellt. Das Fahrrad lässt sich aber in einigen Situtationen einfach nicht verwenden (wegen dem Wetter - vorallem im Winter, oder einfach wegen der Entfernung und den einzuhaltenden Terminen).


    Dafür etwas bezahlen (eine Pauschale, KM-Geld oder ähnliches) will die Chefin jedoch nicht. Die anderen Kollegen hatten das Thema wohl schon mal angesprochen und da hiess es seitens der Chefin: das kann ich nicht auch noch zahlen, dass wird ja dann viel zu teuer für mich.


    Das ganze kommt mir ein bisschen seltsam vor. Ich habe bisher noch in erlebt, dass ein Angestellter dafür bezahlen muss (Sprit etc.) um im Interesse der Firma/Praxis etwas zu erledigen (den Hausbesuch).


    Meiner Meinung nach müsste zumindest ein Kilometergeld für die Hausbesuche bezahlt werden, wenn kein Praxisauto gestellt wird.


    Da ich keine Ahnung habe, wie sowas geregelt wird, wollte ich mich mal damit an euch wenden.


    Gibt es irgendwelche gesetzlichen Regelungen, die die Chefin eigentlich dazu verpflicheten würden etwas dafür zu bezahlen (wenn ja, was / wie viel?), oder gibt es eine Möglichkeit die Hausbesuche von der Steuer abzusetzen, wodurch die Chefin nichts zahlen muss, oder ist das einfach "ok" so, wenn nichts anderes im Vertrag vereinbart wurde?


    Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, aber für mich klingt das nicht in Ordnung.


    Hoffe hier weiss jemand mehr. Danke für die Hilfe.


    Gruß Sebastian

  • Das ist echt eine Schweinerei, ich würde mich nach einem anderen Job umsehen.


    Einen Anspruch könnte man entsprechend § 670 BGB haben, wenn nicht im Arbeitsvertrag ausdrücklich vereinbart wurde, dass die Fahrten nicht übernommen werden.


    Deine Freundin kann bei ihrer Steuererklärung natürlich 30 Cent je Kilometer absetzen. Da Physiotherapeuten ja wirklich schlecht bezahlt werden müsste sich deine Freundin fragen, ob sich das ganze überhaupt lohnt. Unterhaltskosten und Wertverlust für den Wagen muss sie ja neben Sprit auch noch tragen!

  • Danke für deine Antwort.


    Bzgl. der Steuer. Wie belegt man das denn? Bei Hausbesuchen ist das nicht wie beim Weg zur Arbeit. Die gefahren KM sind da jeden Monat unterschiedlich...mal mehr, mal weniger.


    Muss man dann ein Fahrtenbuch führen und das am ende des Jahres mit der Steuererklärung einreichen, oder schreibt man sich die KM einfach für sich selber auf und reicht die Gesamtstrecke dann ein?


    Gruß Sebastian

  • Wenn das Finanzamt Nachweise will, ist ein Fahrtenbuch oder eine Bestätigung des Arbeitgebers natürlich das beste.


    Aber wie gesagt, du bekommst dann nicht 30 Cent erstattet, sondern musst für dieses Geld lediglich keine Steuern zahlen!

  • Mal eine Frage, wie der Job überhaupt ausgeübt wird:


    Muss sie keine Liege oder entsprechendes mitnehmen?


    Ich kenne das so von mobilen Physiotherapeuten, dass die immer ihre Liege mitbringen (Gewicht ca. 10-15kg) + weiteres Arbeitsmaterial (wie Massageöle usw.).


    Wie soll das denn mit dem Fahrrad transportiert werden?

  • nein, sowas wird nicht mitgenommen.


    Die Hausbesuche finden zu 99% bei älteren Menschen in Heimen oder zuhause statt. Da geht es meistens um so sachen wie Bewegungsverbesserung und co.


    Dafür wird kein Material benötigt.

  • Was ist denn, wenn das Auto kaputt geht oder abgeschafft wird? Steht im Arbeitsvertrag, dass der AN zwingend einen PKW vorhalten muss?


    So schlecht ist der Arbeitsmarkt z.Zt. doch nicht. Ich würde mich ehrlich nach einer anderen Arbeitsstelle umsehen. Wenn es schon an solchen Grundsätzen mangelt, kann es nur schlimmer werden.


    PS: Lass mich raten: Es gibt nur den Mindesturlaub und "Minusstunden" werden auch rechtswidrig auf die Arbeitnehmer abgewälzt?!?

  • soweit sie mir gesagt hat, steht im Vertrag nichts über die Hausbesuche bzw. das ein Auto vorhanden sein muss. Sie wurde halt gefragt, ob ihr ein Auto zur Verfügung steht, was sie bejaht hatte.


    Von Minusstunden steht glaube ich nichts im Vertrag. Urlaub (soweit ich weiss - bin mir nicht sicher) hat sie 26 Tage.

  • Ich kenn es so, dass man in einem bestimmten Zeitraum seine Fahrtkostenabrechnung abgibt mit allen angefahrenen Zielen mit genauer Kilometerangabe. Und dann zahlt der Arbeitgeber ca. 30ct pro gefahrenen Kilometer aus. Manche mehr manche weniger.


    Wichtig ist noch, dass der Arbeitgeber eine Versicherung abschließt, so dass der Arbeitnehmer bei den "Dienstreisen" versichert ist. Kann ja nicht sein, dass man mit seiner privaten KFZ-Versicherung bei Unfällen haftet und dann noch höher eingestuft wird bei einem Unfall.

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