E-Plus stellt Funkzellenortung zum 1.1.2011 ein

hinkefuss25: Ich wäre ja froh, wenn O2 Nummer 3 unter den NBs wird, weil alle bei E+ kündigen. Aber ich glaube, hier E+ zu verteufeln, wird dem Problem auch nicht gerecht. Es ist halt so, das die Politik nicht aus den Puschen kommt, seit 2003 gibt es sehr genaue EU-Richtlinien wie die Übermittlung der Standortinformationen bei Notrufen aussehen könnte.

Nix wird davon in den meisten EU Ländern umgesetzt - auch nicht in D. Das, was E-Plus macht, ist einen gangbare Behelfslösung - aus Stiftungsgedanken einer Organisation, sie solche Mängel aufgreift - auszuschliessen und auf einen Behelf vom Behelf zu verweisen (Faxlösung über meist Dritte, die Polizei).

Klar ist, das es das nicht besser macht, und die Kommunikation von E-Plus mehr als schlecht, zum Teil einfach verlogen. Nur: Das Problem liegt wo anders.

Da hat Rettungsdienst.de schon recht, wenn sie sagen "das ist ungenau ... technische Möglichkeiten von 2006".

Selbst mit Lifeservice112 ist man da vermutlich noch weit hinter dem technisch Machbaren zurück. Und ich weiss auch nicht, wie genau LBS ist. Hängt ab, wie weit Entwickelt die Plattform war. Theoretisch kannst Du bei Sektorstandorten das allein durch Sektor und Timeadvance auf einen 500m kleinen Streifen im Ausleuchtungsgebiet der BTS eingrenzen, mit Nachbarzellinformationen vermutlich (!!!) auf einige 10 Meter. Noch genauer, als die Appseitige Ortung über Google o.Ä.

Das würde reichen, um Waldstücke einzugrenzen, große Straßen im Verlauf einzugrenzen usw. Also für alles, wo man die Ortung brauchen würde. Suchen musst Du eh.

Solls besser werden: Dazu muss nur der politische Wille da sein - angefangen bei Vorgaben für die Handyhersteller, beim Wählen von 112 einen Satfix zu machen und diese Standortinformationen bereitzustellen, über den NB, der diese gemäß EU-Richtlinie Übermittelt und weiter bei der Kommunalpolitik, die das Geld für die Technik in den Leitstellen bereit stellt. Und das ist IHMO das viel größere Problem.

Zitat

Original geschrieben von Rudi78
[...]Aber ich glaube, hier E+ zu verteufeln, wird dem Problem auch nicht gerecht. Es ist halt so, das die Politik nicht aus den Puschen kommt, seit 2003 gibt es sehr genaue EU-Richtlinien wie die Übermittlung der Standortinformationen bei Notrufen aussehen könnte.

Genau der Meinung bin ich auch. Ich finde es auch einen üblen Zug von E-Plus, andererseits muss man sich schon an den Kopf fassen - über letzteres - Politik. Da wird geschwafelt über praxtisch nicht sinnvoll realisierbare Hirngespinste wie vollständige Überwachung, Datenspeicherung, ... - aber solch elementar wichtige, und auch einfache Sachen lässt man links liegen In meinen Augen liegt genau da das Problem! :mad:

NoIdea: Ich sag ja auch nicht, das es nur mit GPS funktionieren sollte. Aber erstmal muss einen genaue Standortübermittlung - ob FN oder Mobilfunk - zur Leitstelle her. Selbst im Festnetz wird zwar die Rufnummer übermittelt, aber die Adresse muss von Hand angefragt werden. Und diese Standortübermittlung muss Mobilfunkseitig die beste verfügbare Technik einfliessen lassen - im FN halt die Anschlussadresse.

Letzteres ist, hat man kein GPS, keinen SatFIX (im Wald, auf einer Allee, weil die USA GPS mal wieder ungenau "geschaltet" haben ...), halt die Funkzellenortung.

Eigentlich steht genau das in der entsprechenden EU Richtlinie und der NotrufV drin. Das ist aber "übergangsweise" halt noch ausgesetzt.

Dieses "In Einzelfall kann über eine Plattform eine LBS Ortung durchgeführt werden, bei ganz wenigen angemeldeten Usern auch per GPS" - wie es zuletzt war - ist halt nichmals das eigentlich vorgeschriebene Optimum, sondern ein Notbefehl.

Auch Datenschutzbedenken kann man nur durch klaren Regeln lösen. Problematisch wird es IHMO nur, wenn die 112 bei der Polizei aufläuft, und der Polizist den Legalitätsprinzip folgen muss. Da muss man sich halt was überlegen ... Läuft die 112 bei der Feuerwehr/Rettungsleitstelle auf: Als Rettungsdienst-Disponent darfst Du die Daten halt nicht verwenden, wenn die Ursachen für den Notfall eine Straftat war, aber keine Gefährdung für Einsatzkäfte mehr besteht.