Schufa-Auskunft durch Makler - Standard ? bzw. wer zahlt ?

  • Ich dachte bisher, bei Vermietung einer Wohnung würde ÜBLICHERWEISE (sicher gibt es auch Varianten) nur der Mieter zur Kasse gebeten (Courtage), trotzdem aber würde das Einholen einer Schufa-Auskunft zum Überprüfen der Mieter-Bonität eine für den Vermieter kostenlose Serviceleistung des Maklers sein.


    Jetzt überlegen meine Eltern, ob sie mit einem konkreten Makler arbeiten sollen, der Ihnen erklärt hat, dass er ihnen schon sehr entgegen gekommen sei, da er auf die Courtage von der Vermieter-Seite verzichtet, er aber eine Schufa-Auskunft nur einhole, wenn der Vermieter die anfallenden Kosten von 120€ trage.


    Hierzu hätte ich gerne Eure Erfahrungswerte. Sind die anfallenden Kosten tatsächlich so hoch?
    Und wird üblicherweise ohne Kostenübernahme des Vermieters keine Schufa-Auskunft eingeholt?

  • Erfahrung habe ich mit Maklern diesbezüglich keine, aber wenn der Makler auf seine Provision seitens des Vermieters freiwillig verzichtet, und seine dem Vermieter berechneten Auslagen (je Schufa Auskunft 120 Euro) insgesamt (es könnten ja mehrere Auskünfte sein), unter dem gesetzlich zulässigen für Provisionen (meines Wissens 2 Kaltmieten zzgl. Mehrwertsteuer) liegt, halte ich dies für zulässig.


    Aber vielleicht sollte man sich einen Makler suchen, der ohnehin bei Creditreform oder ähnlichem Mitglied ist, dann zahlt dieser für eine Auskunft deutlich weniger!


    Gehört habe ich die Weitergabe der Schufa Gebühren an den Kunden zwar auch noch nicht, andererseits verzichtet aber der Makler auf die Hälfte seiner gesetzlich zustehenden Provision, d.h. er rechnet nur bei Mieter ab. Dort kann er ebenfalls 2 Kaltmieten berechnen.


    Es stellt sich für mich aber die Frage, wenn jetzt die Schufa negativ ist und keine Vermietung zustande kommt, dann hat der Makler ja eigentlich gesetzlich auch keinen Anspruch auf seine Provision und muß der Vermieter dann seine Auslagen zahlen?


    Also ich würde als Vermieter der Zahlung zustimmen, aber mit dem Zusatz, das dies nur bei tatsächlichem Abschluß des Mietvertrages anfällt. Aber darauf wird sich der Makler vermutlich nicht einlassen.


    Gruß Boris

  • Re: Schufa-Auskunft durch Makler - Standard ? bzw. wer zahlt ?


    Zitat

    Original geschrieben von HP-owner
    , er aber eine Schufa-Auskunft nur einhole, wenn der Vermieter die anfallenden Kosten von 120€ trage.



    Mußte mir letzte Woche eine Schufa-Auskunft wegen einer neuen Wohnung einholen und dazu sei gesagt:



    - die Auskunft kostet 18,50€ (z.B. in den Easy Credit Bank-Filialen)
    - kann man auch selbst einholen
    - vorzulegen ist Personalausweis/Pass + EC-Karte/Kreditkarte/Bankkarte
    - wird vom Konto abgebucht (mit Einzugsermächtigung)
    - wird in ca. 15min vor Ort ausgestellt
    - die Auskunft bekommst du in einem verschlossenen Briefumschlag (nicht abschrecken, ist nur wegen Datenschutz. Natürlich darfst du ihn öffnen und alles lesen;) )
    - das Original muß man nicht vorlegen, da schon die Kopie als solche durch die ganzen Wasserzeichen als solche zu erkennen ist und eine Manipulation mir persönlich unmöglich erscheint.



    Vermieter bzw. mein Vermieter argumentierte bezüglich der Ausgaben damit, daß ich diese Auskunft ja auch für andere Vermieter bzw. privat für andere Dinge hätte gebrauchen können und deshalb die Kosten ich zu tragen hätte. Ich habe mal irgendwo gelesen, daß diese Schufa-Auskunft gar nicht zur Bedienung für das anmieten von Wohnraum gemacht werden darf, aber trotzdem wollen es viele Vermieter so haben. In solchen Fällen würde die standardmäßige Schufa-Klausel in den AGB's (wie z.B. bei Mobilfunkverträgen) völlig ausreichen -aber was willst du dagegen tun?




    P.S. Nachdem vom Konto abgebucht wurde, wollte mir meine Bank 2 Tage später einen Kredit aufschwatzen... :D

  • eine Schufa-Auskunft für angeschlossene Partner kostet inkl. Schufa-Score genau 0,90 €
    da würde ich ihn mal fragen, wo er die 120€ her hat.


    dass er eine provision kassiert ist ja in ordnung. dann soll er das aber auch bitte so sagen und nicht irgendwelche utopischen schufa-gebühren vorschieben.

  • Danke schon mal für Eure Antworten.


    Ich konnte die 120€ ja nicht nachvollziehen, da es kaum realistisch ist, dass Banken bei jeder Schufa-Anfrage wegen Kreditvergabe direkt schon mal 120€ abdrücken dürfen.


    Wenn "Partner" nur 90 cents pro Anfrage zahlen müssen, kostet denn diese Partnerschaft eine nicht unerhebliche Jahresgebühr ?


    Wenn dieser Makler wirklich für 1 Euro die Auskunft bekommen könnte, verstehe ich nicht, warum er mit einem Schauspiel zu 120€ das Risiko eingeht, den gesamten Auftrag zu verlieren.

  • Zitat

    Original geschrieben von HP-owner

    Wenn dieser Makler wirklich für 1 Euro die Auskunft bekommen könnte, verstehe ich nicht, warum er mit einem Schauspiel zu 120€ das Risiko eingeht, den gesamten Auftrag zu verlieren.


    Also mit "Partner" sind sicherlich größere Untenehmen wie Versandhäuser, Mobilfunk/DSL-Anbieter und Wohnungsbaugesellschaften gemeint. Dein lausiger Makler gehört mit Sicherheit -nicht dazu. Nichtsdestotrotz will er offenbar mit seinen Schufa-Gebühren auf einmal reich werden... :D


    Und ein Risiko geht er bestimmt nicht ein, denn wenn DU es nicht bist, dann ist es eben ein anderer (an der Angel). Biete ihn doch an, selber die Auskunft für 120€ einzuholen und hole sie dir dann für 18,50€. Geht er darauf nicht ein -weg damit. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von HP-owner
    Wenn "Partner" nur 90 cents pro Anfrage zahlen müssen, kostet denn diese Partnerschaft eine nicht unerhebliche Jahresgebühr ?


    das kommt auf den vertrag an.
    wir haben keine jahresgebühr oder anderweitige grundgebühr. wir haben dafür 100,- EURO mindestumsatz / monat.
    wobei es imho auch andere verträge mit weniger mindestumsatz gibt und dann kostet die anfrage vielleicht 1,30 euro...

  • Zitat

    Original geschrieben von HP-owner
    Wenn dieser Makler wirklich für 1 Euro die Auskunft bekommen könnte, verstehe ich nicht, warum er mit einem Schauspiel zu 120€ das Risiko eingeht, den gesamten Auftrag zu verlieren.


    Weil Makler noch größere Verbrecher als die hier im Forum so häufig gescholtenen Handyverkäufer sind?


    Habe in den letzten 8 Jahren ca. 30 (oder mehr?) Makler kennen gelernt. Darunter gab es im ganzen einen (1!) der sich wenigstens die Mühe gemacht hat mich durch die Wohnung zu führen und mir ein bischen was zu zeigen/zu erzählen.


    Es gab mehrere die mich in die zu besichtigende Wohnung bestellt haben und nicht selbst dabei waren (sondern nur Vermieter/Vormieter). Das ging in einem Fall sogar soweit das eine auf Nutzung sämtlicher kostenpflichtiger Kommunikationsmittel verzichtete und nach der Besichtigung per Email darum bat ich solle mal anrufen und erzählen wie es war...



    KEINER der Makler war auch bei größerem Zeithorizont dazu in der Lage mich bei entdecken eines passenden Objektes anzurufen.



    ALLE Vermieter mit denen ich in Kontakt war waren im nachhinein der Meinung das sie durch den Makler eine höhere Sicherheit hätten - kann ich mir überhaupt nicht erklären. Einziger Grund wäre noch das sich nicht jeder die Maklerprovision leisten kann... Ich würde stattdessen lieber monatlich mehr bezahlen als unfreundlichen, unpünktlichen und idR uninformierten Menschen Geld in den Rachen zu stecken.



    Einziger Grund den ich nachvollziehen kann weshalb Menschen einen Makler zur Vermietung ihrer Wohnung einsetzen ist wenn das zu vermietende Objekt zu weit vom eigenen Wohnort (mehr als eine Stunde Autofahrt) entfernt ist - manche der von mir angeschauten Objekten hatten aber sogar die Vermieter mit im Objekt...

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • In der Poltik ist bereits seit längerem eine Aufteilung der üblichen Provision auf beide Parteien in der Diskussion.
    Dann überlegen sich viele Vermieter ob sie das wirklich wollen wenn´s sie ihr eigenes Geld kostet.


    In meiner Familie sind mehrere Verwandte die Wohnungen vermieten. Alle ohne Makler!!!


    Aus meiner Erfahrung kann ich sagen das fast alle die einen Makler beauftragen, dies schlichtweg aus Faulheit machen und nicht weil sie weiter weg wohnen oder weil sie dem Makler ein entsprechende Kompetenz zurechnen. Das sind zu 99,9 % nur ausreden, für ihr Faulheit.

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