Sanitätsdienst bei der Bundeswehr - Hat jemand da Erfahrungen?

Wenn du ABC´ler werden willst, empfehle ich dir die Grüntenkaserne in Sonthofen, da war ein Freund von mir, und mit dieser Einheit war er auch im Kosovo.
Für einen Auslandseinsatz musst du dich aber länger als auf 12 Monate verpflichten, denn die AGA dauert 3 Monate, die Übungen und Einsatzvorbereitungen dauern nochmal 3 Monate, und der Einsatz selbst dauert auch 6 Monate. Das sind zwar genau 12 Monate, aber du musst ja auch noch die AAP (Ausbildung am Arbeitsplatz) für deine Teileinheit machen. Und da kommst du als Sani wieder nicht hin, da müsstest du richtiger ABC-Soldat, also Wasseraufbereiter oder ähnliches sein, und am besten noch den Führerschein Klasse C bekommen haben (dauert auch 6 Wochen).
Du siehst die BW bietet dir viele Möglichkeiten, aber um das optimale für dich zu finden bzw. auch zu nutzen musst jetzt schon bald die richtigen Entscheidungen treffen.

Wünsch dir was

OG Samereier
FlaRakGrp34/StStff/Fm-Zug

Bei mir hat die C 3 Tage gedauert... 2 Tage theorie und am 3 bissel rumfahren aufm Parkplatz das war´s...
Und: Nicht jeder Fallschirmjäger hüpft auch wirklich ausm Flugzeug:)

baba_akber

Also meine BW-Zeit ist zwar schon fast zehn Jahre her, aber ich war tatsächlich Sani bei der Luftwaffe.
Aus meiner Erfahrung gab es da genug Arbeit, Langeweile war eher selten.

Du solltest Dich da auch keinen Illusionen hingeben. Also ich war recht froh als mit dem Ende der Grundausbildung die Rödelei vorbei war (damals noch drei Monate). So Späße wie Aufstehen mit Alarm um drei Uhr nachts um dann 24 Stunden im Feld rumzueiern bis Dir die Füße abfallen ist nicht das was ich unter Spaß verstehe. Im übrigen bist Du als Mannschaftsdienstgrad eh immer der Arsch vom Dienst.

Was den Auslandseinsatz angeht, so erinnere ich mich, das damals einige von meiner SanStaffel für ein halbes Jahr in Somalia waren, das ist für einen Wehrdienstleistenden sofern er die Dienstzeit nicht deutlich verlängert aber eher unwahrscheinlich und wenn sowieso freiwillig.

Action konnte man auch haben. Mein damaliger Stubenkamerad hat ständig Dienste getauscht um Schiessbegleitungen zu machen, meistens bietet einem der Aufsichtsführende an, 'ob der Sani mitschiessen möchte'. Am Ende hatte der die goldene Schützenschnur.

Was die Ausbildung angeht, so war diese gemischt zu gleichen Teilen in sogenannte grüne und blaue Ausbildung aufgeteilt, also ein Teil Rumrödeln im Feld und ein Teil intensive Ersthelfer-Ausbildung.

Naja, entscheide selber.

Re: Sanitätsdienst bei der Bundeswehr - Hat jemand da Erfahrungen???

Zitat

Original geschrieben von baba_akber ...bei der Musterung (hab T2 bekommen...

Um Jagd auf Fallschirme machen zu dürfen musst Du Tauglichkeitsgrad T1 haben, diese Laufbahn kannst Du also gleich einmal knicken.

Während meines Wehrdienst war ich (ach Du schreck) bei den Sanitätern.

Die AGA lief ganz normal ab, wobei bei den Sanis großer Wert auf die Ausbildung in Erster Hilfe usw. gelegt wird. Nach dem Grundausbildung kamen die üblichen Lehrgänge auch für Sanis, wie z.B. die Wachausbildung.
Im vierten Dienstmonat kam ein einmonatiger Lehrgang auf mich zu, der SANI Lehrgang.
Die restlichen sechs Monate verbrachte ich in meiner mir zugeteilten Aufgabe bei der Bundeswehr, nämlich als Ausbildungsgehilfe bei einer Kompanie die nur für die Grundausbildung zuständig war.

Zitat

Um Jagd auf Fallschirme machen zu dürfen musst Du Tauglichkeitsgrad T1 haben, diese Laufbahn kannst Du also gleich einmal knicken.

Stimmt definitiv so nicht! Ich hätte auch zu den Falschirmspringern gehen können und ich hab T2. T2 bekommt man bereits, wenn man zu Beispiel "zu klein" ist. Ich bin 176,5 und hab deshalb als einzige Einschränkung, dass ich nicht dieses Paradezeugs in Berlin machen darf. Irgendeine Einschränkung heißt also automatisch T2, aber nicht, dass man nicht zu den Falschirmspringern darf...

Ich war 12 Monate (und eine Wehrübung) aktiver Soldat im Sanitätsbtl. 11, jetzt Sanbrigade 1 in Leer.

Die Grundausbildung läuft schon völlig anders als bei den normalen Feldheereinheiten. So lernen Sanitäter natürlich keine schweren Infantriewaffen wie MG oder Panzerfaust. Lt. Kriegsvölkerrecht dürfen sie diese ja soweiso nicht einsetzen.

Auch kommt schon in der AGA reichlich Fachwissen für den Sanhelfer.

Wenn man glück hat und im SanBtl. bleiben kann, hießt es entweder in die KrKW (Krach und Krawall:) Kraftkrankenwagen) Züge, mit entsprechender Fahrzeugausbildung, oder Krankenpflegehelfer (Lehrgang 3 Monate incl. 6 Wochen Praktikum im Krankenhaus).

Trotz alles ist diese Ausbildung nicht so leicht wie man hier weiß zu machen versucht. Die Rekruten mussten draußen auch schon ganz nett ran. Ich kam von den Panzergrenadieren rüber und war daher mehr gewöhnt. Unterschied ist besonders der hohe Anteil an Fachstunden. Statt graben im Gelände halt büffeln im Höhrsaal.

Als FlaRak Kanonier kommst du auf alle Fälle zur Luftwaffe (like me), dort wirst du dann dem Waffentyp entsprechend ausgebildet. In der Bundeswehr gibt es die Systeme Roland , Patriot und Hawk . Bei uns in der FlaRakGrp34, hatten wir das System Hawk. Hauptsächlich umfasst die Ausbildung dann das Beladen von Launchern (Abschussgeräten), und das Bedienen von Radar- und anderen Zielerfassungsgeräten. Zusätzlich noch die schnelle Herstellung der Einsatzbereitschaft und das Verlegen in andere Einsatzgebiete, da es sich bei Hawk um ein sehr mobiles Waffensystem handelt.
Ein sehr interessanter Aspekt an diesem Einsatzgebiet, sind die vielfältigen Übungen, die oft in Zusammenarbeit mit anderen NATO-Partnern und mit viel Aufwand (simulierten Feindanflügen, Gefechtsübungen etc.) abgehalten werden. Der Höhepunkt des Jahres ist immer das taktische Schießen auf der Mittelmeerinsel Kreta, bei dem richtig scharf auf Flugziele geschossen wird. Also mir hat´s gefallen.

C U da Semmal

Also erstmal muss grundsätzlich jeder alles mal gemacht haben und können. Im Grundwehrdienst kannst du dich mangels Zeit eh nicht richtig spezialisieren.

d.H. wenn du im Sanbereich tätig bist, kommen auch die Tage an denen du mit auf den Schießstand gehst. Sowas nennt man auch schlaftage, weil mangels Arbeit eh nur gepennt wird vor Ort.