Leben ohne Gallenblase - Eure Erfahrungen?

  • Also ich habe in Sachen Gallenblase eine wahre Tortur hinter mir und bin unendlich froh, dass das Ding seit 2 Jahren raus ist.


    Vorher habe ich mich 2 jahre lang mit Koliken gequält, anfangs kamen die vielleicht alle 2 Monate, zum Schluss dann fast jede Nacht. Buscopan habe ich mehr geschluckt als normales Essen, so dass ich nachher sogar fast schon immun gegen das Zeug war. Als ich ins Krankenhaus eingeliefert wurde, musste ich deswegen mit einem Morphium-Derivat beruhigt werden, da das Buscopan nicht mehr wirkte.


    Der Eingriff war meine erste OP und im Nachhinein fasse ich mir an den Kopf warum ich das nicht schon habe früher machen lassen.


    Lebensqualitätsverbesserung um 100%!


    Die einzigen Nebenwirkungen die ich seit der OP habe sind, dass wenn ich fettes Essen esse, ich ein recht starkes Druckgefühl in der Lebergegend habe und wenn es widerliches Imbissbuden-Essen ist, es auch mal leichter zu Durchfall kommt. Kommt aber wie gesagt nur bei widerlichem Imbiss-Frass vor (bei vernünftig zubereitetem Imbiss-Essen passiert nicht, also ein hervorragender Imbiss-Buden-Indikator :D )


    Geh zu deiner Freundin und sag ihr sie soll unbedingt diese OP machen lassen.


    Ich weiss, dass man gerne mal nach überstandener Kolik sagt "ach, das wird schon wieder", aber das wird nicht besser, nur schlimmer.


    A1234

    Der Teufel sitzt nachts an meinem Bett und bewundert mich :-D

  • Ich hab vor 6 Jahren meine Gallenblase eingebüßt, aber zum Glück nie eine Kolik gehabt, war bei mir ein dicker Stein, infolge eine Entzündung-> Magen auf Dauer-Umkehrschub.
    Die OP war Minimalinvasiv, 6 Tage Krankehaus von denen zumindest die ersten 3 zwar nicht Vergnügungssteuerpflichtig waren, unterm Strich bin ich froh dass ich das Ding los bin.
    Seitdem ist meine Verdauung aber wesentlich unempfindlicher als vorher, fettes Essen, sogar rohe Zwiebeln und Knoblauch die ich schon seit Kindheitstagen nicht vertragen hab sind jetzt kein Problem mehr (Alkohol hab ich nie viel vertragen, hat sich gefühlt zumindest nicht weiter verschlechtert).
    Vom ca. 2cm breiten Schnitt unterm Nabel sieht man zwar noch etwas, von den anderen beiden Narben aber nur wenn man ganz genau hinsieht, davon sollte man sich wirklich nicht abhalten lassen.

  • Mein Vadder hat seine Gallenblase auch vor 30 Jahren eingebüßt weil er alle paar Tage übelste Koliken hatte. Er sagt, es war definitiv die beste Entscheidung, das Ding entfernen zu lassen. Damals gab es noch keine minimalinvasive Chirurgie, dennoch ging es ihm (abgesehen vom Wundschmerz) direkt wieder recht gut und nachdem auch die Operationswunde verheilt war, war alles prima. Er hat absolut 0 Probleme, isst und trinkt völlig normal, und sagt, dass er die OP bei Beschwerden nur wärmstens empfehlen kann.


    Gute Besserung deiner Freundin! Sag' ihr, sie soll das Ding wegschnippeln lassen, dann hat sie Ruhe.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Hallo TMausHB,


    auch von mir alles Gute für Deine Partnerin. Alles Wichtige wurde bereits gesagt.
    Gallenkoliken sind grauenhaft.


    Bei symptomatischen Gallensteinen (Cholecystolithiasis) wird man die Gallenblase entfernen. Ein Zertrümmern wie bei Nierensteinen macht man nicht. Die MIC, Schlüsselloch-OP über ein Endoskop, ist eine super Sache. In einigen wenigen Fällen, z.B. wenn die Gallenblase sehr stark entzündet ist, muss man trotzdem eine Laparotomie (Bauchschnitt) machen, da ansonsten die Gefaht zu groß ist, das z.B. die Gallenblase bei der Entfernung platzt. Es kann auch sein, dass eine minimalinvasive OP geplant wird, dann aber während der OP doch die Entscheidung getroffen wird, einen Bauchschnitt zu machen.


    Unter normalen Umständen wird Deine Partnerin nach der OP keine Einschränkungen haben, ggf. ist sehr fettes und scharfes Essen nicht mehr so gut verträglich.
    Es kann jedoch sein, dass später trotzdem erneut kleine Steine in den Gallengängen Probleme bereiten. Die Gallengänge bleiben ja erhalten. Das wäre dann eine sogenannte Choledocholithiasis. Aber daran wollen wir garnicht denken :rolleyes: .


    Wenn die jetzige Entzündung der Gallenblase abgeklungen ist, kann sie sich in einigen Wochen operieren lassen. Sucht Euch eine gute Klinik, gute Ärzte und stellt ganz viele "kritische" Fragen.
    Wenn Euch irgendwas nicht passt, geht in eine andere Klinik :cool: .


    Gute Besserung wünscht,
    Kalla


    :)

    Viele Grüße, Marcus
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  • Hallo an alle!
    Heute war meine Freundin zur Vorbesprechung in einem Krankenhaus hier in Bremen, bei dem ich glücklicherweise recht kurzfristig einen Termin habe bekommen können. Die anderen Krankenhäuser hätten in frühestens 2 Wochen einen Termin dafür gehabt, plus mindestens weitere 2 Wochen für die OP an sich. :rolleyes:
    Am Nikolaustag wird meine Freundin ins Krankenhaus gehen, um dort am Tag darauf minimalinvasiv die Cholezystektomie durchführen zu lassen. Sie meint, sie habe schon unendlich viele Zettel unterschrieben, auf denen auf mögliche Komplikationen hingewiesen wurde.


    Die Ärzte, mit denen sie da heute gesprochen hat (zum einen mit dem Narkosearzt, zum anderen dem Chirurgen), waren nett und freundlich, haben sich Zeit genommen und ruhig und kompetent auf alle Fragen geantwortet, die sie gestellt hat.
    Klingt zwar soweit gar nicht so schlecht, ist aber schon alles irgendwie ganz schön aufregend. Obwohl die OP an sich nur 15-20 Minuten dauern soll, bleibt da natürlich schon ein ungutes Gefühl. Naja - irgendwie muss sie da nun durch. Ich bewundere auf jeden Fall ihre Entschlossenheit, das jetzt so *ZACK* direkt durchführen zu lassen.

  • Stell dich bitte nicht nach 20 Minuten nervös wartend vor den OP :) Die OP selbst dauert schon eher 1-2h, dazu kommen noch Narkosevor- und nachbereitung, so dass du nicht vor 3 Stunden mit einem Wiedersehen rechnen solltest, eher noch länger.

  • ... und lasst euch vor allem nicht bange machen durch die seitenlangen Aufklärungsbögen, die einen Glauben machen man würde sich auf ein Himmelfahrtskommando einlassen.


    Es geht bei dem Papierkram darum, dass man umfassend über alle denkbaren Komplikationen aufgeklärt ist, egal wie unwahrscheinlich diese sind. Nur aufgrund dieser Aufklärung kann man, so die Denkweise, das Für und Wider eines geplanten Eingriffs ausreichend abwägen und somit seine Zustimmung (oder Ablehnung) zu einem Eingriff fundiert äußern. Die Ärzte wollen sich da einfach absichern.


    Dass man zugleich Patienten verunsichert ist halt die blöde "Nebenwirkung". Deswegen: bangemachen gilt nicht! Lasst euch nicht kirre machen.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von TMausHB
    ...
    Klingt zwar soweit gar nicht so schlecht, ist aber schon alles irgendwie ganz schön aufregend. Obwohl die OP an sich nur 15-20 Minuten dauern soll, bleibt da natürlich schon ein ungutes Gefühl...


    Ging mir auch so obwohl es mir in der Zeit vor der OP wirklich dreckig ging, zum Glück hatte ich keine Wahl so dass ich mir die Frage sollst du oder sollst du nicht gar nicht stellen konnte.
    Aber mit Blick auf mögliche weitere Koliken ist die Entscheidung auf jeden Fall richtig.
    P.S. Von der Narkose bis zum Wiederaufwachen hat bei mir schon ein paar Stunden gedauert.

  • Zitat

    Original geschrieben von skyrock
    Die OP selbst dauert schon eher 1-2h, dazu kommen noch Narkosevor- und nachbereitung, so dass du nicht vor 3 Stunden mit einem Wiedersehen rechnen solltest, eher noch länger.


    Hallo TMausHB,


    keine Bange, die OP an sich dauert im Optimalfall nicht länger als 30 Minuten (sofern es bei der MIC bleibt). Mit Ein- und Ausschleusen, sowie der Aufwachphase im Aufwachraum, kommt das mit den 3 Stunden aber schon hin.


    Bereits beim Verlassen des OP ist Deine Partnerin wieder ansprechbar, auch der Endotrachealtubus (Beatmungsschlauch) ist schon wieder draußen. Wenn alles routinemäßig verläuft, dann hat sie die Geschichte nach ein paar Tagen vergessen. 5-7 Tage nach OP die Hautfäden ziehen, aus die Maus ;), vielleicht wird in der Klinik aber auch nur verklebt.


    Viele Grüße und toi, toi, toi,
    Marcus :)

    Viele Grüße, Marcus
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