Leben ohne Gallenblase - Eure Erfahrungen?

  • Hallo allwissendes Forum! ;)


    Habe meine Partnerin am Samstag vor einer Woche aufgrund starker Schmerzen im Oberbauch, die Tage vorher schonmal da waren, aber recht schnell wieder verschwanden und somit für Muskelkater gehalten wurden, in die Notaufnahme gefahren. Die Schmerzen waren teilweise so heftig, dass sie nicht mehr ansprechbar war... :(
    Im Krankenhaus wurden zahllose Checks gemacht, alle Werte gezogen usw. - es stellte sich ein enorm hoher Leberwert heraus (normalerweise bis etwa 35, ihrer war bei 1.500 :eek: ), und sie musste 4 Tage stationär dort bleiben, wo weiter getestet und getan und gemacht, und meine Partnerin auf extreme Schonkost gesetzt wurde, nur Zwieback und Tee bzw. Wasser.
    Es stellte sich heraus, dass sie mehrere Gallensteine hat, und die Ärzte rieten dazu, dass sie in den nächsten 4-6 Wochen ihre Gallenblase entfernen lassen solle, weil evtl. Gallensteine, die die starken Koliken ausgelöst hatten, nachgebildet werden könnten.
    Auch die Hausärztin gab den gleichen Rat.


    Hat jemand von Euch Erfahrungen mit einem Leben ohne Gallenblase?
    Auf was muss man sich einstellen?


    Im Moment ist meiner Partnerin permanent übel und sie fühlt sich voll, ab und zu wird sie in unregelmäßigen Abständen mal von einer Kolik gequält... :(


    Vielleicht kann ja die/der eine oder andere etwas dazu sagen... :) Vielen Dank im voraus!

  • hm, schlimme sache das, gute besserung erstmal und viel kraft euch beiden,


    entfernung der gallensteine ist nicht möglich? Z.b. durch Schall?

  • Ich kann zwar selbst nichts dazu sagen, aber insgesamt 3 weibliche Bekannte mussten sich in den letzten Jahren von ihren Gallenblasen trennen. Ob man die OPs hätte umgehen können - k.A.


    Allerdings stimmen alle überein, wenn das Thema in die Richtung kommt, dass sie froh sind, dass die OP durchgeführt wurde. Hatten wohl jeweils starke Schmerzen, tlw. über Jahre, Koliken, Übelkeit, etc. Seitdem sind sie beschwerdefrei.


    Ich selbst würd zwar erstmal versuchen, ob man nur die Steine raus bekommt und dann ggf. die Ernährung umstellen, aber anscheinend kann man - wenn es denn sein muss - auch problemlos ohne das Teil leben.

  • Meine Ex hatte ähnliche Probleme. Hat dann die Gallenblase minimal-invasiv entfernen lassen. Soweit ich weiss hatte die nie wieder Probleme. Nur die 2 ca. 0.5cm langen Narben haben sie natürlich "unendlich entstellt" :rolleyes:

  • Okay, hier die Bestätigung:
    Bei TT gibts nix, was es nicht schon gab ;)


    Hatte im Mai 2005 von jetzt auf gleich sehr, sehr, wirklich sehr starke Oberbauchschmerzen.
    Der ärztliche Notdienst wusste nichts zu machen außer selbst den Rettungsdienst inkl. Notarzt zu alarmieren. Der gab mir dann endlich auch Schmerzmittel (Novalgin iv.) und Entkrampfungsmedikamente (Buscopan).


    Als diese wirkten, konnte ich mich auch wieder bewegen und wurde ins Krankenhaus gebracht.
    Dort stellte man auch deutlich erhöhte Billirubinwerte (Leberwerte) fest und machte einen Ultraschall wobei man drei weitere Steine erkannte.


    Daraufhin wurde eine OP in 6 Wochen geplant.
    Hab mir nicht allzu viele Gedanken darüber gemacht.


    Im Juli 2005 erfolgte dann die minimal-invasive OP (bei Frauen inzw. auch intravaginal möglich!).
    4 Tage postoperativer Aufenthalt, wobei ich am Abend der OP schon wieder normal essen konnte.


    Seit dem keine größeren Einschränkungen. Man muss halt schauen, was man verträgt und was nicht...


    Ich kann zum Beispiel nicht mehr ultra-scharf und größere Mengen Trauben essen. Ist jetzt aber auch keine Qual für mich.


    Was ich machen muss, da ich noch eine Gleithernie mit Gallenreflux habe (Magenausgang schließtl nicht richtig und dadurch läuft Galle in den Magen) ist, dass ich einmal täglich Esomeoprazol nehme.
    Das ist aber auch ok.


    Übrigens läuft die Gallenflüssigkeit einfach kontinuierlich und wird nicht mehr gespeichert, daher kann es auch zu Veränderungen im Darmtrakt kommen.



    Bei Fragen gerne PN

    "You can't connect the dots looking forward, you can only connect them looking backwards. So you have to trust that the dots will somehow connect in your future. You have to trust in something — your god, destiny, life, karma, whatever." Steve Jobs

  • Danke fürs erste für Eure Antworten und ebenso die geäußerten Genesungswünsche, die ich gerne weitergeben werde.


    Heute war wohl mal wieder ein eher "übler" Tag - meine Liebste hatte die seit dem Aufenthalt im Krankenhaus übelsten Koliken und daher die letzte Nacht kaum Schlaf. Selbst die Novamintropfen haben nur wenig Besserung gebracht.


    Naja - mal schauen, wie es weitergeht.


    :top:

  • Gute Besserung an dieser Stelle auch von mir.


    Ich bin examinierte Pflegekraft und betreue zwei Patienten ohne Gallenblase.Die sind medikamentös super eingestellt und haben keine größeren Probleme und Einschränkungen.


    Ich meine mich zu erinnern das wir hier bei TT auch einen Arzt unter den Usern haben,vieleicht meldet der sich ,wenn er diesen Thread entdeckt,auch zu Wort.

    Life is too short to be small.

  • Die Koliken sind wirklich kein Spaß - grausam! Erstmal gute Besserung.


    Hatte das gleiche Problem und habe mich vor Jahren von meiner Gallenblase getrennt, ohne es bisher zu bereuen. Das verlief minimalinvasiv und war binnen 28 Stunden erledigt.


    Wie schon beschrieben kann's zu anfänglich zu leichten Verdauungs'beschleunigungen' kommen, d.h. man sollte sich in den ersten Wochen nicht zu weit von einer Toilette entfernen.


    Ansonsten vermisse ich meine Gallenblase kein Stück. :)#


    Edit: Ach ja - mein Vater lebt auch glücklich und zufrieden wie der Mops im Haferstroh ohne Gallenblase; meine Großmutter ist ohne diese auch 86 geworden. Und ja, das ist bei uns erblich.

    - still loving WebOS -

  • Auch erstmal von mir Gute Besserung


    Meiner Mutter wurde vor fast 30 Jahren auch die Gallenblase entfernt, sie lebt seitdem OHNE Beschwerden und Einschränkungen. Anfangs mußte sie zwar einige Medikamente nehmen, aber inzwischen hat sich ihr Körper gut darauf eingestellt.


    Gruß

    In North Dakota ist es immer noch legal, aus einem Planwagen heraus auf Indianer zu schießen !!!

  • Zitat

    Original geschrieben von Bigbamboo Wie schon beschrieben kann's zu anfänglich zu leichten Verdauungs'beschleunigungen' kommen, d.h. man sollte sich in den ersten Wochen nicht zu weit von einer Toilette entfernen.


    Ansonsten vermisse ich meine Gallenblase kein Stück.


    Meine Gallenblase wurde vor 16 Jahren mit 3 kleinen Schnitten entfernt und bis huete kann ich Bigbamboo nur komplett zustimmen!

    Bunt ist das Dasein und granatenstark! Volle Kanne, Hoschi.


    PS: CLK sind meine Initialen, haben auch nichts mit dem Auto zu tun. Gruß, Christian!

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