Mal was anderes, was hat man denn davon wenn der (eher billige) Perso zuhause liegt, aber alle anderen Dokumente im Original dabei sind!? Im Falle eines Diebstals kommts darauf doch auch nicht mehr an, oder? Meistens hat man zuhause ja noch nen Pass liegen, und aufm Amt bekommt man sofort nen Ersatzausweis, und hin muß man ja sowieso wegen der anderen Sachen.
Neuer (teurer) Personalausweis ab 01.11.2010 / 01.08.2021
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Original geschrieben von phonefux
"Auf Verlangen vorlegen" meint aber gerade nicht "immer dabei haben". Es reicht, wenn du ihn zuhause liegen hast und vorlegen kannst, wenn du vorher dazu aufgefordert wurdest, z.B. beim Wählen oder bei Behördengängen.Das ist richtig, dann lässt halt das Auto da stehen, gehst zu Fuß nach Hause und holst ihn, wenns dumm läuft. Bahnhöfe sollte man z.B. auch nicht ohne Ausweis betreten, kann Probleme geben.
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Original geschrieben von xpop
Der Führerschein ist kein Ausweisdokument.Das ist richtig. Soll er aber auch nicht sein.
Zitat... der Führerschein ist nur in Kombination mit Ausweisdokument gültig. Laut Führerscheinstelle.
Das ist Quatsch. Die betreffende Person in der Führerscheinstelle sollte mal zur Nachschulung. Der Führerschein dient dem Nachweis, das man eine entsprechende Fahrerlaubnis hat. Und für diesen Nachweis braucht man keinen Perso.
ZitatWürde also bedeuten, Führerschein im original dabei, Ausweiskopie, es knallt, und schon hast ein Problem.
Ich hab in jungen Jahren mal ner Frau das Auto zerschossen, sie war ohne Papiere unterwegs (Geldbörse zuhause gelassen). Hat ihr 30% eingebracht, Argument: sie hätte nicht unterwegs sein dürfen. Durch die Polizei vor Ort festgestellt und die Versicherungen geklärt, auf eine Klage hat sie es nicht ankommen lassen.Äh, never ever. Es gibt keine Mitschuld bei einem Unfall, weil man den Führerschein nicht dabei hat. Die 30 % müssen woanders her kommen oder sie ist von deiner Versicherung mächtig über den Tisch gezogen worden. Die Versicherungen ziehen ja gerne mal eine Quote mit abenteuerlichen Begründungen ab. Wenn man sich dagegen dann nicht wehrt, Pech gehabt.
ZitatBahnhöfe sollte man z.B. auch nicht ohne Ausweis betreten, kann Probleme geben.
Auch in Bahnhöfen gilt selbstverständlich ebensowenig eine Pflicht den Personalausweis mitzuführen wie außerhalb.
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Habe gerade mal mit meinem örtlichen Polizeirevier gesprochen und zusammenfassend kann man sagen:
- Personalausweiskopie geht gar nicht. Dann lieber gar keinen Personalausweis dabei haben. Man wird dann zur Vorlage des Personalausweises zum Revier gebeten.
- Führerscheinkopie analog zu Personalausweiskopie, da beim Fahren eines KFZ zwingend eine gültige Fahrerlaubnis vorzulegen ist. Bei strenger Auslegung kommen noch 10 Euro Gebühren für den nicht vorhanden Führerschein oben drauf.
- Führerschein als Original ist besser als gar kein Ausweisdokument und kann auch bei einfacher Personenkontrolle vorgezeigt werden.Ich werde dann in Zukunft den Perso zu Hause lassen und nur mit dem Original Führerschein unterwegs sein (zu Fuß, mit dem Rad oder PKW).
PS: Warum verpflichtet man nicht den Perso mit sich zu führen und hinterlegt die Führerscheindaten auf dem Chip? Damit würde man ein Dokument sparen (die Kosten vermutlich nicht, da der Perso dann entsprechend teurer wird).
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Original geschrieben von FRANKFURT
Nutzt eigentlich von euch jemand die Online-Ausweisfunktionen (eID-Funktion) und hat Lust einen Erfahrungsbericht zu schreiben?Ich habe damals bei der Umstellung eines der kostenlosen Lesegeräte abgestaubt und die Online-Ausweisfunktion seitdem hin und wieder benutzt. Leider ist die Liste der Einsatzmöglichkeiten bisher eher überschaubar, trotzdem halte ich das Gesamtkonzept für genial und ich hoffe das es sich langsam durchsetzen wird.
Ein großes Problem war IMHO bisher die Software, die ein Browser-Plugin benötigt hat. Durch die mittlerweile schnellen Updatezyklen der Browser waren die Plugins ständig inkompatibel, wurden bei Browser-Updates automatisch deaktiviert und haben dadurch einfach nicht richtig funktioniert. Seit zwei Monaten gibt es eine neue Software (AusweisApp2), die jetzt ohne Browser-Plugin auskommt und endlich auch mal eine ansehnliches User Interface hat.
Die deutsche Rentenversicherung bietet einen eigenen eID-Bereich auf seiner Webseite an, der bereits mit der neuen AusweisApp2 kompatibel ist (bis Februar sollen alle eID-Dienste die neue Version unterstützen). Obwohl kein Browser-Plugin nötig ist, startet die App automatisch beim Betreten des Bereiches. Das ganze funktioniert so, dass die Webseite (bzw. eigentlich der Browser) eine Verbindung zu 127.0.0.1 (localhost, also lokale Adresse des eigenen Systems) aufnimmt. Dort hört die Ausweisapp auf Port 24727 ob eine Anfrage ankommt und öffnet sich dann entsprechend automatisch. Wie ich finde eine sehr elegante Lösung, da sie vollkommen browserunabhängig (und prinzipiell auch betriebssystemunabhängig) funktioniert.
Anschließend fordert die App zum Auflegen des Personalausweises auf. Hat man das getan, kann man die zu übertragenen Daten auswählen. Daten, die zur Nutzung des Services zwingend notwendig sind, können nicht abgewählt werden und sind daher ausgegraut. In diesem Fall können Doktorgrad und Anschrift auf Wunsch nicht übertragen werden. Daraufhin gibt man die PIN ein.
Nun werden die Daten (über eine verschlüsselte Verbindung) an die deutsche Rentenversicherung übertragen und es erscheint die Erfolgsmeldung "Ausweisen erfolgreich".
Jetzt bin ich im geschützten Bereich und kann Anträge stellen, rentenspezifische Daten einsehen, etc..
Wer aufgepasst hat, hat gesehen, dass zusätzlich zu meinen Daten auch ein sog. Pseudonym übertragen wurde. Das ist für mich eine durchaus interessante Idee des Ausweises. Sobald ich mich nun nämlich nochmal bei der Rentenversicherung anmelden möchte, muss nur noch das Pseudonym übertragen werden, um mich zu identifizieren. Das Pseudonym ist sowohl Ausweis- als auch Dienstspezifisch, d.h. mit dem selben Ausweis bei einem anderen Dienst wird auch ein anderes Pseudonym verwendet. Somit ist das Zusammenführen von Daten auf Basis des Pseudonyms nicht möglich.
Die immer wieder aufgeführten Datenschutzbedenken gegen den neuen Personalausweis kann ich persönlich nicht ganz nachvollziehen. Die verpflichtend auf dem Chip gespeicherten (und verschlüsselten) Daten sind die selben, die auch außen gut sichtbar (und unverschlüsselt) aufgedruckt sind.
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Original geschrieben von FRANKFURT
PS: Warum verpflichtet man nicht den Perso mit sich zu führen und hinterlegt die Führerscheindaten auf dem Chip? Damit würde man ein Dokument sparen (die Kosten vermutlich nicht, da der Perso dann entsprechend teurer wird).
- Nicht jeder Personalausweisbesitzer hat einen deutschen Führerschein. Man kann auch eine ausländische Fahrerlaubnis haben, die in Deutschland gültig ist - wie aber soll "Deutschland" diese auf einem deutschen Dokument speichern?
- Nicht jeder Personalausweisbesitzer hat überhaupt irgendeine gültige Fahrerlaubnis/Führerschein
- Kein Deutscher muss einen Personalausweis besitzen (Pass genügt)
- Eine generelle Mitführpflicht ist unpraktisch, wäre ein weiterer Schritt in den Überwachungsstaat und zöge wieder komplizierte rechtliche Ausnahmen nach sich.
- Es kann Sicherheitsvorteile haben, wenn man den Personalausweis zuhause lässt. Beispielsweise ein Dieb/Räuber, der die Wohnungsschlüssel raubt, könnte anhand des Personalausweise die Wohnadresse erfahren. -
Man könnte es aber durchaus anders herum machen: Für diejenigen, die bereits einen neuen, nur noch 15 Jahre gültigen Führerschein haben, könnte der Personalausweis auf freiwilliger Basis komplett entfallen und der Führerschein die Ausweisfunktion übernehmen. Nur diejenigen, die keinen Führerschein haben, bräuchten dann noch den Perso. Quasi das US-Modell, nur halt mit Ausweispflicht.
Für gewissen Anwendungen bräuchte man dann noch eine Meldebescheinigung, so wie heute auch, wenn man nur einen Pass hat.
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Keine Frage, "machbar" wäre es in Deutschland allemal. Aber es ist auch nicht unproblematisch. Nach menschlichem Ermessen dürfte sich die Zahl der Personen ohne (zu einem gewissen Zeitpunkt) gültiges Ausweisdokument vervielfachen. Denn "Jederzeit Perso besitzen, Fahren immer mit Führerschein" - das ist einfach und für jedermann zu verstehen und zu überblicken.
Die Identität bzw. Nationalität und die Fahrerlaubnis stehen ja durchaus in gewissen Zusammenhängen. Aber sie sind halt nicht das gleiche.
Insbesondere bei Erwerb, (ggf. temporärem) Verlust und mit Auslands- bzw. Ausländerbezug würde eine Zusammenlegung beider Dokumente durchaus einige Komplexitäten kreieren.
- Was, wenn ein Führerschein entzogen werden soll? Damit würde man dann ja auch das Ausweisdokument gleich mit entziehen?
- Was geschieht bei der "Umschreibung" eines deutschen Führerscheins im Ausland in einen ausländischen? Das deutsche Dokument wird ja m.W. von den Behörden einiger Staaten "kassiert" nach Deutschland geschickt. Wieder "Pech" bzw. Verantwortung für den Ausweisinhaber, sich ein neues Personaldokument zu besorgen?
- Und wenn, wie für gewaltbereite Islamisten diskutiert, ein Ausweis entzogen werden soll?
- Wie will man überprüfen, ob ein Führerschein "auf freiwilliger Basis" auch Ausweisfunktion hat? Wie sollen das andere EU-Mitgliedsstaaten überprüfen? Wie sollen das anerkennende Nicht-EU-Mitgliedsstaaten machen? (Können Sie... aber Freude dürften sie an dem Aufwand nicht haben. Oder sie machen es halt nicht - dann halt "Pech" für den sich Ausweisenden?).PS: Wieso nicht einfachheitshalber die (von den Nazis eingeführte) Ausweispflicht gleich grundsätzlich abschaffen? Andere Länder kennen das ja auch nicht.
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In der Tat gäbe es einige praktische Schwierigkeiten, die teilweise lösbar wären, teilweise aber auch - da gebe ich dir Recht - die Vereinfachung ins Gegenteil umkehren.
- Was aber, wenn ein Führerschein entzogen werden soll? Damit würde man dann ja auch das Ausweisdokument gleich mit entziehen?
--> Genau. Dann müsste man einen neuen Ausweis beantragen. Einen vorläufigen Perso gibt es sofort.
- Was geschieht bei der "Umschreibung" eines deutschen Führerscheins im Ausland in einen ausländischen? Das deutsche Dokument wird ja m.W. von den Behörden einiger Staaten "kassiert" nach Deutschland geschickt. Wieder "Pech" bzw. Verantwortung für den Ausweisinhaber, sich ein neues Personaldokument zu besorgen?
--> Genau. Auch hier müsste man halt einen neuen Ausweis beantragen. Wie auch jetzt, wenn man aus welchen Grund auch immer seinen Ausweis verliert.
- Und wenn, wie für gewaltbereite Islamisten diskutiert, ein Ausweis entzogen werden soll?
--> Das ist ein guter Punkt. Da der Perso zum Grenzübertritt berechtigt, müsste sichergestellt sein, dass es auch einen Führerschein ohne Ausweisfunktion gibt. Das macht es in der Tat zu kompliziert.
- Wie will man überprüfen, ob ein Führerschein "auf freiwilliger Basis" auch Ausweisfunktion hat? Wie sollen das andere EU-Mitgliedsstaaten überprüfen? Wie sollen das anerkennende Nicht-EU-Mitgliedsstaaten machen? (Können Sie... aber Freude dürften sie an dem Aufwand nicht haben. Oder sie machen es halt nicht - dann halt "Pech" für den sich Ausweisenden?).
--> Grundsätzlich hätte jeder Führerschein Ausweisfunktion. Das müsste natürlich auf europäischer Ebene geregelt werden. Mit freiwilliger Basis meinte ich, dass man auch weiterhin zusätzlich einen Perso bekommen könnte.ZitatOriginal geschrieben von Applied
PS: Wieso nicht einfachheitshalber die (von den Nazis eingeführte) Ausweispflicht gleich grundsätzlich abschaffen? Andere Länder kennen das ja auch nicht.Was im Fall der USA und GB schon fast skurril ist. In den USA wird man auf Schritt und Tritt überwacht. Ständig stehen Polizeiwagen am Straßenrand, die einfach mal so alle Kennzeichen der vorbeifahrenden Autos scannen und speichern. Von NSA und Co. gar nicht zu reden. Und dann gibt einen Aufschrei, wenn jemand eine Ausweispflicht einführen will.
Aber so ist das mit den jeweiligen Traditionen. Bei uns ist es umgekehrt. Ausweis- und Meldepflicht finden alle normal, aber Google Streetview ist ein Skandal und alle lassen ihre Jägerzaunvorgärten verpixeln.
Ich habe mich dort immer gefragt, wenn man Post von Behörden oder Unternehmen bekommen hat, wo meist auf einer ganzen Seite aufgelistet ist, womit und unter welchen Voraussetzungen man sich alles ausweisen kann (bis hin zur letzten Telefonrechnung), ob verpflichtende IDs es nicht irgendwie einfacher machen würden. Jeder "Normalbürger" hat ohnehin eine ID - es sind die sozial schlechter gestellten, die häufig ohne unterwegs sind und dadurch dann gleich nochmal abgestempelt werden.
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