GSM-Signale über SAT-Koaxialkabel?

  • Die Situation ist folgende. Ich habe in meinem Zimmer eine SAT-Buchse, diese geht nach oben zur SAT-Schüssel, ist aber nicht an der Schüssel angeklemmt. Könnte ich nun via das Koaxialkabel ne Antenne aufs Dach machen und unten in die Buchse nen Adapter zum Handy stecken? Möchte ich machen da der Empfang bei uns bescheiden ist. Kabelstrecke sind ~30m. Geht das ohne Repeater?


    Am meisten interessiert mich halt ob das über das Koaxialkabel geht. Die Buchse unten kann ich notfalls gegen eine normale Buchse für Terestrischen Empfang umrüsten, ist kein Problem.


    Danke für euere Antworten!

    Samsung Galaxy S2

  • ein "GSM Antennen Kabel" ist doch auch ein Koaxkabel. ICh denke schon, dass es über das Sat-Kabel funktionieren müsste, gerade wenn es ein gutes Kabel ist ja mit 100dB Schirmung versehen und hat eine Dämpfung von etwa 30dB pro 100m bei 2GHz. RG58 hat angeblich ca. 60dB, allerdings bei 2,4GHz


    Aber die HF Profis hier dürften sicherlich noch was dazu sagen können

    Viele Grüße
    Martin

  • Korrektur: Zu mir runter geht kein Sat-Kabel sondern stinknormales Koaxialkabel (was man für terr. nimmt)

    Samsung Galaxy S2

  • Nein, das geht auf keinen Fall. Das Koaxkabel muss 50 Ohm als Widerstand haben, TV Kabel haben meines Wissens nach 75 Ohm. Da kommt also nichts an, bzw machst Du dir dann auch noch das Gerät kaputt. Mit einem 50 Ohm Kabel (wie bei BNC Netzwerken) kann es gehen.


    CU

  • zwischen was ist denn der Widerstand gemessen?
    Das hat mich schon immer mal interessiert, warum es 75 Ohm draufsteht ;)


    Aber wieso sollte er sich das TV Gerät kaputt machen, wenn er ein Kabel nimmt, an das nichts angeschlossen ist, außer das Handy und einer GSM Antenne?

    Viele Grüße
    Martin

  • Das jezt im Detail zu erklären wäre zu aufwändig. Eine Antenne hat einen Fußpunktwiderstand von 50 Ohm, ich brauche daher ein Funkgerät, welches einen 50 Ohm Ausgang hat und ein 50 Ohm Antennen kabel. Wenn ich nun ein 70 Ohm Antennenkabel (z.B. vom Fernsehen) nehme, ist dieser Kreislauf nicht mehr angepasst, d.h. die Antenne kann die Energie nicht absorbieren und abstrahlen oder auch empfangen und reflektiert diese Energie wieder zurück in den Kreislauf. Das hat zur Folge, dass man weder Senden noch empfangen kann und sich auf Dauer auch das angeschlossene Funkgerät kaputt macht bzw. das Handy.


    CU

  • Es ist in etwa so, wie nc2001 beschrieben hat. Die Widerstandsangabe auf den Koaxialangaben betrifft den sogenannten Wellenwiderstand. In etwa kann man sich das wie ein Gartenschlauch vorstellen: ein wechselnder Wasserdruck, also mal viel, mal wenig Wasser, fliesst mit einer bestimmten Geschwindikgeit durch den Schlauch. Es geht weder schneller noch langsamer, ohne den Druck zu ändern.
    So ein Mobiltelefon liefert eine bestimmte Menge Druck (also hat am Antennenanschluss einen bestimmten Wellenwiderstand). Wenn das Kabel einen zu hohen Wellenwiderstand hat, wird etwas Sendeenergie vom Kabel auf die Sendeendstufe zurückreflektiert, wenn der Innenwiderstand zu niedrig ist, "sieht" die Sendeendstufe einen Kurzschluss. Beides zerstört in den meissten Fällen die Sendeendstufe, sprich das Handy ist dann kaputt.
    Bei GSM-Installationen (Repeater, Hausantennen, Freisprecheinrichtungen) wird i.A. RG58 (bekannt aus CB-Funk und BNC-Netzwerken) oder RG214 (ein sehr starres Kabel) verwendet.


    Hoffe, geholfen zu haben
    Bakaroo


    P.S: Mögen sich die Experten bitte nicht an den recht weit hergeholten Analogien stören. Ich weiss selbst, der Vergleich hinkt sehr, aber das Thema ist sonst schwer zu erklären ;)

    Vorsicht in dem Zoo da draußen!

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