Ist Deutschland "bekloppt"? Ein Kommentar zur Kernkraft-Verlängerung.

  • Zitat

    Original geschrieben von Handyfan96
    also bei der kernfusion muss man den fusionsprozess ständig am laufen halten sonst hört er einfach auf ...


    Schon zu "meiner Zeit" träumte man vom Fusionsreaktor und stand lediglich vor einem kleineren Problem: Man hätte für die Aufrechterhaltung des Fusionsprozesses vorn mehr Energie reinstecken müssen, als hinten herausgekommen wäre ... kein wirklich gutes Geschäft.


    Von der Realisierbarkeit bis zur kommerziellen Nutzbarkeit ist es in der Regel ein weiter Weg ...


    Frankie



    Erg.:
    Ich hab den Wiki-Artikel gerade mal quergelesen und im Abschnitt "Machbarkeit" folgendes gefunden:


    "Es ist nicht geklärt, ob ein Fusionsreaktor kommerziell nutzbare Energie liefern kann. Mit ITER soll gezeigt werden, dass die Vergrößerung des Reaktors das erhoffte bessere Verhältnis von aufgewendeter zu gewonnener Energie liefert."


    Man beachte das Wort "soll" ... so ganz scheint das 30 Jahre alte Problem (das mir aus dem Physik-LK erinnerlich ist) also immer noch nicht im Griff. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Handyfan96
    lest euch mal den wiki-artikel zu fusionsreaktor durch, wenn das ding fertig entwickelt ist redet keiner mehr von sonner oder wind


    Ja, und was glaubst Du, was man uns früher über Kernkraft und danach über regenerative Energien wie Wind, Wasser, Sonne erzählt hat: "wenn das erst einmal fertig entwickelt ist, dann redet kein Mensch mehr über..." :D
    Über die Risiken und Nebenwirkungen hat damals auch keiner gesprochen, angeblich gab's ja keine.


    Also bitte etwas weniger Euphorie und etwas mehr Sachlichkeit und Orientierung an den Fakten. Kernfusion ist übrigens ein alter Hut, darüber sagte man schon vor 20 Jahren, dass man die Technik in 30 Jahren marktreif haben würde. Solche Äußerungen kamen übrigens meistens dann, wenn mal wieder jemand darauf hinwies, dass die fossilen und nuklearen Brennstoffe dieser Welt nur noch für 30 Jahre reichen würden. Der Kollege Hellwach hat ja schon auf die sogen. "Fusionskonstante" hingewiesen. :D

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • (Zitat aus dem Japan Thread)


    Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    Ein klassisches Beispiel, dass es immer der Sieger ist, der die Geschichte schreibt. ;)


    Was im Nachhinein zu einer angeblichen Massenbewegung stilisiert wurde, hatte zumindest in der ersten Hälfte der 1970er die Bevölkerungsmehrheit NICHT hinter sich, und selbst nach dem Zwischenfall in Three Mile Island (Harrisburg) wurde die Mehrheit zwar kritischer, aber noch längst nicht strikt für einen Ausstieg. Die Proteste gegen Gorleben, Wackersdorf und auch den Schnellen Brüter in Kalkar erreichten doch alle erst zu Beginn der 1980er-Jahre Teilnehmerzahlen, bei denen man von einer breiten Massenbewegung sprechen kann, nicht nur von einer kleinen Minderheit.


    Das stimmt so auch nicht, die erste wirkliche Großdemo gab es in Kalkar 1977 mit 40000 (50000?) Teilnehmern.


    http://www.heimat-kleve.de/ges…lungen/nrz_24.09.2007.htm

  • Zitat

    Original geschrieben von Dwarslöper
    Das stimmt so auch nicht, die erste wirkliche Großdemo gab es in Kalkar 1977 mit 40000 (50000?) Teilnehmern.


    Und das nennst Du dann "repräsentativ für die Bevölkerung der gesamten Bundesrepublik?" :D


    Abgesehen davon schrieb ich ja auch, dass vor allem in der ersten Hälfte der 1970er die Stimmung noch sehr verbreitet Pro-Kernkraft war, und da sehe ich in Deiner Feststellung durchaus keinen Widerspruch.

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • In den siebziger Jahren gab es eine merkwürdige Mischung. Es gab die militanten Gegner, es gab die regionale Bevölkerung, die in aller Regel den Bau von AKWs nicht begrüßte (das klassische Beispiel ist das Wyhl), und es gab eine relativ große Bevölkerungsgruppe, die dem neutral bis positiv gegenüber stand.


    In den achtziger Jahren veränderte sich die Dynamik der Debatte, nicht erst seit 1986. Im Grunde bekommt die Umweltdiskussion an sich schlagartig einen neuen Stellenwert, als die Debatte über das 'Waldsterben' beginnt. Eine Debatte, deren wirklich hysterischer Verlauf heute kaum mehr vorstellbar ist.

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • mich würde mal interessieren in wiefern eine verstrahlte person "ansteckend" sein kann. also jemand der durch die kontrollen rutscht und sich im süden des landes, weitab vom eigentlichen geschehen, dann neben einen setzt. werden andere personen dann durch ihn auch verstrahlt? und diese verstrahlen dann auch wieder weitere personen?

  • Es ist zu unterscheiden, ob die betroffene Person verstrahlte Partikel an der Kleidung trägt, diese können logischerweise dann auch auf andere übertragen werden oder ob die Person selbst "verstrahlt" ist.


    Hier sind primär durch die Aussetzung einer hohen Strahlung Körperzellen des Betroffenen geschädigt, siehe auch: http://www.goethe.lb.bw.schule…ogie/strahlenbiologie.htm


    Selbst "strahlt" der Geschädigte aber nicht d.h. von ihm wird keine Strahlung abgegeben. Dies wäre nur in wirklichen Extremsituationen möglich, wenn der Mensch sehr lange einer sehr hohen Strahlung ausgesetzt gewesen wäre. Dann würde dieser Mensch aber nicht mehr aufrecht stehen und durch etwaige Kontrollstationen rutschen sondern wäre im Prinzip auf der Stelle tot.


    Insofern besteht keine wirklich Gefahr sich mit Strahlung "anzustecken".

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Selbst "strahlt" der Geschädigte aber nicht d.h. von ihm wird keine Strahlung abgegeben.


    Das stimmt so nicht ganz. Es gibt nämlich noch den Fall, daß radioaktive Elemente in den Körper aufgenommen werden. Dann strahlt man sehr wohl.


    Tritt zum Beispiel bei Verwendung von radioaktiven Kontrastmitteln in der Medizin auf.


    Da man selbst jedoch der Strahlenquelle dann am nächsten ist, ist eine Gefährdung der Mitmenschen eher akademisch. Trotzdem wird aber geraten, eine Zeit einen gewissen Abstand zu den Mitmenschen einzuhalten.

  • Das ist aber eine vollkommen andere Situation, hier würde man gerade im Hinblick auf das angsprochene Kontrastmittel auch nicht von einer "Verstrahlung" der betroffenen Person sprechen.


    Wenn im konkreten Fall in Japan jemand soviel radioaktive Partikel aufgenommen hätte, dass er selbst Strahlung abgeben könnte wäre diese Person sehr schnell tot oder zumindest deratig krank, dass keine Gefahr besteht das der Betroffene durch eine Kontrolle geht (sofern gehen überhaupt noch möglich ist) ohne dass die Verstrahlung bemerkt werden würde.

  • Bei der Behandlung von Schilddrüsenkrebs wird auch radioaktives Jod im Körper eingesetzt um verstreute Schilddrüsenzellen abzutöten. Die Patienten werden dann eine Zeit lang isoliert.

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