Ist Deutschland "bekloppt"? Ein Kommentar zur Kernkraft-Verlängerung.

  • heute morgen habe ich im radio genau zu dem thema die meinung eines pr beraters dazu gehört und genau das wurde den großen energiekonzernen geraten.


    du solltest die macht von bildern und gerade die berichterstattung seit freitag nicht vernachlässigen, das ist auf einem völlig anderen niveau wie bei den beiden anderen unfällen.


    ausserdem ist glauben immer so ne sache, wissen tut es keiner von uns - somit sollte man wenn auch alle möglichkeiten nennen....

  • Punkt 5:


    Wieso auch Widerstand? Produziert wird genug, einzig die Gewinne reduzieren sich - Kann man doch die Preise erhöhen. Und für die Sicherheit zahlt die Bevölkerung doch gerne mehr, wie auch schon dezent aus der Politik in den Raum geworfen wurde.


    So ist zumindest der Eindruck, der mir beim Lesen/Hören von Nachrichten gekommen ist, auch wenn ich den logischen Zusammenhang nicht ganz nachvollziehen kann - ich tu mich einfach schwer, zu glauben, dass die Atomwirtschaft nur durch die Überproduktion/Stromexporte ins Ausland überlebt und eine eventuelle Reduzierung/Wegfall dieser gleichbedeutend mit einer negativen Bilanz sein sollten und nur eine Preiserhöhung die Lösung wäre.


    Aber das sind nur meine wirren, noch nicht durch reflektierten Gedanken.





    Abgesehen davon glaube ich,


    - dass sowohl Politik, als auch Atomwirtschaft bewusst ist, schon vor Japan bewusst war, dass die älteren Meiler durchaus risikobehaftet sein können.


    - dass es sicherlich einen "Drei-Monats-Deal" oder ähnliches gibt. Letztlich sind diese drei Monate doch auch eine Zeiteinheit, in der die Regierung abwarten kann, was passiert (Wahlen, Stimmung in der Bevölkerung, Japan)


    - dass die Beitreiber sich mit ihrer Meinung zur Zeit wirklich zurückhalten. Da wird es schon genügend PR-Berater geben, die da ihren Finger drauf halten, dass da in dieser doch sehr kritischen Zeit (im Sinne von: Die Bevölkerung lässt sich momentan nicht mehr so leicht ruhig stellen) keine unbedachten Aussagen getätigt werden.

  • Den dritten Punkt von Ingo lasse ich durchaus gelten - die PR-Abteilung wird dazu geraten haben.


    Die Nummer vier allerdings ... halte auch ich für wenig bis gar nicht wahrscheinlich. Die Geschehnisse in Japan dürften für keinen der Verantwortlichen irgendeine Überraschung bergen. Allenfalls dann, wenn es gelänge, das Unvermeidliche noch abzuwenden. Alle anderen Szenarien entsprechen dem Kenntnisstand, den man auch vorher schon hatte. Die Vorkommnisse in Japan entsprechen haargenau dem bewusst in Kauf genommenen "Restrisiko", um das jeder weiß.


    Ein Restrisiko betrifft im übrigen alte und neue Reaktoren. Möchte man es vermeiden, muss man zwangsläufig alle Meiler abschalten.


    Frankie

  • Ich verstehe die Diskussion gerade nicht?! Es werden doch schon die Klagemöglichkeiten geprüft (E.ON vorneweg).

  • Zur Prüfung dieser Möglichkeit sehe ich seitens der Betreiber sogar eine Verpflichtung gegenüber den Aktionären.


    Ob daraus eine Klage auch tatsächlich resultiert oder das Ergebnis als Grundlage für einen "Deal" herangezogen werden soll, halte ich aber für völlig offen - eine Klage halte ich kurz- bis mittelfristig eher für wenig wahrscheinlich.


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    Ganz so leicht machen es Gesetzgeber und Gerichte den Betreibern dabei aber nicht. ;) Auch die immer noch in Kraft befindliche LZV begrenzt die LZ eines jeden KKW mit einem bestimmten Enddatum, mit dem die Betriebsgenehmigung einer kerntechnischen Anlage erlischt. Und diese Betriebsgenehmigung kann sich ein Betreiber nicht einfach selbst ausstellen.
    ...


    Dem kann ich so nicht folgen. Es galt immer, dass Reststrommengen an das Enddatum "hintendran" gehängt wurden. Jürgen Trittin hat in seiner heutigen Bundestagsrede die Laufzeiten der verbleibenden AKW bis 2050(!) beziffert.


    Es war eigentlich immer so, dass sich die Laufzeit der Meiler um die Reststrommenge erhöht hat - auch unter Rot-Grün. Dass gerade die schwarz-gelbe Bundesregierung das geändert haben sollte, halte ich für wenig wahrscheinlich.


    Hast Du eine konkrete Quelle?


    Frankie

  • @ Frank: Da hast Du recht, die Übertragung scheint wohl nach derzeitiger Gesetzeslage rechtmäßig zu sein.


    http://www.faz.net/s/Rub469C43…Tpl~Ecommon~Scontent.html



    Ich war davon ausgegangen, dass der Fall der von Vattenfall 2007 versuchten, aber vom BMU abgelehnten RLZ-Übertragung sozusagen der Normalfall wäre.


    http://www.handelsblatt.com/po…gen-bekommen/2842512.html

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • also bei der kernfusion muss man den fusionsprozess ständig am laufen halten sonst hört er einfach auf und die mengen anradioaktivem material sind absolut winzig im vergleich zu heute, halbwertszeit auch nur 12 jahre, keine transporte oder endlagerungen mehr nötig, keine gau-gefahr


    lest euch mal den wiki-artikel zu fusionsreaktor durch, wenn das ding fertig entwickelt ist redet keiner mehr von sonner oder wind

  • Kennst du die Fusionskonstante? Die besagt, dass wenn man fragt, wann die Kernfusion "marktreif" ist, die Antwort immer "in circa 30 Jahren" lautet. ;)


    (Naja, ganz so pessimistisch muss man vielleicht nicht sein, immerhin wurde ja endlich mit ITER begonnen)

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

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