Was einige scheinbar auch nicht mitbekommen haben:
Die Bundesregierung hat im Rahmen ihres Sparparkets und dem dazugehörigen "Haushaltsbegleitgesetz für 2011" gerade bei den Energien und den Unternehmen mal wieder kräftig hingelangt. Viele scheinen hier keine Relation von dem eigenen "Hausverbrauch" zu den Energiermengen zu haben die in der Industrie teilweise aufgewendet werden müssen (obwohl die Produktionsprozesse schon energieoptimiert sind).
Wir reden hier von steuerlichen Mehrbelastungen bei der Stromsteuer für Unternehmen von z.T. 2-stelligen Millionenbeträgen, dazu kommt dann noch die Erhöhung der EEG Abgabe sowie der demnächst anstehende CO2-Emissionshandel und schwups ist man bei schlappen 15 Mio. € Mehrbelastung pro Jahr zusätzlich zu den schon eh nicht geringen Steuern die bisher eh schon gezahlt worden sind.
Mit der Veröffentlichung der ersten Gesetzesentwürfe haben viele Unternehmen (deren Konzernspitze häufig schon lange nicht mehr in DE beheimatet ist, was interessiert ein US geführtes Unternehmen die Arbeitnehmer in DE?) also was gemacht?
Genau: Analysen beauftragt wie die Belastungen in anderen Ländern sowohl in der EU als auch in Asien etc. aussieht und ob man dann nicht lieber Produktionskapazitäten in andere Standorte und Länder verlagern sollte. Insofern ist das Drohszenario über den (massiven) Wegfall von Arbeitsplätzen zumindest im Produktionssektor und energieintensiven Industrien durchaus real. Gibt genügend Beispiele aus der Chemiebranche die bereits heute starke Probleme mit den asiatischen und südamerikanischen Konkurrenzanbietern haben. Wenn es um "Massengüter" geht können die eben eine gleiche Qualität zu ganz anderen Preisen anbieten, selbst wenn das Zeug noch um den halben Erdball gekarrt werden muss. Insofern ist jede Mehrbelastung für diese Zweige in DE immer ein weiterer Schritt in Richtung Abgrund und nein man kann nicht einfach sämtliche Stahl- Chemie- oder was auch immer für Arbeiter dann umqualifizieren das sie künftig dann eben einfach im Hochtechnologiebereich arbeiten.
DE muss sich weiter um Wissensvorsprung und inovative Technik und Produkte bemühen keine Frage, in der Breite sind wir noch für viele Jahre aber nach wie vor auch auf das Überleben von Unternehmen im Massengütermarkt angewiesen. Insofern darf man die Diskussion um Strompreise, Atomenergie und was da sonst noch alles mit dranhängt nicht immer so platt pauschalisieren sondern muss sich eben auf einem sehr schmalen Grat bewegen bei dem viele - sich eigentlich zuwiederlaufende - Interessen unter einen Hut gebracht werden müssen. Denn schließlich haben die nachfolgenden Generationen auch nichts davon, wenn zwar "saubere" Energie produziert werden kann, es dummerweise nur niemanden außerhalb des privaten Bereichs mehr gibt der diese auch abnehmen und sinnvoll einsetzen würde...