Ist Deutschland "bekloppt"? Ein Kommentar zur Kernkraft-Verlängerung.

  • Zitat

    Original geschrieben von Hellwach
    Und warum? Weil die Anreize falsch sind. Amen.


    wie sollten denn "richtig" anreize gesetzt werden und was wurde "falsch" gesetzt..?

  • Frage an die Atom-Lobbyisten hier: Erklärt mir mal, warum die Strompreise in Österreich günstiger sind als bei uns, und das obwohl die gar kein AKW haben?


    Zum Thema Energiesparen daheim: Pervers ist doch, dass sich Leute für Luft- oder Erdwärmepumpen als "saubere" Energiequelle entscheiden und dabei leider vergessen, dass es in D Regionen gibt, wo's im Winter nun mal kälter wird, als 0° C. Effekt: Hier wird effektiv massiv mit Strom zugeheizt, weil die Heizleistung leider nicht ausreicht :rolleyes: Schön ist allerdings, dass es zumindest bei uns in der Gemeinde für Erdwärmepumpen-Kunden einen eigenen Stromtarif zu geben scheint :p

  • Und weil's mir gerade einfällt: Wenn Kernenergie doch ach so sauber ist, warum schreien dann nicht alle sofort "hierher mit dem Atommüll - wir haben noch Platz"?
    Scheinbar sind Salzstöcke ja nicht so wirklich Endlager tauglich und dennoch liefert man das Zeug immer wieder schön nach Gorleben und lässt es da einfach mal liegen. Einfache, angenehme Lösung für alle, die nicht dort wohnen. Fragt man aber mal Menschen, die sich scheinbar mit der Endlagerung von Atommüll schon etwas näher befasst haben, so kommen die wohl zu dem Schluss, dass die sicherste Möglichkeit Ton zu sein scheint. Deren Meinung nach sollte man den Atommüll also in Gegenden lagern, wo es enorme Tonschichten gibt und im Idealfall auch noch ein Berg drauf steht - die Schweizer machen das zumindest so. Und warum will das keiner in D? Weil diese besagten Tonschichten vornehmlich in Bayern und BW zu finden sind und man dort alles will, nur eben den Müll nicht vor der eigenen Haustür :flop:
    Wer A sagt muss auch B sagen! Ergo, wer den Atomstrom will, der soll seinen Müll auch bei sich lagern und sich nicht klammheimlich aus der Affäre ziehen.

  • Ganz einfach, die kaufen Atomstrom aus den Ausland, haben relativ viel Strom aus Wasserkraft zur Verfügung und nicht so hohe Steuern auf Energie wie in Deutschland.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von yoshi123
    Pervers ist doch, dass sich Leute für Luft- oder Erdwärmepumpen als "saubere" Energiequelle entscheiden und dabei leider vergessen, dass es in D Regionen gibt, wo's im Winter nun mal kälter wird, als 0° C. Effekt: Hier wird effektiv massiv mit Strom zugeheizt, weil die Heizleistung leider nicht ausreicht.


    Moderne Wärmepumpen in Neubauten kommen auch mit -10° noch ohne Zusatzheizung aus. Die paar Tage im Jahr wo es kälter ist, sind zu vernachlässigen. Dafür kann man viel sauberer nicht heizen (wenn der Betriebsstrom auch noch "grün" ist, darauf kann man achten).


    Zum Thema wurde hier fast schon alles gesagt... Ich bin weder für noch gegen Atomstrom. Er muss nur so sicher sein wie möglich und die Endlagerungsfrage darf nicht immer vor sich hergeschoben werden. Die Anreize für Alternativen sind in der Tat zu gering und die Folge- sowie "Neben"-kosten bei Atomstrom werden auch viel zu kleingeredet.


    Hier noch was interessantes gelesen:


    http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/514226

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Ganz einfach, die kaufen Atomstrom aus den Ausland


    Beweis das erst mal... Und immer alles auf die ach so hohen Lohnnebenkosten in D abzuwälzen ist schon langsam aber sicher mehr als armselig.


    Etwas OT, aber dass muss jetzt sein - hier mal eine kleine Gegenrechnung: Nimm Hrn. Löscher bspw. 9 Mio seinen letzten Jahresgehalts - und bevor Du was sagst: es gibt keinen wirklich vernünftigen, nachvollziehbaren, wirtschaftlich erwiesenen Grund (private Haftung gibt es für diese Lobby ja nicht), was seine Arbeit im Vergleich zu der eines Buchhalters oder der eines Ingenieurs um so viel wertvoller machen soll, damit 9 Mio gerechtfertigt sind. Ganz im Gegenteil: ich kenne leider sehr viele, die ihre jetztige Jobsuche diesem Herren und seinen Miss-Management-Kollegen zu verdanken haben...
    Aber weiter mit der Rechnung: für 9 Mio kann man locker flockig 200 neue Mitarbeiter einstellen, deren Gesamtkosten damit voll abgedeckt sind. Wenn ich keine anderen Hobbies hätte, würd ich mir ja direkt mal den Spaß machen wollen und ausrechnen, wie viele Arbeitsplätze es in D geben würde, wenn sämtliche Manager nur "normal" viel verdienen würden. Dann bräuchte man auch nicht so viel Lohnnebenkosten, wenn mehr Menschen Arbeit hätten...

  • Zitat

    Original geschrieben von tknolle
    Moderne Wärmepumpen in Neubauten kommen auch mit -10° noch ohne Zusatzheizung aus. Die paar Tage im Jahr wo es kälter ist, sind zu vernachlässigen. Dafür kann man viel sauberer nicht heizen (wenn der Betriebsstrom auch noch "grün" ist, darauf kann man achten).


    Nachdem ich mich ein bisschen mit dem Thema beschäftigen musste, durfte ich auch in einer Hausbau-Zeitung die Aussage lesen, dass man besser auf Erdwärmep. verzichten sollte, wenn man in Bayern oder BW wohnt. Da es im Winter schon mal ein paar Tage länger unter -10° C haben kann und hier definitiv zu viel mit Strom zugeheizt werden müsste. Wie man an den Diskussionsteilnehmern hier aber mehrheitlich lesen kann, wollen viele ja nicht mehr für sauberen Strom bezahlen, sondern vermeintlich billigen Atomstrom...
    Außerdem kommt der Effekt hinzu, dass sich zu viele Erdwärmepumpen auf zu engem Raum gegenseitig die Wärme aus dem Wasser ziehen und damit bei ungünstigen Konstellationen deutlich häufiger zugheizt werden muss, als der Heizungsbauer vorher versprochen hat.

  • Dein Artikel ist 2,5 Jahre alt. In der Zwischenzeit hat sich extrem viel getan...


    Die EEG-Vergütung ist mehrfach außerplanmäßig gestutz wurden. Ich sage dir, dass gerade im Bereich der Photovoltaik der Tag nicht mehr fern ist, an dem die Netz-Parität erreicht ist.


    Die bisherige Beszuschussung war hoch, keine Frage. Aber jede Technologie muss am Anfang subventioniert werden. (Die AKWs werdens ja jetzt auch noch immens).


    Im Übrigens sieht die Energiebilanz eines Solarmoduls gar nicht so schlecht aus, wenn man bedenkt dass es bei guten Herstellern eine Leistungsgarantie von 25 Jahren gibt und die sauber produzierten Zellen nach 36 Monaten eine positive Energiebilanz aufweisen.

  • Das ändert nichts daran, das er das richtige Fazit zieht. Auch wenn jetzt die Solarförderung um einige Cent für Neuanlagen zurückgefahren wurde, ändert das nichts daran, das dieser hochsubventioniert ist mit weit über 30 Cent pro KW. Altanlagen bekommen immer noch auf 10 Jahre garantiert bis zu 52 cent pro KW. Solch teueren Strom können wir uns nicht leisten. Solarstrom wird in Deutschland nie wirtschaftlich sein, dafür scheint zu wenig Sonne bei uns. Gerade im Winter wo der Energieverbrauch am höchsten ist,scheint oft tagelang keine Sonne. Wer auf Solarstrom setzt ist auf dem Holzweg. Das brauchen wir nicht. Etwas anders ist die Sache wenn ein Hausbesitzer sich Solarzellen aufs Dach setzt um die Sonne als Ergänzung der Heizung und für Warmwasser einzusetzen.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

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