Ist Deutschland "bekloppt"? Ein Kommentar zur Kernkraft-Verlängerung.

  • Liebe Nachwelt,


    wir konnten gar nicht anders als euch den guten Atommüll zu hinterlassen. Denn erstens mussten wir Arbeitsplätze sichern und zweitens hätten sonst andere den Müll gemacht. Um nicht zu sagen: Wir konnten alle gar nicht überleben, ohne dass irgendwer auf diesem Planeten AKWs betreibt. Da haben wir das lieber selbst übernommen.


    Aber, da sind wir uns sicher, irgendwann kriegt Ihr noch raus, wie und wo man den Abfall unterbringt. Wir wissen es nicht so genau, aber wir haben ja in den letzten 50 Jahren eben schon ein wenig davon erzeugt. Bislang bereitet uns das kein Problem, von so manchem einsturzgefährdeten Lager abgesehen.


    Und was macht man, wenn man etwas hat, von dem man nicht so genau weiß, wohin damit? Richtig, es spricht nichts dagegen, noch mehr zu produzieren. Denn das Problem ist ja sowieso da.


    Gutes Gelingen!


    Eure Atomkraft-Befürworter im Jahr 2010

  • Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Man muß aber den AKW-Strom realistisch berechnen. Und dazu gehören eben nicht nur die Kraftwerke selbst, sondern auch alle Folgekosten. Und das sind eben die Kosten für Lagerung und Transport der Überreste. Es kann nicht sein, daß die AKW-Betreiber Milliarden einsacken, und der Steuerzahler für die Kosten aufkommt. Wenn man alle entstehenden Kosten realistisch berechnen würde, wäre AKW-Strom sofort weg.


    Da kannst du rechnen wie du willst, Atomstrom kostet nur wenige Cent pro Kw und nicht zwischen 35 und 50 cent pro kw wie Solarstrom. (für ältere Photovoltaik-Anlagen müsse über 50 cent für das KW bezahlt werden). Außerdem sind unsere AKW bereits abgeschrieben , das senkt nochmal die Kosten. Solche Kernkraftwerke vorzeitig abzuschalten welche ein riesiger wirtschaftlicher Schaden und verantwortungsloses vernichten von Vermögen.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Das Atomstrom billiger Strom ist, ist doch eine alte Mär der Atomstrom-Lobbyisten. Sicherlich kann ein Energiekonzern aktuell relativ günstig diesen Strom produzieren. Jedoch nur, weil im Laufe der letzten Jahrzente Milliarden an Subventionen geflossen sind. Frontal 21 spricht von [URL=http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/2/0,1872,7380194,00.html]40 Mrd. €[/URL], damit bekommt man jeden Strom billig.
    Interresant ist auch eine etwas ältere Reportage zum Thema Gorleben.


    Gruß Kai

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Da kannst du rechnen wie du willst

    Ja, du kannst rechnen wie du willst, Atomstrom rentiert sich real nie. 1992 wurde eine Studie im Auftrag des FDP-geführten Wirtschaftsministeriums erstellt. Ergebnis: Ein Super-Gau würde Deutschland bis zu 10.000.000.000.000 DM kosten. Seitdem lässt man solche Studien lieber bleiben.


    Mal unrealisitisch angenommen, sowas passierte nur alle 30.000 Jahre (wobei wir alle wissen, dass es das letzte Mal nur 30 Jahre gedauert hat!), dann müsste man einen Aufschlag von 2-3 Euro auf die Kilowattstunde verlangen, um das abzusichern.


    Und jetzt sag, das sei unrealistisch und man müsste das ganze durch 10 dividieren. Wegen mir. Ändert nichts an der Sache.


    Von den Lagerkosten ganz zu schweigen... Und wenn die Lagerung doch wenigstens möglich wäre. Aber hunderttausende Jahre kann man nix sicher lagern.... Jetzt versteig ich mich doch zu einem Gedankenexperiment: Sagen wir, man muss das Zeug "nur" 500.000 Jahre lagern (manche schreiben doppelt so lange). Jedes Jahr Lagerung kostet nur für den bisher produzierten Müll von mir grob geschätzte € 5 Mrd. zu heutigen Preisen (ich gehe davon aus, dass die Preise mit der Inflationsrate steigen).


    Rechnung: 5.000.000.000*500.000=€ 2.500.000.000.000.000 (richtig, Billiarden, nicht "nur" Billionen wie oben).


    Jetzt kann das ja mal jemand pro AKW-Kilowattstunde seit 1960 ausrechnen. ;)

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

  • Das ist Vergangenheit. Entscheidend ist was hinten herauskommt und nicht theorethische Rechnungen was es kosten sollte? Tatsache ist nun mal das die Energieversorger nur wenige Cent für Atomstrom pro KW zahlen, für Solarstrom aber horrente Preise. Der Einkaufspreis beeinflußtt den Strompreis entscheidend mit und was ich als Verbraucher für das KW bezahle. DAs interessiert mich und nicht theorethische Kalkulationen, die bringen mir nichts. Ich will einen günstigen Strompreis und kein Gequatsche was das eigentlich kosten sollte.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Ich rede nicht von den Kraftwerken selbst, sondern von den damit zuammenhängenden kosten für Atomtransporte, und Endlagerung. Das Geld wird auch in Tausenden von Jahren noch von den Menschen bezahlt werden müssen, Richtig wäre es, das jetzt zu bezahlne, also Rücklagen in der Höhe anzulegen, daß die Endlager für die Dauer der Lagerung bezahlt sind.
    Wenn Du diese Kosten mit einbeziehst, und so müsste ein Ökonom rechnen, dann ist es vorbei mit dem Billigen Atomstrom

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    READY.

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    DAs interessiert mich und nicht theorethische Kalkulationen, die bringen mir nichts. Ich will einen günstigen Strompreis und kein Gequatsche was das eigentlich kosten sollte.

    Ich gebe dir völlig Recht (siehe einige Beiträge davor). Wenn man nur an sich denkt und unter der Bedingung, dass zu deinen Lebzeiten kein GAU in Deutschland und den Nachbarländern passiert, dann ist Atomstrom für dich das beste. Ein Politiker hat aber so nicht zu denken!!

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)


  • Mich intersessieren keine theoerethischen Kosten die sich nur auf "Was wäre wenn" beziehen. Wenn mein Haus einstürzen würde kostest es mich X Tausend Euro, wenn es nicht einstürzt kostet es mich 0 Euro. Mich interessiert der reale Strompreis und nicht: " eigentlich müßte er ja so so so viel mehr kosten, weil dies und das passieren könnte"

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Wenn mein Haus einstürzen würde kostest es mich X Tausend Euro, wenn es nicht einstürzt kostet es mich 0 Euro.


    Du hast keine Versicherung für Risiken, die einigermaßen wahrscheinlich sind - und sei es, dass du nen Unfall mit 7 Mio. € Folgeschäden durch Schwerbehinderung eines Opfers baust?


    Das wäre eingiermaßen konsequent. Die AKWs haben ja auch keine ausreichende.


    Autofahren wär ohne Haftpflicht eine deutlich billigere Sache.

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