Ist Deutschland "bekloppt"? Ein Kommentar zur Kernkraft-Verlängerung.

  • Zitat

    Original geschrieben von ingo74
    :D


    Na, wie soll man denn diese Gutmenschen sonst nennen, die einem jeden SCH%$&$ unter dem Deckmantel des vermeintlichen Umweltschutzes aufschwatzen und vorschreiben wollen?!


    Schönes Beispiel sind doch auch die Kölner Lichter... ein riesen Höhenfeuerwerk über dem Rhein mitten in der Kölner Umweltzone. Was da wohl an Feinstaub produziert wird.
    Oder warum ist die Feinstaubbelastung in Köln genau immer dann am höchsten, wenn der Wind aus Richtung Westen (Kohlekraftwerk Garzweiler und Co.) weht?! Argh, ich könnte mich aufregen.

    Wer Rechtschreibfehler nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte Rechtschreibfehler in Verkehr bringt, wird mit dem Duden nicht unter 10 Bänden bestraft!

  • Und die Atomkraftwerke stehen übrigens schon, während halb Stuttgart umgegraben werden soll.


    Und Strom sollte erstmal billig sein. Bis wir ausreichend bezahlbare erneuerbare Energien haben, müssen die AKW`s laufen.


    Und die tolle Windenergie kann keine Dauerlast fahren und wird leider so quersubventioniert, das sie zum finanziellen Spekulationsobjekt verkommen ist.


    Solarenergie in Verbindung mit passenden Speichern ist die Zukunft.

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    Ericsson T39m
    Legends never Die!
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  • Zitat

    Original geschrieben von senderlisteffm
    Mir ist jedenfalls jedes Atomkraftwerk unter deutscher Kontrolle lieber, als 500 km westlich oder östlich unserer Grenze! Und als jedes fossile Kraftwerk sowieso.


    Fossile Kraftwerke natürlich nur, wenn diese auch als Fernwärmelieferant dienen. Oder sollen wir lieber sämtliche Gas- und Ölheizungen durch Elektroheizungen ersetzen, und diese mit Kernernergie beliefern? ;)


    Zitat

    Original geschrieben von galahad13
    Und die tolle Windenergie kann keine Dauerlast fahren und wird leider so quersubventioniert, das sie zum finanziellen Spekulationsobjekt verkommen ist.


    Solarenergie in Verbindung mit passenden Speichern ist die Zukunft.


    Windenergie könnte genauso den Speicher füllen.

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Jungs, es ist doch im Endeffekt müßig, sich über Sinn oder Unsinn eine AKWs zu unterhalten. Solange nichts passiert, ist es sowieso allen egal. Und alle Befürworter werden sowieso sofort umschwenken, sollte sie einmal selbst von einem Unglück betroffen sein.


    Was auch der letzte Befürworter nicht verschweigen kann, ist die Tatsache, dass ein evtl Unglück in keinem Verhältnis zu "günstigen Strom", "Grundlast" oder "Stromknappheit" steht. Und genau hier liegt die Problematik: Der evtl Schaden ist so extrem hoch und irreparabel, dass es den Betrieb eine AKWs in keinster Weise rechtfertigt.


    Interessant wird die ganze Diskussion sowieso erst, wenn die Befürworter auf Atomwaffen angesprochen werden, denn die will eigentlich keiner auf dieser Welt haben.
    Nun ja, die Wahrscheinlichkeit, dass ein AKW in die Luft fliegt und die Wahrscheinlichkeit, dass eine A-Bombe gezündet wird, ist inzwischen fast gleich groß.


    Atomkraftwerke sind nicht sicher. Weder hier noch im Osten noch sonstwo.


    Und weder Windenegie noch Photovoltaik kann momentan zur Grundlast benutzt werden - zumindest nicht flächendeckend.

  • Eine müßige Diskussion. Die AKWs haben sich bislang als hinreichend sicher erwiesen, sogar einschließlich der Katastrophe in Tschernobyl. Allein bei der Kohlenförderung kamen und kommen wesentlich mehr Menschen um's Leben, von Umwelteinflüssen und Klimafolgen ganz zu schweigen. Das einzig relevante Problem ist die im realen Maßstab unerprobte Ablagerung für alle Ewigkeiten. Es ist denkbar, daß ein Endlagerstandort sich irgendwann doch als unsicher herausstellen sollte und dann großräumig Flächen entsiedelt werden müssen. Und sicher im Sinne von hundertprozentig von Anfang bis Ende, für alle Beteiligten und Unbeteiligten, für jetzt und immerdar ist absolut gar nichts - nichtmal das Dach, unter dem du sitzt.


    Wenn's in ihrer eigenen Nachbarschaft ist, dann laufen die Gutmenschen ja inzwischen sogar gegen Windmühlen Sturm. Mal sehen, wann gegen Solarenergiestandorte mobil gemacht wird und denen ungute Strahlung oder sonstwas zugeschrieben wird wie den Mobilfunkanlagen und den Stromleitungen.


    Die Einflussnahme und die Mauscheleien von Lobbyisten, Großkonzernen, Selbstdarstellern, Regierungen und Machtanwärtern ist davon unabhängig natürlich verachtenswert und abzuschaffen. Leider habe ich vergessen, wo sich der dafür zu drückende Knopf befindet, bitte entschuldigt. Ich werde auf jeden Fall weitersuchen, bei Auffinden drauf drücken und alles gut machen.

    Je suis Charlie

  • Diese ganzen Diskussionen um die Atomkraft sind unnütz.
    Wir haben einfach keine Alternative.
    Es muss entweder eine ähnliche Energiegewinnung gefunden werden, welche diese jederzeit und effizient auf Knopfdruck abrufen lässt.


    OOOODER man muss Energie effizient (mit hohem Wirkungsgrad auf kleinstem Raum, jederzeit Abruf und umwandelbar) speichern können.



    Solange weder das eine noch das andere vorhanden ist können wir nichts ändern und die Laufzeiten von AKW's müssen verlängert werden oder eben alte Abgeschaltet und neue gebaut werden.
    Ich wäre für letzteres aber ist ja undenkbar in D

  • Zitat

    Original geschrieben von drueckerdruecker
    Die AKWs haben sich bislang als hinreichend sicher erwiesen, sogar einschließlich der Katastrophe in Tschernobyl. Allein bei der Kohlenförderung kamen und kommen wesentlich mehr Menschen um's Leben, von Umwelteinflüssen und Klimafolgen ganz zu schweigen.


    öh, das versteh ich irgendwie nicht. Was war denn an Tschernobyl "sicher"? Meinst Du das nach dem Motto "selbst mit den Toten und Folgen von Tschernobyl sind es noch weniger Tote als in der Kohleförderung? :confused:

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von Hellwach
    Es wird sogar gegen den Willen der Mehrheit Politik gemacht (wie bei S21).


    Erstmal möchte ich dazu was sagen...


    Die ersten Pläne für Stuttgart 21 sind bereits aus dem Jahre 1994 (bzw. wurde zu diesem Zeitpunkt das Projekt veröffentlicht, die ersten Pläne sind noch älter). Seit dem gab es sowohl auf Kommunaler, als auch auf Landesebene durchaus Möglichkeiten anders zu Wählen. Denn seit dem Anfang gibt es Parteien, die strikt gegen S21 sind. Und so funktioniert unsere Demokratie. Wir wählen Vertreter, und diese Entscheiden. Und die Vertreter die S21 so wie es nun kommt beschlossen haben, sind vom Volk gewählt.
    Momentan ist die Mehrheit vielleicht gegen das Projekt, aber genau das zeigt doch, wie unsinnig es ist, das Volk in jede einzelne Entscheidung einzubziehen, sondern das ganze von Volksvertetern regeln zu lassen. Vor drei Wochen hat sich die breite Masse nicht die Bohne für S21 interessiert, und auf einmal wird (wie schon seit Jahren geplant) ein Baum gefällt, oder ein Teil des Altbaus abgerissen, und schon ist das Geschrei groß.
    Dürfte das Volk über jede Entscheidung nach Tagesform mitentscheiden, würde das zu einem unübersichtlichen Chaos führen, und niemandem außer radikalen (gleich welcher richtung) helfen. Denn wer hat schon Lust jeden Sonntag in die Schule zu rennen und bei 57 Punkten JA oder NEIN anzukreuzen.
    Nichtdestotrotz gibt es die Möglichkeiten der direkten Demokratie (siehe das Rauchverbot in Bayern), und wenn die Gegner von S21 eine breite Mehrheit hinter sich haben, kann die Sache verkleinert, verhindert oder was auch immer werden. Oder es wird im März einfach Rot/Grün gewählt, die können dann auch alles umwerfen.
    So wie es Schwarz/Gelb mit der Atomkraft gemacht hat.


    Und hier ist dann auch gleich der Übergang zum eigentlichen Topic.


    Zuersteinmal ist wichtig, dass solche Dinge wie in Chernobyl in deutschen Atomkraftwerken gar nicht passieren KÖNNEN. Es geht einfach aus rein technischen Gründen gar nicht. Mal abgesehen, dass 1986 auch ein Haufen menschlicher Fehler gemacht wurde, der in seiner Masse eigentlich nicht vorstellbar ist. Auch das denke ich, kann in Deutschland nicht passieren, so haben zB mehrere Physiker gewusst, dass die Sache daneben gehen könnte, haben das ihrem Vorgesetzten aber nicht gemeldet, da sowas im Kommunismus nicht gerne gesehen wurde. (Auch wenn es durchaus einmal passieren kann, dass ein 25 jähriger Uni-Abgänger mehr Ahnung hat, als ein 60 jähriger Doktor der Physik; gibt zu dem Thema einen Haufen gute Dokumentationen, einfach mal reinschauen)


    Ich will nicht sagen, dass Kernkraft das wahre ist. Das Problem ist allerdings, dass es im Moment keine bessere Möglichkeit gibt, die Grundlast zu decken. Denn hier ist der Knackpunkt. Wie senderlisteffm und autares schon geschrieben haben, es gibt zwei Kraftwerkstypen, die zur Grundlastdeckung geeignet sind. Fossile Kohle oder Gaskraftwerke, oder eben Kernkraft. Denn Wasser für Wasserkraftwerke fließt unregelmäßig, der Wind ist Wetterabhänging und in der Nacht scheint nunmal keine Sonne.
    Woher also die ganze Menge Grundlast nehmen? Man hat die Qual zwischen zwei Kraftwerkstypen, die beide leider nicht perfekt sind. Es heißt also, das geringere Übel zu wählen, oder eine Mischung herzustellen. Und hier wird es nie eine Lösung geben, die alle zufrieden stellt. Es gibt Leute die haben Angst vor dem GAU, die würde am liebsten alle AKWs sofort abschalten. Andere Leute wohnen in der Nähe von einem konventionellen Großkraftwerk und hätten gerne die Belastung aus dem Garten.
    Bei der Kernkraft kommt dann noch das Problem der Endlagerung dazu, wo es ebenfalls noch keine vernünftige Lösung gibt.
    Wohlgemerkt ändert sich an der GAU-Gefahr aber nichts bis wenig, wenn wir die AKWs abschalten, denn unsere Nachbarländer im Osten, im Westen und bald auch im Norden produzieren fröhlich Atomstrom. Allerdings sind auch deren Kraftwerke auf dem neuesten Stand der Technik, denn auch die Ukraine, Russland, Frankreich oder Finnland haben keine Lust auf einen GAU im eigenen Land. Solange wir unsere Kraftwerke also so sicher wie Möglich weiter betreiben, habe ich mit Kernkraft keine Probleme.
    Es muss allerdings weiter und mit großem Aufwand an zuverlässigen, billigen und höchstverfügbaren erneuerbaren Energien geforscht werden, zum Beispiel mit den Erlösen aus der Brennelementesteuer.
    Doch wir werden sehen, worauf das alles hinausläuft, und wem der Ausstieg aus dem Ausstieg nicht passt, kann bei der nächsten Wahl sein Kreuz wieder bei den Grünen machen. Und dann gibt es den Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg. Denn: die Verlängerung der AKW-Laufzeiten wurde vor geradeeinmal einem Jahr von der Mehrheit der Deutschen gewählt.

    Der vorangegangene Eintrag wird auf Grund von Jugendschutzgründen erst ab 22:00 komplett dargestellt, um ihn dem Zugriff Minderjähriger zu entziehen!

  • Das eigentliche Problem sind weniger die Atomkraftwerke, auch wenn da in Zukunft größere Unfälle zu erwarten sind.


    Das wirkliche Problem an der ganzen Geschichte ist das entsorgen des alten Kernmaterials. Daran hapert es doch. Mal abgesehen, das in Zukunft die Brennstäbe (die ja nicht auf Bäumen wachsen :D) auch immer knapper und dadurch teurer werden, wohin mit den ausgebrannten Dingern?


    Die AKWs müssen über kurz oder lang (also in Jahrzehnten gerechnet) zwangsweise stillgelegt werden, weil keiner mehr weiß, wohin mit dem "Müll".


    Die Frage von immer weiteren Laufzeitverlängerungen stellen sich überhaupt nicht. Das Thema ist so oder so in den nächsten 4-5 Jahrzehnten durch, egal wie sehr sich eine Lobby-Kanzlerin auf den Boden wirft und "ich will aber" brüllt.


    Ob wir wollen oder nicht, wir müssen Alternativen finden, die aber nicht Öl, Kohle oder Gas heissen, denn damit geht es auch langsam aber ganz sicher zu neige.


    Aber dafür, dass wir Förderungen, bzw. Forschungsgelder nach alternativen Energien immer weiter zurück drehen, brauchen wir uns da ja keine Sorgen zu machen. Das Problem erledigt sich früher oder später quasi von allein.


    Prima, wenn eine Regierung maximal so 5 Jahre im Voraus planen muss. Da kann man das "Nach mir die Sinnflut" wunderbar anwenden und die Gelder der Lobbyisten noch mal schnell einstreichen. :flop:

    "Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, eine Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben."

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    öh, das versteh ich irgendwie nicht. Was war denn an Tschernobyl "sicher"?


    Letztlich ist trotz des Super-GAU global gesehen wenig passiert.


    Es ist viel weniger Radioaktivität freigesetzt worden, als die Supermächte vollkommen gedankenlos in oberirdischen Bombenversuchen in die Luft geblasen haben, bzw im Meer oder in der Erde versenkt haben.


    Objektiv gesehen, kommen sehr viel mehr Menschen durch die Erderwärmung extremeren Unwetterlagen zu Schaden, als durch die Gesamtkette der Kernenergie! Das Allerschlimmste daran, komisch das hört man wirklich selten, sind die Uranminen mit den dort arbeitenden Menschen.


    Die Angst vor Kernenergie ist der verzerrten Wahrnehmung geschuldet, die der Mensch nunmal hat, wenn mögliche Unfälle zu erschreckenden Szenarien führen. Bestes Beispiel, es gibt Menschen, die panische Angst haben, in ein Flugzeug zu steigen, aber vollkommen entspannt mit dem Auto zum Flughafen fahren.

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