Ist Deutschland "bekloppt"? Ein Kommentar zur Kernkraft-Verlängerung.

  • Es gibt derzeit keine sinnvolle Alternative und daher PRO Atomkraft.

    Wer Rechtschreibfehler nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte Rechtschreibfehler in Verkehr bringt, wird mit dem Duden nicht unter 10 Bänden bestraft!

  • Zitat

    Original geschrieben von Worfinator
    Die Franzosen bauen ohne Ende Kernkraftwerke an der Grenze zu uns. Solange nicht ganz Europa an einem Strang zieht, hat der Ausstieg eh keinen Sinn. Er bringt uns nur wirtschaftliche Nachteile und zerstört Arbeitsplätze! Ganz Europa lacht uns wegen des Ausstiegs aus!

    Solange die Franzosen den "Kruscht" auch bezahlen, d.h. die Lagerung über hunderttausende Jahre, soll mir das relativ egal sein (okay, es bleibt das Sicherheitsrisiko. Im Schadensfall werden die Franzosen uns wohl nicht entschädigen). Das Problem ist nur, dass kaum eine Hochkultur länger als 1000 Jahre existiert hat. Was ist wenn es Deutschland in 50 oder 200 Jahren nicht mehr gibt? Anarchie und Chaos herrscht? Sich keine Sau um den Dreck kümmert (auch, weil's keiner zahlen will oder es schlichtweg vergessen wird)?


    Nein, nur billig, billig Strom, jetzt und sofort. Mir ist es lieber, noch 20 Jahre auf Kohle und Erdgas (besser 20 Jahre CO2 als 1.000.000 Jahre strahlender Müll) zu setzen und schrittweise einen vernünftigen Energiemix zu schaffen (dazu gehören Pumpspeicherkfraftwerke als Grundlastkraftwerke und andere angesprochenen Technologien zur Speicherung).


    Das Problem ist doch, dass die Bundesregierung die Anreize für solche Alternativen gerade gekappt hat. Sie hat sogar Anreize so geändert, dass sie getätigte Investitionen zum Teil unwirtschaftlich macht (vor allem die kleiner Anbieter wie die Stadtwerke) und den großen Anbietern (denen die AKW gehören) zusätzliche Profite beschert. Eine willkürliche Umverteilung von Vermögen. Und das mit der FDP an der Regierung. Sowas lernt man im VWL-Grundstudium...


    Die Grünen von vor 10 Jahren mit denen heute zu vergleichen halte ich zudem für unfair. Damals hatten die vielleicht 7% der Wählerstimmen, heute wären es über 20%. Heute müsste man deshalb nicht mehr den Juniorpartner spielen, sondern könnte gleichberechtigt mitregieren und Ideen in den Koalitionsvertrag einbringen und diese dann auch umsetzen.

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

  • Freudig überrascht...


    Ich bin ja wirklich freudig überrascht, hier so viele Beiträge von Leuten zu lesen, die sich nicht von der aufgeregten Propaganda der rotgrünen Weltuntergangspropheten ins Bockshorn jagen lassen.
    Meine Ansicht: Man hätte ja vielleicht über das prinzipielle Pro und Contra der Atomenergie diskutieren können, bevor man begonnen hat, diese Techgnologie einzusetzen. Der Zug ist allerdings vor einigen Jahrzehnten abgefahren. Jetzt haben wir aber bereits große Mengen radioaktiver Abfälle, die so oder so irgendwo möglichst sicher gelagert werden müssen. Ein weiterer Betrieb von Kernkraftwerken erzeugt also keinerlei qualitativ neue Probleme, sondern verändert allenfalls das quantitative Ausmaß der bestehenden. Es gibt also keinen rationalen Grund jetzt plötzlich aus dieser effizienten und preisgünstigen Technologie auszusteigen. Und außer Deutschland kommt ja auch kaum jemand auf der Welt auf diese Schnapsidee, ganz im Gegenteil. Deshalb: Atomkraft? Na klar!

  • Zitat

    Original geschrieben von Hellwach
    .


    Die Grünen von vor 10 Jahren mit denen heute zu vergleichen halte ich zudem für unfair. Damals hatten die vielleicht 7% der Wählerstimmen, heute wären es über 20%. Heute müsste man deshalb nicht mehr den Juniorpartner spielen, sondern könnte gleichberechtigt mitregieren und Ideen in den Koalitionsvertrag einbringen und diese dann auch umsetzen.


    Gerade an ihren Taten in ihrerer Regierungszeit muß man die Grünen messen und nicht daran was sie jetzt in der Oppoosition so alles erzählen. Niemand hat die Grünen damals gezwungen als Juniorpartner in die Regierung zu gehen, sie hätten ja in der Opposition bleiben können. In ihrer Regierungszeit haben sie überhaupt nichts dafür getan um z.B. Speichertechnologie zu entwickeln oder die Erkundung für einen anderen geeeigneten Standort für ein Atommüll-Endlager in die Wege zu leiten. Herr Triittin hat lediglich die weitere Erkundung in Gorleben ausgesetzt und alles andere war ihm anscheinend nicht so wichtig. Was bleibt, sind 5 Millionen Arbeitslose und Harz IV was Rot-Grün hinterlassen hat. Das war eine erbärmliche Bilanz.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Habe gerade mal einen Zeit Artikel von 2008 gelesen. Dort wird
    geschrieben, dass es kein Verfahren zum Öffnen der Castor Behälter
    gibt - das war mir neu :confused:


    Zitat


    Es gibt zurzeit nicht einmal ein Verfahren, wie die Castoren in
    30 Jahren geöffnet werden sollen, damit der Müll in die Pollux-Behälter
    wandert.


    Der Artikel zeigt auf jeden Fall recht gut in wie weit das Volk über
    die Lagerung von Atommüll informiert ist :flop:


    Quelle: http://www.zeit.de/2003/48/Gorleben

    o2 can't do


  • Das Volk muß auch nicht immer und alles wissen. Dafür sollte es eigentlich Spezialisten unter den gewählten Volksvertretern oder entsprechende spezialisierte Berater geben.
    Als Angestellter eines Unternehmens kann (und will) ich auch gar nicht alles wissen. Sicher, ein Teil der Aufgaben der anderen Mitarbeiter interessiert mich auch, aber ich rede ihm nicht in seine Arbeit, gebe mich nicht als All- oder Besserwissender für jedes Thema aus noch stelle ich jeden Vorgang oder jede Entscheidung in Frage. Manchmal muß man auch Vertrauen in die Arbeiten anderer Menschen haben.

    Wer Rechtschreibfehler nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte Rechtschreibfehler in Verkehr bringt, wird mit dem Duden nicht unter 10 Bänden bestraft!

  • Zitat

    Das Volk muß auch nicht immer und alles wissen...Manchmal muß man auch Vertrauen in die Arbeiten anderer Menschen haben.


    Puuh...das ist natürlich auch mal eine Sichtweise...ob ich unserer Regierung bei solchen langfristigen Entscheidungen traue? Ich denke nicht...
    Es ist interessant zu lesen, wie sich die meisten eine feste Meinung zu dem Thema verschafft haben aber die allerwenigsten sich auch nur mal annähernd mit der Thematik auseinander gesetzt haben. Wenn ich schon lese, dass jemand Pro Atomkraft sei, weil die Franzosen Kraftwerke an unserer Grenze bauen, dann pack ich mir an`n Kopp :rolleyes: Richtig ist aber auch, dass das Thema nur global angegangen werden kann.
    Auch das Argument des Preises wird gebetsmühlenartig wiederholt ohne einmal eine Gesamtkostenrechnung aufzustellen - nein...da wird lieber auf Subventionen der Wind- und Sonnenenergien geschimpft. Und wenn gar nichts mehr hilft, kommt die Har(t)z-Keule und wird den Grünen über den Schädel geschlagen.
    Ich maße mir gar nicht an zu sagen, ob wir die Atomenergie (noch) brauchen oder nicht: Atomstrom aus dem Ausland zu beziehen, kann natürlich auch keine Lösung sein. Aber ein wenig kritischer sollte man das Thema schon betrachten. Transparente Information würde an dieser Stelle seitens der Politik verdammt gut tun - gerade bei einem Thema, was uns noch einige Millionen Jahre beschäftigen wird.

  • Re: Freudig überrascht...


    Zitat

    Original geschrieben von schmidt3
    Es gibt also keinen rationalen Grund jetzt plötzlich aus dieser effizienten und preisgünstigen Technologie auszusteigen.

    Behauptest du. Mit dem derzeitigen Stand der Technik sieht es volkswirtschaftlich aber anders aus. Viele Kosten sind nicht internalisiert. Aber die Befürworter rennen ja mit egozentrischen Scheuklappen rum...


    Wenn man ein Nach-mir-die-Sintflut-Denken an den Tag legt, dann, ja, und nur dann, ist AKW-Strom wirklich die bessere Alternative (für einen selbst). Das aber auch nur unter der Bedingung, dass es in der Zeit im Umkreis zu keinem GAU kommt. So darf ein Ökonom (und ich hoffe, dass mehr Ökonomen als Egoisten in der Regierung sitzen) nicht denken.

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  • Zitat

    Ein weiterer Betrieb von Kernkraftwerken erzeugt also keinerlei qualitativ neue Probleme, sondern verändert allenfalls das quantitative Ausmaß der bestehenden. Es gibt also keinen rationalen Grund jetzt plötzlich aus dieser effizienten und preisgünstigen Technologie auszusteigen.


    Du gehst schlicht davon aus, dass die Menge des radioaktiven Abfalls keine Auswirkungen auf die Problemlage hat?


    Das ist doch Unsinn. Wir wissen heute gar nicht, wie die Lösung aussieht. Aus der Situation heraus kann man logisch unmöglich die Aussagen treffen, die du in den Raum wirfst.


    Was ist, wenn wir nur beschränkt Platz haben für wirklich "sichere" Lagerung? Was ist, wenn die Entsorgung höllisch teuer wird, die Stromkonzerne dafür kein Geld mehr haben und der Staat einspringen muss? Wieviel kostet noch mal allein das Rückholen der - nicht einmal hochradioaktiven - Atom-Abfälle aus der Asse? Es sind nach jetzigem Stand knapp 4 Milliarden Euro.


    Es sind diverse Szenarien denkbar, in denen die Menge des Mülls massive Auswirkungen hat.

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