Ist Deutschland "bekloppt"? Ein Kommentar zur Kernkraft-Verlängerung.

Immerhin ist es doch ein gutes Zeichen, dass ein Bundesminister einmal nicht lügt, wenn er nur den Mund aufmacht. Da waren wir in den letzten Wochen ja ganz anderes gewohnt, z. B. bezüglich der Absurdität erhobener Vorwürfe usw...

Dass es sich bei dem Ausstieg-aus-dem-Ausstieg-Moratorium bloß um wahltaktisches Geplänkel handelt, war auch in diesem Thread übrigens eine der ersten Reaktionen, blättere einfach mal ein paar Seiten zurück.

nenn mir politiker, die nicht aus wahltaktikischen gründen aussagen tätigen

Nenn' mir einen Grund warum das so sein und der Wähler es hinnehmen muss.

tja, lauf der dinge - jeder politiker/jede partei "kämpft" darum, seinen "arbeitsplatz" zu erhalten, was will man da als wähler ändern..?

Wahltaktik finde ich per se nicht schlimm. Jeder versucht sich so gut zu verkaufen, wie er kann. Wenn ich um eine Frau "werbe", hänge ich auch nicht meine schlechten Eigenschaften als erstes raus. Aber wenn eine Angelegenheit von vorne erkennbar nicht der Sache dient, sondern NUR der Taktik, die Lüge also schon erkennbar ist, dann hat das eine ganz andere Qualität für mich. Und das finde ich nicht akzeptabel. Natürlich tut es jede Partei. Und das ist dann das eigentlich erschreckende. Ist durchaus nicht so, als hätte es sowas bei der Opposition noch nicht gegeben. Frau Ypsilanti lässt grüssen. Oder oder oder... deswegen bin ich hier nicht mehr wirklich überrascht und doch irgendwie fassungslos. Vertrauensbildend ist das nicht.

Zitat

Original geschrieben von ingo74
tja, lauf der dinge - jeder politiker/jede partei "kämpft" darum, seinen "arbeitsplatz" zu erhalten, was will man da als wähler ändern..?

Du solltest dir mal verdeutlichen wer in dem System das Sagen haben sollte und wer wessen Interessen zu vertreten hat.
Das einfach so achselzuckend hinzunehmend ist absoluter Unfug.
Nur weil über Jahre hinweg Schindluder mit der Demokratie getrieben wurde, muss das ja nicht so bleiben.

Die Demokratie ist von den denkbaren schlechten Systemen immer noch das Beste oder so ähnlich...

Selbst wenn "das Volk" jetzt aufbegehren würde, dass hält dann ungefähr wie lange an? (Die Kollegen Banker lassen grüßen...). Jedes Volk bekommt die Regierung die es verdient. Und solange die Mehrheit immer gerade den wählt der ihnen die schönsten Versprechungen macht oder von dem man sich die "beste" Politik zu seinem eigenen Vorteil erhofft wird sich an solchem Gebaren aber auch mal rein gar nichts ändern.

Es gibt genügend Leute die eigentlich wissen wie es besser laufen könnte, nur wenn die eine Partei gründen und der Wählerschaft die Wahrheit erzählen während der Rest der Parteien weiterhin fröhlich sich und dem Volk eins in die Tasche lügt, wie viele Stimmen wird der Ehrliche dann hier bekommen? Ich behaupte mal es reicht nicht mal dazu bei den Hochrechnungen einen eigenen Balken zu bekommen sondern die Partei würde unter "Sonstige" zusammen mit den Grauen Panthern und Co. landen.

Zwischen Aufbegehren im Sinne einer Revolution und einer schleichenden absoluten Gleichgültigkeit gegenüber Misständen im System liegen immer noch Welten.

Mir ging es nur darum, dass diese Zustände eben nicht die Regel sein sollten und man sie daher auch nicht "einfach so" akzeptieren soll.

Zitat

Original geschrieben von ChickenHawk
Selbst wenn "das Volk" jetzt aufbegehren würde, dass hält dann ungefähr wie lange an? (Die Kollegen Banker lassen grüßen...). Jedes Volk bekommt die Regierung die es verdient. Und solange die Mehrheit immer gerade den wählt der ihnen die schönsten Versprechungen macht oder von dem man sich die "beste" Politik zu seinem eigenen Vorteil erhofft wird sich an solchem Gebaren aber auch mal rein gar nichts ändern.

Ja so ist es. Sieht man ja auch grad bei uns in Baden Württemberg. Hier wird seitens bestimmter politischer "Kaste" was versprochen was grad dem Wähler gefällt aber so eh nicht gehalten werden kann. Aber hierzu sollten wir doch einen eigenen Tread aufmachen denke ich.

Zitat

Original geschrieben von VFBler
Ja so ist es. Sieht man ja auch grad bei uns in Baden Württemberg. Hier wird seitens bestimmter politischer "Kaste" was versprochen was grad dem Wähler gefällt aber so eh nicht gehalten werden kann.

Ich weiß gar nicht, was ihr alle habt. Die vorherrschende Politik handelt stets im Sinne der Bürger. Nur eben im Sinne einiger weniger Bürger. Es ist doch euer Problem, wenn ihr nicht zu denen gehört.

Herr Brüderle behauptet inzwischen heftig, dass er von der SZ falsch zitiert worden sei. Vermutlich bereitet er schon eine Pressekonferenz vor:

"Die gegen mich erhobenen Vorwürfe sind abstrus. Es ist natürlich möglich, dass ich mich bei einer 20minütigen Rede mit über 300 Sätzen und fast 6.200 Wörtern etwas verplappert habe. Im Rahmen einer öffentlichen Wahlkampfrede werde ich diese Fehler zu einem späteren Zeitpunkt gerne korrigieren."

Natürlich muss aber auch die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass Herr Brüderle einen "Ghostspeaker" hatte.