Nein. Handyfan96 meint, dass Demos schon allein deshalb nicht repräsentativ sind, weil nicht immer alle mitmachen können, die auch wollen.
Ist Deutschland "bekloppt"? Ein Kommentar zur Kernkraft-Verlängerung.
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Original geschrieben von kopporama
Nein. Handyfan96 meint, dass Demos schon allein deshalb nicht repräsentativ sind, weil nicht immer alle mitmachen können, die auch wollen.ja so ist das zu verstehen, die möglichkeiten der partizipation sind leider nicht sehr vielfältig in deutschland.
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Ansichten von Harald Martenstein: Strahlen und Haften
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Dass es die Versicherungswirtschaft aufgrund der unkalkulierbaren Risiken ablehnt, KKW zu versichern, ist ein alter Hut. Schön, dass Herr Martenstein vom Tagesspiegel dies auch schon bemerkt hat.
Wie er auf eine Einschätzung von ca. 1.000 Mrd. € Schaden für den Fall eines GAU kommt, verrät er leider nicht. Sollte er in der Lage sein, exakte Berechnungen vornehmen zu können, wäre ihm die Versicherungswirtschaft dafür überaus dankbar. Versicherungen wären dann endlich in der Lage, basierend auf der max. Schadenssumme und der Eintrittshäufigkeit, Versicherungsprämien zu berechnen. Bisher ist ihnen nämlich nicht "das Risiko zu hoch," sondern es ist schlicht und einfach unkalkulierbar, nicht aufgrund der Eintrittshäufigkeit, sondern aufgrund der nicht zu beziffernden Schadenshöhen.
Es gibt, trotz der deutschen Vollkasko-Mentalität, die sich ja gerne gegen alles versichern will, einschließlich der Auswirkungen von Flächenbränden unter Wasser, die durch einen achtlos ins Wasser geworfenen Zigarettenstummel verursacht wurden, übrigens auch keine Versicherung gegen die Folgen der Entscheidungen von Politikern, gegen die Auswirkungen von Kriegen und Bürgerkriegen. Weil auch dabei Risiken und Schadenssummen unkalkulierbar sind, bei Politikern vielleicht noch eher als bei (Bürger)kriegen.
Herr Martenstein entblödet sich leider nicht, eine Haftpflicht-Versicherung für KKW mit jener für Kfz oder Hunde zu vergleichen. Dann sollte er aber wissen, dass auch die Haftpflichtsumme für Schäden, die durch vierräderige und -beinige Lieblinge verursacht werden, begrenzt sind, d. h., alles was über eine bestimmte Schadenssumme hinausgeht, muss der Verursacher aus eigener Tasche bezahlen, egal ob es ihn finanziell ruiniert oder nicht.
Fazit: Nicht alles, was auf beiden Beinen hinkt, ist auch ein angemessener Vergleich. Und nicht jeder, der für eine Tageszeitung über ein bestimmtes Thema schreibt, weiß deshalb auch zwangsläufig über das Thema Bescheid.
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Zitat
Original geschrieben von HappyDay989
Fazit: Nicht alles, was auf beiden Beinen hinkt, ist auch ein angemessener Vergleich. Und nicht jeder, der für eine Tageszeitung über ein bestimmtes Thema schreibt, weiß deshalb auch zwangsläufig über das Thema Bescheid.
Aha und du weißt besser Bescheid oder was soll der Leser daraus schließen?
Die Hauptaussage des Kommentars von Herrn Martenstein war übrigens nicht der Vergleich eines Hundebesitzers mit dem eines KKW-Besitzers -
Zitat
Original geschrieben von HappyDay989
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Fazit: Nicht alles, was auf beiden Beinen hinkt, ist auch ein angemessener Vergleich. Und nicht jeder, der für eine Tageszeitung über ein bestimmtes Thema schreibt, weiß deshalb auch zwangsläufig über das Thema Bescheid.
Ok, ein Kernkraftwerk jagt keine Briefträger
Aber ich finde die Frage durchaus angebracht wieso eine potentiell gefähliche Anlage AKW keine Versicherung braucht.
Ist ja auch so dass in den meisten privaten Sachversicherungen Strahlenschäden nicht versichert sind, sprich als Betroffener geht man unterm Strich weitgehend leer aus selbst wenn man alles "Vollkasko" versichert hat.
Wenn die Technik aber doch so sicher und das Risiko kalkulierbar ist, warum lassen sich keine marktgerechten Versicherungsprämien ermitteln? Vielleicht weil Versicherungen nicht auf die Wahrscheinlichkeiten die ihnen die AKW Betreiber nennen vertrauen?
Wenn man Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima zusammenrechnet liegt die GAU-Quote bei ca. 1: 5000, (3 Fälle in etwas über 30 Jahren bei ca. 500Reaktoren weltweit) nicht 1:1.000.000
Selbst wenn man sagt dass die deutschen Kraftwerke 10x so sicher sind wie die genannten 3, eine der möglichen Schadenshöhe entsprechende Pramie läge immer noch im 2- 3 stelligen Millionenbereich, pro Jahr und Reaktor wohlgemerkt (ich rechne mal einfach 500.000euro Schaden pro Bundesbürger für einen Super GAU).
Und damit wäre der Betrieb deutlich unrentabler wenn nicht gar komplett unrentabel.
AKWs sind also nur deshalb so profitabel weil die Bevölkerung das finanzielle Restrisiko trägt (das gesundheitliche Restrisko lässt sich eh nicht "umverteilen"). -
Zitat
Original geschrieben von HappyDay989
Wie er auf eine Einschätzung von ca. 1.000 Mrd. € Schaden für den Fall eines GAU kommt, verrät er leider nicht. Sollte er in der Lage sein, exakte Berechnungen vornehmen zu können, wäre ihm die Versicherungswirtschaft dafür überaus dankbar. Versicherungen wären dann endlich in der Lage, basierend auf der max. Schadenssumme und der Eintrittshäufigkeit, Versicherungsprämien zu berechnen.Meine Güte Happy... siehst du denn wirklich nicht, was "Herr Martenstein" mit dieser Summe ausdrücken wollte? Nämlich das die Schadenshöhe ganz andere Dimensionen erreichen würde als die tatsächlichen Haftungsgrenzen? Weißt du nicht, was das Wort "vermutlich" bedeutet? Nein, es ist nicht "Herr Martenstein", der sich entblödet.
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Das ist doch totaler Schwachsinn, natürlich sind KKW´s in Deutschland "versichert". Dies ist im Atomgesetzt geregelt.
Die Haftungshöchstsumme für Betreiber ist nach Atomgesetz 2,5 Mrd. EUR darüber hinaus haftet der Bund für Schäden. Das KKW bzw. der Betreiber hat eine Betriebshaftpflichtversicherung bei einem Erstversicherer, welche durch den DKVG (Deutsche Kernreaktorversicherungsgemeinschaft) Rückversichert wird. Die "Versicherung" beträgt je Atomkraftwerk 256 Mio. EUR für Schäden bei Dritten. Nach dieser Summe haften die Betreiber selbst, also für Schäden zwischen 256 Mio. - 2,5 Mrd. Diese "Lücke" wird von den Betrieber in dt. in einer Solidargemeinschaft selbst getragen. Dies ist auch im Atomgesetz geregelt, dass für diesen Summe eine Deckungsvorsorge bestehen muss!
Der Bund haftet nach den 2,5 Mrd. bzw. subsidiär wenn von den Betreibern bzw. Versicherern kein Geld zu erhalten ist... Da der Bund nunmal "treibende" Kraft bzg. des Energiemix in dt. ist, trägt er auch das "worst case" Risiko. Ein Vergleich mit einer KFZ oder Hundehalterhaftpflicht ist hier daher nicht passend.
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Zitat
Original geschrieben von Tahitimini
Der Bund haftet nach den 2,5 Mrd. bzw. subsidiär wenn von den Betreibern bzw. Versicherern kein Geld zu erhalten ist... Da der Bund nunmal "treibende" Kraft bzg. des Energiemix in dt. ist, trägt er auch das "worst case" Risiko. Ein Vergleich mit einer KFZ oder Hundehalterhaftpflicht ist hier daher nicht passend.
Vielen Dank, dem gibt es wohl auch nichts hinzuzufügen! :top: -
Zitat
Original geschrieben von Tahitimini
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Die Haftungshöchstsumme für Betreiber ist nach Atomgesetz 2,5 Mrd. EUR darüber hinaus haftet der Bund für Schäden. Das KKW bzw. der Betreiber hat eine Betriebshaftpflichtversicherung bei einem Erstversicherer, welche durch den DKVG (Deutsche Kernreaktorversicherungsgemeinschaft) Rückversichert wird. Die "Versicherung" beträgt je Atomkraftwerk 256 Mio. EUR für Schäden bei Dritten. Nach dieser Summe haften die Betreiber selbst, also für Schäden zwischen 256 Mio. - 2,5 Mrd. Diese "Lücke" wird von den Betrieber in dt. in einer Solidargemeinschaft selbst getragen. Dies ist auch im Atomgesetz geregelt, dass für diesen Summe eine Deckungsvorsorge bestehen muss!
Das ist doch so gut wie unversichert. Wenn ein schwerer Störfall z.B. in Biblis eintritt müssen ggf. bis zu einer Million Menschen zumindest für einen Zeitraum X evakuiert werden, das macht als 2500Euro pro Betroffenem.
Das ist ungefähr so als würde deine KFZ Haftpflicht 10-20000Euro decken.
Eine realistische Deckungssumme wären beim AKW eher 500Millarden bis eine BillionZitat
Der Bund haftet nach den 2,5 Mrd. bzw. subsidiär wenn von den Betreibern bzw. Versicherern kein Geld zu erhalten ist... Da der Bund nunmal "treibende" Kraft bzg. des Energiemix in dt. ist, trägt er auch das "worst case" Risiko. Ein Vergleich mit einer KFZ oder Hundehalterhaftpflicht ist hier daher nicht passend.
"Der Bund" sind in dem Falle wir, die Steuerzahler. Wenn unsere Firma nach einem Unfall noch steht und wir überhaupt weiter Steuern zahlen müssen.
Der Bund erhält für diesen Versicherungsschutz auch kein Geld von den Kraftwerksbetreibern, die Gewinne aus dem Betrieb der AKWs landen von einzelnen Landesbeteiligungen an Energieversorgern abgesehen in Privaten Geldbeuteln.
Das ist auch das Grundprinzip was mich an der Kernkraft über alle Maßen ank*tzt, die Gewinne werden Privatisiert und Entsorgung und Risiken auf die Allgemeinheit umgelegt.
Ein sofortiger kompletter Ausstieg ist natürlich unrealistisch, aber außer Erpressung oder Bestechung hätte es für die Bundesregierung keinen dringenden Grund gegeben den von Rot-Grün abgerungenen Atomausstieg einfach vom Tisch zu fegen.
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