Massenhafte Sammlung aller EC-Kartenzahlungen in Deutschland durch Easycash

  • http://www.ndr.de/info/programm/sendungen/easycash105.html


    "Die Daten nahezu aller Inhaber deutscher EC-Karten werden offenbar in großem Umfang dauerhaft gespeichert, ohne dass es dafür eine Rechtsgrundlage gibt. Nach Recherchen von NDR Info hat Easycash, der größte deutsche EC-Netzbetreiber, einen Pool mit Daten von Millionen deutschen Kartenbesitzern angelegt, um damit Aussagen über deren Zahlungsfähigkeit treffen zu können. Gesammelt werden die Daten, ohne dass die Kunden bisher davon erfuhren. Datenschützer mehrerer Bundesländer sind alarmiert.


    ...


    Kann man vorhersagen, ob eine Lastschrift tatsächlich ausgeführt werden kann - und damit das Risiko minimieren, dass man nicht an sein Geld kommt? Ja, zumindest beim deutschen Marktführer in Sachen EC-Zahlungen, der Easycash GmbH, glaubt man dies. In seinem Rechenzentrum im nordrhein-westfälischen Ratingen speichert der Branchenriese ausnahmslos alle EC-Karten, die Kunden beim Bezahlen mit Unterschrift an Kassen von Vertragsunternehmen vorlegen. Eine über Jahre zusammengetragene, eindrucksvolle Sammlung, wie ein Werbetext belegt: "Die Datenbasis umfasst 21,7 Millionen Bankverbindungen/Monat, 50 Millionen bekannte Bankverbindungen (...)."


    Dauerhaft gespeichert werden nicht nur Konto- und Kartennummern, sondern auch Betrag, Zeitpunkt und Ort jeder einzelnen Zahlung - so steht es in den Vertragsbedingungen von Easycash. Daraus gewinnt das Unternehmen sogenannte Verhaltensdaten, das sind nach eigener Aussage "Zahlenwerte, welche in Kombination mit weiteren Informationen die Wahrscheinlichkeit eines zukünftigen Kundenverhaltens quantifizieren".


    Im Klartext: Das Unternehmen brüstet sich, anhand der Datensammlung Prognosen über die Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit des Karteninhabers treffen zu können. Und noch mehr: Easycash-Manager Thomas Schwalbe schrieb vergangenes Jahr in einer Kundenzeitschrift, es gehe darum, "in Segmenten mit eher kritischen Konsumpotenzialen die Bankverbindungen zu identifizieren, mit denen man uneingeschränkt und profitabel wirtschaften kann". Gesammelt werde in "sämtlichen Branchen des täglichen Bedarfs".
    ...
    ..."

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • sollen die leute doch einfach bar bezahlen? Wird doch niemand zur Zahlung mit Karte gezwungen?


    Oder soll der Einzelhandel den Banken nochmehr Geld für Pinzahlungen in den Rachen werfen? Vielleicht ja, werden die Gebühren eben an die Kunden weitergegeben und das Gemaule geht weiter :D Ackermann & Co freuen sich

    hey ich dachte ihr habtn einfamilienhaus? muss ich bei müller oder bei licht klingeln?


    #~#~# 59 Einträge in der TT-Vertrauensliste Teil IV !! #~#~#


    #~#~# 4 Eintrag in der TT-Vertrauensliste Teil V !! #~#~#

  • Re: Massenhafte Sammlung aller EC-Kartenzahlungen in Deutschland durch Easycash


    Zitat

    Original geschrieben von saintsimon
    "Die Daten nahezu aller Inhaber deutscher EC-Karten werden offenbar in großem Umfang dauerhaft gespeichert


    Wen das ernsthaft überrascht, ist in der Gegenwart noch nicht angekommen.


    Erstens ist es ganz normales Geschäftsverhalten, daß Unternehmen Schäden von sich und von ihren Kunden durch geeignete Maßnahmen abhalten.


    Zum Beispiel werden auch Karten gesperrt, wenn sich ein auffälliges Zahlungsverhalten zeigt. Wie soll solches auffallen, wenn man nicht im großen Stil das Nutzungsverhalten analysiert?


    Zweitens ist nicht erst seit Payback klar, daß solche Daten wahnsinnig wertvoll sind. Dies dient natürlich dem, der die Informationen hat. Wird aber natürlich auch davon geschürt. "Wo gibt es alles und noch viel mehr für nix oder noch weniger?"


    http://www.telefon-treff.de/sh…ad.php?s=&threadid=316373


    Demnächst sind alle überrascht von: "Amazon weiß mehr über Dich, als Deine besten Freunde!"

  • Was bei diesen Diskussionen immer so Geil ist: Payback Karte im Portemonnaie, Seelenstrip bei Facebook, Tagebuch in Twitter, etc. pp, sich aber über die logische Konsequenz aufregen :D

    "Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, eine Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben."

  • Nicht zu vergessen der Street View Aktionismus. Lieber gleich mal ein Widerrufsschreiben an Google schicken, es ist ja völlig egal ob die jeweilige Gemeinde überhaupt zum Streetview Gebiet dazugehört. Sicher ist ja schließlich sicher. Aber die Überwachungskamera die gegenüber hängt kümmert keine Sau und die Vorratsdatenspeicherung ist eigentlich auch ganz ok, schließlich hat man ja nichts zu verbergen. Aber wehe die Datenkrake Google stellt ein Bild in das Internet auf welchem mein Haus vor der Straße aus zu sehen ist, da ist die Empörung groß!

  • Noch ein Besserwisser, bitte!

    Die Berliner sind unfreundlich und rücksichtslos, ruppig und rechthaberisch, Berlin ist abstoßend, laut, dreckig und grau, Baustellen und verstopfte Straßen wo man geht und steht - aber mir tun alle Menschen Leid, die hier nicht leben können! (Anneliese Bödecker)

  • Zitat

    Original geschrieben von diger
    Was bei diesen Diskussionen immer so Geil ist: Payback Karte im Portemonnaie, Seelenstrip bei Facebook, Tagebuch in Twitter, etc. pp, sich aber über die logische Konsequenz aufregen :D


    Deine Beispiele sind solche, bei denen man explizit Exhibitionismus betreiben kann - oder man kann es lassen.
    Beim hier genannten Beispiel wird aber jede einzelne EC-Transaktion budesweit ohne Aufklärung der Nutzer vom Zahlungsdienstleister abgeschöpft und gespeichert, und das ohne gesetztliche Grundlage.


    Aber schön, daß alle hier den Artikel tatsächlich gelesen haben ...


    Die Argumente mit den PIN-Gebühren sind witzig, denn diese sind schon beim Händler eingepreist. In Maestro-Ländern geht es auch ganz wunderbar.


    BTW, bei Payback gibts "Punkte" für dien Exhibhitionismus (wobei man nicht dem ganzen Striptease zustimmen muß, der ist zweistufig), Easycash als technisch zwischengeschalteter Abwickler hingegen gibt dem Kunden kein Incentive, sondern den Stinkefinger.


    Na, zumindest nehmen die Datenschutzbehörden die Sache ernst, das zählt.

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Mein Beitrag sollte in keinster Weise Kritik an dir oder deinem Post darstellen, saintsimon. Er sollte eher vollste Zustimmung signalisieren. Ich wollte lediglich auf die meiner Meinung nach recht gespaltene Sichtweise einiger Leute hinweisen. Glücklicherweise fruchtet ein solcher Protest doch manchmal, siehe Rewe, die haben ihre Ellenlangen Vertragstexte bei der Zahlung per Lastschrift auch deutlich entschärft. Ich hoffe das die jeweiligen Unternehmen jetzt auch ordentlich eine auf die Finger bekommen und mit dem Schwachsinn aufhören.
    Aber das die Datenschützer mehrerer Bundesländer arlamiert sind finde ich schon recht lustig, da die Bundesregierung keinen deut besser ist. Und im Gegensatz zu irgendwelche Privaten Unternehmen welche ich umgehen kann ist bei den Behörden damit Schluss.
    Gut zu dem Thema passt IMHO auch der folgende Beitrag von X3
    Film
    Um nochmal zum eigentlichen Thema zurück zu kommen, auch bei Spiegel gibt es einen recht Sachlichen [URL=http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,719168,00.html]Artikel[/URL] dazu

  • Das war auch anders gemeint. Die Leute werfen freiwillig mit Ihren Daten um sich. Für ein paar lächerliche Punkte oder sonst einen Blödsinn werden Daten preisgegeben.


    Und von mal zu mal werden im Gegenzug natürlich auch die Firmen immer dreister. Und mit Daten kann man eine Menge Geld verdienen.


    Und man darf sich eben nicht wundern, wenn da alle auf den Zug aufspringen wollen. Und vor allem darf man sich nicht darüber aufregen, wenn man an anderer Stelle seine Daten freiwillig raus rückt.


    Die Leute desensibilisieren sich immer mehr selber. Natürlich fangen die Firmen harmlos an. Erstmal die Leute an ein harmloses Punktesystem gewöhnen, und am Schluß wird dann alles verwertet, ob man dann noch will, oder nicht.


    So lange die Leute den Datenschutz nicht wie Ihre Intimsphäre schützen (und das überall), so lange darf man sich eben nicht wundern, wenn das hier gerade mal ein lächerlicher kleiner Anfang wird. Das wird noch viel schlimmer werden.


    Und das ist hier nur durch Zufall bekannt geworden.


    Und man sieht es ja in letzter Zeit. Immer häufiger werden Firmen dabei erwischt, das Daten missbraucht werden (Hier kommt die goldene Regel ins Spiel: Daten die erhoben wurden, werden auch irgendwann missbraucht).


    Und bei jedem "Skandal" gibt es immer weniger Widerstand. Die Leute gewöhnen sich halt daran.


    Und entweder hören wir damit auf, unsere Daten zu verschleudern (zumindest so weit dies möglich ist; und dazu zählen eben auch der freiwillige Seelenstrip bei Facebook & Co), oder wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass das alles noch viel extremer werden wird.


    Und um Deinem Beispiel zu folgen: Es muß niemand mit PIN bezahlen - man kann es auch lassen.


    Aber genau hier ist das Problem: Die Leute wollen es und tun es FREIWILLIG!


    Und nein, Facebook ist nicht für alle Freiwillig, bzw. man kann es ja lassen. Dafür sorgen genau andere Vollschizos schon, das Daten unbeteiligter Dritte ins Netz gespeist werden.


    Und es war zufällig heute mal wieder ein Artikel drin, wie viel Geld man mit Daten der Leute verdienen kann. Und wundert es wirklich irgend jemand, das andere Firmen auf den Zug aufspringen wollen?


    Und was freiwillig beginnt, endet eben logischerweise in solchen Konsequenzen (das man irgendwann gar nicht mehr einwilligt, geschweige denn gefragt wird).

    "Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, eine Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben."

  • Zitat

    Original geschrieben von saintsimon
    Deine Beispiele sind solche, bei denen man explizit Exhibitionismus betreiben kann - oder man kann es lassen.


    Und auch hier gilt. Du kannst elektronische Zahlungs- und Kommunikationsvarianten nutzen - oder es lassen.


    Wer nicht versteht, was dabei passiert, lebt einfach an der Realität vorbei!


    Ich kontrolliere zum Beispiel sehr genau, was ich meinen Banken kommuniziere

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