Was passiert mit einem Flugticket, wenn jemand das Flugzeug freiwillig verlässt?

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    ... Es fällt mir wirklich schwer zu glauben, dass


    a) ein Fluggast sich so dämlich aufführt inbesondere vor dem Hintergrund das er sämtliche ihm angebotenen Alternativen ausschlägt ...


    Oh, doch! Und, so meine Beobachtung, je mehr Meilen auf dem Konto, desto schlimmer.


    Von daher empfinde ich es als sehr angenehme, dass die Lufthansa z.B. in Frankfurt und München ihre Hons in einer separaten Stallung untergebracht hat. :D

    - still loving WebOS -



  • Das war wahrscheinlich reine Kulanz, ein Rechtsanspruch besteht aber IMHO nicht.



    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Zitat

    Original geschrieben von Bigbamboo
    Oh, doch! Und, so meine Beobachtung, je mehr Meilen auf dem Konto, desto schlimmer.


    Das einige die ordentlich Meilen auf dem Konto haben der Meinung sind sie hätten den Flieger damit ja praktisch gekauft ist dabei eine andere Sache. ;)


    Aber jeder normal denkende Mensch (ja auch die Vielflieger) will doch primär sein Ziel erreichen, wer steigt denn da dann noch aus um dann einen Flieger später zu nehmen oder ggf. gar nicht mehr zu fliegen, nur weil man nicht am Gang sitzen kann? (Insbesondere da ein Tausch in der beschriebenen Version ja durchaus angeboten jedoch kategorisch abgelehnt worden ist).

  • Zitat

    Original geschrieben von Sliders
    Hmm, wenn so was in den USA passiert wäre, dann wären die SkyMarshalls direkt über den Mann hergefallen wegen den komischen TamTam...


    Skymarshalls gibt es nicht nur in den USA. Die deutsche Bundespolizei hat bspw. auch welche.

  • Wie kann es sein, das man nicht auf dem Platz sitzen kann, der einem zugeteilt wird?
    Kann ich mich dann auch einfach an den Notausgangplatz setzten und sagen ich kann nirgends anders sitzen, weil ich sonst womöglich eine Angstattacke bekomme oder ähnliches?
    Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass man den Platz nicht bekommt, der einem zugeteilt wurde. Klar, man kann sich umsetzten, wenn der Platz nicht belegt ist, aber nur dann meiner Meinung nach. Wurde der Platz belegt, muss er vom Passagier geräumt werden.
    So habe ich es bis jetzt immer erlebt und ich reise schon mein ganzes leben lang mehrmals im Jahr. Ich habe auch noch nicht erlebt, dass das Gepäck extra komplett ausgeräumt wird.

  • Wie einige vorher hier schon geschrieben haben, hat man als Fluggast auf fast gar nichts Anspruch, noch nichteinmal darauf, dass man mitgenommen wird. Es gibt ein kompliziertes System aus Entschädigungsleistungen für alles mögliche, welches die IATA regelt. Wenn man also nicht die Leistung erbracht bekommt, die man bezahlt hat, erhält man eine Kompensation dafür. Wie hoch und was, ist zentral von der IATA geregelt.


    Einen Anspruch auf einen bestimmten Platztyp hat man erst recht nicht, auf eine Kabinenklasse auch nicht. Da werden jetzt einige mit dem Stiefelchen aufstampfen und rumknatschen, ist aber leider so.

  • Zitat

    Original geschrieben von Telefonlady


    So habe ich es bis jetzt immer erlebt und ich reise schon mein ganzes leben lang mehrmals im Jahr. Ich habe auch noch nicht erlebt, dass das Gepäck extra komplett ausgeräumt wird.



    Doch, das wird wirklich gemacht.


    Als eines Tages auf einem Zwischenstop ein Passagier nicht zustieg, der aber Gepäck aufgegeben hatte, wurde das gesamte Gepäck nach dem des fehlenden Fluggastes durchsucht, was ca. eine Stunde gedauert hatte.


    Begründung: evtl. enthält das Gepäckstück eine Bombe o. ä.


    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Zitat

    Original geschrieben von Telefonlady
    Wie kann es sein, das man nicht auf dem Platz sitzen kann, der einem zugeteilt wird?


    Wenn zum Beispiel eine schwangere Frau beim Selbst-CheckIn einen Platz am Notausgang nimmt, dann muss sie im Flugzeug umgesetzt werden. Das geht dann meist nicht ohne, dass auch jemand anderes den Platz wechseln muss.

    Zitat

    Ich habe auch noch nicht erlebt, dass das Gepäck extra komplett ausgeräumt wird.


    Wenn du ersteres nicht erlebt hast, wirst du auch zweiteres nicht selbst erfahren haben.


    Grundsätzlich gilt jedoch (soweit ich weiß), dass nur dessen Gepäck befördert wird, wer auch tatsächlich an Bord ist. Das ist auch durchaus nachvollziehbar, denn Anschläge sind damit nur von Leuten möglich, die selbst nicht am Leben hängen. Aus der Ferne wäre die Hemmschwelle niedriger, irgendwas in einem Koffer via Funk-Signalen hochgehen zu lassen.
    Hat also jemand einen Koffer aufgegeben, steigt aber nicht in das Flugzeug, dann wird in der Regel der Koffer wieder rausgeholt. Das habe ich selbst auch schon erlebt.


    Bei dem Beispiel im ersten Posting hat der Fluggast die Sicherheitskontrolle betreten und Leistungen der Fluggesellschaft in Anspruch genommen, die ganz klar zur Erbringung der Dienstleistung gehören. Denn auch der Gepäcktransport zum Flugzeug und das Boarding sind Teil der Beförderung von A nach B.


    Grundsätzlich hat der Kunde Anspruch auf das, was er bezahlt hat. Ich kenne keine Airline, bei der man direkt bei der Buchung fest einen Sitzplatz bucht und bezahlt. Der Vertrag wird also niemals "Betrag X für Beförderung von A nach B am soundsovielten um soundsoviel Uhr auf Platz 7C" sein, sondern vielmehr bucht man nur für eine Klasse. Die Sitzplatzvergabe erfolgt erst beim CheckIn, also deutlich nach Abschluss des Kaufvertrages. Wenn man nicht auf seinem Wunschplatz sitzen kann, wird der Vertrag von der Gesellschaft trotzdem erfüllt.


    Man stelle sich vor, die Fluggäste setzen sich zur Hälfte aus magersüchtigen Models, zur anderen Hälfte aus deren übergewichtigen Managern zusammen. Da ist es auch nicht möglich, dass die Models alle rechts sitzen und die Manager links, denn so wäre das Flugzeug nicht flugfähig. Auch hier müsste, auch wenn beim CheckIn andere Plätze vergeben wurden, vor Ort im Flugzeug von der Crew ein vernünftiger Balance-Ausgleich geschaffen werden.


    Wer sich dem verweigert -> kann man denjenigen nicht wegen gefährlichem Eingriff in den Flugverkehr belangen?

  • 1. Es wird kein Gepäck mitgenommen wenn der Fluggast dazu nicht an Bord ist. Das wird sehr, sehr ernst genommen und im Zweifel alles Gepäck ausgeräumt um das Gepäckstück eines No-Show oder eines aussteigenden Passagiers aus der Maschine zu entfernen.
    Die Regel gibt es seit dem Lockerbie-Anschlag, bei dem die Bombe in einem Gepäckstück, zu dem kein Passagier an Bord war, versteckt war. Selbstmordattentäter wurden lange ausgeschlossen. Seit 9/11 und dem Schuhbomber wissen wir, dass diese Regel auch nicht mehr gilt, aber zumindest lebenslustige Täter kann man hier ausbremsen.


    2. Ob man das Ticket erstattet bekommt wenn man aussteigt weiß ich nicht, hängt vermutlich auch von der Buchungsklasse und den Konditionen ab.


    3. Definitiv wird jemand, der aussteigen will und damit Kosten verursacht (Verspätung, Crewwechsel, organisatorische Umstände) in Regress genommen. Rechtlich gilt: sobald die Türen den Flugzeugs zu sind ist der Kapitän die oberste Autorität an Bord, auch wenn das Flugzeug noch am Boden ist.


    Im Zusammenhang mit dem Spanair-Crash in Madrid 2008 wurde das Thema auch in Pilotenkreisen sehr diskutiert weil es - nach einem ersten missglückten Start mit anschließender Reparatur - Passagiere gab, die aussteigen wollten.


    Ein Kapitän wird sich bei einem Pax, der vehement darauf besteht aussteigen zu wollen, im Zweifel dafür entscheiden denjenigen tatsächlich aussteigen zu lassen wenn das Flugzeug noch am Boden ist. Es wäre Freiheitsberaubung den Passagier nicht aussteigen zu lassen und eine Gefahr für die Flugsicherheit einen unruly pax mitzunehmen.
    Dem Aussteiger muss aber klar sein, dass das richtig teuer wird, denn alle Kosten werden ihm aufgebrummt werden: Treibstoffkosten für die zusätzlichen Rollvorgänge am Boden, Passagiere verpassen den Anschlussflug und müssen umgebucht und entschädigt werden, Crew überschreitet womöglich die max. Dienstzeit und muss getauscht werden, Gepäck muss ausgepackt werden, Flugzeug muss neu disponiert werden weil der Flugplan durcheinander gerät usw..

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Telefonlady
    Kann ich mich dann auch einfach an den Notausgangplatz setzten und sagen ich kann nirgends anders sitzen, weil ich sonst womöglich eine Angstattacke bekomme oder ähnliches?


    Versuchen kannst Du es, allerdings wird dann der Passagier der eigentlich den Notausgangsplatz ergattert (oder wie bei manchen Airlines mittlerweile üblich teuer bezahlt) hat dann mit einer Stewardess auftauchen und die Dame wird Dich freundlich aber bestimmt darauf hinweisen, dass Ihr Deine Angstattacken relativ egal sind und Du Dich bitte umgehend auf Deinen eigentlichen Platz begeben möchtest.


    Besonders spannend wird es wenn Du dann auf diese Aufforderung hin tatsächlich eine Angstattacke markierst und deswegen vom Piloten der Maschine verwiesen wirst, dann kannst Du gleich selber testen, ob und unter welchen Umständen die Airline Dich dann für die Verspätung in Regress nimmt. ;)


    Selbst schon im Flieger erlebt: Die "eigenen" (Standard)Plätze sind belegt weil da jemand das mit den Reihen wohl nicht richtig lesen konnte oder wollte, die Stewardess hat dann aus pragmatischen Gründen uns angewiesen wir sollen 2 Reihen weiter hinten Platz nehmen, anstatt jetzt alle Beteiligten noch mal hochzujagen, dass Gepäck umzuräumen usw. usf..


    War mir im Endeffekt egal, aber ich hätte jetzt auch keine Diskussion mit ihr angefangen und auf "meinen" ursprünglichen Platz bestanden.


    EDIT:
    Und was das mit dem Gepäck betrifft:
    Jeder der schon mal über Amsterdam geflogen ist, sollte die minütlichen Ansagen ala "Mr. XXXXX you are delaying the flight, proceed to gate XY immediately or we will continue to unload your baggage..." kennen, und ja das meinen die durchaus ernst.

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