Krieg im Irak

  • Zitat

    Original geschrieben von handyman1981
    So?
    Seit wann erschießt man den einfach so haufenweise (Kriegs-) Gefangene?


    Du beziehst dich wahrscheinlich auf die Genfer K. Artikel 3, 4 etc.
    Glaube kaum das die Jungs dort Mitglieder sind :D


    Seit wann willst Du wissen?
    Schon immer, ist ein legitimes Instrument um Angst, Einschüchterung zu betreiben etc.


    Ich kann dir aber aus eine Praktischen Erfahrung heraus sagen, das Zivilisten und Soldaten oft nur sehr schwer auseinanderzuhalten sind.
    Denn oft wird auch eine Uniform einfach ausgezogen, es ist schließlich egal ob jemand mit einer Uniform schießt oder ohne.
    Bewaffnet ist bewaffnet, es werden auch oft Zivilisten als Schutzschilder eingesetzt etc. um Kampfhandlungen zu verlangsamen oder abzulenken etc.


    Da man sich in solchen Situationen nicht hinsetzen kann und Theorie wälzen, was darf ich jetzt und was nicht, wird erstmal gehandelt und das Leben der eigenen Soldaten geschützt ohne den gegebenen Befehl zu vernachlässigen.


    Aber wie gesagt der Umgang mit Kriegsgefangenen und Zivilisten ist eine Gradwanderung. gerade weil an Kriegsverbrechen sehr oft Millitärs und Zivilisten beteiligt sind.


    Trifft man bei einer Gegenoffensive auf diese bekannten Leute, werden die bestimmt nicht "human" behandelt.


    Auge um Auge, Zahn um Zahn ist die Devise die Praktiziert wird und sich bewährt hat.


    Bilder sind Momentaufnahemen und zeigen immer nur das Ergebniss, aber nie den Weg wie es dazu gekommen ist!

  • Zitat

    Original geschrieben von handyman1981
    So?
    Seit wann erschießt man den einfach so haufenweise (Kriegs-) Gefangene?


    Vornweg: Ich verabscheue jede Form der Gewalt, und jeden Verstoß gegen die Genfer Konvention.


    Nur ist es leider wirklich so, dass z.B. das zu Tode Foltern oder Erschießen von Kriegsgefangenen z.B. durch die USA und ihre Verbündeten kaum in den Medien dargestellt wird bzw. als unvermeidbar dargestellt wird. Ich erinnere z.B. an die Vorgänge in Vietnam, im Irak- Krieg, und in Libyen. Alleine unmittelbar nach der Gefangennahme von Gadhaffis Konvoi wurden in einem als Gefängnis dienenden Hotel mal eben mindestens 66 Gefangene ermordet.

  • Zitat

    Original geschrieben von Tiziano
    ... Denn oft wird auch eine Uniform einfach ausgezogen, es ist schließlich egal ob jemand mit einer Uniform schießt oder ohne.

    Irrtum! In einem Krieg schützt dich die Uniform und dir stehen alle Rechte eines Kriegsgefangenen zu. Wird man aber als Zivilist oder in einer "getürkten" Uniform mit einer Waffe oder bei Kampfhandlungen angetroffen, kann man standrechtlich Erschossen werden und unterliegt nicht dem Schutz als Kriegsgefangener.


    Zur Gültigkeit der Genfer Konventionen:

    Zitat

    (die) Gültigkeit besagt, dass die Bestimmungen der Konvention im Falle eines Krieges zwischen zwei oder mehr Vertragsparteien gelten und nur bindend sind, solange alle beteiligten Konfliktparteien dem Abkommen beigetreten sind. Der Kriegseintritt eines Landes, das nicht Vertragspartei der Konvention ist, setzt also deren Gültigkeit für alle beteiligten Staaten außer Kraft.


    Zitat

    "Im übrigen sind die sogenannten Genfer Konventionen völkerrechtliche Abkommen, die im Kriege zwischen Staaten Anwendung finden. Gewisse Bestimmungen dieser Abkommen haben zwar auch im Falle von Bürgerkriegen Gültigkeit; Ordnungsdienst-Einsätze der Polizei fallen nicht darunter."

  • Es wird doch wohl niemand ernsthaft erwarten können, dass bei Kriegshandlungen in dieser Region die Genfer Konvention konsequent eingehalten wird. Daran zu glauben, hielte ich für mehr als blauäugig.


    Ich hielte es schon für einen großen Erfolg, wenn die Parteien durch internationale Vermittlung wenigstens zur freiwilligen Einhaltung einiger weniger Mindeststandards angehalten werden könnten. So kann etwa das IRK wegen seiner (zuweilen kritisierten) strikten Neutralität in etlichen Fällen humanitäre Zugeständnisse erzielen - mehr dürfte aber kaum zu erwarten sein.

  • Es spielt in weiten Teilen dieser Welt keine Rolle was man für Klamotten trägt.
    Die Genfer Konvention ist dort weniger Wert wie ein fetzen Klopapier nachdem man es zu seinem eigentlichen Zweck benutzt hat ;) Deshalb hat man ja in den letzten Jahren eigens die Terroristen erfunden ;) Mittlerweile sind ja (gefühlt) alle auf was bestimmte Völkergruppen schießen Terroristen. Und die, so zeigt es und Guantanamo unterliegen nicht der Genfer Konvention.


    Aber seien wir mal ehrlich.
    In der Genfer Konvention steht z.B. auch das man unter gewissen Voraussetzungen (Flieger in Not) nicht auf feindliche Fallschirmspringer schießen darf bis sie am Boden sind.


    Wer bitte denkt sich so etwas aus? Und wer bitte würde sich an sowas halten?
    Krieg ist eine grausame Sache. Und es steht außer Frage das dieser auch gewissen Regeln unterliegen sollte. Aber man sollte realistisch sein und keine Regeln aufstellen an die sich kein vernünftiger Mensch halten würde.


    Also wenn jemand mein Land angreift und ich die Möglichkeit habe ihn zu erschießen bevor er überhaupt Schaden anrichten kann dann würde ich das tun. Und Gefangene würde ich auch nur soweit machen wie ich mit ihnen klar kommen könnte. Wir sind bei der Grundausbildung teilweise in Zweiergruppen durch den Wald gezogen. Im Kriegsfall könnte man da zuzweit 4-5 vielleicht 7-8 Gefangene halbwegs unter Kontrolle halten. Irgendwann mal würde man Gefahr laufen von ihnen überwältigt zu werden und beim kleinsten Hinterhalt hätte man definitiv keine Chance. Was sollte man denn laut Genfer Konvention in so einem Fall tun? Denen die zuviel sind einen schönen Abend wünschen und den Weg zur nächsten Kneipe zeigen? :confused: In der Realität werden die erschossen. Tut mir leid wenn das einige nicht Wahr haben wollen aber es ist so.

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Es wird doch wohl niemand ernsthaft erwarten können, dass bei Kriegshandlungen in dieser Region die Genfer Konvention konsequent eingehalten wird. Daran zu glauben, hielte ich für mehr als blauäugig.

    Mir ist kein Krieg bekannt, in welcher Region auch immer, wo die Genfer Konvention wirklich konsequent von allen Seiten eingehalten wurde. Eine Bestrafung hat, wenn überhaupt, meist nur der Verlierer des Krieges zu befürchten.


    CK-187;
    Ich kenne zwar nicht deine Grundausbildung, aber uns hat man in der Grundausbildung in den späten 80'er Jahren sehrwohl beigebracht, wie man eine große Anzahl Gefangener mit relativ wenig Personal "betreut".

  • Zitat

    Irrtum! In einem Krieg schützt dich die Uniform und dir stehen alle Rechte eines Kriegsgefangenen zu. Wird man aber als Zivilist oder in einer "getürkten" Uniform mit einer Waffe oder bei Kampfhandlungen angetroffen, kann man standrechtlich Erschossen werden und unterliegt nicht dem Schutz als Kriegsgefangener.


    Eine Uniform schützt einen also?
    Allerdings nur, wenn deine Feinde Idealisten sind und eine unnatürliche Moralvorstellung haben.
    Praktisch ist es so das alles was eine Waffe trägt und an den Kampfhandlungen teilnimmt, ob direkt oder indirekt.
    Bekämpft wird bzw. nicht lange gefackelt wird, bestenfalls wird nach vollständiger Ausführung des Befehls gefragt, wer was ist oder glaubt zu sein.
    Gerade bei schnellen Vorstößen etc. hält sich niemand damit auf Kampfkraft abzugeben bzw. Soldaten dafür abzustellen auf Gefangene aufzupassen.
    Es ist absurd von Schutz zu sprechen, während einer Kriegshandlung!
    Diesen gibt es nicht und wird es auch nie geben.
    Wir haben während der Offiziersausbildung logischerweise auch dieses Thema behandelt, allerdings ist es für die Praxis eher unrelevant.
    Da geht der Schutz der eigenen Truppe über alles!


    Ist wie beim Führerschein, alle wissen das man mit PKW im Ort nur 50 fahren darf und mit LKW auf der Piste max. 80 Kmh, nur was passiert in der Realität?


    Die Medien haben das Bild des Krieges "Konsumfreundlich" hingebogen bzw. es geschafft in den Köpfen der Menschen etwas "humanes" zu verankern, wenn es um Krieg geht.
    Nur leider gibt es dabei nix Humanes, außer vielleicht die Profitgier etc.

  • Kommt immer auf die Situation an ;)
    Es können auch zwei Soldaten eine große Anzahl Gefangener "betreuen". Es gibt aber auch Situationen in denen man selbst wenige Gefangene nicht irgendwo hinbekommt. Kommt drauf an was man in dem Moment noch so zu tun hat ;)


    Eine Einheit mit bordeauxfarbenen Barett (in meinem Land grünes Barett) dürfte sich selten durch Gefangene aufhalten lassen.

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Zitat

    Original geschrieben von CK-187
    Kommt immer auf die Situation an ;)
    Es können auch zwei Soldaten eine große Anzahl Gefangener "betreuen". Es gibt aber auch Situationen in denen man selbst wenige Gefangene nicht irgendwo hinbekommt. Kommt drauf an was man in dem Moment noch so zu tun hat ;)


    Eine Einheit mit bordeauxfarbenen Barett (in meinem Land grünes Barett) dürfte sich selten durch Gefangene aufhalten lassen.


    Das beste ist überhaupt keine Gefangene.
    Die Situation ist in der Regel immer grenzwertig, es gibt Millitärs die gezielt Zivilisten eingesetzt haben, um den Vormarsch der Angreifenden Truppen zu verzögern.
    Man kann Zivilisten nicht nur als Schutzschilde benutzen, man kann sie z.B zu Menschlichen Sprengfallen umfunktionieren, da gibt es 2 Versionen von.
    Die Lebendige und die Tote, kannst ja mal durch ne Straße fahren mit deinem Zug, in der Leichen liegen.
    Räumste die Leichen weg, fliegen sie dir um die Ohren.
    Wirst Du langsamer gibste ein gutes Ziel ab, für deine Gegner.


    Also was machste?
    Du gibst z.B den Scharfschützen möglichst mit Kaliber 50, den Befehl die Sprengfallen zu neutralisieren.
    Sofern dies möglich ist und diese auch Einsicht haben, haben diese keine Einsicht müssen die Bordgeschütze herhalten.
    Dann fährste drüber und achtest auf die umliegenden Häuser, Eigensicherung etc. wäre eine möglichkeit.



    Als Offizier muss man ständig abwägen, mit welcher Anzahl von Leben man die meisten Leben Retten kann.


    Sicher man kann mit wenigen Soldaten, eine größere Menge an Personen "bewachen".
    Das bedarf aber einer längeren Vorbereitung, oft ist die Zeit dafür nicht da.

  • Sag ich doch. In der Realität wird auf alles geschossen was auch nur einen Hauch von Gefahr bedeuten könnte. Und mit jeder neuen Erfahrung sinkt das Niveau dessen was man als Bedrohung wahrnimmt. Und im Zweifelsfall metzelt man lieber zwei Großfamilien mehr weg als das die eigenen Kinder zuhause ohne Vater aufwachsen. Das mag vielleicht hart klingen aber ist die bittere Realität.

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

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