Hallo zusammen,
meine Frau und ich haben derzeit das Problem, dass sie einen Brief vom Nachlassgericht bekommen hat, und als Miterbe in einer Nachlasssache in Frage kommt. Der Brief ist uns im August zugegangen, wir haben 6 Wochen Zeit, um uns darüber klar zu werden, ob wir das Erbe annehmen wollen oder nicht. Circa um den 10. September müssen wir uns im Fall einer Ablehnung spätestens beim Notar melden, um das ganze schriftlich niederzulegen (das Nachlassgericht ist 300 km entfernt, deshalb für uns nicht praktikabel).
Das Problem dabei ist, dass wir die Verstorbene nicht wirklich kennen. Ist wohl eine Tante der Mutter meiner Frau, aber der letzte Kontakt liegt wohl schon Jahrzehnte zurück, keiner kennt da irgendwen. Auch die Mutter meiner Frau ist schon verstorben, deshalb sind wir ja erst nachgerückt. Der Anteil am Erbe würde laut Schreiben des Gerichtes 1/36 betragen.
Ich hab auch schon mit einem Anwalt gesprochen, wie man da vorgehen kann, da wir ehrlich gesagt keine Lust haben, Schulden zu erben, und es sind nun mal Fremde für uns, wir wissen einfach gar nichts, außer dass die vor 40 Jahren mal ein Grundstück mit Haus am Land hatten, aber 40 Jahre sind halt auch ne lange Zeit, da kann viel passieren, in jede Richtung.
Ich hab auch schon ein Schreiben an das Nachlassgericht geschickt, mir (bzw. meiner Frau) doch bitte die Namen und Anschriften aller Miterben zu nennen, ggf. die Meldung ob weitere Erben schon das Erbe ausgeschlagen haben sowie den Initiator der Nachlasssache, weil irgendjemand muss das ja angestossen haben, das Nachlassgericht wird ja nicht von alleine tätig. Könnte ja auch ne Bank sein die ihre Schulden zurück will. Bisher hab ich aber noch keinerlei Rückmeldung bekommen, und so langsam läuft uns die Zeit davon.
Der Anwalt hat nur gemeint, dass ich recht viel mehr auch nicht machen kann, als das was ich vom Nachlassgericht angefordert habe. Alles andere ist dann abwägen, er meinte halt nur, dass der Erbanteil von 1/36 darauf hindeutet, dass wir nicht die ersten in der Erbfolge sind, und es deshalb auch sein könnte, dass näherstehende Personen das Erbe infolge eines besseren Kenntnisstandes über die Vermögensverhältnisse womöglich abgelehnt haben. Aber das ist halt auch nichts handfestes, einfach eine Annahme.
Hat jemand ne Idee, was ich überhaupt noch machen kann, vor allem in der Kürze der Zeit? Stand heute würden wir das Erbe wohl ablehnen, auch weil der Erbteil sehr gering ist, da müsste schon wirklich viel Geld vorhanden sein, wenn da was dabei rausspringen sollte. Hat jemand auch ne Hausnummer was so ein Notar kostet wenn wir den für die Ausschlagung bemühen müssen? Ist alles komplettes Neuland für uns, haben wir bisher noch nie benötigt.
Viele Grüße,
Florian