Chinesen rüsten deutsche Mobilfunknetze aus, ist das bedenklich?

  • In Deutschland (und auch in anderen Ländern) werden die Netze der Mobilfunkanbieter fast nur noch von chinesischen Firmen wie Huawei und ZTE ausgerüstet und teilweise sogar gewartet. Natürlich aus Kostengründen.
    In meinen Augen ist dies etwas bedenklich, das gerade die Chinesen beim Thema Spionage ganz oben stehen. In Indien wurden diese chinesischen Konzerne deshalb verbannt und durften nicht das Netz aufbauen. In der Zeitschrift Capital war auch mal ein Bericht zu dem Thema und den Bedenken, ob Huawei nicht Abhörmechanismen in die Basisstationen einbaut. Möglich wäre dies ja, da China immer mehr an Macht gewinnen will.
    Ich bin definitiv kein Freund von Outsourcing, auch wenn es heutzutage notwendig ist auf Grund der Kosteneinsparung.


    Was meint ihr dazu? Mögliche Gefahr? Oder nur Paranoia?

  • Das passt ja zum neuesten Bericht des Pentagons, wonach China heimliche Aufrüstung des Militärs betreibt.


    Die Zweifel darf man ruhig haben, da China in Sachen Cyberterrorismus Marktführer ist.


    Nur glaube ich, dass sich der BND schon längst eingeschaltet hätte falls es Zweifel gibt. Die verfolgen ja auch alle Investitionen der Telekom.


    Außerdem ist doch Huawei auch sehr in den USA tätig? Und wenn USA, dass Land der tausend NAchrichtendienste keinen Einwand hat, dann kann es nicht so schlimm sein.

    Vier Dinge die größer sind als alle anderen:


    Frauen und Pferde und Macht und Krieg

  • Wisst ihr wieviel von dem was wir täglich nutzen schon aus China kommt !? Da kommt es auf das ein oder andere Hardwareteil im Mobilfunk auch nicht mehr an. ;) Solange es vernünftig läuft,ist doch alles ok.

  • Re: Chinesen rüsten deutsche Mobilfunknetze aus, ist das bedenklich?


    Zitat

    Original geschrieben von Watson203
    Ich bin definitiv kein Freund von Outsourcing, auch wenn es heutzutage notwendig ist auf Grund der Kosteneinsparung.


    Ohoh ... Also DAS würde ich nicht unterstreichen. Outsourcing ist nicht aufgrund der Kosteneinsparung NOTWENDIG, sondern es wird (meist vom Sharholder), erwartet. Nicht mehr, nicht weniger. Den Unternehmen ging es auch ohne Outscouring meist blendent, lediglich die Zahlen würde nicht mehr sooo grandios sein, um jeden zu frieden zu stellen.


    Das Unternehmen wird doch schon lange nicht mehr an der Leistung, sondern nach Aktienkurs bewertet.


    Aber, sein's drum. Das einzige, was von z.B. HUAWEI aus China kommt, ist die Hardware und evtl. ein paar Multiplikatoren für's KnowHow und Führungskräfte. Der Rest wird später von einheimischen Subunternehnern und Mitarbeitern in der deutsche Huawei-Niederlassung z.B. gemacht (ungeachtet ob Deutsche, Polen, türkische Migranten oder sonstwer ist - halt Leute die hier Leben oder ohnehin im Zuge der EU hier arbeiten).

  • Ich frage mich wie das ablaufen sollte. Die Mobilfunkmasten an sich irgendwie zu manipulieren, ohne das es auffällt, halte ich ja noch für möglich. Ein extra chip oder einfach ein chip mit ein paar eingebauten "extras" ist ja durchaus machbar. Man könnte also die kommunikation abfangen, aber wie will man sie nach china bringen?! Ich meine die masten sind wohl kaum selber dazu in der lage wichtiges von unwichtigen zu unterscheiden und mal eben so die komplette kommunikation der masten nach China umleiten wäre wohl unmöglich.


    Also sollen sich Chinesische hacker in die manipulierten masten "einhacken" um gezielt kommunikation abzufangen? Oder müssen gar leute vor ort sich in die Masten einklinken? Irgendwie nicht so wahrscheinlich, schließlich reden wir hier von millionen Basistationen weltweit.


    Außerdem wäre es ein absoluter GAU wenn das auffällt. Klar Betreiben die Chinesen schon jetzt wirtchaftsspionage, aber immer indirekt und verschleiert. Wenn das auffällt kann man oft nicht mehr sagen als das es vmtl. das werk Chinesischer hacker war, aber niemand kann sagen ob der staat, ein unternehmen oder privatpersonen dahinter stecken. Wenn nun aber plötzlich klar ist das in allen UMTS-Basisstationen von ZTE irgendwelche Spionagewerkzeuge eingebaut sind, würde das wohl den ruin des unternehmens bedeuten. Huawei würde wohl gleich mit untergehen und das vertrauen in Chinesische Hight-tech produkte auf jahrzehnte vernichtet.


    Das verbot der Inder wird wohl eher aus übertriebener Prävention stammen und auch wirtschaftliche interessen dürften eine wichtige rolle spielen. Indien betrachtet China als seinen größten wirtschaftlichen konkurrenten, wenn man da mal ein paar Chineseische unternehmen vom heimischen markt ausschließen kann und dafür eine gute ausrede hat, wird das wohl gern mitgenommen.


    Kommuniaktion die wirklich schützenwert ist sollte so oder so nicht über das Mobilfunknetz ablaufen und wenn dann nur über extra verschlüsselte datenverbindungen (wie es bspw. die Bundesregierung macht), schließlich hört ja auch die NSA gerne Funkverbindungen ab und GSM ist ja längst nicht mehr sicher.




    edit: Bzgl. des outsourcing, klar bedeuted das oft das unternehmen auf kosten von Arbeitnehmern geld sparen, aber nicht selten hat es auch positives. Schließlich bedeuted es Spezialisierung und effizienzsteigerung. Ich glaube man findet ekine Unternehmen mit mehr als 20 angestellten mehr das nicht mindestens eine tätigkeit ausgelagert hat.
    Ein gutes beispiel ist doch die betreung von Firmennetzwerken: Eine firma mit 20 büroarbeitsplätzen kommt kaum noch ohne eigenes netzwerk mit server aus, aber daüfr einen eigenen Systembetreuer einzustellen wäre Overkill, also wird es Outgesourced und gerade bei sowelchen sachen bedeuted das nicht das am ende der Netzwerkadmin weniger verdient.

  • Ohne jetzt auf Paranoid zu machen; aber wenn man nur mal schaut, mit welchen primitiven Mitteln in der DDR die Stasi da für Dinge gemacht hat, würde ich einfach mal gar nicht so kompliziert denken (Es geht jetzt um das technische Thema, nicht das politische!).


    Es gibt so viele Möglichkeiten, so viele Angriffspunkte, das man da gar nicht groß die Sendeanlagen "ab Werk" manipulieren muß.


    Vieles geht mit primitiveren Mitteln sehr viel einfacher und viel unauffälliger.


    Und man sollte nicht unbedingt China als den "bösen Kommunisten" hinstellen. Die Amis spionieren uns schon seit Jahrzehnten aus, und keinen Interessiert es. Und es ist die USA, die immer wieder gerne aus wirtschaftlichen Interessen Krieg anfangen. Also da würde ich mich um China deutlich weniger sorgen.


    Und so lange alle die Chinesen mit Top Technologie freiwillig ausstatten (Outsourcing sei dank) brauchen die noch nicht mal groß Wirtschaftsspionage zu betreiben.


    Aber ich vermute, irgendein Feinbild muß es wohl immer geben.

    "Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, eine Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben."

  • Da steckt definitiv was in den Geräten drin.


    Schließlich müssen auch alle Security und Netzwerkhersteller dem Pentagon sämtliche Codes bzw. Backdoordaten abliefern, bevor sie von dort Aufträge erhalten.


    Huawei war früher mal Co-Producer von Cisco Produkten und hat diese fix mal kopiert und unter eigenem Namen auf den Markt gebracht.


    Huawei gehört eigentlich auch dem chinesischen Regime und in Deutschland ist ein Großteil der Techniker auch chinesischer Abstammung.

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    Ericsson T39m
    Legends never Die!
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  • Stimmt, das ist noch ein wichtiger Aspekt. Huawei ist nicht unabhängig, sondern quasi ein chinesischer Staatskonzern, zumindest gibt der Staat dem Unternehmen vor was sie zu tun haben. Und das ist schon was anderes, als wenn es ein unabhängiges Unternehmen wäre.
    Man kann es auch etwas drastischer ausdrücken: Der Staat China baut unsere Mobilfunkmasten.


    Interessanter Artikel:
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,493664,00.html

  • Re: NSN und Abhörtechnik


    Zitat

    Original geschrieben von weichei
    Und war es nicht Nokia-Siemens-Network, die Abhörtechnik in den Iran geliefert haben. NSN! Ein deutsch-finnisches Joiint-Veture! Nur mal so am Rande


    Ist damit gar nicht vergleichbar. Es geht ja nicht darum, der Regierung vor Ort Bespitzelungsmöglichkeiten zu bieten. Technisch ist Deep-Packet-Inspection auch heute bereits in Deutschland möglich. Ist halt ein Standardfeature heutiger Netzwerkkomponenten, wie auch von galahad13 erwähnt.


    Zitat

    Original geschrieben von Kallenpeter
    Kommuniaktion die wirklich schützenwert ist sollte so oder so nicht über das Mobilfunknetz ablaufen und wenn dann nur über extra verschlüsselte datenverbindungen (wie es bspw. die Bundesregierung macht), schließlich hört ja auch die NSA gerne Funkverbindungen ab und GSM ist ja längst nicht mehr sicher.


    Welches private Wirtschaftsunternehmen setzt eigentlich auf verschlüsselte Mobilfunk- und Festnetzverbindungen, auch bei Telefonaten mit Kunden? Es geht schließlich auch um Wirtschaftsspionage und nicht nur um nationale Sicherheit.

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

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