Netzausbau: LTE (alle Netze)

  • Ich glaub zwar auch das es fast überall möglich sein dürfte zumindest einen Notruf aufzubauen, aber aus fahrenden Fahrzeugen heraus kann es ganz leicht passieren das die Verbindung abreisst bevor man alle wichtigen Sachen mitteilen konnte.


    Denn Handover zwischen den verschiedenen Netzen geht auch bei Notrufen nicht.

    Nicht nur, dass es kein Handover gibt, es wird auch immer das Heimatnetz der SIM bevorzugt. Auch wenn der Empfang so schlecht ist, dass ein verständliches Gespräch unmöglich ist.

    Es hält sich zwar die Mär, dass sich automatisch das stärkste Netz gesucht wird, doch das passiert nur wenn gar kein Empfang des Heimatnetzes mehr gegeben ist. Die Lösungsmöglichkeit, einen Notruf von einem Gerät ohne (aktive) SIM-Karte abzusetzen hat man in Deutschland ja leider generell gesperrt.


    Notruf vor Ort ist einem dann unmöglich weil man den falschen Netzbetreiber hat. Leider schon mehrfach erlebt. (Allerdings nicht im fahrenden Zug, wo sich eine kritische Empfangssituation ohne eigens Zutun nach einiger Zeit wieder auflösen würde.)

    Wenn du im Zug bist und es tritt ein Notfall ein bitte nicht selbst einen Notruf absetzen sondern das Zugpersonal informieren, diese rufen über den zuständigen Fahrdienstleiter dann um Hilfe.

    Ich finde es höhst irritierend, praxisfern und potenziell lebensgefährlich von einem Notruf abzuraten und stattdessen aufzufordern sich an (oft nicht mal vorhandenes) Zugpersonal zu wenden, dass man auch erst suchen müsste:!: (Brauchte ich aus anderen Gründen Zugpersonal, bin ich oft etliche Minuten lang durch den Zug gelaufen, teils sogar erfolglos. Im Notfall würde so nur wertvolle Zeit verschwendet:!:)


    Wie es dann praktisch funktioniert, wenn bei einem Notfall kein sichtbares/ansprechbares Personal im jew. Wagen (oder ganzen Zug) ist, habe ich auch schon miterlebt. Bei Doppeltraktion ist man im hinteren Zugteil ja oft ganz offensichtlich auf sich allein gestellt. Und am nächsten Halt in den vorderen Zugteil zu hechten (was bei wenigen Sekunden Türfreigabe auch leicht schief gehen kann) um dann vor der Fahrerkabine Radau zu machen bringt auch nicht zuverlässig und schnell das "Gewünschte".

    (Wenn man von Heiserkeit und schmerzenden Händen vom Hämmern und einem "Empfangskomitee" der Bundespolizei am nächsten größeren Hauptbahnhof absieht, wobei doch eigentlich ein Notarzt benötigt worden wäre, der bis zu diesem Zeitpunkt nicht mal alarmiert wurde! Da kann man nur hoffen, dass bei einem med. Notfall dann nicht so viel Verzögerung eingetreten ist, dass die Person in Not deswegen verstirbt. - Ist wohl nicht, oder ich habs nur nie erfahren.)


    Auch wenns vielleicht nicht gefällt, ich denke diesen Unsinn macht so wohl eh keiner der ein funktionierendes Handy zur Verfügung hat.

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  • Ich finde es höhst irritierend, praxisfern und potenziell lebensgefährlich von einem Notruf abzuraten und stattdessen aufzufordern sich an (oft nicht mal vorhandenes) Zugpersonal zu wenden, dass man auch erst suchen müsste:!: (Brauchte ich aus anderen Gründen Zugpersonal, bin ich oft etliche Minuten lang durch den Zug gelaufen, teils sogar erfolglos. Im Notfall würde so nur wertvolle Zeit verschwendet:!:)


    Wie es dann praktisch funktioniert, wenn bei einem Notfall kein sichtbares/ansprechbares Personal im jew. Wagen (oder ganzen Zug) ist, habe ich auch schon miterlebt. Bei Doppeltraktion ist man im hinteren Zugteil ja oft ganz offensichtlich auf sich allein gestellt. Und am nächsten Halt in den vorderen Zugteil zu hechten (was bei wenigen Sekunden Türfreigabe auch leicht schief gehen kann) um dann vor der Fahrerkabine Radau zu machen bringt auch nicht zuverlässig und schnell das "Gewünschte".

    (Wenn man von Heiserkeit und schmerzenden Händen vom Hämmern und einem "Empfangskomitee" der Bundespolizei am nächsten größeren Hauptbahnhof absieht, wobei doch eigentlich ein Notarzt benötigt worden wäre, der bis zu diesem Zeitpunkt nicht mal alarmiert wurde! Da kann man nur hoffen, dass bei einem med. Notfall dann nicht so viel Verzögerung eingetreten ist, dass die Person in Not deswegen verstirbt. - Ist wohl nicht, oder ich habs nur nie erfahren.)

    Doch es ist sogar höchst sinnvoll. Denn so kann der Einsatz der Rettungskräfte besser koordiniert werden. So wird dann ein Haltepunkt vereinbart, der aus zeitlicher Sicht der schnellste Zugriffspunkt für die Einsatzkräfte ist. Während bei einem normalen Notruf aus dem fahrenden Zug heraus die meisten Reisenden keine Ahnung haben wo sie sich gerade befinden. Ja die Meldekette wird dadurch länger, die Abstimmung aber eben in der Regel auch deutlich besser.
    Und in der Regel hast du bei mehreren Zugteilen auch mehrere Zugbegleiter. Und bei Zügen ohne Zugpersonal (z.B. S-Bahn) gibt es dann im Türbereich oft entsprechende Sprechstellen an denen man Kontakt zum Triebfahrzeugführer aufnehmen kann.

  • Und bei Zügen ohne Zugpersonal (z.B. S-Bahn) gibt es dann im Türbereich oft entsprechende Sprechstellen an denen man Kontakt zum Triebfahrzeugführer aufnehmen kann.

    Die sind mir tatsächlich letztens erst aufgefallen.

  • Dann müsste man aber in der Netzsuche das GSM-R Netz eigentlich sehen?

    Der Signalisierungsträger wird von normalen Geräten nicht als solcher erkannt. Ein paar alte Nokia gibt es, die in der Anfangszeit von GSM-R genutzt wurden als mobiles Gerät. Ebenso hat es Androidbasierte Smartphones, die für GSM-R nutzbar sind, wenn du da CM laufen lässt, müsste es auswertbar sein.

    Immer unterwegs auf Straße und Schienen mit:
    Samsung Galaxy A54 - Physische SIM: Vodafone + 1&1. // eSIM: o2 + Telekom.

    o2 VDSL mit AVM FritzBox 7590 AX /// Viele viele Test-SIM und ein im Aufbau befindliches Gerätemuseum.

  • Ich finde es höhst irritierend, praxisfern und potenziell lebensgefährlich von einem Notruf abzuraten und stattdessen aufzufordern sich an (oft nicht mal vorhandenes) Zugpersonal zu wenden, dass man auch erst suchen müsste:!: (Brauchte ich aus anderen Gründen Zugpersonal, bin ich oft etliche Minuten lang durch den Zug gelaufen, teils sogar erfolglos. Im Notfall würde so nur wertvolle Zeit verschwendet:!:)

    In einem Notfall kann man wenig falsch machen (ausser garnix) und daher gibt es z.B. für Bahnmitarbeiter auch sehr wenige Vorgaben ausser sinngemäß eine der Situation angepasste Maßnahme zu treffen. Selbiges gilt für den Fahrgast, der sich wie im Flugzeug (dort wird es vor jedem Abflug vorgetanzt...) mit Notfalleinrichtungen, mindestens deren Standort vertraut machen muss. Eine Noteinrichtung in modernen Fahrzeugen ist die Sprechstelle, hier erhält man sofort Kontakt mit dem Zugpersonal. Ebenso hätten wir in einem wirklichen Notfall auch die Notbremse - diese ist bei allen Fahrzeugen, die nicht mit Personal im Fahrgastraum besetzt sind überbrückt, d.h. sie löst beim Lokführer nur ein Signal aus und er hat zu handeln. Hier wieder der Situation angepasst gehandelt. Ist keine Gefahr für die Zugfahrt ersichtlich wird bis zum nächsten sicheren Halt gefahren, zur Not die Strecke gesperrt und dann gehts zur Erkundung. Ist Zugpersonal vorhanden wird die Notbremse vom Personal im Wagen zurückgestellt, d.h. da erscheint ganz schnell jemand bei dir im Wagen und schon geht die Meldekette sauber los. Und sollte irgendjemand wegen des Ziehens der Notbremse in einem Fahrzeug in so einem Fall Probleme bekommen bitte direkt sich bei mir melden, dafür haben wir einen Mitarbeiter im Betrieb, der gleist entsprechende Beschwerdeführer ganz schnell wieder auf. Denn genau für solche Fälle gibt es diese Einrichtungen.


    Sowohl Zugpersonal als auch Fahrdienstleiter sind deutlich intensiver als die meisten Fahrgäste auf das absetzen eines qualifizierten Notrufs geschult. Kommt der Notruf von den Fahrgästen wird erfahrungsgemäß zu wenig gesagt aber übertrieben (Stresssituation, ganz klar, kein Vorwurf), so entstehen am Ende noch größere Probleme, es ist nämlich erstaunlich wie schnell Leute wieder ansprechbar sind, die vor zwei Minuten noch wie tot aussehend am Boden gelegen haben.


    Abseits davon wurde ja auch schon eingeworfen, im fahrenden Zug bietet der Ruf vom normalen Handy aus deutlich größeres Potential nicht anzukommen, versuchen nun mehrere den Notruf, kann es passieren, dass die Rettungsleitstelle von einem Massenanfall ausgeht. Mir standen schon drei komplette Feuerwehrzüge am Bahnsteig - für ein unterzuckertes Mädl, dem frische Luft und Betreuung gereicht hätte. Die alarmierten Kräfte stehen dann für andere Fälle nicht zur Verfügung, was ebenso ein Gefahrenpotential bietet.

    Immer unterwegs auf Straße und Schienen mit:
    Samsung Galaxy A54 - Physische SIM: Vodafone + 1&1. // eSIM: o2 + Telekom.

    o2 VDSL mit AVM FritzBox 7590 AX /// Viele viele Test-SIM und ein im Aufbau befindliches Gerätemuseum.

  • Auch wenns vielleicht nicht gefällt, ich denke diesen Unsinn macht so wohl eh keiner der ein funktionierendes Handy zur Verfügung hat.

    Doch, ich würde auf jeden Fall erstmal versuchen, das Zug-Begleitpersonal oder den Tf (z.B. per Sprechstelle oder Klopfen an der Tür) zu informieren.


    Effektiv spart das wertvolle Zeit ggü. dem Anruf bei der Rettungsleitstelle, die erstmal das EVU herausfinden und dort jemanden erreichen muss um zu erfahren, wann der Zug an welchem Bahnhof ist, damit der Rettungsdienst dann auch passend da ist.

  • Auweija, so viele Fragen. Also, ich versuche mal etwas zu beantworten:

    Wo war das denn? Überhaupt kein Netz ist ja wirklich mies.

    Überhaupt kein Netz im Zug oder außerhalb des Zuges?


    Letzteres wäre wirklich ungewöhnlich.

    Im Dieselnetz Südthüringen, zwischen Gehlberg und Oberhof befindet sich auch der Brandleitetunnel, da ist kein Empfang möglich - bei keinem der 3 NB's. Nicht mal Notrufe. Leider die Wahrheit.

    Wenn du im Zug bist und es tritt ein Notfall ein bitte nicht selbst einen Notruf absetzen sondern das Zugpersonal informieren, diese rufen über den zuständigen Fahrdienstleiter dann um Hilfe. Das mag nun wie ein Schritt mehr gelten, jedoch sind nur so die Abläufe passend und es ist gleich jeder informiert, so geht die Meldekette tatsächlich schneller.

    Das ist mir bekannt und natürlich die erste Variante. Jetzt gehen wir aber mal vom unwahrscheinlichen Falle einer Zugkollision aus und der Triebfahrzeugraum ist zerstört. Was nun? Klar, es gibt noch die Gegenstücke in den Zügen am anderen Ende, aber a) muss man diese Bedienen können und b) muss das ganze ja auch funktionieren. Zu a) - das kann ich, ich kenne mich damit durchaus aus, aber der "Normalo" jetzt halt nicht. Ich weiß, ein bisschen weit hergeleitet, aber dann würde tatsächlich wohl nur das laufen zum nächsten Ort helfen... Mag ich mir kaum vorstellen.


    Das Territorium ist dort wirklich sehr anspruchsvoll und geografisch für jeden Netzplaner die Hölle pur, habe ich mir erzählen lassen (und sehe ich auch so - die Fahrt führt eigentlich durch Meterhohe Steinwände usw.).

  • Zu Notruf bei schlechtem eigenen Netz:

    Da hilft wohl der Trick, das Gerät aus und wieder einzuschalten, und VOR Eingabe der Sim -pin die 112 zu wählen oder auf Notruf zu tippen. Dann müsste er das stärkste Netz nehmen.

    (Leider dann aber der Nachteil, dass kein AML funktioniert im Fremdnetz).

  • In einem Notfall kann man wenig falsch machen (ausser garnix)

    Genau den Fall hatte ich vor gut 13 Jahren in einer RB, Dieseltriebfahrzeug. Während der Fahrt begann es aus der Toilette zu rauchen, roch verschmort. Das nahm recht schnell zu. Zwei Fahrgäste gingen nach vorne zur Triebfahrzeugführerin, war sonst kein Personal an Bord, klopften, aber sie reagierte nur mit einem Handwinken ohne sich umzudrehen. Die Verrauchung nach zu, da haben wir dann die Leitstelle informiert, dass der Zug verraucht ist, die Fahrzeugführerin nicht reagiert und dann wurde gefragt wo wir sind, in fünf Minuten laut Anzeige beim nächsten Halt. Dort sind alle raus, und die Fahrzeugführerin hatte nicht mal Interesse als wir vor ihrem Seitenfenster standen. Erst als die Abfahrt verweigert wurde und dann die ersten beiden Feuerwehrfahrzeuge eintrafen, machte sie ihren Kabuff auf und merkte, dass ihr Zug immer mehr verraucht war. Sie hat sich dann noch beschwert, dass man sie ja nicht darüber informiert hätte.


    So eine Vehemenz beim Ignorieren war mir noch nicht wirklich begegnet. Sie war dann auch nie wieder zu sehen. Vermutung liegt nahe, dass man nach dem nun dritten Vorfall, der damit auch sehr gravierend war, gehen durfte. Also ich war auch froh, dann nicht mehr durch sie befördert zu werden.

  • Ja, das ist leider kein Einzelfall - zumindest bei der DB habe ich das schon miterleben dürfen, wie solche Ignoranz zuschlägt. Wir haben in Thüringen das große Glück, das die DB wenig im Regionalverkehr zu sagen hat (ausgenommen Nordthüringen), da der Rest durch die Erfurter Bahn, Süd-Thüringen-Bahn oder Abellio abgewickelt wird. Über die Süd-Thüringen und Erfurter Bahn kann ich mich im übrigen überhaupt nicht beschweren, es ist jedes mal ein super Service und auch die TFFs sind immer für einen Schwatz zu haben (natürlich nicht während der Fahrt).

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