Netzausbau: LTE (alle Netze)


  • Erstaunlich detailreich dieser Beitrag von ZDF Kontext:


    https://www.zdf.de/politik/kon…netz-deutschland-100.html

    Beim Thema National Roaming hätte ich mir weitere Informationen erwünscht. Es hieß zwar dass das in anderen Ländern durchaus üblich wäre, sagte aber nicht wo. Der Interviewschnippsel von Markus Haas, in dem er National Roaming in die Nähe von Enteignung rückete, fand ich dann allerdings schon etwas lächerlich. Gerade O2 würde auf dem Land sehr von Roamingabkommen mit den anderen beiden etablieren profitieren. Ansonsten durchaus sehenswert.

    4 Mal editiert, zuletzt von Frank73 () aus folgendem Grund: Erst ging mehrfach gar nichts beim Absenden, dann war alles dreifach da

  • Die Gendersprache in dem Clip ist ätzend. Typisch ÖRR. Aber abgesehen davon kann ich die gebrachten Beispiele für "Funklöcher" nicht nachvollziehen. In Kühlungsborn, auf dem Darß und in Burgwedel haben alle drei Netzbetreiber ausgebaut.

  • Guten Abend,


    Ich habe da mal eine Frage, auf welche ich selbst keine Antwort habe bzw. finden konnte. Vielleicht könnt ihr da helfen?

    Und zwar: Mit einem Kumpel war ich die Tage im Zug unterwegs, etwas sehr anspruchsvolles Gelände, keiner der 3 Netzbetreiber hat dort ein Netz (nicht mal GSM) auf mehreren Bahnkilometern. Jetzt zu der Frage die uns so umtrieb: Im Notfall (110/112) wählt sich das Endgerät ja in ein GSM-Netz ein (Betreiberunabhängig) um einen Notruf absetzen zu können. Was aber, wenn keiner der 3 NBs dort Netz hat. Die einzigen die da Netz haben, wäre die Bahn mit ihrem GSM-R. Würde sich das Endgerät nun darin einwählen können um einen Notruf absetzen zu können? Oder hätte man einfach Pech? Vielleicht habt ihr da Antworten....


    LG

  • Normalerweise nicht. In dem Fall wäre wahrscheinlich wirklich das Motto: Pech gehabt.

  • GSM-R nutzt ja auch einen Frequenzbereich, den unsere Geräte gar nicht nutzen können. Er taucht auch nicht in der Netzsuche auf.


    Wo war das denn? Überhaupt kein Netz ist ja wirklich mies.

  • Würde sich das Endgerät nun darin einwählen können um einen Notruf absetzen zu können? Oder hätte man einfach Pech? Vielleicht habt ihr da Antworten....

    GSM-R nein, der Frequenzbereich wird zwar von den meisten Endgeräten noch erfasst (ist direkt unterhalb des normalen öffentlichen GSM-Netzes, Netznachbar ist o2), allerdings ist das ein geschlossener Nutzerkreis, SIM Karten, die das Netz nicht kennt werden abgewiesen. Du kannst hierüber also keine Notfalleinbuchung (Anzeige Handy "nur Notrufe") vornehmen - das ermöglichen (das müssen sie) nur die anderen öff. Netze.


    Wenn du im Zug bist und es tritt ein Notfall ein bitte nicht selbst einen Notruf absetzen sondern das Zugpersonal informieren, diese rufen über den zuständigen Fahrdienstleiter dann um Hilfe. Das mag nun wie ein Schritt mehr gelten, jedoch sind nur so die Abläufe passend und es ist gleich jeder informiert, so geht die Meldekette tatsächlich schneller.


    Noch technisch zur Frage: Auf freier Fläche dürfte im ganzen Land ein Notruf möglich sein. Wird eine der bekannten Notrufnummern (110, 112, 911) gewählt, beginnt das Endgerät sofern es nicht mit dem Heimnetz oder eben einem Fremdnetz für Notfälle verbunden ist, mit der Netzsuche und zwar mit wesentlich höherer Sendeleistung wie normal, auch das Netz geht auf höchste Sendeleistung, zur Not werden auch andere Telefonate aus dem Netz geworfen. Anders wie ein normales Telefonat, das bei schwachem Netz recht schnell abgeworfen wird, passiert das beim Notruf nicht, an wirklich sehr schlecht funktechnisch ausgeleuchteten Stellen kann der Aufbau des Notrufs bis zu zwei Minuten dauern - kommt aber zustande wo mit normaler Sendeleistung schon längst schluss ist. Der Akkuverbrauch ist dann allerdings beeindruckend.


    GSM-R hat eine dedizierte Notruffunktion, hier wird sowohl via das Netz als auch direkt zu Teilnehmern in der Nähe gerufen, alle regulären Telefonate und Datenverbindungen getrennt und die Geräte lautgeschalten. Zur Not kann man auch jedes GSM-R Gerät umschalten (es läuft ein dauerhaftes Roaming in Telekom GSM) - da die Antenne am Dach ist, geht das auch viel weiter wie normale Handys.


    Kurzum - ein Notruf geht fast immer.

    Immer unterwegs auf Straße und Schienen mit:
    Samsung Galaxy A54 - Physische SIM: Vodafone + 1&1. // eSIM: o2 + Telekom.

    o2 VDSL mit AVM FritzBox 7590 AX /// Viele viele Test-SIM und ein im Aufbau befindliches Gerätemuseum.

  • Noch technisch zur Frage: Auf freier Fläche dürfte im ganzen Land ein Notruf möglich sein. Wird eine der bekannten Notrufnummern (110, 112, 911) gewählt, beginnt das Endgerät sofern es nicht mit dem Heimnetz oder eben einem Fremdnetz für Notfälle verbunden ist, mit der Netzsuche und zwar mit wesentlich höherer Sendeleistung wie normal, auch das Netz geht auf höchste Sendeleistung, zur Not werden auch andere Telefonate aus dem Netz geworfen. Anders wie ein normales Telefonat, das bei schwachem Netz recht schnell abgeworfen wird, passiert das beim Notruf nicht, an wirklich sehr schlecht funktechnisch ausgeleuchteten Stellen kann der Aufbau des Notrufs bis zu zwei Minuten dauern - kommt aber zustande wo mit normaler Sendeleistung schon längst schluss ist. Der Akkuverbrauch ist dann allerdings beeindruckend.


    Ich glaub zwar auch das es fast überall möglich sein dürfte zumindest einen Notruf aufzubauen, aber aus fahrenden Fahrzeugen heraus kann es ganz leicht passieren das die Verbindung abreisst bevor man alle wichtigen Sachen mitteilen konnte.


    Denn Handover zwischen den verschiedenen Netzen geht auch bei Notrufen nicht.

  • Dann müsste man aber in der Netzsuche das GSM-R Netz eigentlich sehen?

    Es dürfte hier nur um die theoretische funktechnische Empfangbarkeit gegangen sein. Der GSM-R-Bereich ist nicht für öffentliche Nutzung gewidmet und damit suchen die Geräte auch nicht in diesen Kanälen.


    In anderen Ländern sieht das schon wieder anders aus. Im Großraum Melbourne ist GSM-R im öffentlichen 1800er-Band aktiv, und da tauchte dann auch ein namenloses Netz in der Netzsuche auf, was sich nach einer kurzen Recherche als VicTrack-GSM-R offenbarte. Eine Einbuchung war erwartungsgemäß nicht möglich und ein hypothetischer Notruf wäre auch über die reichlich vorhandenen öffentlichen Mobilfunknetze zugestellt worden.

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