Hoher SAR-Wert auch in der Hosentasche relevant?

  • Hallo,


    ich hätte mal eine Verständnisfrage zum Sar-Wert.
    Ich möchte mir ein Iphone 4 zulegen. Allerdings hat es einen sehr hohen Sar-Wert von 1,17. Dies stört mich doch ganz gewaltig.


    Jetzt bin ich ausgesprochener Wenigtelefonierer, ich möchte mir das Iphone hauptsächlich wegen mobilem Internet und E-Mail zulegen. Außerdem muss ich zugeben, dass es mir sehr gut gefällt.


    Jetzt meine Frage: Der Sar-Wert kennzeichnet ja den Strahlenwert während eines Gespräches am Kopf.


    Wie sieht es jedoch aus, wenn das Handy im Standby in der Hosentasche oder wo auch immer getragen wird? Und wie sieht es aus, wenn man das Gerät beim Surfen ohne Gespräch nur in der Hand hat?


    Ist der hohe Sar-Wert dann ebenfalls relevant?


    Lothar

  • Natürlich kann man auch in der Hand einen theoretisch sehr hohen SAR Wert erzeugen. Beim Surfen ist die Wahrscheinlichket aber wohl, da dort das größte an Verkehr Netz->Handy geht, sehr gering, das man den maximalen SAR Wert erreicht (der ja nur beim max. Sendeleistung entsteht). Das Handy empfängt hier sehr viel.


    Wobei: Der SAR Wert ist ein standarisierter Versuchsaufbau eines am nachgebildeten Meßkörpern eines Kopf am Ohr gemessenen Wert. Dieser ist umgekert erstmal dort relevant. Ob das Handy in der Hand nicht viel, viel weniger Energie auf den Körper strahlt, und ggf. das iPhone da sogar vorteile ggü. anderen Geräten mit niederigeren "Hand-SAR" hat, weiss man so spontan nicht. Zumal der Versuchsaufbau Daten<>Telefon nicht vergleichbar ist, da relativ wenig vom Handy gesendet wird - im gegensatz zum Telefonat bei max. Sendeleistung.


    Nun aber zur Praxis: Schäden durch Strahlung treten immer dort auf, wo die Strahlung auf der Körper trifft. Hält man ein Handy in der Hand, wird die Strahlung von der Hand aufgenommen - zum überwiegenden Teil. Im gegensatz zum Kopf sind dort ein paar Knochen und Sehnen / Muskel und Haut. Keine großen Ansammulngen von Nervenzellen.


    Problematisch sind jedoch erstmal Zellen, die
    1.) eine hohe Teilungsgeschwindigkeit haben, so das man diese öfter in verletzlichen Stadien erreicht,
    2.) eine sehr geringe Regenerationsfähigkeit haben, aber gleichzeitig einen hohen Stoffwechsel bzw. über Jahrzehnte überdauern in einen Stadium.


    Das ist - so - abseits von Gehirn (Nervenzellen -> kaum Regeneration, schäden überdauern Jahrzehnte - anfällig wg. hohen Stoffwechsel, umgebenden Gewerbe -> Hohe Zellteilung u. hoher Stoffwechsel) und vielleicht den GonadenGonaden nicht der Fall.


    Zudem gibt es noch andere Faktoren. Wenn der iPhone überwiegend in UMTS Netz betrieben wird, ist es sowiso nochmal unproblematischer. Aus 2 Gründen


    1.) Niederigere Gesamtsendeleistung
    2.) Ungepulstes Abstrahlmuster.


    In der Medizin verwendet man sogennannte Hyperfraktionierte Strahlentherapie ... Das ist sicherlich allein von der physikalischen Strahung (Ionsierende vs. elektromag. Strahlung) nur bedingt vergleichbar. Aber es hat sich gezeigt, das viele kleine Dosen (vgl. "gepulstes GSM") zu wenigen höheren ("ungepulstes UMTS") deutlich wirksammer sind. Theoretisch kann man das


    Somit ist, wenn überhaupt irgendwo ein Risiko besteht, das bei UMTS nochmal geringer.


    Und noch ein Argument gegen die Aussagekraft der SAR Wertes: Dieser ermittelt die Erwärungs des Gewebes. Es nicht nicht einmal gesagt, das dieser mit einer evtl. Schädigung des Gewebes korreliert. Man behilft sich nur dieser Krücke, da kein andere Wirkung der Elektromag. Strahlung wirklich nachweisbar war


    Aber mal im Ernst: Entweder man geht das, nach menschlichen Ermessen wahrscheinlich nicht vorhandene, Restrisiko ein, (welches vielleicht in der X-ten Nachkommestelle im Promillebereich größer ist bei nen etwas höheren SAR). Oder man lässt die Handybenutzung genauso wie Alkohol, Teilnahme am Straßenverkehr und vor allem das Rauchen sowie jedes bisschen, was Stress oder Übergewicht macht.


    Aber das ist meine persönliche Meinung.

  • vielen Dank für die anschauliche Erläuterung.


    Auf das Tragen in der Hosentasche im Standbybetrieb bist Du nicht eingegangen.
    Wie sieht es denn dort aus? Schließlich ist das benachbarte Gewebe fast so wichtig wie das Gehirn (bei manch einem fast noch wichtiger).


    Gruß
    Lothar

  • Zitat

    Original geschrieben von Lothar1
    Auf das Tragen in der Hosentasche im Standbybetrieb bist Du nicht eingegangen.
    Wie sieht es denn dort aus? Schließlich ist das benachbarte Gewebe fast so wichtig wie das Gehirn (bei manch einem fast noch wichtiger).


    Das ist kaum der Rede wert. Im Idle-Modus sendet das Handy nur alle paar Stunden (je nach Netzkonfiguration) einen kurzen Location-Update, das dauert nur ein paar Sekunden. Hinzu kommt -je nach Einstellungen- gelegentlich eine kurze Abfrage deiner Mails.


    Gruss

  • Naja ... Vielleicht bei Datennutzung häufiger als alle paar Stunden - und bei UMTS auch bei jeden Zellwechsel. Aber ich denke, das ist auch nicht der Rede wert ...

  • Die Zeitung Connect ordnet nach Testverfahren zu dem gemessenen SAR Wert noch einen aussagekräftigeren Strahlungsfaktor zu. Gerade das iPhone wurde einem ausfühlichen Test unterzogen und alle Werte im neuen Connect Heft (ab Freitag im Handel) veröffendlicht. Ansonsten ist es mir schleierhaft wie der hohe SAR Wert beim 4. iPhone gerade in Anbetracht der schlechten Sende/Empfangsleistung zustandekommt.

    Wir brauchen alle Wachstum, sagte der Luftballon - und platzte.

  • Zitat

    Original geschrieben von morsum
    Ansonsten ist es mir schleierhaft wie der hohe SAR Wert beim 4. iPhone gerade in Anbetracht der schlechten Sende/Empfangsleistung zustandekommt.


    gerade deshalb würde ich sagen, wo bei einem Handy mit gut optimierter Antenne eine sehr geringe Sendeleistung reicht muß einens mit einer sehr schlechten Antenne das mit einer höheren Sendeleistung ausgleichen.


    Ausserdem, irgendwo muß ja die Sendeleistung auch hinkommen, mit guter Antenne kommt sie in die Luft, mit schlechter Antenne wird sie evtl in die falsche Richtung abgestrahlt und landet eben statt in der Luft im Gewebe...



    Aber in der Tasche düfte das IPone gar nicht so schlimm sein, da berührt man es ja nicht direkt und macht dadurch das Diversity nicht kaputt...

  • Im Connect Test werden auch die Abstrahlungswinkel der Antenne gezeigt.

    Wir brauchen alle Wachstum, sagte der Luftballon - und platzte.

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