Bahnübergang und Geisterwagon

  • Nabend, ich ist mal so ein Gedanke gekommen, was passiert, wenn ein Zug (Güterzug z.B) den letzten Wagon verliert und dieses passiert vor einem Bahnübergang. Bekommt der Lokführer eine Warnung, wir der Geisterwagon gebremst?
    Ich muss jedes mal daran denken, wenn ich kurz nachdem der Zug den Bahnübergang passiert über die Schienen fahre.

    Thomas...........



    Gezielt gegriffen ist etwas anderes als hirnloses Zombiegegrapsche...

  • Kommt wohl auf die Art des Zuges an, ob man das "merkt". Da ich aber noch nie von einem Unfall mit dem von dir geschilderten Szenario gehört/gelesen habe, scheint mir das nicht sonderlich wahrscheinlich zu sein.

    Langer Vokal => kein "ss" => groß, größer, am größten!

  • Eine Grundforderung aus der Eisenbahnbau- und Betriebsordnung ist, dass alle Fahrzeuge mit einer durchgehenden, selbsttätigen Bremse ausgerüstet sein müssen. Eine Bremse ist dann selbsttätig, wenn sie bei jeder unbeabsichtigten Unterbrechung der Bremsleitung wirkt.


    Kurzum: Reißt die Kupplung, so wird auch die Bremsleitung getrennt, beide Zugteile bremsen sofort selbstständig mit maximal möglicher Bremswirkung. Der Bahnübergang würde sich auch nicht öffnen, da die Technik merkt, wenn der Zug nicht vollständig darübergefahren ist.


    Wenn du genau wissen willst, wie eine solche Bremse funktioniert: http://www.bremsenbude.de/seiten/ke-bremse01.htm
    Die KE-Bremse ist die am häufigsten verwendete Bremsbauart in unseren Gefilden. Es gibt auch andere, die Funktionsweise ist aber praktisch gleich.

    Viele Grüße
    Martin

  • Bei einem beschrankten, automatischen Bahnübergang kann dieses Szenario definitiv nicht eintreten. Der Steuerungscomputer zählt vorm Bahnübergang die Achsen des vorbeifahrenden Zuges (Sensor am Gleis) und zählt sie nach der Schranke erneut. Die Schranke wird nur geöffnet, wenn die Summe der gezählten Achsen identisch ist.


    Kai

  • Zitat

    Original geschrieben von Mozart40
    Bei einem beschrankten, automatischen Bahnübergang kann dieses Szenario definitiv nicht eintreten. Der Steuerungscomputer zählt vorm Bahnübergang die Achsen des vorbeifahrenden Zuges (Sensor am Gleis) und zählt sie nach der Schranke erneut. Die Schranke wird nur geöffnet, wenn die Summe der gezählten Achsen identisch ist.

    Das stände dem befürchteten, interessanten Szenario - Schranke geht hoch, man geht frohen Mutes los und zack, erwischt einen der nachlaufende Verlustwaggon - ja durchaus nicht entgegen, falls ich's richtig verstanden habe. Die Achsenzahl wird demnach ja kurz vor und kurz nach dem Übergang gezählt - wohl, um hauptsächlich die Durchfahrt des Zuges sicherzustellen und vielleicht zusätzlich noch, daß sich kein wesentlicher Teil des Zuges noch bei oder auf dem Übergang stehengeblieben sein könnte. Aber ein vorher schon losgelöster Waggon würde vom Achsenzähler ja gar nicht erst vermisst werden und auch erst nach Komplettdurchlauf des Zuges in die Achsenzählung einlaufen. Oder geschieht die Zählung so weit vorher, daß dadurch die Schrankenschließung selbst veranlasst wird? Dann würd's natürlich auch das beschriebene Schreckensszenario abdecken.

    Je suis Charlie

  • Ihr habt Probleme ^^


    Man soll ja auch vorher immer gucken ob da nix kommt von rechts oder links, und dann erst auf die Gleise.

    grrr...Wenn das doch einmal klappen würde...

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    Kurzum: Reißt die Kupplung, so wird auch die Bremsleitung getrennt, beide Zugteile bremsen sofort selbstständig mit maximal möglicher Bremswirkung. Der Bahnübergang würde sich auch nicht öffnen, da die Technik merkt, wenn der Zug nicht vollständig darübergefahren ist.


    aber war es nicht damals in Eschede so dass der Lockführer nicht bemerkt hat dass sein ICE-Triebkopf alleine unterwegs war und wurde erst am nächten Bahnhof gestoppt ?


    Sowas habe ich noch irgendwie im Kopf und ich fragte mich schon damals warum so ein Zug keine Überwachung eingebaut hat...

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    aber war es nicht damals in Eschede so dass der Lockführer nicht bemerkt hat dass sein ICE-Triebkopf alleine unterwegs war und wurde erst am nächten Bahnhof gestoppt ?


    Sowas habe ich noch irgendwie im Kopf und ich fragte mich schon damals warum so ein Zug keine Überwachung eingebaut hat...

    Noe. Geht auch garnicht. Gut beschrieben unter dem Link von Martin Reicher.
    Sollte ein Wageen verloren gehen, legt die Bremse sofort an (Schnellbremsung).

  • Hmm ... ich wohnte bis vor kurzem unweit eines Rangierbahnhofs. Da kann ich mich aber noch an etliche "selbstfahrende" Güterwaggons erinnern, ohne dass eine Bremse einsetzte.


    Frankie

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