Abkehr vom Flatrate-Modell bei DSL und Co. - 1&1 macht den Anfang - wer folgt?

  • Hallo Leuts,


    wer die Tage auf http://www.teltarif.de war,
    ist bestimmt auch über den Arktikel "19,99 Euro/Monat: 1&1-Doppelflat mit 16 MBit/s und 100-GB-Drossel" vom 30.07.2010 gestolpert.


    Vgl.: hier geht's zum Artikel auf teltarif!


    Darin heißt es - Zitat -

    Zitat

    DSL-Tarife mit eingebauter Drossel sind selten - die 100 GB sind indes für den Gelegenheitssurfer ausreichend, zumal im Zweifel der Rückfall auf 1 MBit/s noch verschmerzbar ist.


    Natürlich ist es gegenwärtig (August 2010) wirklich noch eine Seltenheit,
    dass ein DSL-Preismodell mit Flatrate plus Drosselung ab einem bestimmten Volumen angeboten wird, aber....


    ...ist es vielleicht der erste Schritt hin zu einem breiten Trend weg von den "echten" Surf-Flaterates hin zu diesen "Fair-Use-Flatrates",
    um den (angeblich) immer größeren Datenverkehr der Netze Herr zu werden??


    Ich wollte euch einladen, hierzu eure Meinung kund zu tun und das Thema zu erörtern/diskutieren.


      08.02.2012: ein historischer Tag für einen Geek - ab heute surfe ich mit 100 Mbit durch das WWW! KDG sei Dank!

  • Den Anfang hat die Telekom schon letztes Jahr gemacht. Bei VDSL (ohne Entertain) gibt's eine Drossel je nach Tarif. Bei VDSL25 sind 100 GB unbeschraenkt nutzbar, bei VDSL50 200 GB. Danach geht's auf DSL6000 runter.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Den Anfang hat die Telekom schon letztes Jahr gemacht. Bei VDSL (ohne Entertain) gibt's eine Drossel je nach Tarif. Bei VDSL25 sind 100 GB unbeschraenkt nutzbar, bei VDSL50 200 GB. Danach geht's auf DSL6000 runter.


    Ja, das schwirrte mir auch noch im Kopf, wollte das Anfangs-Posting aber nicht überquellen lassen.


    Kann mir nicht vorstellen, dass die VDSL-Tarife von der Telekom viel Beachtung finden beim Kunden, da z.B. widerum 1&1 VDSL als echte Flatrate zum verhältnismäßig günstigem Preis anbietet.


    Hypothese: Die Netzbetreiber wollen Ihre knappen Gewinn-Margen retten, oder aufbessern, da im hart umkämpften wired-Internet-Markt (DSL, Fibre, Kabel) über Jahre die Preise immer weiter sanken und das übertragene Datenvolumen pro Anschluss immer weiter gestiegen ist. Wenn man den Netzbetreibern Glauben schenken möchte, dann stehen große Investitionen bevor, wenn der Trend ungebrochen bleibt mit dem Datenaufkommen in den Netzen.
    Angeheizt wird die Sache möglicherweise noch über die Diskusion über "Netzneutralität" und Regulierung von Glasfasernetzen und derren Ausbau.


    Was die Anbieter beim mobilen Internet geschaftt haben, als es in gewissen Umfang massentauglich wurde, nämlich die Flatrates mit Drosselung ab einem bestimmten Volumen, wurde beim wired-Internet sozusagen verschlafen.
    Das liegt aber nicht zuletzt daran, dass gewisse datenintensive Dieste erst seit etwa 5 bis 8 Jahren boomen und das Flatrate-Modell sich schon vorher tief in die Köpfe der Kunden gebrant hatte. -> "DSL=Flatrate"


      08.02.2012: ein historischer Tag für einen Geek - ab heute surfe ich mit 100 Mbit durch das WWW! KDG sei Dank!

  • Meines Wissens drosselt die Telekom bei VDSL bislang in der Praxis nicht. Tarifmäßig ist das allerdings verankert, wenn auch nur bei Call&Surf Comfort VDSL. Bei Entertain gibts keine Drosselung, auch nicht in der Theorie.

    Viele Grüße
    Martin

  • Irgendwas fehlt an diesen Tarifmodellen. Es gibt keine Möglichkeit zum kostenpflichtigen Upgrade auf ein erneutes Freivolumen.
    Nach erreichen des Grenzwertes ist man dazu verdammt mit einer langsameren Bandbreite rumkrauchen zu müssen.


    Beispiel:
    Die Simyo-Internetflat fürs Handy kosten 9,95 für einen Monat bzw. 1GB Volumen, jenachdem was zuerst erreicht wird. Wenn man vor Monatsende sein Freivolumen aufgebraucht hat, bezahlt man einfach nochmal 9,95 und hat wieder 1 Monate/1GB zur Verfügung.


    Früher war es auch bei DSL-Volumentarifen so, dass Mehrvolumen einfach nach Tarif abgerechtet wurde. Die Bandbreite bleibt aber gleich.

    IHK geprüfter IT-Systemelektoniker
    Fachbereich Telekommunikation

  • Wenn ein Produkt auf eine bestimmtes Volumen oder Zeit beschränkt ist, handelt es sich um keine Flatrate mehr. Simyo ist daher eben keine Flatrate sondern ein Volumentarif.


    Bei den gedrosselten Angeboten ist es wenigstens noch eine eingeschränkte Flat...

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von weichei
    Was die Anbieter beim mobilen Internet geschaftt haben, als es in gewissen Umfang massentauglich wurde, nämlich die Flatrates mit Drosselung ab einem bestimmten Volumen, wurde beim wired-Internet sozusagen verschlafen.
    Das liegt aber nicht zuletzt daran, dass gewisse datenintensive Dieste erst seit etwa 5 bis 8 Jahren boomen und das Flatrate-Modell sich schon vorher tief in die Köpfe der Kunden gebrant hatte. -> "DSL=Flatrate"


    Das stimmto so m.E. nicht. Zum einen gab es auch schon in der Anfangsphase von DSL Volumentarife: Mein erster DSL-Tarif war von 1&1 mit 2GB Volumen pro Monat. Reichte damals für mich locker aus.


    Das es heute kaum noch Volumentarife im DSL-Bereich gibt wird zum einen tatsächlich daran liegen, dass die Kunden Flatrates vorziehen, zumal die meisten Leute vermutlich gar keine Vorstellung von dem Traffic haben, den sie verursachen. Auch Nutzer, die weit unter einer etwaigen Obergrenze ligen, würden dadurch durch diese verunsichert und ggf. zu einem Anbieter ohne Einschränkungen tendieren. Zum anderen dürfte der Anteil derjenigen, die tatsächlich übvr 100GB im Monat kommen, verschwindend gering sein, so dass sich diese problemlos quersubventionieren lassen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich hier groß was ändern wird. Am sinnvollsten wäre es aus Anbietersicht noch, fair-use Klauseln in die AGB zu packen und den betreffenden Heavy-Usern selektiv zu kündigen.


    Bei UMTS ist es anders, allerdings ist da der Leidensdruck auch viel höher, weil die Kapazität viel geringer ist als im Festnetz. Eine Handvoll Heavy-User könnte hier die Performance in einer ganzen Funkzelle in die Knie zwingen, so dass eine Drosselung hier fast zwangsläufig ist.

  • Zitat

    Original geschrieben von der.kleine.nick
    Zum anderen dürfte der Anteil derjenigen, die tatsächlich übvr 100GB im Monat kommen, verschwindend gering sein, so dass sich diese problemlos quersubventionieren lassen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich hier groß was ändern wird. Am sinnvollsten wäre es aus Anbietersicht noch, fair-use Klauseln in die AGB zu packen und den betreffenden Heavy-Usern selektiv zu kündigen.

    So aehnlich hat 1&1 ja auch schon in der Vergangenheit agiert und Heavy-User sogar mit Geld dazu genoetigt, den Vertrag vorzeitig zu beenden und nie wieder Kunde zu werden ;)


    Letztendlich ist es da nur konsequent, dass sie ein Volumenlimit mit anschliessender Drosselung in den Tarifbedinugngen verankern. So kann man den Kunden mit Leseschwaeche ;) AGB-konform die kompletten 2 Jahre lang zur Kasse bitten und stellt das Tarifmodell auf eine sichere kalkulatorische Basis.


    Das duerfte nicht zuletzt auch den immer weiter sinkenden Preisen geschuldet sein. 100 GB sind fuer den Normalbedarf mehr aus ausreichend, aber Heavy-User wird und will man sich damit keine ins Haus holen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Mozart40
    Bei einigen Kabelnetzbetriebern ist das übrigens seit Jahren gängige Praxis, die PrimaCom AG drosselt schon bei 50GB/Monat.


    bye Kai



    Und im übrigen auch bei den neuen Speed Tarifen (120Mbit) Preis inklusive Kabelgrundanschluss ingesamt 65€.`
    Was das für ein Sinn hat bei so einer Geschwindigkeit zu drosseln ? :flop:

    "Ein Prolet ist, wer von anderen ausgebeutet wird. Ein Großbürger ist, wer andere ausbeutet. Ein Kleinbürger ist, wer sich selbst ausbeutet."(Martin Walser)

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