Massenpanik auf der Loveparade 2010 in Duisburg, Tote und Verletzte.

  • Ich finde es ist eine Frechheit, das der Polizeipräsident davon ausgeht, mit Berufung auf die Fahrgastzahlen der Deutschen Bahn, das bei der Veranstaltung 105.000 Menschen gewesen sein sollen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Coltan
    ...
    Politiker sollten mal auf Fachleute hören.
    ...


    Das ist wohl das einzige, was man den Entscheidungsträgern gerade nicht vorwerfen kann. Mit Prof, Schreckenberg haben sie bereits im Vorfeld eine der führenden wissenschaftliche Kapazitäten des fraglichen Fachgebiets mit an den Tisch geholt.


    Unverständlicherweise vertritt er bei der Loveparade das Gegenteil von dem, was er in der Vergangenheit immer gepredigt hatte ... ich frage mich, wie er das rechtfertigen will.


    Frankie

  • Laut spiegelonline hat man mal wieder aus Kostengründen das Gegensicherheitskonzept, das eine Nadelöhrsituation verhindern sollte, verworfen:


    'Nach Angaben aus der Duisburger Polizeiführung wollten die Experten die Teilnehmer "großflächiger" anreisen lassen und unbedingt verhindern, dass es zu einer Nadelöhrsituation kommen kann. Der Plan hätte einen weitaus größeren Personaleinsatz erfordert und sei von der Stadtverwaltung schließlich verworfen worden.'


    Also gab es nicht nur Besserwisser hier im Thread, sondern auch vorher bei den Experten und der Polizei...

    offiziell von der TT-Administration bestätigter Troll

  • Zitat

    Original geschrieben von qwqw
    ...
    Also gab es nicht nur Besserwisser hier im Thread, sondern auch vorher bei den Experten und der Polizei...


    ... die den erforderlichen höheren Personaleinsatz nicht hätten rechtfertigen können oder wollen.


    Oder wie meinst Du das?


    Frankie



    Erg.:
    So sehr ich den Spiegel auch schätze - aber auch ein höherer Personaleinsatz hätte die Zugangsproblematik zum Gelände m.E. nicht ausreichend entschärfen können.


    Allein bauliche Veränderungen in Form zusätzlicher Zufahrten auf das Gelände hätten an diesem Veranstaltungsort das Desaster möglicherweise verhindern können. Die Kosten hierfür wären wohl in die Millionen gegangen.

  • Frank
    Es bezog sich eher auf andere Meinungen im Thread, man solle alles im Stillen sacken lassen, es hätte ja keiner ahnen können und wenn, dann nur Besserwisser im Nachhinein.


    Zitat

    Original geschrieben von Rudi78
    Nicht nur Du ... Ich finde dieser Besserwissertum, welches sich nachher auftut, einfach bedrückend.
    Es wird niemanden gerecht, wenn jetzt die "ich hab's doch schon immer Gewust" Fraktion große Reden schwingt. Gottlob wird diese nur durch "sehr wenige" Personen vertreten. Und ich hoffe, das bleibt so.


    Daher sollte es - verdammt noch mal - anderes geben, als jetzt schon einer bitter notwendigen Aufklärung in diesem Forum vorzugreifen.


    Wenn schon Polizeiexperten im Vorhinein "unbedingt eine Nadelöhrsituation" verhindern wollten, sieht es schon anders aus.
    Man sollte trotzdem nicht vergessen, dass auch nach WDR-Journalisten eine hohe Agressivität im Gange war, mit viel Drogen und Alkohol und es zu Schlägereien kam. Auch im altem Sicherheits-System war die Polizei m.M. dafür zu unterbesetzt.

    offiziell von der TT-Administration bestätigter Troll

  • Zitat

    Original geschrieben von qwqw
    ...
    Man sollte trotzdem nicht vergessen, dass auch nach WDR-Journalisten eine hohe Agressivität im Gange war, mit viel Drogen und Alkohol ...


    Was? Drogen (und auch noch Alkohol) auf der Love-Parade?


    Ich kann's kaum glauben ... :rolleyes:


    Damit konnte nun wirklich keiner rechnen.


    Frankie



    Erg.:

    Zitat

    Original geschrieben von qwqw
    ...
    Wenn schon Polizeiexperten im Vorhinein "unbedingt eine Nadelöhrsituation" verhindern wollten, sieht es schon anders aus.
    ...


    Ob sich der Polizeipräsident tatsächlich gegen die Durchführung der Veranstaltung ausgesprochen hat, werden wir in den nächsten Tagen mit Sicherheit erfahren.


    Persönlich kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Mitarbeiter einer Stadtverwaltung die Genehmigung für eine Großveranstaltung gegen das ausdrückliche Votum des zuständigen Polizeipräsidenten erteilen. Für mich wäre das fernab jeglicher realistischen Vorstellung.


    Ich befürchte vielmehr, dass auf Seiten der Polizei die Nebelmaschine bereits im Hochbetrieb läuft. Anders sind verschiedene Aussagen für mich nicht zu erklären.

  • in der bild am sonntag sind grosse luftaufnahmen drin, so kann sich jeder mal selber ein bild davon machen, es sieht für mich teilweise etwas anders aus, als im fernsehen zu sehen - da erscheint mir doch einiges in richtung stimmungsmache zu gehen...

  • Bei einer Massenpanik <individuelle Schwächen> als Ursache zu nennen ist schon
    fast eine Frechheit. In einer solchen Panik Situation werden biochemische
    Botenstoffe ausgeschüttet, die einem das rationale Denken total vernebeln.
    Da gilt nur noch eins: "Raus hier!".


    Und man sollte auch mal die Kausalitätskette betrachten. Für die Panik bedarf es
    einer Ursache. Wenn ich mir die Bilder des Tunnel anschaue reicht schon leichte
    Klaustrophobie, um wirklich Panik zu bekommen. Das ganze wird gefördert druch
    einen Sauerstoff Mangel. Durch die Panik und Auschüttung des Adrenalins steigt
    die Herzfrequenz, Menschen strengen sich an und es wird noch mehr Sauerstoff
    verbaucht.


    Ich weiß nicht warum dieser Tunnel als Zugang gewählt wurde aber wenn man
    solche Veranstaltungen ausrichtet sollte man vom Fach sein und Ahnung haben.

    o2 can't do

  • Zitat

    Original geschrieben von carmecon
    ...
    Ich weiß nicht warum dieser Tunnel als Zugang gewählt wurde...


    Es gibt definitiv keinen anderen. Das gesamte Gelände wird durch (befahrene) Bahnstrecken und eine Autobahn räumlich begrenzt.


    Die betroffene Zufahrt (Tunnel) ist die einzige dazu vorgesehene Möglichkeit, das gesamte Areal zu erreichen (vom Bahnverkehr mal abgesehen).


    Und wer es auf anderen Wegen (etwa durch Klettern über steile Bahndämme oder sonstige Einfriedungen) versucht, begibt sich zwangsläufig in Lebensgefahr.


    Frankie


  • Was ich nur nicht verstehe ist, wenn man die A59 als Fluchtweg eingeplant hat (was ja dann wegen der Kapazität dieses Weges wohl so wäre) wieso hat man denn nicht von dort ehr das Gelände zugänglich gemacht? Ein Zugang musste und war ja auch wegen des Notausgangs vorhanden...
    War dies vll die personel zu teure Lösung?
    Ich kenne die örtlichen Gegebenheiten nicht... Habe nur bei Googlemaps mir ein kurzen überblick mal verschafft.

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