"Flatrate" mit Bandbreitenbegrenzung...unmoralisch?

  • Moin,


    heute, als unser iPad mit der 2. Multisim von t-Mobile keine Webseite mehr aufbaute und auf Nachfrage festgestellt wurde, dass 300MB verbraucht wurden und nun nur noch 64KBit/s anstehen, kam mir die Idee, dass es demnächst viele Leute geben dürfte, die sich reichlich verarscht vorkommen. Mit dem Aufkommen des iPad und der simplen Möglichkeit eine Multisim zu verwenden gehen die Volumenverbräuche in die Höhe. Die Kunden wissen zwar, dass nach 300MB eine Bandbreitenbeschränkung folgen kann, haben das auch unterschrieben, aber sie werden trotzdem betrogen im moralischen Sinne. Rechtlich sollte die Sache ja klar sein. Kein normaler Kunde weiß allerdings, dass 64KBit/s etwas über der optimalen Modemgeschwindigkeit des Jahres 1991 liegen und damit heute praktisch keine Internetnutzung möglich ist. Die Flatrate ist also ein Volumentarif von 300MB...
    Natürlich sieht die Sache bei einer reinen iPhone-Nutzung anders aus, aber etliche iPhone-Nutzer werden zukünftig auch ein iPad haben und die Multisim benutzen. Dann ist nach einem gemütlichen Abend mit dem iPad und 3G schon Ende mit 300MB.


    Wie seht Ihr das?


    Gruss
    Jens

  • Ja ich faend's auch besser wenn der Traffic jenseits des bezahlten Kontingents wieder berechnet werden wuerde, anstatt einfach nur die Geschwindigkeit zu drosseln.


    Dann haetten wir hier endlich mal wieder mehr Threads a la "OMG!1!! 3000 EUR Handyrechnung fuer ein bisschen surfen".

  • Protest!


    Ich finde das mit der Drosselung einfach Klasse am Handy, bei meinem Vertrag mit 200MB wird nach 200MB gedrosselt was aber mit dem Opera Mini Browser, da der die Daten ja komprimiert, überhaupt kein Problem darstellt.


    Das surfen in meinen Fall geht auch dann problemlos mit nur 64kb/sec


    Mir ist es lieber die Kosten genau zu kennen als surfen ohne Ende inklusive Rechnung ohne Limit.


    Für deine Zwecke gibt es doch genügend andere Vertragsmöglichkeiten einfach mal schlau machen.


    Redet also diese "limitierten" Verträge nicht schlecht, selbst bei 300MB bekommt man ja mehr für umsonst, zur Zeit halt 64kb/sec. ;-)

    "It's not denial. I'm just selective about the reality I accept."

  • Ich meinte eigentlich, dass den Kunden (die nicht jeden Tag hier im Forum lesen) eine Internetflatrate verkauft wird, bei der alles schon bezahlt ist. Was der Kunde nicht weiss: nach 300MB gibt es die Modemgeschwindigkeit der 80er Jahre. Kaum einem ist bewußt, was 64Kbit/s bedeutet. Der Kunde weiß nur: " OK, dann geht es ab 300MB halt etwas langsamer...." Er weiß aber nicht, dass es mit einem iPad z.B. praktisch garnicht mehr geht bzw. mit 1/100 der im guten Glauben gekauften Geschwindigkeit.


    harlekyn: wenn Dir langweilig ist, hau lieber Deinen Container mit iPhones auf den Markt. Mir ist aber nun klar, wie man auf diese astronomische Zahl von Postings kommt...



    Gruss
    Jens

  • Zitat

    Original geschrieben von Jay
    Was der Kunde nicht weiss: nach 300MB gibt es die Modemgeschwindigkeit der 80er Jahre.

    Du hast in den 80ern schon ein 56k Modem gehabt? Da warst du deiner Zeit aber weit voraus. Ich erinnere mich da eher noch an Akustikkoppler :D


    Zitat

    Kaum einem ist bewußt, was 64Kbit/s bedeutet. Der Kunde weiß nur: " OK, dann geht es ab 300MB halt etwas langsamer...." Er weiß aber nicht, dass es mit einem iPad z.B. praktisch garnicht mehr geht bzw. mit 1/100 der im guten Glauben gekauften Geschwindigkeit.

    Wie das eben so ist - man lernt, indem man Erfahrungen macht. Du wirst einem unbedarften Nutzer nur schwer vermitteln koennen, wie "schnell" ein Internet-Zugang ist oder wieviel Traffic er braucht.


    Die Drosselung bewahrt eben diese Nutzer immerhin vor einer Kostenexplosion. Und da werden diese "Flatrates" ihrem Namen tatsaechlich gerecht - eine definierte Leistung zu einem fixen Preis.


    Wenn es nun so kommt und der Nutzer regelmaessig merkt, dass es "langsam" ist, wird er sich erst mal an den Support seines Providers wenden. Und der wird ihm dann schon mitteilen, woran das liegt und die passenden Optioen aufzeigen (sprich: mehr Volumen ohne Drosselung fuer mehr Geld).


    Zitat

    Original geschrieben von Jay
    wenn Dir langweilig ist

    Bei dem Threadthema frag ich mich ja schon, wer sich diesen Schuh anziehen muss... :p

  • Es sollte jedem klar sein, dass da nicht umsonst 200 MB oder 300 MB stehen. Sowas wie eine ungedrosselte Flat gibt es im Mobilfunknetz nicht. Auch nicht früher.


    Abgesehen davon gibts auch keine notwendigkeit. Zu Hause hat man Wlan und unterwegs zieht man auch nicht stundenlang Musik oder Filme.


    Wem 200 MB zu wenig sind kann sich auch im Vodafone Netz einen 5 GB Tarif holen. Das sollte locker reichen auch für etwas runterladen und Internet Radio.


    Ich persönlich fände zwar eine UMTS-Flat auch besser, weil man sein DSL quasi überall mitnehmen könnte und auch keine Probleme mehr mit dem Wechseln der Anbieter und des DSL Anschlusses hätte, aber ich finde es schon toll, das sowas möglich ist was es jetzt gibt.


  • Du übersiehst eins, daß es immer noch weiße Flecken gibt, wo entweder überhaupt kein DSL oder nur DSL-Light mit zur Verfügung steht, aber eine schnelle Internet-Verbindung über Mobilfunk ist vieleicht vorhanden. Es gibt also durchaus die Notwendigkeit eine UMTS/HSDPA-Verbindung auch zu Hause zu nutzen.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Die Drosselung ändert doch nichts an dem Charakter als Flatrate. Man kann rund um die Uhr (24 h) online sein, ohne dass Kosten anfallen. Das ist für mich der Inbegriff des Wortes Flatrate.


    Dass bei der Existenz verschiedenster Tarife der Unterschied im Wesentlichen in der Datenrate liegen dürfte, muss eigentlich jedem einleuchten. Und schaut man vor Vertragsabschluss in die Tarifbedingungen, kann man gar nicht verhindern, die jeweiligen Geschwindigkeiten (die sich selbstverständlich auch am Volumen orientieren können) zu kennen.



    Bedenklich sind in meinen Augen allein Tarife, bei denen zeitweise ganz "dichtgemacht" wird, so dass die Leitung tot ist, oder wenn dem Kunden einer Flatrate die Kündigung wegen übermäßigen Gebrauchs ins Haus flattert (wie das bei o2-Sprachtarifen des Häufigeren der Fall sein soll).


    Und hier frage ich mich allen Ernstes, wie man die Nutzung einer Flatrate (also Nutzung rund um die Uhr = 24 h) überstrapazieren kann. Mein Tag hat nur 24 Stunden - aber in Sachen Arithmetik war o2 noch nie gut.


    Auch ich bin mit meiner Flatrate gelegenlich 24 h online. Glücklicherweise aber nicht bei o2. Denn gegen den Vorwurf, noch länger in der Leitung gewesen zu sein, könnte ich mich kaum wehren ... da gingen mir wirklich die Argumente aus.



    Fazit:
    Definition der Flatrate: Die gebuchte Leistung darf über die gesamte Vertragslaufzeit ohne zeitliche Einschränkung genutzt werden. Alles andere ist begrifflich keine Flatrate.


    Besteht die ausweislich des Tarifwerks gebuchte Leistung im einem Internetzugang, dessen Datenrate sich mit dem in Anspruch genommenen Volumen ändert, darf man geanau diese Leistung über diesen Zeitraum in Anspruch nehmen.


    Das im Eingangsposting beschriebene Tarifmodell dürfte m.E. nicht zu beanstanden sein.



    Sollte im Tarifwerk eine konkrete zeitliche Beschränkung vorgrgeben sein, müsste der Kunde diese zwar auch akzeptieren. Nur wäre die Bezeichnung "Flatrate" dann aus rechtlicher Sicht irreführend und damit zu unterlassen. Die in diesem Fall zutreffende Tarifbezeichnung müsste "Minutenpaket" (oder etwas sinngemäßes) sein.



    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von Jay
    Kein normaler Kunde weiß allerdings, dass 64KBit/s etwas über der optimalen Modemgeschwindigkeit des Jahres 1991 liegen und damit heute praktisch keine Internetnutzung möglich ist.

    Hätte ich damals gerne gehabt.

    Zitat

    Original geschrieben von Jay
    Was der Kunde nicht weiss: nach 300MB gibt es die Modemgeschwindigkeit der 80er Jahre. Kaum einem ist bewußt, was 64Kbit/s bedeutet.

    Auf der anderen Seite haben die Webseiten-Gestalter in den letzten Jahren einfach nur übertrieben. Lade ich ganz gewöhnliche Webseiten, also keine dieser BILD-Zeitung-nachmach-Portal-Seiten, dann habe ich locker 1 MB verbraucht. Stöbere doch mal kurz auf Webseiten der Deutschen Telekom! Dank Flash und Ajax sieht man gar nicht mehr, was während des reinen Lesen der Seite so alles nachgeladen wird. Weil man jetzt noch mehr Laden muss, um an seine Information oder Unterhaltung zu kommen, ist diese Drosselung für das normale Surfen noch schlimmer, als der Zahlenwert in Erinnerung ruft.


    Auf der anderen Seite sind die Kunden Ihre „Flat“ von daheim am Computer gewöhnt. Wer hat denn heute keine mehr? Wer lässt überhaupt noch einen Datenzähler mitlaufen?


    Den Zugang nicht ganz sperren, erlaubt doch immer noch den Community-Junkies weiter zu machen. Auch viele Datendienste am Mobiltelefon (A-GPS für die Ortung, WAP, Opera Mini) laufen so weiter.


    Die 300 MB sind ein Lockangebot, um dem Kunden den Einstieg zu gewähren und ihn auf den Geschmack des mobilen Internets zu bringen. Stößt der Kunde an die Grenze darf er sich entscheiden, sich entweder zu kasteien oder mehr zu investieren. Wozu sind die teureren Datentarife wohl gedacht?

    Zitat

    Original geschrieben von Jay
    Als unser iPad mit der 2. Multisim von t-Mobile keine Webseite mehr aufbaute und auf Nachfrage festgestellt wurde, dass 300MB verbraucht wurden und nun nur noch 64KBit/s anstehen, kam mir die Idee, …

    Welcher Tarif ist das überhaupt? Ist das einer dieser Mini-Varianten des Tarifmodells Complete der 1. Generation? Arbeiten nicht aktuelle Datenoptionen mit „Spending Cap“ (100 Euro) oder erlauben mindestens 3.000 MB im Monat? Mit einem Complete XL hättest Du 5.000 MB und das mit 1000 Minuten, 300 SMS und Telekom-Hotspot-Flat für 90 € im Monat. Dafür bekomme ich nicht nur irgendein Mobiltelefon subventioniert, sondern sogar ein Apple iPhone 4 nahezu komplett geschenkt.

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