Sitzplatzreservierung bei der Deutschen Bahn (DB) sinnvoll

  • Zitat

    Original geschrieben von HansFranz123
    man sollte es wie in anderen Ländern machen, der Sitzplatz bzw. die Reservierung dafür sollte in der Fahrkarte enthalten sein. Ohne hin und her.


    Ich wäre auch dafür. Allerdings schreien dann wieder diejenigen auf, die ihren ICE verpasst haben, weil z.B. der RE oder die S-Bahn ausgefallen ist, und dann ein teures, "flexibles" Ticket mit Reservierung für den folgenden ICE kaufen müssen, weil das 29€-Schnäppchen ja nur für den Zug galt, der gerade abgefahren ist.

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Sofern es sich um ein Verschulden der Bahn handelt, dass der RE oder die S-Bahn ausgefallen/verspätet ist, darf der Kunde selbstverständlich ohne jeglichen Aufpreis die Verbindung nutzen mit der er am schnellsten an sein Ziel kommt!

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von jerx
    Naiverweise nahm ich an, dass es ein Luxusaufschlag sei, d. h. sinnvoll für Leute, die unbedingt zusammen oder am Fenster/Gang sitzen möchten. Dass es in einigen Fällen sogar eine Nicht-Beförderung zur Folge haben könnte, war jenseits meiner Vorstellung.


    das dachte ich bis zu diesem Thread auch...
    Dementsprechend zwei praktische Fragen:
    1. wie lange vor Abfahrt kann ich reservieren?
    2. muss ich bei mermaligem umsteigen auch mehrmals reservieren und bezahlen? (wollte neulich mal "ausnahmsweise" Bahn fahren, wäre 4 mal umsteigen und 2 verschiedene ICEs gewesen - hab mich wg der Umsteigeproblematik, Preis sowie längerer Fahrzeit dagegen entschieden)


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Über Geldvorteile kann man nur so locker-flockig hinweggehen wenn man keine benötigt. Wer aber knapp bei Kasse ist muss sehen, dass er seine Kosten im Rahmen hält und kann oft nicht so ohne weiteres ein doppelt so teures flexibleres Ticket kaufen, und mal eben einen 10er nebenher zu verlangen um einen Sitzplatz zu haben ist schon ganz schön frech von der Bahn.
    Dahinter steckt eine Denke, die der Zeit um Jahrzehnte hinterher ist... Heute sollte ein garantierter Sitzplatz zum Mindeststandard gehören, über den man erst gar nicht diskutieren muss..

    genau! :D Selbst in Entwicklungsländer sitzen ALLE!

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Zitat

    Original geschrieben von polli
    das dachte ich bis zu diesem Thread auch...
    Dementsprechend zwei praktische Fragen:
    1. wie lange vor Abfahrt kann ich reservieren?
    2. muss ich bei mermaligem umsteigen auch mehrmals reservieren und bezahlen? (wollte neulich mal "ausnahmsweise" Bahn fahren, wäre 4 mal umsteigen und 2 verschiedene ICEs gewesen - hab mich wg der Umsteigeproblematik, Preis sowie längerer Fahrzeit dagegen entschieden)


    1. kA das verraten nicht mal die FAQ der Bahn, bei 20 Min vorher geht es zumindest online schon nicht mehr, bei 1,5 Std. vor Abfahrt des Zuges schon.


    2. Eine Reservierung gilt immer pro Strecke von A nach Z wie oft man dazwischen umsteigt ist egal.

  • 1. Die Sitzplatzreservierung kann bis 10 min vor Abfahrt vorgenommen werden. Für diese Express-Reservierungen steht allerdings teilweise nur ein recht kleines Kontingent zur Verfügung.


    2. Das ist nicht richtig: Im Reservierungsentgelt ist EINE Anschlussreservierung enthalten. Will ein Kunde mehr als zwei Fernverkehrszüge nutzen und in jedem einen Sitzplatz reservieren, fällt das Reservierungsentgelt entsprechend öfter an.

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    Sofern es sich um ein Verschulden der Bahn handelt, dass der RE oder die S-Bahn ausgefallen/verspätet ist, darf der Kunde selbstverständlich ohne jeglichen Aufpreis die Verbindung nutzen mit der er am schnellsten an sein Ziel kommt!


    Ja, derzeit ist das so der Fall. Bleibt das aber so, wenn wir französische Verhältnisse mit einer generellen Reservierungspflicht (und damit Sitzplatzgarantie) einführen? Wo soll er dann sitzen, wenn der folgende Zug ausgebucht ist? Bekommt er Schmerzensgeld für stundenlanges Stehen?
    Außerdem gibt es mittlerweile auch Regionalzüge, die nicht von der DB Regio betrieben werden. Was ist dann?

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Bei jedem zugebundenen Fahrschein sollte die Bann automatisch eine Platzreservierung vergeben. Kosten entstehen ihr dabei dank vorhandenen Reservierungssystems und elektronischer Platzanzeige im Zug sowieso nicht. Früher war das in vom Schalter über die Verwaltung und Bearbeitung hinter den Kulissen bis zum manuellen Einlegen der Reservierungen am Platz selbst mit viel Personalaufwand verbunden. Heutzutage wird selbst der Gesamtaufwand kaum messbar sein, aber damit lässt sich ja so schön und bequem Geld für eine Scheindienstleistsung aquirieren. Das ist so, als sollte man im Bus für einen die Sicht nach draussen draufzahlen, im Flugzeug pro erreichtem Höhenmeter oder im Zug pro sinnfreier, überflüssiger Durchsage. Nehmt der Scheinprivatbahn die Privilegien aus dampfbetriebener Beamtenzeit!

    Je suis Charlie

  • Wie erklärst du dann den Kunden die den teueren Normalpreis buchen oder Inhaber einer Streckenzeitkarte bzw. Mobility BahnCard 100 sind, dass sie für eine Sitzplatzreservierung bezahlen sollen während der 29-Euro-Billigheimer diese kostenlos bekommt?


    Mit kostenlosen Sitzplatzreservierungen hätten wir wieder das Problem von massiven Luftbuchungen, für ernsthafte Buchungen hätten wir dann kein Sitzplatzkontingent mehr frei.

    Viele Grüße
    Martin

  • Warum eine generelle Reservierungskostenlosigkeit kontraproduktiv wäre hast du ja bereits dargestellt. Mangels entgegenstehender Kosten ist's egal, ob jemand für €29 verreist oder für €290, allein die Zugbindung auf dem Fahrschein entscheidet über die Inklusivität der Reservierung.


    Wem die Ungebundenheit des €290-Fahrscheins wichtiger ist als dessen Kosten, den ein paar Euro Reservierungsgebühr nach Entschlussfassung auch nicht stören. Da diese Fahrscheine in der Regel oft erst direkt vor Reiseantritt erworben werden könnte man auch eine Reservierung für die nächste, abgehende Verbindung mit auf den Weg geben.


    Der Umgang mit Inhabern von Strecken- oder Netzdauerfahrscheinen wäre dabei noch das schwierigste. Einerseits will man nicht ausgerechnet seine besten Kunden vor den Kopf stossen, andererseits kann man nicht ausgerechnet den Profikunden unbegrenzte Kostenlosreservierungen überlassen, denn dann würden natürlich versucht werden alle Züge im täglichen Berufsverkehr mehrfach zu überbuchen, falls man einen Zug verpasst oder mal etwas später aufsteht. Zum einen könnte es wahlweise zuggebundene Dauerfahrscheine geben, zum anderen könnte man ein bestimmtes Reservierungskontingent (maximal 1 pro Tag und Richtung) einräumen. Gleichzeitig sollte es aber weniger Hin- und Rückreservierungen als Arbeitstage sein, um Blindreservierungen, die sich dann auch noch auf erfahrungsgemäß hoch ausgelastete Züge konzentrieren würden zu vermeiden. Das wäre auf jeden Fall einigermaßen kompliziert und würde trotzdem Unmut hervorrufen. Eine Lösung wäre eine stark preisreduzierte, aber eben nicht kostenfreie Reservierungsmöglichkeit für solche Berufspendler.


    Oder man verfährt ganz einfach nach den Grundsätzen "Zugbindung->Platzreservierung", "Platzreservierung->Zugbindung" (bei erstmal ungebundenen Normalpreis- und Dauerfahrscheinen) und "keine Zugbindung->auf Wunsch kostenpflichtige Reservierungsmöglichkeit". Ja, ich glaube, daß das die einzige vernünftige, überschaubare, vermittelbare und gerechte Lösung wäre.

    Je suis Charlie

  • Zitat

    Original geschrieben von drueckerdruecker
    Heutzutage wird selbst der Gesamtaufwand kaum messbar sein


    Aha, da kennt sich jemand aus. Nur mal als kleiner Tipp am Rande: Beim ICE2 werden diese Daten persönlich als Diskette übergeben. Und der ICE3 ist da nur unwesentlich "moderner".


    Wer glaubt, dass das alles vollautomatisch geht, der irrt sich aber gewaltig.

    "Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, eine Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben."

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