Bundespräsident Wulff zurückgetreten - Nachfolger Gauck? | Korruptionsprozess Wulff

  • Und wenn sie es nicht sind, dann sehen sie, die E-Mails, immer noch veritabler aus, als wenn die persönlichen Angaben darin automatisiert entfernt worden wären.

  • Ganz besonders clever ist es natürlich auch, beim Schwärzen der Mailadressen so vorzugehen, dass im Footer der Mails die Mailadresse schliesslich so dargestellt wird:
    vorname.nachname at geschwärzter Domainname


    Und genau drunter steht dann der Domainname, also z.B. ndr.de, stern.de usw.


    Clever, wirklich. Da wäre ich nicht drauf gekommen. :D Vollprofis!

  • Zitat

    Original geschrieben von chefkoch01
    ...
    Was ich interessant finde, dass die ganzen Staatsanwaltschaften nicht ermitteln wollen.
    ...


    Wollen sie nicht ... oder dürfen sie vielleicht nicht?


    Im Gegensatz zu Regelungen in anderen Staaten sind Staatsanwälte in der Bundesrepublik Deutschland weisungsgebunden gegenüber ihrem Dienstherrn (Landesregierung vertreten durch ihre jeweiligen Repräsentanten).


    Ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, bestimmen in letzter (dienstrechtlicher) Instanz allein die politisch Verantwortlichen. Gegen deren ausdrückliche Weisung darf kein Staatsanwalt tätig werden. Wer dieses Thema vertiefen möchte, wird über Google sicher schnell fündig werden - persönlich würde ich jetzt in Hessen suchen. Die Namen Koch und Bouffier dürften Garant für etliche Treffer sein. Aber auch das "Augsburger Justiztheater" sowie andere Dauerbrenner werden sicher interessante Ergebnisse liefern.


    Fazit:
    Es müssen nicht unbedingt Staatsanwaltschaft und/oder Polizei dafür verantwortlich sein, wenn einem Tatverdacht nicht nachgegangen wird.


    Frankie

  • Über die hier bereits diskutierte Rolle der Blöd-Zeitung ist nun ein sehr [URL=http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,809778,00.html]interessanter Artikel auf SPON[/URL] erschienen.

    Zitat

    Man könnte denken, "Bild" parodierte so immer noch das Verhalten des Bundespräsidenten; vermutlich handelt es sich aber eher um die eigene, seit längerem erprobte Taktik der Desinformation.
    Dahinter steckt anscheinend der Versuch, die eigene Rolle zu verschleiern.
    Die Boulevardzeitung ist in der Auseinandersetzung mit Wulff nicht bloß Beobachter oder gar Opfer, wie sie glauben machen will, sondern Akteur.
    Sie spielt den Trumpf, den ihr Wulff durch den wütenden Anruf gegeben hat, nicht offen aus, sondern setzt Information und Nicht-Information geschickt zum größten eigenen Nutzen und Schaden Wulffs ein.
    Ihr Verhältnis zu Transparenz und Ethik ist ein rein taktisches.

  • "... Ihr Verhältnis zu Transparenz und Ethik ist ein rein taktisches."


    "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" hatten wir doch schon in der Schule auf dem Lehrplan ...

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • ... und genau hier stellt sich mir die Frage, inwieweit solches Agieren mit dem Grundgedanken der Pressefreiheit in Einklang zu bringen ist.


    Ich sehe es als Aufgabe der Presse, Geschehens zu ermitteln, (mehr oder weniger) objektiv darüber zu berichten und es (frei von jeglichen Einschränkungen) auch subjektiv kommentlieren zu dürfen. Keineswegs kann es Aufgabe der Presse sein, selbst als "Player" in die Geschehnisse einzugreifen und sie durch aktives Tun sogar zu beeinflussen oder gar zu lenken (wie etwa durch das oben beschriebene Taktieren).


    Das kann sie zwar tun ... ab einem gewissen Punkt wird man sich aber fragen müssen, welche dieser Handlungen der Pressefreiheit unterfallen und welche eben nicht mehr. Persönlich missfällt mir insbesondere, wenn die Presse nicht über die Meinung im Volk berichtet, sondern sie stattdessen massiv zu beeinflussen sucht.


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von saintsimon
    "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" hatten wir doch schon in der Schule auf dem Lehrplan ...

    schon richtig, nur die Katharina Blum bzw. die dahinter stehende(n) reale(n) Person(en) hatte(n) nicht das höchste Staatsamt inne...

  • Das bedeutet ja, daß man praktisch jeden als Lügner bezeichnen kann, unabhängig davon ob dies zutreffend ist und man sich da auf dei Meinungsfreiheit berufen kann. Glaube nicht daß dies jeder Staatsanwalt oder Richter genauso sehen würde. Staatsanwälte sind ja bekanntlich nicht ganz unbabhängig und weisungsgebunden, was jetzt bei diesem Fall nicht unbedingt eine Rolle gespielt haben muß. Der Paragraf 185 des STGB ist da ja sehr dehnbar in der Auslegung.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Hallo!

    Zitat

    Original geschrieben von bernbayer , Das bedeutet ja, daß man praktisch jeden als Lügner bezeichnen kann, unabhängig davon ob dies zutreffend ist und man sich da auf dei Meinungsfreiheit berufen kann.

    Ich glaube, es gibt da noch einen Unterschied, ob man eine unbekannte privat Person ist, oder ob man eine politische Person des öffentlichen Lebens ist!
    Gruß Angelo

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!