Wer zahlt eigentlich die Zeche bei Schubladenverträgen?

  • Zitat

    Original geschrieben von drueckerdruecker
    Das hier auch Schneeballsysteme zum Einsatz kommen wusste ich noch gar nicht.


    Hatte ich so nicht behauptet, weil ich das nicht genau weiß. Fakt ist aber, dass viele unseriöse Händler so agieren. Es kann auch durchaus ein Angebot mit Einmalauszahlung auf diese Art quersubventioniert werden. Und ja: unseriöse Händler tummeln sich logischerweise auch hier im Forum gelegentlich. Beispiele gibt es einige, wo mittlerweile diese Geschäfte hier durch Sperren des Nutzers gestoppt wurden. Auch bei Händlern, wo anfangs alles problemlos lief. Der von mir ziterte Laden hatte irgendwas mit einem englischen Namen für Ente im Benutzernamen :cool:


    Bye, Mike

  • Zitat

    Original geschrieben von Brooklyn
    Ich hab mal folgenden Vertrag abgeschlossen:


    1 x T-Mobile Web-n-Walk für glatte 9€ GG über 24Monate. Dazu hab ich für 0€ eine Playstation 3 bekommen. Ist etwa zweieinhalb Jahre her und der Preis für eine PS3 lag bei 300€.
    24x 9€ sind 216€, also hab ich sie viel billiger bekommen als wenn ich sie mir so gekauft hätte.
    Wie kann sowas sein ? Der Händler, in dem Fall bei Ebay (hatte mehr als 10.000 Bewertungen und hatte auch Zugaben wie 42" Plasma, Nintendo Wii + Ds Lite + Spiele, Laptops usw) und mit Ladengeschäft, muss ja dann draufzahlen. Wozu bietet er dann so eine Vertrag überhaupt an? Oder zahlte ihm T-Mobile für Abschluss dieses Vertrages mehr als die 300€ die er kosten hatte für die PS3 ?


    Vielleicht hat er ja gleich 1000 PS3 bestellt und für weniger als 300,- € pro Stück bekommen? Wenn 1/10 der Bewerter auch ne PS3 wollte, hätte er bei einem Stückpreis der PS 3 von sagen wir mal 209,- € 16.000,- € verdient - aber so ist es wohl nicht.

  • zu bedenken ist natürlich, dass viele händler auch tarife "mit Handy" aktivierung und somit sich ein handy oder sonstiges ausbuchen und das für höhere preise verkaufen unter anderem ebay namen?


    nicht zu vergessen sind die fetten provisionen + zielprovisionen


    aber pöapö kann ich euch nur erzählen dass die netzbetreiber fast ihr gesamtes geld ausschütten und erst einmal richtig nach den 24monaten verdienen, da bekommt der händler ja so gut wie nichts mehr.


    bei schubladenverträgen wirds da schwer klar, aber woher weiss der netzbetreiber das?


    die meisten guten angebote starten am freitag und enden am sonntag und da ist so gut wie kein VB, Leiter oder sonstiges ON um dies zu melden.


    und um statistiken schön zu mal auch für die kunden, tun die netzbetreiber alles !


    auch o2

  • Zitat

    Original geschrieben von Seufz
    Manche Anbieter locken statt mit Zugaben mit günstigen Preisen (0.-GG) und dann geht die Rechnung auf. Ich frag mich auch, ob das einen Provider zufriedenstellt binnen 24 Monaten alle Kunden neu umzuschichten, da keiner so dämlich ist mehr als 2 Jahren bei ihm zu bleiben.


    Ich denke Du unterschätzt hier gewaltig die uninformierte Masse, und die nicht gerade wenigen die vergessen ihren Vertrag rechtzeitig zu kündigen.

  • Zitat

    Original geschrieben von drueckerdruecker
    Wie Henning dankenswerterweise - Danke! (-:= - ausführte bekommen Provider überhaupt gar keine Terminationsentgelte. Die bleiben also ausschließlich bei den Netzbetreibern hängen, auch für den Anruf bei Mogeldebilkunden. Und die Provider dürften überproportional viele Schubladenverträge in ihren Kassenbüchern führen.


    ...


    Hierzu stelle ich ein Gerücht in den Raum, das sich bei uns in Österreich hart hält in der Branche:


    Einige Netzbetreiber sponsern solche MVNO's aufgrund der Terminierungsentgelte. Das heisst, hinter dem MVNO ruppadirubirankirikankuh steht ein bekannter Netzbetreiber, der sich über einen oder mehrerer Prokuristen die Hände reibt ob der Einnahmen.

  • Zitat

    Original geschrieben von tamhanna
    Hierzu stelle ich ein Gerücht in den Raum, das sich bei uns in Österreich hart hält in der Branche:


    Einige Netzbetreiber sponsern solche MVNO's aufgrund der Terminierungsentgelte. Das heisst, hinter dem MVNO ruppadirubirankirikankuh steht ein bekannter Netzbetreiber, der sich über einen oder mehrerer Prokuristen die Hände reibt ob der Einnahmen.


    Hmm. Ich verstehe dann aber in dem Zusammenhang den Sinn nicht. Der NB kassiert die Terminierungsentgelte so oder so - egal ob Provider oder Direkt.
    Was soll es dann also für einen Sinn machen, einen Porvider hintenrum zu sponsern, wenn man den Gewinn auch mit Originalkunden machen würde :confused:
    Oder habe ich einen Rechen/Verständnisfehler?


    Bye, Mike

  • Alle Netzbetreiber sind Aktiengesellschaften.
    Die einfachste Kennzahl um diese Unternehmen zu Bewerten ist die Anzahl der Kunden.
    Das Management inkl. der Vertrieb erhalten eine Teil ihres Lohnes als erfolgsabhängige Prämie. Wenn ein Neuvertrag eben 500.- Euro Aufwand kostet, dann ist das eben so. Ist ja nur das Geld der Aktionäre und die wollen z.B. n Neukunden in diesem Monat/Quartal. Dann sollen sie die auch bekommen :D


    Die Service Provider werden in dem Spiel nur benötigt um die Major Brands nicht als Aldi Discounter aussehen zu lassen und trotzdem die geforderte Anzahl an Neukunden zu generieren.


    Sehr schön zu sehen war der ganze Zusammenhang als vor 10 Jahren Vodafone Mannesmann übernehmen wollte. Da hat Mannesmann Verträge mit obszönen Provisionen ausgespuckt und jeder der zugreifen wollte konnte zugreifen.
    Im Gegenzug hat jeder Neukunde den Aktienwert von Mannesmann einen vierstelligen DM Betrag nach oben gedrückt und die Sache für Vodafone wieder ein Stück teurer gemacht.


    Bezahlen tut das ganze IMMER der Kunde, oder warum denkst Du das eine SMS aus dem EU Ausland für 9 Cent nach Deutschland geschickt werden kann, aber in einem normal Tarif einheitlich bei allen Betreibern 19 Cent kostet?

  • Zitat

    Original geschrieben von Síemenshandyfan
    Hmm. Ich verstehe dann aber in dem Zusammenhang den Sinn nicht. Der NB kassiert die Terminierungsentgelte so oder so - egal ob Provider oder Direkt.
    Was soll es dann also für einen Sinn machen, einen Porvider hintenrum zu sponsern, wenn man den Gewinn auch mit Originalkunden machen würde :confused:
    Oder habe ich einen Rechen/Verständnisfehler?

    Nicht unbedingt und ich weiß es ja auch nicht tatsächlich. Aber Sinn könnte so ein Vorgehen trotzdem durchaus ergeben. Mit je mehr Marken man direkt oder indirekt am Markt vertreten ist, umso mehr lenkt man von der Konkurrenz ab. Angenommen, es gäbe in einem Land zwei Netzbetreiber. Der eine Netzbetreiber macht alles selbst, der andere macht zehn Eigenmarken auf und hält nebenbei noch zehn Provider am Leben. Netze gibt's zwar nach wie nur zwei, aber wenn der umtriebigere auch nicht gerade einundzwanzigmal mehr Kunden oder Umsatz haben wird als der konzentrierte, so wird er wohl auf jeden Fall vorn liegen. Der Kunde meint zwar unter 22 Anbietern zu wählen, wählt aber tatsächlich nur zwischen dem 22er-Kongolmerat und dem Einzelkämpfer. Der Kunde, der nicht beim Provider XY landet, würde ja nicht automatisch beim gleichen Netzbetreiber landen, sondern möglicherweise bei der Konkurrenz.


    Der deutsche Großprovider bietet ja alle Netze an, scheint sich von kundenseitigen Angeboten aber nicht auf alle gleichartig zu konzentrieren. Andere Provider wie Telco oder Tchibo machen's nur mit einem Netzbetreiber, die direkten Netzbetreiberableger (Base, Congster, Simyo, Blau..) sowieso.


    Das ergäbe durchaus Sinn, wenn die zeitweise von den Multinetzprovidern mittels Provision besonders in den Markt gedrückten Tarife eines Netzes hintenrum vom Netzbetreiber nochmal gesondert unterstützt werden, die Tarife also nicht auf der eigenen Kalkulation des Providers beruhen.

    Je suis Charlie

  • Eins fehlt hier natürlich noch:


    Der Mehrwertsteuertrick, zumindest bei Sachprämien.


    Geschäft A ist nomaler Electronickhändler und kauft bei seinem Großhändler für 250 Euro eine Playstation3. Der Preis beteht aus dem Netto-Preis (210,08 €) und der Umsatzsteuer (39,92 €).
    Die 39,92 € zahlt der Großhändler ans Finanzamt und A holt sich das Geld vom Finanzamt zurück. Jetzt verkauft A die PS3 zum marktüblichen Preis von 300 €. davon muss er aber 47,90 € MWST an's Finanzamt zahlen) Gesamtkosten also für A (ohne eigene Kosten wie Personal....) 257,98 €


    Geschäft B ist HandyShop und finanziert die Playstation über den Handyvertrag und kauft beim gleichen Großhändler also 250 € von denen er sich 39,92 € Vorsteuer wiederholt.) Jetzt "verkauft" er die PS3 aber nicht wie A für 300€ sondern für 0 €. Also fallen auch 0 € MWST an. D.h. Gesamtkosten für die Playstation 3: 210,08 €


    B kostet die gleiche PS3 (vom gleichen Großhändler) also 47,90 € weniger. Diese Zeche zahlen wir alle.


    Im übrigen stimme ich meinen Vorrednern zu.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!