Der Bundesliga 2010/2011-Thread

  • Ich sehe da eigentlich kein grossartiges Problem.
    Das Lautrer Publikum ist eben so drauf. Es zählen Wille und Einsatz. Das wird vom Publikum entsprechend bewertet.
    Schweinsteiger spielt in den letzten Wochen eben weit unter seinem Niveau und das Spiel war insgesamt nicht gerade beglückend. Natürlich lag das auch am Gegner.
    Aber zu so einem Spiel fährt man als Zuschauer nun mal mit gewissen Erwartungen. Die wurden bei vielen mit Sicherheit nicht erfüllt.
    Warum soll man dann nicht auch mal pfeifen! Es ist doch völlig egal, welches Spiel, welche Mannschaft und welcher Spieler da betroffen ist.
    Meine Meinung.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Ich denke, das ist ein bißchen wie in ein Konzert oder ins Theater gehen.
    Ich zahl 80.- damit ich meine Helden sehen/hören kann, bloß haben die an dem Abend grad keinen Bock, weil die Bühne, der Sound nicht optimal ist und auch das Wetter nicht schön!
    Die würden derart von der Bühne gepfiffen und hätten es schwer, jemals wieder aufzutreten.
    Aber nein, hier beschweren sich Schweinsteiger und sogar dieser Löw über die ungerechte Behandlung!


    Diesen Fußballstars ist in Dimensionen zu viel Zucker in den Arsch geblasen worden und es wird Zeit, daß sie mal wieder auf die Erde zurückgeholt werden!

  • Ich denke das lang nicht nur am Lauterer Publikum.
    Das ist ein Phänomen, welches schon seit langer Zeit immer stärker auftritt: Spiele der Nationalmannschaft sind ein Event geworden. Es ist mittlerweile "hip" zum Länderspiel zu gehen. Freundinnen von mir gehen hin, weil "die Spieler so süß sind" und es auch ein "tolles Rahmenprogramm" gibt.


    Wenn ich mir das so anschaue, hat das mit Fußball und Fankultur nur noch wenig zu tun. Da wird ein Familienausflug gemacht, den lieben Kleinen Popcorn, Erdnüsse und Chips gekauft und genörgelt, wenn nicht nach spätestens zwei Minuten eine La-Ola durch das Stadion wabert.
    Nachdem mir bei einem Länderspiel zur WM-Qualifikation ein vor mir sitzendes Kind mit dem wilden Rumgewedel der von ARD und ZDF bereitgestellten Fähnchen fast ein Auge ausgepiekt hat, meide ich Länderspiele in Deutschland.


    Und wenn die Kunden eben für die recht hohen Eintritsspreise nicht mindestens fünf Tore sehen, beginnen sie halt zu pfeifen.
    Es geht mehr so Richtung Theaterpublikum, welches hingeht, eine vorher definierte Leistung erwartet und unzufrieden ist, wenn diese nicht erfüllt wird.


    -Andi-

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  • Gegen diese Eventkultur habe ich nichts einzuwenden.
    Ist doch völlig ok.
    Das Monopol auf Fussballspiele haben ja nicht nur Ultras und "echte Fans".
    Das Geschäft lebt davon.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Und seien wir doch mal ehrlich: Das was die Nationalmannschaft da nach dem 3:0 auf dem Platz gebracht hat war ja nun wirklich alles andere als berauschend. Wie lange hat es gedauert bis wir in der 2 HZ das erste Mal aufs Tor geschossen haben (und nein das war sicherlich dann auch noch nichts was man als ernsthafte Torchance betrachten könnte).


    Ob man da wirklich dann gleich so massiv pfeifen muss sei mal dahingestellt, aber den Akteuren muss eben auch klar sein, dass die Zuschauer für ihre Verhältnisse viel Geld ausgegeben haben um die Nationalelf zu sehen. Es müssen ja nicht unbedingt 7 oder 9 Tore werden, aber wenn ich da 65,- € oder mehr ausgegeben habe um mir ansehen zu müssen das ab der 2 HZ sämtliche offensiven Bemühungen vollkommen eingestellt werden und wir uns den Ball nur noch in der Abwehrreihe und dem Mittelfeld zuschieben ohne überhaupt auch nur mal zu versuchen offensiv zu agieren, dann darf man sich nicht wundern wenn so eine "Leistung" gerade gegen einen Gegner wie Kasachstan dann mit Pfiffen quittiert wird.


    Oder der DFB hätte die Karten für 15,- € verschleudern müssen mit dem Hinweis: "Achtung sobald der Sieg nicht mehr gefährdet ist wird der Spielbetrieb weitesgehend eingestellt." dann hätte auch keiner meckern dürfen.

  • Naja klar da geb ich dir recht. War auch in der Allianz Arena und das war nach der Länderspielreise und das Spiel war grottig.


    Aber es sind auch nur Menschen.....

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Gegen diese Eventkultur habe ich nichts einzuwenden.


    ich schon. ;)



    Zitat

    Das Monopol auf Fussballspiele haben ja nicht nur Ultras und "echte Fans".
    Das Geschäft lebt davon.


    Das ist der Punkt. Es geschieht ja auch nicht wegen der Leute, die da zum "Event" kommen. Sondern des Geschäftes wegen. Ich warte auf den Tag, an dem am Eingang des Stadions Operngläser verteilt werden.


    Natürlich haben Ultras und "echte Fans" kein Monopol. Aber die Entwicklung hin vom Sport, der für mich immer mit Stehplätzen, Bratwurst, Bier und Emotion verbunden war, hin zu einem Ereignis, dass dazu dient bei Popcorn eine nette Freizeitunterhaltung zu sein, gefällt mir ganz und gar nicht. In den Stadien der Liga finde ich das noch in erträglichem Maße. Aber die Nationalmannschaft meide ich mittlerweile auch wie der Teufel das Weihwasser. Ich erwarte nicht von jedem Fußballsachverstand. Den haste auch unter "echten Fans" nicht immer. Aber ich erwarte, dass ich des Spiels wegen dahingehe und nicht wegen des Drumherum und weil der Schweini ja so süss ist und was weiß ich nicht alles. Natürlich muss es auch immer normale "Zuschauer" geben. Aber das Eventpublikum, was sich da mittlerweile tummelt, finde ich schon krass. Mir macht das keinen Spaß mehr. Nichtsdestotrotz kann ich die Pfiffe durchaus verstehen. Was in Halbzeit zwei geboten wurde, war einfach phasenweise unkonzentriert und lustlos. Klar, dass ich mir bei 3:0 gegen so einen Gegner nicht den Allerwertesten aufreiße als ginge es noch um was. Aber n bisschen mehr als das, was die da auf den Platz gebracht haben, hätte ich schon erwartet.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Aber die Entwicklung hin vom Sport, der für mich immer mit Stehplätzen, Bratwurst, Bier und Emotion verbunden war, hin zu einem Ereignis, dass dazu dient bei Popcorn eine nette Freizeitunterhaltung zu sein, gefällt mir ganz und gar nicht.


    Diese "Entwicklung" ist doch schon seit einigen Jahren abgeschlossen und fing schon vor mind. 10 Jahren an!
    Wie meinst Du, wie es wäre, wenn es nicht so wäre? Glaubst Du, dann könnte man im Fussball mit diesen Geldern (die man eigentlich trotzdem immer noch nicht hat) um sich schmeissen?
    Es ist nicht mehr der gleiche Sport wie bei der Kreisliga B, nur auf höherem Niveau. Das kann es auch nicht sein.
    Ich bin hier eher für einen vernünftigen Mittelweg.
    Keine Überkommerzialisierung, aber ganz ohne geht es eben auch nicht.
    Die kleinen Kinder, die mit ihren Papas und Mamas ins Stadion gehen, die lassen sich auch die Trikots kaufen, die Bettwäsche, die Panini-Bilder usw.. Und die gehen dann später auch wieder mit ihren Kindern ins Stadion, verbringen vielleicht ein ganzes Wochenende in der Region usw..
    Das ist eben das Geschäft.
    Mit Stehplätzen und Bratwurst bei Hintertupfingen gg. Buxtehude kommt man nicht weit. Auch, wenn ich sowas auch immer noch als urig und "echter" empfinde.
    Aber auf dieses ganze Brimborium will doch auch keiner mehr verzichten. Nur wird es leider auch stellenweise übertrieben.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Diese stellenweise Übertreibung finde ich vor allen Dingen in der Nationalmannschaft. Da ist es so krass wie nirgendwo anders. Natürlich geht es nicht ohne Kommerz, aber wie Du sagst, der wird teilweise übertrieben. Ich stimme Dir ansonsten absolut zu. Keine Frage. Ich war vor zwei Jahren im Urlaub aus Langeweile bei einem Viertligaspiel in Pfullendorf. Bierbude und Würstchenbude IN der Kurve, Holzhütte hinter den Rängen. Herrlich. Na klar, das geht auf hohem Niveau nicht mehr. Aber die Übertreibung geht mir massiv auf den Zeiger. Und bei der Nationalmannschaft hat man das gefühl, dass es nur noch um den Kommerz geht und um sonst nichts mehr. Da ist ganz viel Fussballkultur auf der Strecke geblieben. Sehr guter Kommentar, den Bigbamboo da gepostet hat.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

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