Warum kann man Sachen von der Steuer absetzen?

  • Re: Re: Warum kann man Sachen von der Steuer absetzen?



    Es ist aber nicht so das nur du diesen Aufwand hast um das Geschaeft betreiben zu koennen - sondern deine Konkurrenz hat den gleichen Aufwand


    Wen man jetzt darauf verzichten wuerde koennte man den Steuersatz fuer alle senken das dann im Endeffekt wieder alles so waere


    Aber bei jeder Aenderung meckert die einzelne Lobby - deshalb kan sich nicht wirklich viel aendern

  • Arbeitnehmer (Lohnempfänger) haben einen solchen Aufwand (auch für z.T. kostspielige Produktionsanlagen) aber nicht.


    Warum sollte ein Arbeitnehmer weniger Steuern zahlen als ein Unternehmer, dem das gleiche Einkommen zur Verfügung steht.


    Denn das Geld, dass der Unternehmer für Faxgeräte u.a. ausgegeben hat, steht im als Einkommen ja nicht zur Verfügung. Nach Deiner Lösung müsste er dieses Geld dennoch als Einkommen versteuern. ;)


    Und senkst Du als Folge der mangenden Abschreibungsmöglichkeiten den allgemeinen Steuersatz, profitiert wieder auch der Arbeitnehmer, der keine vergleichbaren Kosten hat.


    Und weil all diese Überlegungen so richtig krass verfassungswidrig sind, kann die Politik sie auch so schön versprechen. Erlässt man nämlich ein entsprechendes Gesetz, weiß man ja schon vorher, dass die (böse) Justiz es wieder kassieren wird (Stichwort Pendlerpauschle). In Sachen Neuregelung der Pendlerpauschale muss wirklich jedem, der an diesem Gesetz beteiligt war, schon vorher klar gewesen sein, dass es keinen Bestand haben kann (den Hersteller des Papiers mal ausgenommen).


    Und wenn man für solche Luftnummern nicht noch mehr Steuergeld verplempern will, lässt man sie am besten gleich in der Schublade.


    Frankie


  • Kleiner Denkfehler:


    Die Werft hat noch 6 Mio Verlustvortrag, muß demnach nur 3 Mio versteuern, zahlt also 1 Mio Steuern und hat effektiv 2 Mio Gewinn!


    Gruß Boris

  • Frank: Das stimmt schon auch was die geschrieben hast aber andererseits haben Unternehmen die Kapitalgesellschaften sind deutlich geringere Steuersätze als Privatpersonen

  • frank_aus_wedau


    Das theoretische Denkmodell in allen Ehren, nur in der Praxis passt es halt hinten und vorne nicht. Faktisch können Selbstständige abenteuerlichste Dinge absetzen, bei denen der Bezug zwischen rein privater Nutzung und geschäftlichem Erfordernis überhaupt nicht zu sehen ist.


    Selbst wenn man in Grenzfällen immer zugunsten des Steuerpflichtigen argumentieren würde bleiben so viele Fälle, in denen es überhaupt nicht passt.


    In Deutschland fährt z. B. KEIN EINZIGER Maybach in privater Nutzung herum. Glaubst du nun andererseits wirklich, dass sämtliche Nutzer dieser Wagen das Auto tatsächlich geschäftlich benötigen?


    Letztlich werden diese Wagen gefahren weil es dem persönlichen Luxus dient und es sei den Leuten gegönnt. Es mag auch sein, dass der ein oder andere ein repräsentatives Auto braucht und nicht im Golf vorfahren möchte/kann. Dass es aber nicht unter einem Maybach geht ist schwer vorstellbar.


    Oder mein bereits erwähntes Beispiel mit den Schuhen für Piloten. Sicherlich eine angenehme Sache, nur wird doch provoziert, dass man sich gleich 2 teure Paare Schuhe kauft anstatt das benötigte eine Paar, nur weil das beim Finanzamt plausibel gefunden und anerkannt wird. Mal abgesehen davon, dass man sich so oder so Schuhe kaufen würde, und wenn man während der Arbeit keine zur Uniform passenden Businessschuhe tragen würde, würde man sich die Hacken an den Turnschuhen ablaufen, sprich man hätte so oder so Kosten für Schuhe. Dass man diese aber nun als Arbeitskleidung absetzen kann und anderen auch noch die Besohlung anerkannt wurde ist schon kurios - um nur mal ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit zu nennen, mit dem ich konfrontiert wurde.


    Derartige Beispiele dürfte es tausendfach geben. Wenn die Politik hier immer wieder vor irgendeiner Lobby einknickt können wir den Laden dicht machen. Irgendwo muss eingespart werden - und dann bitte an den Stellen, wo Geld unnötig verplempert wird anstatt Kürzungen an den Stellen, wo Menschen wirklich darunter leiden, also z. B. aktuell hauptsächlich im sozialen Sektor.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Eben. Als Selbständiger setze ich konsequent natürlich alles ab, was ich irgendwie auch nur entfernt absetzen kann. Darunter sind auch Dinge, die ich mir auch ganz ohne Selbständigkeit besorgt hätte. Als wenn ein Selbständiger für ein privates Fax oder ein paar Kopien in den Copyshop ginge.

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    ...
    Derartige Beispiele dürfte es tausendfach geben. Wenn die Politik hier immer wieder vor irgendeiner Lobby einknickt können wir den Laden dicht machen. ...


    Das ist richtig. Betreffend die Umsetzung der Regelungen zur Abschreibung besteht in meinen Augen dringender Handlungsbedarf.


    Auch ich hatte schon darüber nachgedacht, dass man die Abschreibemöglichkeit für Firmen-PKW deckeln könnte. Dann wäre halt ein Maybach nur noch in Höhe eines Grenzbetrags steuerlich absetzbar.


    Da es hier um Ausgaben zur Erzielung von Einküften geht, könnte man die steuerliche Berücksichtigungsfähigkeit auch unter dem Begriff einer gewissen Angemessenheit/Notwendigkeit sehen. Und für Geschäftsreisen dürfte ein Maybach in den seltensten Fällen notwendig sein.


    Es geht halt auch preiswerter. Und wenn ein Unternehmer preiswert einfach nicht möchte, ist es dem Steuerzahler nicht zuzumuten, solche Befindlichkeiten finanziell zu unterstützen.


    Das ändert aber nichts daran, dass ich die grundsätzliche Möglichkeit der Geltendmachung von Kosten, die zur Erzielung der (letztlich zu versteuernden) Einkünfte erforderlich sind, für unverzichtbar halte.


    Das Gestrüpp der aktuell geltenden Regelungen durchzuforsten benötigt aber deutlich mehr Zeit als für den Sparplan zur Verfügung stand. Nachdem der (auch in meinen Augen sehr unglückliche) Sparplan nun steht, könnte man sich daranmachen, alte Zöpfe zu kürzen ... ;)


    Und da gibt es etliche. Angefangen beim Branntweinmonopol aus Kaisers Zeiten über ... bis ...


    Frankie

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