ZitatOriginal geschrieben von Timba69
HappyDay989:
Und warum meinst du Box-Pabst zu sein und SunnyStar eventuelle Wissensvorsprünge abzureden?
Ich habe weder behauptet, ein Box-Papst (bitte die Schreibweise beachten!) zu sein noch habe ich per se unterstellt, dass SunnyStar nicht das eine oder andere über den Boxsport weiß. Aber ich finde es schlichtweg arrogant und vollkommen inakzeptabel, wenn sich jemand mal eben ohne jeden weiteren Nachweis selbst überragendes Fachwissen bescheinigt und anderen (wiederum ohne jeden weiteren faktischen Nachweis!) einfach unterstellt, sie hätten keine Ahnung. Wenn man angeblich so ein großer Experte sein will, dann sollte man nicht den "großen Fachmann" raushängen lassen und sich dabei hinter der Anonymität eines Internet-Forums verstecken wollen; das ist nun einmal extrem unglaubwürdig.
ZitatOriginal geschrieben von Timba69
Und zum Thema Tyson sei gesagt, das es für einen Boxer extrem schwer ist, wenn er seinen Trainer verliert, dann unter einem anderen Trainer anders boxen soll und dann vom gericht die AUflage bekommt, im Gefängnis weder trainieren zu dürfen, noch Krafttarining machen zu können.
Tyson hätte sich ja auch wie ein normaler Mensch benehmen können statt wie ein wildes Tier, dann wäre er auch nicht so oft im Knast gelandet. Er war m. E. unter dem Gesichtspunkt der Vorbildfunktion eines Sportlers der unwürdigste und widerwärtigste Boxweltmeister aller Zeiten. Klar, Boxer werden nicht dadurch erfolgreich, dass sie streicheln statt schlagen. Aber Tyson war einfach ein Psychopath mit viel Dampf in den Fäusten, der sportlich nur einige wenige Jahre zeigte, was er hätte werden können, wenn er sich nicht selbst permanent im Weg gestanden hätte. Es waren keine Trainingsverbote im Knast, die ihm zum Verhängnis wurden. Es waren vielmehr seine Unbeherrschtheit, Disziplinlosigkeit und seine maßlose Selbstüberschätzung, als vermeintlicher "Champion" über dem Gesetz zu stehen, die ihn zu einem brutalen Frauenschänder und Schläger werden ließen und ihn mehr als einmal hinter Gitter brachten. Tyson hätte ein Großer werden können, aber er wurde es nicht, weil er charakterlich nicht das Zeug dazu hatte, ein echter Champion zu sein. Deswegen war seine Karriere wohl so kurzlebig, zumindest gemessen an dem schieren physischen Potential, über das er einst verfügte.
Und ganz ehrlich: da sind mir die Klitschko-Brüder schon erheblich sympathischer, und großartige Sportler sind sie obendrein. Denn sie nutzen ihr Potential, um den Boxsport zu dominieren, und zwar auf sportliche Weise. Man braucht sich nur mal die Liste von Vitali Klitschkos Profikämpfe von 1996 bis heute anzusehen, dann stellt man fest, dass "Dr. Eisenfaust" seinen Beinamen nicht zu Unrecht trägt: in 41 gewonnen (von insgesamt 43) Kämpfen musste er nur dreimal über die volle Distanz gehen, 35 Mal beendete er den Kampf vorzeitig durch KO oder der Gegner musste aufgeben. Sein Bruder Wladimir ("Dr. Steelhammer") kommt auf eine noch bessere Bilanz: von 58 Kämpfen gewann er 55, davon nur drei nach Punkten, alle anderen entschied er vorzeitig. Und wenn jemand allen Ernstes die USA immer noch für den Nabel der Boxwelt hält, dann sollte er doch bitte mal zur Kenntnis nehmen, dass in den letzten Jahren aus Amiland nur Herausforderer kamen, die in den ersten Pressekonferenzen das Maul unglaublich weit aufrissen, um es anschließend im Ring von den Klitschkos gestopft zu bekommen, meistens sogar lange vor der 12. Runde. Dass die Klitschkos sich dabei nicht auf den Boxstil ihrer Gegner aufzwingen lassen, spricht dabei m. E. für ihre Intelligenz und Dominanz. Die Zeiten, in denen amerikanische Boxer die Weltmeisterschaften nach Belieben dominierten, sind schon lange vorbei. So zu tun, als sei dies alles nur ein Resultat von Manipulationen durch die Klitschko-Brüder ist im besten Fall eine unzulässig verkürzte Darstellung.