Kriegen wir die D-Mark zurück?-Diskussions-Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    :confused:


    Kommt da noch was inhaltliches, oder wolltest du einfach mal Dampf ablassen?


    Ich glaube im Fussballthread bist du besser aufgehoben. :D



    Ich habe dir lediglich einen Spiegel vorgehalten!


    Du hingegen wärest besser im "Biete" aufgehoben, ein "zu verschenken" gibt es ja leider nicht! ;)

    Ich habe dem Teufel meine Seele verkauft und jetzt sind wir beide ein wenig aufgeregt...!

  • Dann erkläre mir doch mal, an welcher Stelle ich deiner Meinung nach Stammtischparolen gebraucht habe? Nochmal zur Erinnerung: Sätze wie "Politiker verdienen zu viel", "Wir zahlen die Zeche", etc. stammen von anderen Leuten.


    Auch habe ich für alle Zahlen und Behauptungen seriöse Quellen herangezogen. Auch darin unterscheide ich mich von der "Durch den Euro ist alles teurer geworden"-Fraktion.

  • Zitat

    Original geschrieben von tobias2k
    Hoffen wir im Falle Griechenlands mal auf ein anderes Ende. Es ist uns wenig geholfen, wenn wir unsere veranschlagten 22 Mrd. zurückerhalten, im Gegenzug aber (wie in Argentinien) die Gläubiger mit lediglich 50% ihrer Außenstände abgespeißt werden. Dann könnte sich allein unsere Bankenwelt auf Verluste von rund 16 Mrd. einstellen.

    Ob die Glaeubiger ihr Geld ganz zurueckbekommen oder nicht ist doch egal. Niemand wurde gezwungen griechische Anleihen zu kaufen, und er es getan hat, muss sich bewusst sein das Anleihen auch wenn es Staatsanleihen sind nicht ganz ohne Risiko sind.


    Wichtiger ist das Griechenland nicht kaputtgespart wird!


    Was nutzt es wenn die ganzen Banken ihr Geld zurueckbekommen und tolle Bilanzen haben, aber die griechische Bevoelkerung nur sich nichts mehr leisten kann, und auch kein Zugang zu Bildung und Gesundheitssystem fuer die Normalbevoelkerung moeglich ist. Und dan Griechenland auf einen Level wie Albanien landet.


    Das waere erstens fuer die Griechen schlimm, und zweitens wuerde das den Euro eher auseinanderbrechen lassen als wenn die Glaeubiger nicht alles zurueckbekommen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Wichtiger ist das Griechenland nicht kaputtgespart wird!


    Das gilt übrigens nicht nur für Griechenland.


    Solange allerdings Politiker in aller Herren Länder nicht begreifen, dass es keine Überraschung ist, wenn man Jahr für Jahr mehr Geld ausgibt als einnimmt, dass man dann irgendwann Probleme bekommt, solange brauchen wir uns ums Kaputtsparen keine Sorgen zu machen.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Wollen wir nur hoffen, dass unser Finanzminister bei der einen oder anderen Transaktion nicht wieder mal den einen oder anderen Geldkoffer vergisst. :mad:


    Mir wird angst und bange bei dem Gedanken, in einer Finanzkrise vom jemandem regiert zu werden, der schon in der Vergangenheit keine Orientierung über Herkunft und Verbleib größerer Summen hatte, mit denen er agiert hat. Und dass er das Geld überhaupt mal hatte ... hatte er auch gleich vergessen.


    Wenn ich bedenke, dass solche Type nun "Milliardenpoker" spielt, kommt mir die Galle hoch ... immer und überall ... bei jedem Niveau. Auch am Stammtisch. :flop:


    Dass Angie hier den Bock zum Gärtner gemacht hat, ist m.E. eine ihrer größten Fehlleistungen.


    Frankie

  • Etwas weniger Polemik würde dem ernsten Sachverhalt gerechter werden.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Ich hoffe, Du meinst damit nicht meinen Beitrag ... denn ich meine es absolut ernst, wenn ich sage, dass ich keinerlei Vertrauen in die Worte eines Finanzministers habe, der es schon in der Vergangenheit mit Wahrheit nachgewiesenermaßen nicht so genau genommen hat.


    Und wer solch jemanden entgegen Weisheit "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, ..." auch noch zum Finanzminister ernennt, kann doch wohl nicht alle Tassen im Schrank haben. Auch wenn der Saulus tatsächlich zum Paulus mutiert sein sollte ... dem Volk - zu dem nun einmal auch ich gehöre - ist eine solche Ernennung nicht zu vermitteln.


    Zudem:
    Wer eine für diese Funktion untragbare Person zum Finanzminister ernennt, verspielt damit leider auch seine eigene Glaubwürdigkeit und sogar die derjenigen, die andere Ämter übernommen haben. Und das ohne jegliche Notwendigkeit und gar Berechtigung.


    Wenn in Italien ein Berlusconi Ministerpräsident ist, darf man sich darüber dann nicht mehr mokieren, wenn man selbst einen Finanzminister namens Schäuble hat.


    Das Vertrauen in Angie und Co. ist definitiv dahin. Und nicht zuletzt die hier geführte Diskussion belegt das noch einmal sehr eindrücklich. Und die Wahl in NRW weist definitiv auch in diese Richtung.


    Was ich geschrieben habe, ist also keineswegs polemisch, sondern nur eine Beschreibung des Status quo. Allein die Inhaber schwarzer Parteibücher verschließen ihre Augen noch vor diesen Tatsachen. Und es ist keineswegs vorüber - das Vertrauen der Bürger in den teilweise dilettantischen Agitatismus und in gebetsmühlenartige Beschwörungsrirtuale ohne sachlichen Gehalt wird (zu Recht) noch weiter sinken. Spätenstens in einem Monat werden wir das hier feststellen können.


    Frankie

  • Obwohl ich deine Abneigung gegen Schäuble teile ist er nicht das alleinige Problem. Es ist auch nicht "der Euro" der einzige Auslöser, sondern eher ein unheilvolles Konglomerat verschiedener Entwicklungen:


    - die EU war seinerzeit nicht nur als wirtschaftlicher Verbund gedacht, sondern man wollte auch gemeinsame Werte vertreten. Das hätte bei ein paar Kern-Staaten auch funktioniert, aber es kamen im Laufe der Zeit zu viele Nationen dazu, insbesondere auch solche, die eigentlich nicht reinpassen. Wenn man zwischenzeitlich gar über einen Beitritt der Türkei diskutiert ist das absurd. Welche weltanschaulichen Werte wir mit Anatolien teilen kann niemand darlegen. Es geht also kaum noch um Werte, sondern nur um die wirtschaftlichen Aspekte.


    - überdies eine Wirtschaftsunion zu schaffen war eine gute Idee und auch der Euro war eine gute Idee. Man hätte aber viel besser überlegen müssen wie man mit unterschiedlichen Wirtschaftsleistungen umgeht. Das ist sträflich vernachlässigt worden und jetzt konnte nicht mehr unter der Decke gehalten werden, was jedem normal denkenden Menschen schon lange klar ist: dass es nicht funktioniert wenn diverse nationale Interessen und unterschiedliche BIPs in einen Topf geworfen werden. Das kann nicht ohne Verwerfungen klappen wenn die Wirtschaftsleistungen der der Beteiligten sehr unterschiedlich sind.


    - Der Euro hat Deutschland insofern viel gebracht als unsere Wirtschaft sehr stark davon profitiert habt, wir sind eine Exportnation. Wer also sagt, dass es für uns als Nation schlecht war, liegt falsch. Dennoch, für die Bürger brachte der Euro starke Teuerungen und Reallohnverluste, denn die Gewinne landeten nicht in den Taschen der Bürger, sondern bei Unternehmern, Anlegern und Banken, während die Bürger bei der Umrechnung verarscht wurden:


    - der Lohn wurde säuberlich 1:1 umgerechnet, aber Waren und Dienstleistungen gerundet, um möglichst wieder glatte Werte zu bekommen - und dabei immer zu Ungunsten des Privatkunden. Obendrein konnten viele Leute anfangs nicht mit der neuen Währung umgehen und das haben Geschäftemacher ausgenutzt; wenn eine Ware, die vorher 1,50 DM kostete schließlich bei 0,90 Cent landete schien das psychologisch preiswerter, obwohl es tatsächlich teurer ist. Da wurden die Leute reihenweise abgezockt.


    - besonders getroffen hat es kleine und mittlere Einkommen. Die kaufen nämlich nicht andauernd Elektronik aus dem oberen Preissegment. Deren Gehalt geht fast vollständig für Miete, Nebenkosten, Nahrungsmittel und andere Dinge weg, die eben oft nicht preiswerter wurden. Außerdem verändern sich die Lebensgewohnheiten: man berücksichtig im Warenkorb nicht, dass heute viel mehr zu einem normal ausgestatteten Haushalt gehört als vor einigen Jahren. Wenn wirklich jeder Gering- und Normalverdiener spürt(e), dass das Leben mit allen Facetten gesellschaftlicher Teilhabe teurer wurde, kann man doch nicht mit irgendwelchen Durchschnittsbürger-Zahlen kommen, die angeblich das Gegenteil darlegen sollen.


    Als ich Abi machte gab es eine Abizeitung, ein T-Shirt und der letzte Schultag wurde gefeiert - fertig. Man war mit insgesamt ca. 30DM Unkostenbeteiligung dabei und das war's. Heute gibt's gleich eine Mottowoche, für die Kostüme beschafft werden müssen. Die Zeitung wird nicht mehr mit Schreibmaschine, Kopierer und Tacker erstellt, sondern heute muss es ein Hochglanz-Buch aus der Druckerei sein und das T-Shirt wird nicht mit Data-Becker-Folie und Bügeleisen selber bedruckt, sondern kommt mit Spezialeffekten vom speziellen T-Shirt-Druckbetrieb. Unter 40-50 EUR Geldeinsatz kommt der Abiturient heute nicht weg. Die Zeiten ändern sich und eine im Prinzip gleiche Sache, nämlich Abi, wird teurer weil die Ansprüche sich verändern. Solche Dinge bildet der Warenkorb nicht ab.


    - in die Gemengelage um die Euro-Einführung hinein kam Clement mit seiner Ausweitung der Zeitarbeit und Schröder mit Hartz IV. Das verschob viele Menschen in prekäre Arbeitsverhältnisse. Aus der Arbeitslosenstatistik waren die Menschen aber erstmal raus. Nach wie vor behaupten manche Politiker, die Lage am Arbeitsmarkt habe sich positiv entwickelt - Unsinn! Man hat unbefristete, fair bezahlte Arbeit durch unsichere Minijobs ersetzt und den Menschen keine gut bezahlte Arbeit mit Zukunft beschafft. Auch hier verschleiern positive Zahlen die beschissenen Verhältnisse am Arbeitsmarkt.


    - Nebenbei ist die Globalisierung vorangeschritten und auch das wird wieder benutzt, um Lohndumping durchzudrücken. Lächerlicherweise sogar in Jobs, die gar nicht ins Ausland verlagert werden können!


    - vor 2 Jahren sind die Banken gecrasht, die Politik hat nicht darauf reagiert indem klare Regeln an den Märkten etabliert wurden. Im Gegenteil, das Casino ging weiter und die Banken zocken mit dem billig in den Markt geworfenen Geld. Jetzt ist Griechenland pleite, andere kurz davor die Hand zu heben und der Euro wackelt. Man schüttet zum wiederholten Male Geld in horrender Summe aus bzw. gibt Bürgschaften. An klaren Regeln um das Chaos einzudämmen docktert man seit Jahren erfolglos herum.


    - ich glaube, dass die ganze unfähige Politik es nicht in den Griff bekommt und es irgendwann zusammenklappen wird, weil noch 1, 2, 3 Krisen schaffen wir nicht. Dann ist Sense. Die Bürger werden sich das alles nicht gefallen lassen. Die Deutschen sind ja immer sehr brav, aber Generalstreiks sind in Frankreich und Italien kein Problem. In Pariser Vorstädten gab's schon Randale, in Griechenland auch. Irgendwann steuern wir auf einen sozialen Flächenbrand mit Unruhen hin, wenn die dämlichen Politiker es nicht schaffen, die Schere zwischen wenigen Superreichen und immer mehr Armen zu schließen. Bisher ist nicht erkennbar, dass die in Berlin überhaupt das Problem verstehen.


    Lieber Jimmythebob, Erik Mejer, autares, ihr könnt hier Statistiken zitieren oder nicht - die Leute sind einfach genervt weil in ihrem realen Leben Verschlechterungen stattfinden. Arbeitsplätze unsicher, Reallohnverluste, an manchen Stellen Verteuerungen. Zugleich in Berlin Westerwelle und die FDP mit ihrem realitätsfernen Steuersenkungs-Gerede, das nie irgendwer glauben konnte, der normal tickt, und eine Kanzlerin, die nicht führt sondern da steht und blöd in die Runde guckt. So gibt das nix.


    - Wenn die Eliten in Politik, Wirtschaft und dem Finanzsektor nicht durchstarten, mit der Faust auf den Tisch hauen und dafür sorgen, dass es für die normalen Menschen - und nicht nur Banker und Investoren - vorwärts geht, steuern wir auf Unruhen und Bürgerkrieg zu - nicht heute oder morgen, aber auf lange Sicht. Wenn das, was in Griechenland von den Leuten verlangt wird, in ganz Europa kommt weil alle pleite gehen, dann kracht es. Dann haben sich diese Eliten entweder in ihren Goldpalästen verschanzt oder sie werden vom Mob gelyncht.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Geil, Bürgerkrieg. Jetzt sind wir also schon soweit. Wie wäre es denn, wenn man sich anstatt gleich mit Gewalt zu reagieren, sich einfach politisch involviert um das drohende Ungemach zu verhindern?


    Das Problem ist nicht, dass die Leute keinen Bock mehr haben, sondern dass sie schlicht und einfach zu dumm und zu faul sind. Jammern kann jeder und einen Stein zu schmeissen ist immer noch spannender als abends am SPD Stammtisch teilnehmen zu müssen.


    Du bist das beste Beispiel dafür: Statistiken zählen nicht. Es ist einfach alles scheisse. "Es muss sich was ändern" - aber ich habe keinen Bock, aktiv zu werden (das ist mir bei dir übrigens schon häufiger hier aufgefallen).


    Diese Lethargie im Volk ist unglaublich - und meiner Meinung nach immer noch ein Zeichen, dass es allen zu gut geht.


    Dass der Staat zuviel Geld ausgibt, sollte jedem klar sein. Kürzen ja - aber bitte nicht bei mir lautet doch immer das Motto.


    Ich kann dieses rumsitzen und jammern nicht mehr hören. Entweder man selber ändert etwas dagegen oder aber man findet sich mit der Situation ab. Alles andere ist pure Heuchlerei.

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