Facebook - Bedenklich?

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Was genau mit deinen Daten passiert, weiß eh niemand.

Re: Facebook - Bedenklich?

Zitat

Original geschrieben von Fieser-Kardinal
Was macht Facebook mit meinen Daten im Handy, wenn ich z.B. dort anmelde? Werden meine Kontaktdaten gesynct, weiterverwendet, anderen zugänglich gemacht? Ergeben sich sonst irgendwelche Vorteile?

Wenn man die Facebook "AGBs" auf der amerikanischen Seite so liest, dann scheinst Du quasi alle Rechte an diese Daten an Facebook zu übertragen. Und die können dann damit machen, was sie wollen. Und das tun sie auch.

Bevor Du Deine Daten dahin überträgst, hast Du eine entsprechende Genehmigung von allen Kontaktpersonen, die Du gespeichert hast, vorliegen? Immerhin verschenkst Du Daten "fremder" Leute ohne Ihr Wissen zur wirtschaftlichen Weiterverwendung (Facebook ist gemacht worden, um harte Währung damit zu verdienen, und nicht um die User glücklich zu machen).

man muss halt wissen, welche daten man bei facebook preis gibt. wenn ich facebook die zugangsdaten für meine e-mails gebe, um meine Kontakte automatsich hinzuzufügen, dann muss ich mich später nicht darüber beschweren.
ich bin bei facebook und hab das angegeben, was jeder wissen darf. alles andere kommt noch nicht mal in einen "privaten" bereich.

ich bin nicht bei Facebook angemeldet. Hat ja auch keinen großen Vorteil. Wenn man immer was zu melden hat oder will (nach dem Motto: Hier guck, meine neuen Bilder von mri), dann macht das eventuell Sinn. Und das Thema Datenschutz ist ja auch uralt. Du gibts eh deine Daten überall Preis, egal ob bei dm oder woanders.

facebook kritischer Thread

Hallo,

interessant, dass sich auch mal ein facebook kritischer Thread hier findet. Ich dachte schon nach der ganzen Begeisterung im TT-Facebook-Thread wäre Hopfen und Malz bei einer ganzen Reihe an TT-user verloren, was Datenschutz-Bewusstsein im Internet angeht.

Im fefe blog bin ich zu dem recht umfangreichen Schaubild über die Datenschutz-Einstellungen von facebook gekommen. Das sollte sich jeder facebook-Nutzer mal zu Gemüte führen, bevor er behauptet, dass Datenschutzeinstellungen dort kein Problem wären.

Heute ist auf golem zu lesen, dass facebook und Art verwandte Dienste Nutzernamen an Werbekunden übertragen haben.

Ich habe es übrigens nie so richtig verstanden, was die Menschen eigentlich bewegt, eine Flut von Banalitäten des täglichen Lebens in alle Welt zu posaunen und sich auch noch diesbezüglich Bedarfsgemeinschaften anzuschließen.

Hallo,

letztens in einem Blog entdeckt: Wer den Überblick über seine Privatsphäre-Einstellungen verloren hat und nicht so gut lesen kann, kann sich das hier angebotene Bookmarklet als Lesezeichen speichern und aufrufen, wenn er in seinem Facebookprofil ist. Ergenisse werden sofort angezeigt:

ReclaimPrivacy

Zitat

Original geschrieben von rajenske ...
Wer den Überblick über seine Privatsphäre-Einstellungen verloren hat und nicht so gut lesen kann, kann sich das hier angebotene Bookmarklet als Lesezeichen speichern und aufrufen, wenn er in seinem Facebookprofil ist. ...
ReclaimPrivacy

Da braucht es schon einen "Drittanbieter" (wenn auch auf Spendenbasis), damit facebook-Nutzer ihre Datenschutz-Einstellungen halbwegs in den Griff bekommen.

Wenn man sich das Schaubild von der NYT anschaut, dann wird klar, dass facebook selber einen Teufel tun wird, die Einstellungen zu vereinheitlichen und zu vereinfachen.
Die weitfächige Verzweigung der Einstellungen hat nichts mit nicht lesen können zu tun, sondern ist schlicht unpraktikabel - und das wohl nicht ohne Absicht.

Die Frage die man sich stellen sollte: Warum gibt es Facebook überhaupt? Sind dort edle Spender am Werk, die den Menschen was gutes tun wollen?

Ja wohl eher nicht. Dahinter stecken knallharte Geschäftsleute, die das tun um eben Geld zu verdienen (was nun kein Vorwurf sein soll). Und womit kann man im Internet am leichtesten Geld verdienen? Mit personalisierten Daten. Facebook lebt von den Daten. Und die Datenschutzeinstellungen sind schnuppe. Denn die Daten hat Facebook so oder so und die werden zu Geld gemacht.

Wenn sich jemand dort quasi bis auf die nackte Haut ausziehen soll, dann bitte. Er darf sich nur nicht beschweren, wenn es irgendwann deswegen zu Problemen kommt, weil z.B. eine Versicherung ablehnt, weil in Facebook schön beschrieben wird, das man nur gefährliche Sportarten ausübt und einem Pfeiffchen zwischendurch auch nicht abgeneigt ist (nur mal ein "harmloses" Beispiel).

Es gibt in der EDV einen Grundsatz, ja fast schon ein Gesetz: Daten die vorhanden sind, werden auch benutzt.

Was ich viel schlimmer zur Zeit finde, sind die Deppen, die z.B. ihr Telefonbuch des Handys mit Facebook synchronisieren. Und auf den Weg an Daten von Leuten kommen, die zum einen das vermutlich nicht wollten und zum anderen nichts mal davon etwas wissen (bis die Spammerei anfängt).

Das sollte zumindest in Deutschland endlich hart bestraft werden können, inkl. Schadensersatzforderungen gegen denjenigen, der die Daten durch sein Handy veröffentlicht hat.

Auf jeden Fall werden in naher Zukunft (so 15 bis 20 Jahre) noch einige ziemlich Dumm aus der Wäsche schauen, und feststellen das die eigene Daten doch äusserst Schützenswert sind und das JEDER auf dieser Welt irgend etwas zu verheimlichen hat.

Ist dann leider nur zu spät...

Zitat

Original geschrieben von diger ...
Warum gibt es Facebook überhaupt?
...
Dahinter stecken knallharte Geschäftsleute, die das tun um eben Geld zu verdienen (was nun kein Vorwurf sein soll). Und womit kann man im Internet am leichtesten Geld verdienen? Mit personalisierten Daten. Facebook lebt von den Daten. Und die Datenschutzeinstellungen sind schnuppe. Denn die Daten hat Facebook so oder so und die werden zu Geld gemacht.

Das sind ja Nobelpreis verdächtige Gedankengänge.

Zitat

...
Was ich viel schlimmer zur Zeit finde, sind die Deppen, die z.B. ihr Telefonbuch des Handys mit Facebook synchronisieren. Und auf den Weg an Daten von Leuten kommen, die zum einen das vermutlich nicht wollten und zum anderen nichts mal davon etwas wissen (bis die Spammerei anfängt).

Diesen De...en ist es glaube ich ziemlich egal, ob deren eigene Daten zu facebook oder auch noch zusätzlich die Daten der potentiellen Opfer aus dem Freundeskreis/Telefonbuch/E-Mail-Kontakten abwandern. Das ist eben das große Problem. Deswegen frage ich bei meinen Kontakt-Anbahnungen mittlerweile, ob die Person bei facebook gemeldet ist. Insbesondere, wenn sie gleich ihr iPhone zuckt um meine Daten zu speichern. Das ist natürlich je nach Situation etwas peinlich oder umständlich, vor allem wenn jetzt auch noch von Android-Nutzern die Gefahr der unreflektierten Datenweitergabe an facebook ausgeht.

Zitat

Das sollte zumindest in Deutschland endlich hart bestraft werden können, inkl. Schadensersatzforderungen gegen denjenigen, der die Daten durch sein Handy veröffentlicht hat.

Ich glaube, Dummheit wird prinzipiell eher selten bestraft - zumindest juristisch nicht. Und was den Datenschutz angeht, so ist das Problem, dass Vieles nicht erlaubt ist aber auch nicht entsprechend abschreckend sanktioniert wird. Die ganzen Datenskandale der letzten zwei Jahre lehren uns, dass es für die Unternehmen kaum schwerwiegende Konsequenzen bei Verstößen gegen das Datenschutzgesetz gegeben hat. Und das größte Problem der Deutschen Rechtsprechung in der Hinsicht dürfte doch sein, dass der Schaden bei Datenschutzverstößen auf Punkt und Komma beziffert werden muss, damit nicht nur strafrechtlich, sondern auch zivilrechtlich überhaupt etwas unternommen werden kann.

Witzigerweise ist aber z.B. die Schadenserhebung bei Urheberrechtverstößen der Medienindustrie dagegen wesentlich großzügiger zu handhaben. Man sieht also, mit Lobby ist vieles möglich und solange der Datenschutz eine so geringere Lobby hat, wird sich da auch nicht viel ändern.